Tolle erste Hälfte flacht leider ab
Bis ans Ende aller FragenMit Anfang 40 findet Maxi ihr altes Tagebuch aus ihrer Teenagerzeit und fragt sich, was aus ihren Träumen geworden ist-damals wollte sie mit ihrem Schwarm Rafi alt werden, Kinder haben, Karriere als Ärztin ...
Mit Anfang 40 findet Maxi ihr altes Tagebuch aus ihrer Teenagerzeit und fragt sich, was aus ihren Träumen geworden ist-damals wollte sie mit ihrem Schwarm Rafi alt werden, Kinder haben, Karriere als Ärztin machen...nun steht sie auf dem Boden der Tatsachen, ihr langjähriger Partner hat sie wegen einer Jüngeren verlassen, Kinder hat sie auch nicht und die Arbeit in einem Cafe war eigentlich nur eine Übergangslösung...da hat Maxis Nichte eine zündende Idee-sie schleppt Maxi mit zu einer Trauergruppe! Denn es gibt doch nichts besseres als einen Mann, ohne lästige Ex, der auch noch Kinder hat, oder? Blöd nur, dass alles mit einer Lüge beginnen muss, denn natürlich muss Maxi eine Witwe spielen...
Die erste Hälfte des Buches hat mir unglaublich gut gefallen, locker-leicht geschrieben, sehr humorvoll und dann wieder herzerwärmend. Teilweise habe ich mich kringelig gelacht, als Maxi zu einem Sportkurs gerannt ist, dann wieder hat es mein Herz erwärmt wie sie mit den Kindern eines Witwers umgegangen ist. Ich fand es so schön und mitten aus dem Leben erzählt! Und da es ja im Trauerkurs gleich zwei Kandidaten gab, fand ich das Buch auch nicht vorhersehbar und hätte gern die volle Punktzahl gegeben!
Dies alles flacht aber leider schlagartig ab der Hälfte des Buches ab. Es wird so vorhersehbar, obwohl die Autorinen immer wieder versuchen falsche Fährten einzubauen, wird es dem Leser sehr schnell klar welcher Mann das Rennen machen wird. Die Geschichte wirkte teils sehr verkitscht und klischeehaft. Und wäre das nicht genug, wurde die Story leider zudem immer konstruierter. Da taucht plötzlich eine traumhafte, einmalige Gelegenheit aus dem nichts auf, das war mir einfach zu viel des Guten und wirkte extrem unglaubwürdig auf mich, ebenso das Ende einer der beiden Trauerkursteilnehmer.
Maxi an sich ist mir anfangs noch sehr symphatisch und kann auch mal über sich selbst lachen, aber sie wirkt, so naiv wie sie ist, oft wie ein Teenager. Und das ständige auf-dem-Schlauch-stehen von Maxi, das anfangs wirklich noch süss und witzig wirkte, nervte mich dann irgendwann weil es zur Dauerschleife wurde. So naiv ist doch kein Mensch! Auch der Umgang mit den Kindern von Witwern ging für mich dann einfach gar nicht.
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und die Sprecherin hat ihren Job wirklich toll gemacht! Sie legt beim lesen sehr viel Emotionen in ihre Stimme und ich habe ihr gern zugehört! Zudem hatte sie eine sehr angenehme Stimme.
Fazit: Hat mir die erste Hälfte noch sehr gut gefallen, flacht die Handlung leider immer mehr und mehr ab und wirkt sehr vorhersehbar und konstruiert.