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Veröffentlicht am 16.09.2021

Tolle erste Hälfte flacht leider ab

Bis ans Ende aller Fragen
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Mit Anfang 40 findet Maxi ihr altes Tagebuch aus ihrer Teenagerzeit und fragt sich, was aus ihren Träumen geworden ist-damals wollte sie mit ihrem Schwarm Rafi alt werden, Kinder haben, Karriere als Ärztin ...

Mit Anfang 40 findet Maxi ihr altes Tagebuch aus ihrer Teenagerzeit und fragt sich, was aus ihren Träumen geworden ist-damals wollte sie mit ihrem Schwarm Rafi alt werden, Kinder haben, Karriere als Ärztin machen...nun steht sie auf dem Boden der Tatsachen, ihr langjähriger Partner hat sie wegen einer Jüngeren verlassen, Kinder hat sie auch nicht und die Arbeit in einem Cafe war eigentlich nur eine Übergangslösung...da hat Maxis Nichte eine zündende Idee-sie schleppt Maxi mit zu einer Trauergruppe! Denn es gibt doch nichts besseres als einen Mann, ohne lästige Ex, der auch noch Kinder hat, oder? Blöd nur, dass alles mit einer Lüge beginnen muss, denn natürlich muss Maxi eine Witwe spielen...

Die erste Hälfte des Buches hat mir unglaublich gut gefallen, locker-leicht geschrieben, sehr humorvoll und dann wieder herzerwärmend. Teilweise habe ich mich kringelig gelacht, als Maxi zu einem Sportkurs gerannt ist, dann wieder hat es mein Herz erwärmt wie sie mit den Kindern eines Witwers umgegangen ist. Ich fand es so schön und mitten aus dem Leben erzählt! Und da es ja im Trauerkurs gleich zwei Kandidaten gab, fand ich das Buch auch nicht vorhersehbar und hätte gern die volle Punktzahl gegeben!

Dies alles flacht aber leider schlagartig ab der Hälfte des Buches ab. Es wird so vorhersehbar, obwohl die Autorinen immer wieder versuchen falsche Fährten einzubauen, wird es dem Leser sehr schnell klar welcher Mann das Rennen machen wird. Die Geschichte wirkte teils sehr verkitscht und klischeehaft. Und wäre das nicht genug, wurde die Story leider zudem immer konstruierter. Da taucht plötzlich eine traumhafte, einmalige Gelegenheit aus dem nichts auf, das war mir einfach zu viel des Guten und wirkte extrem unglaubwürdig auf mich, ebenso das Ende einer der beiden Trauerkursteilnehmer.

Maxi an sich ist mir anfangs noch sehr symphatisch und kann auch mal über sich selbst lachen, aber sie wirkt, so naiv wie sie ist, oft wie ein Teenager. Und das ständige auf-dem-Schlauch-stehen von Maxi, das anfangs wirklich noch süss und witzig wirkte, nervte mich dann irgendwann weil es zur Dauerschleife wurde. So naiv ist doch kein Mensch! Auch der Umgang mit den Kindern von Witwern ging für mich dann einfach gar nicht.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und die Sprecherin hat ihren Job wirklich toll gemacht! Sie legt beim lesen sehr viel Emotionen in ihre Stimme und ich habe ihr gern zugehört! Zudem hatte sie eine sehr angenehme Stimme.

Fazit: Hat mir die erste Hälfte noch sehr gut gefallen, flacht die Handlung leider immer mehr und mehr ab und wirkt sehr vorhersehbar und konstruiert.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zu viel Privatleben nimmt leider etwas die Spannung

Das Flüstern der Puppen (Thriller)
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Lena Freyenberg hat sich wegen privaten Gründen versetzten lassen und hat nun einen neuen Partner an Ihrer Seite, Henning Gerlach. Ihr erster gemeinsamer Fall führt die beiden an menschliche ...

Lena Freyenberg hat sich wegen privaten Gründen versetzten lassen und hat nun einen neuen Partner an Ihrer Seite, Henning Gerlach. Ihr erster gemeinsamer Fall führt die beiden an menschliche Abgründe, denn die Morde sind grausamster Art- und jedes mal findet die Polizei am Tatort eine Puppe. Was hat es damit auf sich?

Ich habe von Gunnar Schwarz schon "siehst du wie sie sterben " gelesen, dieses Buch hatte mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil war spannend, die Morde ungewöhnlich! Deshalb war ich auf sein neuestes Werk gespannt. Ich finde es sehr spannend und gelungen, dass der Autor jedes mal sehr ungewöhnliche Mordmethoden anwendet, die sehr brutal sind aber auch sehr ungewöhnlich, auch in diesem Buch ist ihm das wieder gut gelungen und ich habe einige Zeit gebraucht bis ich drauf gekommen bin was die Morde und die Puppe zu bedeuten haben.

Der Schreibstil war wieder sehr spannend und zugleich leicht zu lesen, die Morde waren relativ detailreich geschildert und man konnte in kursiver Schrift immer wieder in die Gedanken des Mörders eintauchen!

Leider muss ich aber sagen, dass es mir diesmal zu viel Privatleben der Ermittler war. Zusammen haben Lena und Henning gefühlt 100 Probleme, einige davon auch selbst gemacht wie der Freund von Lena, bei dem wohl jede andere Frau schon längst die Flucht ergriffen hätte! Immer wieder wenn es im Mordfall und den Ermittlungen spannend ist, grätscht das Private dazwischen und hat mir immer wieder Spannung genommen. Auch Hennings Gedanken gegenüber Lena und die angehende Liebesgeschichte fand ich ziemlich platt und hätte ich so gar nicht gebraucht!

Fazit: Wieder ein toller Kriminalfall mit ungewöhnlichen Morden, spannender Schreibstil, aber mir war es zu viel Privatleben der Ermittler!

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Gelungener historischer Roman

Die letzte Tochter von Versailles
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Die junge Veronique lebt 1755 in einem ärmlichen Viertel in Paris, bis ihre Schönheit bekannt wird und die Kunde sogar bis zum königlichen Hif vordringt. Veronique wird gesagt, dass sie ab sofort ...

Die junge Veronique lebt 1755 in einem ärmlichen Viertel in Paris, bis ihre Schönheit bekannt wird und die Kunde sogar bis zum königlichen Hif vordringt. Veronique wird gesagt, dass sie ab sofort für einen polnischen Grafen zur Verfügung zu stehen habe. Untergebracht ist sie nicht weit von Versailles entfernt. Sie ahnt noch nicht, wie sich ihr Leben ändern wird sobald sie schwanger ist....

Jahre später wächst das Mädchen Marie-Louise bei einer Pflegemutter auf, die Hebamme ist und Marie-Louise viel über diesen Beruf beibringt. Das Mädchen heiratet später einen jungen Anwalt, der für den Sturz des Königs kämpft. Gefährlich wird es als Marie-Louise Vergangenheit ans Tageslicht kommt...

Das Buch ist quasi in drei Abschnitte geteilt, der erste handelt von der jungen Veronique, die schon mit 14 Jahren Männern zu Willen sein muss, der zweite dreht sich um Marie-Louise Kindheit die bei Pflegefamilien aufwachsen muss und der dritte Abschnitt schließlich handelt um den Sturz des Königs und Marie-Louise als erwachsene Frau. Ausserdem gibt es zum Schluss der Geschichte noch ein lesenswertes Nachwort der Autorin.

Der Schreibstil des Buches hat mir gefallen, er ist einfach zu lesen und die Seiten fliegen geradezu dahin. Ich habe nur drei Tage für das Buch gebraucht, obwohl es mehr als 500 Seiten dick ist. Der erste Teil ist teils in kursiver Schrift gehalten, hier geht es um Veronique und ihre Gefühle und Gedanken. Die normale Schrift teilen sich einige andere Personen wie der König von Frankreich oder auch Madame de Pompadour. Dieser Abschnitt ist in der Gegenwarts-Form geschrieben, was ich etwas unglücklich fand und nicht wirklich gepasst hat. Des öfteren bin ich darüber gestolpert.

Insgesamt ist die Handlung sehr interessant und spannend, ich habe die Geschichte gern gelesen. Allerdings gibt es, gerade zu Anfang als es um die Personen im Palast geht, einige etwas langatmige Szenen, die man hätte kürzen können. Auch hätte ich mit mehr Handlung und Politik rund um den Sturz des Königs gerechnet. Das kam eigentlich erst so richtig in den letzten 150 Seiten vor und ich hätte gern intensiver darüber gelesen, das war mir dann etwas zu oberflächlich gelöst.

Der Fokus der Geschichte liegt zum einen auf den Charakteren, zum anderen auf den "Mäusen" von König Louis und wie das Leben für sie und ihre Kinder aussehen konnte. Mir hat vorallem Veronique sehr leid getan aber dennoch bin ich nicht ganz so nah an die Charaktere ran gekommen, wie ich es mir gewünscht hatte! Es war mehr so als würde ich ein Tagebuch von Veronique lesen als wirklich im Geschehen zu sein. Und so ging es mir auch im Rest des Buches. Die Geschichte war interessant zu lesen aber mir hat ein Tick gefehlt um mich richtig in die Zeit reinfallen zu lassen und mit den Frauen mitzufiebern.

Fazit: Interessante Geschichte rund um die Mädchen die Louis zu Willen sein mussten und ihre Kinder, sowie um den Sturz des Königs. Ich kam aber nicht ganz so an die Personen ran, wie gewünscht.



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Veröffentlicht am 13.09.2021

Komischer Schluss

Barbara stirbt nicht
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Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen ...

Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Eines Morgens jedoch liegt Barbara im Bad und kann sich kaum rühren. Herr Schmidt bringt sie mit Müh und Not wieder ins Bett und muss plötzlich für sich allein Sorgen. Mit seiner mürrischen Art fällt es ihm schwer um Hilfe zu fragen oder gar Neuerungen anzunehmen, und so stößt er nicht nur seine Kinder des öfteren vor den Kopf. Problematisch wird es auch, als Walter Schmidt sich nicht eingestehen will wie krank seine Frau Barabara wirklich ist...

Die Geschichte rund um das Ehepaar Schmidt war wirklich toll zu hören! Herzerwärmend, urkomisch und dann wieder sehr traurig! Herr Schmidt ist kein einfacher Mensch, er benimmt sich oft einfach unmöglich, und zwar allen gegenüber! Egal ob es seine kranke Frau, die Kinder oder ein Bettler ist, ständig eckt er mit seiner groben Art an! Dennoch erkennt man zwischen den Zeilen immer wieder, wie sehr er seine Frau liebt und wie unmöglich ihm ein Leben ohne seine Frau erscheint...

Die Geschichte wird aus Sicht von Walter Schmidt erzählt. Man kommt so relativ nah an ihn als Charakter ran, wenn ich auch nicht immer alle Handlungen von ihm nachempfinden oder gar billigen konnte. Herr Schmidt würde auch niemals über seine Gefühle reden, das muss der Hörer schon in Nebensätzen selbst herausfinden. Trotz seiner groben, mürrischen Art gibt es Momente, da möchte man ihn einfach nur in den Arm nehmen, andere wiederum sind so urkomisch, dass man laut lachen muss! Der Mix ist einfach hinreißend!

Leider muss ich ein Sternchen abziehen, da mir der Schluss sehr seltsam vorgekommen ist. Der Schluss kommt total plötzlich und so abrupt, dass ich nochmal nachsehen musste, ob ich wirklich bis zum Ende gehört habe. Das hat mich dann schon ein wenig enttäuscht zurück gelassen und mir kam es vor, als würden noch so 20-30 Minuten fehlen, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist...

Thomas Anzenhofer liest das Hörbuch unglaublich gut! Mit so einer trockenen Art, die ganz zu Herr Schmidt passt und die teilweise richtig mürrisch und gemein klingt, liest er Herrn Schmidt einfach genial und bringt dem Hörer die Person noch näher! Auch den Humor und Witz bringt das nochmal sehr gut auf den Punkt.

Fazit: Ein ganz wunderbares Hörbuch mit sehr besonderen Charakteren, leider war mir aber der Schluss viel zu plötzlich.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Viele aufregende Persönlichkeiten

Flucht nach Patagonien
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Eugenia Errázuriz lädt 1938 den jungen jüdischen Innenarchitekten Jean-Michel Frank auf eine Reise nach Patagonien ein. Die ältere Frau hat schon sehr viele Karrieren gefördert, unter anderem Coco Chanel ...

Eugenia Errázuriz lädt 1938 den jungen jüdischen Innenarchitekten Jean-Michel Frank auf eine Reise nach Patagonien ein. Die ältere Frau hat schon sehr viele Karrieren gefördert, unter anderem Coco Chanel und Pablo Picasso. Nun lädt sie Frank dazu ein, ein großes Projekt zu begleiten, denn sie möchte in den Bau des ersten Grand Hotels der Anden investieren. Diese Reise stellt aber zugleich eine Flucht aus Europa dar, denn der Nationalsozialismus nimmt immer mehr Überhand. Auf ihrer Reise lernen sie bekannte Persönlichkeiten wie Amelia Earhart und Walt Disney kennen.

Die Geschichte an sich ist ziemlich ruhig und unaufgeregt erzählt, und stellt dennoch eine große Faszination dar, denn es tummeln sich einfach sehr viele berühmte Persönlichkeiten in der Handlung. Ungefähr das erste Drittel der Geschichte handelt von der Vergangenheit der beiden in Paris, später spielt das Buch dann in Patagonien und schließlich begleitet der Leser Jean sogar bis nach New York. Die eigentlich sehr faszinierende Handlung wurde mir dann aber doch streckenweise zu zäh und langatmig, gewisse Passagen hätte man meiner Meinung nach ruhig etwas kürzen dürfen.

Besonders gefallen haben mir nicht nur die beiden Protagonisten sondern auch Amelia Earhart. Ganz unverhofft habe ich viel über diese faszinierende, abenteuerlustige Frau kennen lernen dürfen, und auch wie ihr Flug um die Welt endete...etwas verwundert war ich auch von Walt Disney, denn man sich ja immer als "lustigen Märchenonkel" vorstellt und der im Buch eine andere Seite gezeigt hat.

Die Sprecherin des Hörbuchs hat ihren Job sehr gut gemacht. Ich habe ihr gerne zugehört und bin froh, diese Geschichte als Hörbuch angehört zu haben, denn als Buch wäre es mir vielleicht doch zu zäh gewesen. So habe ich aber doch gebannt der Geschichte gelauscht und finde sie vorallem wegen der historischen Persönlichkeiten sehr hörenswert!

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