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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

Ein gelungener historischer Roman

Die Leuchttürme der Stevensons
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Der historische Roman "Die Leuchttürme der Stevenson" handelt vom jungen Robert Louis Stevenson (, der heute besonders für seinen Roman "Die Schatzinsel" oder "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" bekannt ist). Dieser ...

Der historische Roman "Die Leuchttürme der Stevenson" handelt vom jungen Robert Louis Stevenson (, der heute besonders für seinen Roman "Die Schatzinsel" oder "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" bekannt ist). Dieser ist Nachfahre einer Leutturmbauer Dynastie und sein Vater erwartet von ihm, dass er in die Fußstapfen seiner Familie tritt und ebenfalls Leuchttürme erbaut. Damit tut sich Louis aber sehr schwer, da ihn dieses gar nicht liegt und er fürs Schreiben brennt. Auf diesem schwierigen Weg des Erwachsen werdens zwischen Erwartungen der Familie und den eigenen Wünschen dürfen wir Louis in diesem Roman begleiten.
Mir persönlich hat der Roman gefallen. Die Autorin hat sich mit Louis wirklich eine interessante Persönlichkeit ausgesucht und die Zeit gut eingefangen. Auch ihren atmosphärischen Schreibstil mochte ich gerne. Was nicht immer meinem Geschmack entsprochen hat, ist die Szenen Auswahl. Für mich sehr interessante Begegnungen und Situationen wurden nur erwähnt oder angeschnitten während andere Sachen ausführlich beschrieben wurden, die ich nicht so interessant fand. Aber das ist sicherlich Geschmackssache und insgesamt gab es auch für mich genug fesselnde, schöne und interessante Stellen. Die Auswahl der Szenen könnte auch mit den vorhandenen Quellen zu tun haben. Denn ich hatte durchaus den Eindruck, dass der Roman gut recherchiert ist.
Abschließend kann ich sagen, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, die damalige Zeit vor meinem inneren Auge wieder auferstehen zu lassen. Auch die Charaktere hat sie sehr authentisch beschrieben. Diese waren es auch, die mich mit am meisten an diesem Roman fasziniert haben, weil die Autorin sie so lebendig hat werden lassen mit all den Charakteren eigenen Schwächen und Stärken.
Ich würde den Roman allen empfehlen, die gerne historische Romane lesen.

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  • Cover
  • Geschichte
Veröffentlicht am 14.07.2024

Eine tolle Wohlfühllektüre

Bloom
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Bloom ist eine süße slow burn erzählte Liebesgeschichte zwischen Ari und Hector.
Ari möchte nicht mehr in der Bäckerei seiner Eltern arbeiten und stattdessen mit seiner Band in die Stadt ziehen, um dort ...

Bloom ist eine süße slow burn erzählte Liebesgeschichte zwischen Ari und Hector.
Ari möchte nicht mehr in der Bäckerei seiner Eltern arbeiten und stattdessen mit seiner Band in die Stadt ziehen, um dort in einer WG zusammen zu leben. Deswegen kümmert er sich um einen Ersatz für sich in der Bäckerei: Hector.
Neben der Liebesgeschichte geht es auch um den Freundeskreis der Beiden.

An dieser Graphic Novel gibt es für mich nichts zu kritisieren. Der Zeichenstil ist toll und die Dialoge gelungen. Insgesamt habe ich die Zeit des Lesens sehr genossen. Es war eine richtige Wohlfühllektüre und ich hatte während des Lesens oft ein Lächeln im Gesicht. Leider ist die Graphic Novel trotz der fünf Sterne kein Highlight für mich, da mir das gewisse Etwas gefehlt hat, aber das ist definitiv von Person zu Person anders. Ich würde sie aber vorbehaltlos weiterempfehlen.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.05.2024

Wichtiger Einblick in die Geschichte mit poetischen Schreibstil

Wären wir Vögel am Himmel
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In "Wären wir Vögel am Himmel" wird aus wechselnden Perspektiven von den drei Protagonistinnen Lilija, Halya und Vika die schreckliche 2.Weltkriegs Zeit für die ukrainische Bevölkerung beschrieben.
Der ...

In "Wären wir Vögel am Himmel" wird aus wechselnden Perspektiven von den drei Protagonistinnen Lilija, Halya und Vika die schreckliche 2.Weltkriegs Zeit für die ukrainische Bevölkerung beschrieben.
Der Roman beginnt mit dem Rückzug der Sowjets und dem Einfall der Nazis. Lilija und Halya werden als Zwangsarbeiter nach Deutschland geschickt und so spielt der Roman ab ungefähr der Hälfte auch in Deutschland. Das unmenschliche Verhalten der Deutschen Besatzung in seinem ganzen Schrecken stellt der Roman gut da. Dabei wird auch immer wieder erwähnt, dass die Zeit unter den Sowjets ebenfalls schrecklich für die Ukrainer war. Insgesamt vermittelt der Roman einen guten Einblick in die Geschichte der Ukraine und die Unterdrückung der Ukrainer. Die kurze historische Einordnung der Autorin am Anfang rundet das Buch ab. Die Tatsache, dass der Roman auf Erlebnissen der Familie des Großvaters der Autorin basiert, macht diesen noch erschreckender.

Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, wie grausam diese Zeit für Ukrainer war. Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die poetische Sprache der Autorin im Kontrast mit dem schweren Inhalt hat mir persönlich besonders gut gefallen.

Den Roman würde ich jedem empfehlen, der sich für die deutsche oder ukrainische Geschichte interessiert. Man sollte sich aber bewusst sein, dass der Inhalt schwer zu lesen ist, da er eine sehr grausame Zeit für die ukrainische Bevölkerung umfasst. Der Schreibstil der Autorin erleichtert einem das Lesen aber sehr.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Anspruchsvoller Roman

Alles gut
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Jess bekommt einen gut bezahlten Job bei Goldman Sachs. Allerdings ist das Arbeitsumfeld schwierig. Angefangen mit den ausschließlich männlichen Kollegen über die Aufgaben bis hin zu ihrem Vorgesetzten. ...

Jess bekommt einen gut bezahlten Job bei Goldman Sachs. Allerdings ist das Arbeitsumfeld schwierig. Angefangen mit den ausschließlich männlichen Kollegen über die Aufgaben bis hin zu ihrem Vorgesetzten. Einer ihrer Kollegen ist Josh, den sie vom College kennt und schon damals nicht mochte. Dieser bietet ihr seine Hilfe an. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft und es zeigt sich auch, dass es eine Anziehung zwischen den beiden gibt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist feministisch, gesellschaftskritisch und bietet keine einfachen Antworten. Wie im echten Leben gibt es nicht nur gut und schlecht, sondern ganz viel dazwischen. Das zeigt der Roman eindrücklich.

Auch die Charakter Entwicklung von Jess ist gut gelungen. Sie ist nicht durchweg sympathisch, stattdessen hat sie ihre Ecken und Kanten, trifft gute und weniger gute Entscheidungen, mal ist sie selbstbewusst und dann auch wieder unsicher. Was mir besonders gut gefallen hat sind die Rückblenden im ersten Teil des Buches, die viele ihrer Reaktionen verständlich gemacht haben.

Was man sich bewusst machen sollte, wenn man zu diesem Roman greift ist, dass er zu Beginn viel bei Goldman Sachs spielt und es werden viele Fachbegriffe aus der Finanzbranche genannt. Mich persönlich hat es immer ein wenig irritiert, wenn ich keine Ahnung hatte, worum es dabei geht. Ich habe es dann aber einfach akzeptiert, dass dies nicht meinen Wissens Bereich abdeckt und mich in meinem Lesefluss auch nicht weiter stören lassen.

Ich würde diesen Roman definitiv weiterempfehlen, jedoch mit dem Hinweis, dass man gefordert wird und die Protagonistin nicht immer sympathisch ist. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman nicht nur für Leser von Liebesgeschichten interessant ist, sondern auch für welche, die sich für gesellschaftskritische Romane interessieren.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein dichter bewegender Roman

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Im Mittelpunkt dieses Romans steht Valerie, deren Beziehung zu ihrer krebskranken Mutter Christina und ihrem Sohn Toby beleuchtet wird. Es wird allerdings noch weiter zurück geschaut, auf das Leben von ...

Im Mittelpunkt dieses Romans steht Valerie, deren Beziehung zu ihrer krebskranken Mutter Christina und ihrem Sohn Toby beleuchtet wird. Es wird allerdings noch weiter zurück geschaut, auf das Leben von Christinas Mutter, sowie der Mutter von Valeries Vater. Dabei wird auch der Blick besonders auf deren Verhältnis zu ihren Müttern und auf deren Mutter sein gelegt.

Algemein lässt sich sagen, dass in diesem Roman die Mütter-Kinder-Beziehungen im Vordergrund stehen. Diese darzustellen gelingt der Autorin Felicitas Prokopetz sehr gut. Sie schafft es allen vorkommenden Müttern eine tiefe zu geben und das auf gerade mal 200 Seiten. Prokopetz nutzt Verdichtung, sodass es durchweg interessant und spannend ist. Außerdem schafft sie es durch ihren eindringlichen Schreibstil Emotionen hervorzurufen. Mir sind mehrmals die Tränen gekommen. Es gibt auch poetische Stellen, diese sind aber seltener, als der Titel vermuten lässt.

Besonders gut hat mir auch der geschichtliche Kontext zur Rolle der Mutter in den unterschiedlichen Zeiten in den Rückblenden gefallen. Für mich hat der Roman definitiv etwas feministisches. Auch psychologisch war er sehr interessant und hat mich zum Nachdenken angeregt.

Dieser Roman wird mit Sicherheit in meinem Gedächtnis bleiben und ich würde mich freuen weitere Romane der Autorin zu lesen, denn dies ist ein überaus gelungener Roman.

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