Profilbild von Dreaming

Dreaming

Lesejury Profi
offline

Dreaming ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dreaming über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Goldene Jahre einer Sängerin

Madame Piaf und das Lied der Liebe
0

In „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ nimmt uns Autorin Michelle Marly (die wir bereits von Madame Coco kennen) mit ins Paris der 1937 iger Jahre und erzählt uns die Geschichte der französischen Sängerin ...

In „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ nimmt uns Autorin Michelle Marly (die wir bereits von Madame Coco kennen) mit ins Paris der 1937 iger Jahre und erzählt uns die Geschichte der französischen Sängerin Edith Piaf.

Häufige Schauplätze des Geschehens sind neben Ediths wechselnden Apartments die großen Bühnen Frankreichs und diverse Kneipen, besonders die gehobene Pariser Musikwelt dürfen wir hier kennen lernen. Durch Ediths Erfolg sehen wir vor allem die glänzenden Seiten der Stadt und die Bandagen, mit denen für gewöhnlich um Publikum gekämpft wird, erscheinen nicht ganz so hart. Denn das Edith bereits ein Star ist, steht außer Frage. Nur durch Yves, der zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht gänzlich unbekannt ist, erfahren wir ein wenig mehr über den Aufstieg.
Ein großes Plus dieses Romans ist die stimmungsvolle Darstellung der einzelnen Szenen, die das Gefühl vermitteln, als stummer Beobachter Ediths mit im Raum zu sitzen. Es wirkt beinahe gegenläufig, der Kontrast zwischen Ediths goldenen Erfolgsjahren und dem vom Krieg gebeutelten Land. Auch Edith ist aus ihrer Vergangenheit mit der Armut vertraut. Michelle Marly zeichnet sie als einen sehr vielschichtigen Charakter mit vielen Ecken und Kanten, nicht immer edlen Motiven, doch dafür umso menschlicher. Die Geschichte wird rein aus Edith Sicht erzählt und wirkt beim Lesen authentisch.

So wie Ediths Geschichte in die der Welt verknüpft ist, gibt es in dem Buch verschiedene Handlungszweige, die verstärkt in den Fokus gerückt werden. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Darstellung von Ediths Erfolg, ihrem Wunsch ihren geliebten Schützling Yves Montand zum angesehene Sänger zu fördern und der Leidenschaft zum Chanson. Ich erfahre in diesem Buch so einiges übers Lieder dichten, Texte und vermittelte Geschichte, Vortragsarten, sowie der Stimmigkeit zwischen Chanson und Sänger. Eben all das, was bei einem guten Lied das Kribbeln auf unserer Haut ausmacht. Hautkribbeln verspricht hier nicht nur die Musik, sondern auch viele schöne Stunden zwischen Edith und Yve, die sich schnell auch außerhalb der Schulungsstunden näher kommen. Die Tiefe hinter der Musik und dem Chanson ist allzeit spürbar. In Madame Piaf geht es zudem um ein ganz besonderes Chanson, dass Edith Piaf unvergesslich machte: „La Vie en Rose“. Ein Ohrwurm, der dem Leben eine bestimmte Richtung gibt, in einer Zeit, die alles andere als rosarot war. Ein weiterer Erzählfokus liegt auf den Entwicklungen und Gesprächen zwischen Edith und Yves, die zueinander unterschiedliche Rollen zwischen Liebenden und Förderer einnehmen. Die zwei stellen für mich ein intererssantes Paar dieser Zeit da und wirken zusammen herrlich erfischend. Weniger Raum nimmt dafür die im Klappentext beschriebene Anklage Ediths ein. Sie verkommt eher zu einem kaum bemerkbaren Nebenstrang. Doch ich denke, das ist für das, was dieses Buch erzählen wollte, nicht so schlimm. Dafür wirken die goldenen Jahre der Edith Piaf umso strahlender.

Ich finde die Wahl der Jahre, die aus dem Leben der Sängerin erzählt wurden interessant. Zusätzlich gewünscht hätte ich mir, dass aus der Anfangsbeschreibung diese bewusste Wahl mehr hervorgegangen wäre. Trotz dass uns das Buch nur diesen Ausschnitt ihres Lebens zeigt, bekommen wir als Leser dennoch einen Überblick über ihren ganzen Lebensweg. Die Vergangenheit wird in kleinen eingeschobenen Rückblenden beschrieben, was den Moment eingebundener wirken lässt, über die Zukunft lesen wir im Nachwort der Autorin. Dieses Nachwort, das hat es in sich und ich bin wirklich froh, dass es noch dabei ist, auch wenn mich einige Fakten hier sehr traurig gemacht haben, andere wiederum waren sehr freudig.

Fazit: Anders als erwartet, dennoch eine absolut lesenswerte Geschichte über eine so kleine so große Frau, die trotz aller Tränen in ihrer goldenen Zeit mit „La vie en rose“ zur „Legende“ wurde.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Ein Fall für Mac Amor

Eine Samtpfote zum Verlieben
0


Als Jamie mit ihrem Kater Mac Guyver nach Hollywood zieht und die Möglichkeit einer einjährigen beruflichen Auszeit bekommt, ruft sie stolz „Jamies Jahr“ aus – ein Jahr, in dem sich selbst finden möchte ...


Als Jamie mit ihrem Kater Mac Guyver nach Hollywood zieht und die Möglichkeit einer einjährigen beruflichen Auszeit bekommt, ruft sie stolz „Jamies Jahr“ aus – ein Jahr, in dem sich selbst finden möchte und das, was in ihrem Leben wirklich zählt. Dabei hat sie nicht mit ihrem frechen Kater Mac gerechnet, der da schon seine ganz eigenen Pläne für sie hat. Denn Mac riecht an ihr eine traurige Einsamkeit und möchte sein „nasendummes“ Frauchen unbedingt glücklich machen. Und wenn ein paar Straßen weiter der attraktive Single - Bäcker David wohnt - Warum nicht ein wenig Starthilfe geben? Und so zieht unsere Samtpfote heimlich los und macht nachts als gewiefter Dieb die Nachbarschaft „unsicher“.

Bereits das Cover warnt uns: „Achtung! Dieser Kater wird ihr Herz stehlen!“ - und das ist nicht zuviel versprochen! Der neue (und Erste!) Katzenroman von Melinda Metz könnte kaum drolliger sein. Mit Witz und Charme erzählt die Autorin nicht nur die Zweibeiner - Liebesgeschichte von Jamie & David, sondern auch die eines treuen Katerchens zu „seinem“ Menschen, der alles dafür tun würde, dass Frauchen glücklich ist – selbst wenn das bedeutet den Dummkopf von nebenan (Davids Hund Diogee) in sein streng behütetes Katzenreich zu lassen.
Die Geschichte wird dabei in leicht und fröhlicher Schreibweise abwechselnd aus der Sichtweise der drei Protagonisten Mac, Jamie und David erzählt. Dabei bekommen wir im jeweiligen Kapitel oft noch wertvolle Nebeninformationen zu den drei Charakteren. Wir erfahren einiges über ihr bisheriges und auch jetziges Leben, ihre Motive und erleben das sich anbahnenden Wechselbad der Gefühle hautnah mit. Denn eigentlich möchte weder Jamie in „ihrem Jahr“ einen Mann, noch fühlt sich David bereit für etwas Neues und so kommen die beiden zu einer höchst interessanten Vereinbarung... Manchmal möchte man wirklich durch die Seiten greifen und ihnen sagen: „Hey, denk doch mal nach, da ist... und du...“ und muss bei so manchen Vermutungen die sie für sich anstellen schmunzeln – denn ich als Leserin weiß natürlich schon längst, wie es um die anderen bestellt ist. Es macht Spaß, dieses „Mehr-Wissen“ und noch aufregender ist es, den Dreien bei der „Aufklärung“ zuzuschauen. Am liebsten habe ich natürlich die Sichtweise des Katers gelesen. Sie ist einfach zu putzig und mit so viel Herz geschrieben. Leider kommen diese Kapitel im Buch, gerade gegen Ende zunehmend, immer weiter zu kurz. Ich bekam das Gefühl, dass je mehr wir über das Menschen-Paar erfahren, immer weniger aus Katzensicht erzählt wird, es scheint in den Hintergrund zu rücken, was ich persönlich schade finde, da genau dieser Aspekt den Roman so besonders gemacht hat und eben Macs Seiten immer die waren, auf die ich mich besonders gefreut habe. Auch hätte ich mir gewünscht, dass der Fokus nicht alleinig so stark auf dem Menschen-Glück liegt, sondern wir vielleicht auch hätten miterleben dürfen, wie Mac mit anderen Katzen in der Nachbarschaft reagiert, sich vielleicht Revier und Katzenfreundschaften aufbaut.
Besonders gelungen finde ich dagegen die vielen lebhaften Nebencharaktere in Freundeskreis und Nachbarschaft, die mir alle sehr charakterstark und sympathisch wirken. Sie tragen dazu bei, einen Ort entstehen lassen, wo man das Gefühl bekommt „da lässts sichs gut leben“, dort ist eine schöne Gemeinschaft (mitten in Hollywood) die, durch Macs sich stets ausdehnende Mission, eine kleine Starthilfe in punkto Zusammenfinden erfährt.
Der Star des Buches ist natürlich ganz klar Mac. Seine Katzensicht auf die Welt wird unglaublich einfühlsam und treffend beschrieben. Ein nicht ganz kleiner Spagat bei dem Thema des Buches und seiner vermenschlichten Mission. Er wirkt zeitweise mehr wie ein Superheld auf vier Pfoten denn wie ein gewöhnliches Stubenkätzchen. Aber genau das macht den Zauber dieses Buches aus, Kater MacGuyver macht seinem Namen alle Ehre! Und an all die Katzenliebhaber da draußen – wer hat sich nicht schonmal beim Anblick seines geliebten Vierbeiners in irgendeiner verschrobenen Situation gefragt, wie er/ sie dass nun tatsächlich geschafft hat?!

Fazit: Ein absolut charmanter Liebesroman für zwischendurch – nicht nur für Katzenliebhaber! (aber natürlich besonders für die!)

Veröffentlicht am 09.04.2019

Gefährliche Erbschaft

Das gefälschte Siegel
0

Mit dem ersten Teil der Neraval-Sage leitet Maja Ilisch eine fantastische Fantasy - Sage rund um das Königreich Neraval („Neuaufbau“) ein. Neubau, wie Neraval in ihrer Sprache bedeutet, wurde auf den Ruinen ...

Mit dem ersten Teil der Neraval-Sage leitet Maja Ilisch eine fantastische Fantasy - Sage rund um das Königreich Neraval („Neuaufbau“) ein. Neubau, wie Neraval in ihrer Sprache bedeutet, wurde auf den Ruinen des vom gefürchteten Erzdämon gegeißelten Landes errichtet. Nur mit Mühe und Not gelang es einst Damar und seinen Gefährten unter großen Verlusten mithilfe der Aelfen Magierin Ililiané aus dem Nebelreich das Monster in eine spezielle Schriftrolle zu bannen. Nun liegt sie, gebannt und versiegelt, Tag und Nacht behütet durch Steinerne Wächter, verborgen unter dem Reichsschloss. Bis heute.

Denn eines Tages steht Prinz Tymur, fünfter Sohn des Königreichs und Diplomat vor der Haustür des versoffenen, abgestürzten Fälschers Kevron, der einst mit seinem Bruder als Kevron Kaltnadel und Kai Kupferfinger zu den Besten seiner Gilde zählten. Doch Kevs glorreichen Tage sind lange vorbei. Umso erstaunter ist er, als er vom Prinzen aufgepeppelt und ins Vertrauen gezogen wird. Von heute auf Morgen hängt die Zukunft des Reichs Neraval von ihm ab. Tymur will in die Fußstapfen seines bewunderten Ahnen treten und mit eigenen Gefährten die beschwerliche Reise ins Reich der Nebel anzutreten. Kevron ist der erste. Es folgen die arrogante Magierin Enidin und der einst Steinerne Wächter Lorkan.

Wir lesen die Geschichte immer Stückweise aus der Sicht der einzelnen Charaktere. Dabei geht Maja Ilisch gelungen auf den jeweiligen Blickwinkel des Charakters zu den jeweiligen Geschehnissen ein. Lorkans Text etwa vermittelt stets eine gewisse Ruhe, während angstbesetzte Situationen eher aus Kevrons Sicht erzählt werden. Jeder der Charaktere hat im Verlauf der Reise ins Ungewise eigene kleine und große Herausforderungen zu bestehen. Die Motivationen mit denen sie mitreisen sind genauso wechselhaf wie ihre Persönlichkeit und nicht für alle ist klar, was auf dem Spiel steht. Die Autorin schafft damit ein spannungsgeladenes zwischenmenschliches Verhältnis und oft erscheinen mir diese Verwicklungen und Vertrauensspielchen zentraler, als der Weg der Reise an sich. Der Fokus liegt für mich klar auf dem emotionalen statt auf den Abenteuern der Reise, hier habe ich fast schon ein bisschen etwas vermisst. Dieser Eindruck verschärfte sich gegen Ende. Atmosphärisch ist hier die Stimmung durch den Text wirklich spürbar und das überraschende Ende grandios, doch teilweise erschienen mir diese letzten Seiten ein wenig langgezogen.

Die Reise besticht besonders durch die Einzigartigkeit der Charaktere. Es gibt für mich hier mehrere, aber keine völligen Sympathieträger und meine Haltung zu dein einzelnen Gefährten ändert sich im Laufe der Reise. Kevron ist mir die meiste Zeit über sympathisch und sein Schicksal kann ich am Besten mitfühlen, in ihm sehe ich das größte Potential. Außerdem mag ich seinen Humor. Lorkan ist zwar ein netter Kerl, aber mir oft zu anhänglich. Abgesehen von seinem Verhältnis zu dem Prinzen wirkt er oft eher leer, das ist schade. Und Enid wirkt auf mich zu gespalten, das hat mich sehr verwirrt und kein rundes Bild abgegeben. Als zielstrebige und selbstbewusste, leicht bissige Magierin steigt sie ein und verknallt sich sofort in den Prinzen, wird zum „kleinen Mädchen“, blickt jedoch auf ihre Mitreisenden weiterhin hinab. Sie wirkt damit auf mich unsympathisch und ich hätte mir gerade von ihr, als einzigem weiblichen Charakter der Gruppe, etwas mehr Frauen Power und gerade Kevron gegenüber oft auch mehr Freundlichkeit gewünscht. Am Geheimnisvollsten bleibt Prinz Tymur. Nicht nur ist er der einzige, aus dessen Sicht wir kein Kapitel zu Lesen bekommen, er steht auf bei den anderen oft zentral im Mittelpunkt. Alle Gefährten blicken im Schwerpunkt zu ihm. Er hält die Gruppe zusammen, seine Mittel sind fraglich. Er polarisiert meine Meinung am Meisten. Zu Beginn wirkt er sehr sympathisch, im fortlaufenden Buch kann ich immer weniger mit ihm anfangen, was vielleicht aber auch der beschwerlichkeit seiner Reise zu Schulden ist. Auf seine Weiterentwicklung bin ich am meisten gespannt!

Fazit: Für Fantasy-Liebhaber und Herr der Ringe Fans ein toller Einstieg in eine neue Welt.

Veröffentlicht am 09.03.2019

Verrückt nach dir

Weil es Liebe ist
0

Die Liebesgeschichte zwischen Holland und Calvin ist schon eine ganz Besondere.
Sie gibt bereits zu Beginn sehr viele Impulse in unterschiedliche Richtungen, zentral ist jedoch die Frage: Wohin führt mich ...

Die Liebesgeschichte zwischen Holland und Calvin ist schon eine ganz Besondere.
Sie gibt bereits zu Beginn sehr viele Impulse in unterschiedliche Richtungen, zentral ist jedoch die Frage: Wohin führt mich das Leben und kann ich meinem Herz trauen?

Es hat Spaß gemacht, die Geschichte zusammen mit Protagonistin Holland zu erleben, die, ein wenig unsicher und orientierungslos im Leben doch einen ganz eigenen liebenswürdigen Charme besitzt und mit ihrer plötzlichen Verrücktheit besticht. Oft erinnert sie mich an meine eigene Zeit nach der Uni, in der ich auch mehr wollte, als „Tshirts verkaufen“ und dennoch nicht wusste was. Nun, bei Holland ist das natürlich sehr speziell, denn wie wir schon zu Beginn erfahren, gibt es sehr wohl etwas, dass Holland unbedint will: den so leidenschaftlich spielenden „Straßenmusiker Jack“, alias Calvin. Denn Hollands Liebschaft ist zu Beginn nur heimlich, findet in Hollands kreativem Kopf statt, während sie Umwege fährt, um den unbekannten Gitarristen aus sicherer Entfernung in einer Ubahn Station anschmachten zu können. Jedenfalls bis einige ungewöhnliche Ereignisse und Überraschungen am Broadway die beiden aneinander binden. Und Calvin? Calvin wirkt zu Beginn mysteriös, doch wir lernen ihn schnell kennen und er wirkt schon ganz schnuckelig, wenn auch einige Geheimnisse sich erst zum Ende hin lösen. Ich habe zeitweise Kapitel aus seiner Sicht vermisst, für mich hätte das diese Geschichte ungemein besser gemacht, vielleicht aber auch etwas die Spannung gedämpft.

Für mich als Leserin war nicht nur das Vorspiel, sondern auch der Schritt zum Hauptakt, der dann auch zeigte in welche Richtung diese Romanze sich entwicklen könnte, eine echte Überraschung. Alles in allem habe ich die kleinen Auf und Abs dieser wunderschönene Liebesgeschichte, den locker leichten Leseton und die dahinplätschernden Tage sehr genossen. Die Ereignisse entwickeln sich relativ schnell getacktet, eingerahmt in witzige „Dates“. Der Text ist mit viel Humor und Herz geschrieben. An manchen Stellen fehlt mir etwas die tiefgehende Dramatik großer Gefühle einer sinnlichen Liebesgeschichte, die Einfachheit der Darstellung lässt uns hier eher in eine leichtlebige Liebeskomödie gleiten – aber eben genau das Richtige zum einkuscheln und chillen.

Fazit: Eine locker leichte Liebeskomödie mit sympathischen Charakteren und viel Liebe zur Musik, genau das richtige für gemütliche Stunden auf dem Sofa!

Veröffentlicht am 01.03.2019

Geschenkte Qualen

Liebende
0

In dem koreanischen Bestseller "Liebende" geht es um die Reise des fliegenden Fisches Blauperlenauge, der sein Leben als Fisch eines Windspieles aufgibt, seinen Freund Schwarzperlenauge verlässt, um in ...

In dem koreanischen Bestseller "Liebende" geht es um die Reise des fliegenden Fisches Blauperlenauge, der sein Leben als Fisch eines Windspieles aufgibt, seinen Freund Schwarzperlenauge verlässt, um in der Welt ein spannenderes Leben zu finden, eigentlich sich selbst.

Das Buch ist makaber und hat mir großteils überhaupt nicht gefallen, bis hin zu Ekel und tiefer Abneigung. Es ist einfach so ganz und gar nicht das, was in dem Klappentext beschrieben wird, und was ich durch die Leseprobe erwartet habe. Denn kaum beginnt die Reise, werden wir von einer detailiert geschilderten Todessituation, durchs nächste morbide Leiden zur übernächsten Qual geschickt, in der dann Lebens und Liebeslektionen liegen sollen. Den Charakter dieser Liebe finde ich sehr einseitig dargestellt. Zu oft geht es um Selbstaufopferung.
Sicherlich könnte ich, wenn ich nur wollte, jetzt in dem Text, schließlich handelt es sich um eine Fabel, nach übertragbaren Sinn fischen gehen. Aber das kann man auch in sympathischer formulierten Geschichten finden.

Fazit: Definitiv nicht meins, vielleicht finden jedoch philosophisch veranlagtere Menschen, die sich mit der morbiden Seite des Lebens beschäftigen, einige asiatische Weisheiten in dieser Lektüre.