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Veröffentlicht am 04.05.2019

Calimera Criti

Sommerglück und Honigduft
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18 Jahre ist es jetzt her, seit Nell auf Kreta während eines Sommers nicht nur die Insel lieben lernte, sondern auch Stelios, von dem sie ihre Tochter Demi hat, die sie allerdings allein großziehen musste. ...

18 Jahre ist es jetzt her, seit Nell auf Kreta während eines Sommers nicht nur die Insel lieben lernte, sondern auch Stelios, von dem sie ihre Tochter Demi hat, die sie allerdings allein großziehen musste. Nun hat sie gerade aufgrund eines Brandes ihren Job verloren und auch ihre Beziehung geht in die Brüche. Zeit, etwas Abwechslung ins Leben zu bringen, denn das Angebot, für Unterkunft und Verpflegung auf einer Honigfarm auf Kreta zu arbeiten ist doch verlockend. Und vielleicht findet Nell ja auch Stelios, den sie gern wiedersehen würde, hat sie doch oft an ihn denken müssen. Endlich auf kretischem Boden, kommt sie auf der Bienenfarm von Kostas und seiner Familie unter. Auf der Bienenfarm gilt es, allerlei Hindernisse zu überwinden, sonst droht das geschäftliche Aus für die griechische Familie. Nell krempelt die Ärmel hoch und gleichzeitig hält sie Augen nach Stelios offen. Wird es mit der Bienenfarm einen guten Verlauf nehmen und vor allem: gibt es ein Wiedersehen mit Stelios?
Jo Thomas hat mit „Sommerglück und Honigduft“ einen leichten Liebesroman vorgelegt, der den Leser auf die mediterrane Insel Kreta entführt. Der Schreibstil ist locker-flüssig und farbenfroh, schon mit den ersten Zeilen kann der gedankliche Kurzurlaub ins sonnige Griechenland beginnen, denn die Autorin erschafft mit ihren detaillierten und bildgewaltigen Beschreibungen eine schöne Kulisse für ihre Handlung, die dem Leser während der Lektüre stets vor dem inneren Auge präsent ist, während der Funke von Lebensfreude der Einheimischen überspringt. Das Leben in der Dorfgemeinschaft sowie deren alltägliche Sorgen werden ebenfalls gut transportiert. An der Seite von Nell erlebt der Leser ein sommerliches Abenteuer, sowohl die Gastfamilie und die Arbeit auf der Bienenfarm als auch die Suche nach Stelios gestaltet sich schwierig und auch emotional.
Die Charaktere sind lebendig ausgearbeitet und wirken sehr realistisch und authentisch. Der Leser darf sich in einer Gemeinschaft niederlassen, wo er mit ihnen so einiges erleben kann. Das Mitfiebern und Mitfühlen fällt leicht aufgrund von recht lebhaften Protagonisten. Nell ist eine eher zurückhaltende und unsichere Frau, der man so gar nicht abnehmen möchte, dass sie sich in solch ein Abenteuer stürzt, wo sie doch gerade erst ihren Job verloren hat. Doch sie muss auch eine starke und mutige Frau sein, denn sie hat ihre Tochter allein großgezogen und wagt es, den Vater zu suchen. Sie ist hilfsbereit und hat es noch nicht verlernt zu träumen. Kostas und Maria sind typische Kreten, laut und offen, aber auch sorgengeplagt und hart arbeitende Menschen, die die Natur zum Leben brauchen. Weitere Protagonisten wie Georgios geben der Geschichte zusätzliche Spannung.
„Sommerglück und Honigduft“ ist ein ganz passabler Unterhaltungsroman mit griechischem Flair, der sich gut im Urlaub in einer Hängematte mit Blick aufs Mittelmeer lesen lässt.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Herzensangelegenheiten

Die Inselfreundinnen
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Nachdem Claras Beziehung in die Brüche gegangen ist, hat sie der Liebe erst einmal abgeschworen. Ihren beiden Freundinnen Rachel und Vicki geht es ähnlich, da ist Ablenkung gefragt. Das Internet bietet ...

Nachdem Claras Beziehung in die Brüche gegangen ist, hat sie der Liebe erst einmal abgeschworen. Ihren beiden Freundinnen Rachel und Vicki geht es ähnlich, da ist Ablenkung gefragt. Das Internet bietet ja so viele Möglichkeiten, so ist im kleinen Vollraussch ruckzuck eine abgewrackte Dorfschule auf Wangerooge ersteigert, um dort ihre gemeinsame Idee von einem Hotel für liebegebeutelte Herzen zu verwirklichen. Kaum in Wangerooge angekommen, wird den drei Frauen das Ausmaß ihres Erwerbs und der dazugehörigen Arbeit erst einmal bewusst. Aber mit der Begegnung der Insulanerin Rieke haben sie einen Glückstreffer gelandet, denn diese kennt sich aus und treibt ihnen schnell die Flausen aus dem Kopf, damit das Projekt Hotel angegangen werden kann. Als sie dann noch Schäfer Jonathan kennenlernen, hat vor allem Clara schnell Schmetterlinge im Bauch. Wird der Liebe doch noch eine Chance gegeben?
Brigitte Janson hat mit „Die Inselfreundinnen“ einen unterhaltsamen Roman vor der malerischen Kulisse Wangerooges vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flüssig, humor- und gefühlvoll, der Leser lässt sich schnell davon einlullen und mit den drei Freundinnen auf die Insel entführen, um dort vor Ort deren Schicksal zu beobachten. Durch wechselnde Perspektiven bekommt der Leser einen guten Einblick in das Leben der einzelnen Frauen und was ihnen in der letzten Zeit so wiederfahren ist. Die Landschaftsbeschreibungen sind der Autorin sehr gut gelungen, der Leser fühlt sich regelrecht heimisch auf der Nordseeinsel und bekommt neben der Lektüre noch einen kostenlosen gedanklichen Kurzurlaub verabreicht, der allerdings von den Ereignissen auf der Insel bestimmt wird.
Liebevoll wurde den Charakteren Leben eingehaucht, sie wirken lebendig und zeitgemäß, so dass der Leser sich gut aufgrund ihrer Glaubwürdigkeit in sie hineinversetzen und seine Sympathien gerecht verteilen kann. Clara ist eine Frau, die sich in Liebesdingen keinerlei Illusionen mehr macht. Sie will nicht mehr verletzt werden und konzentriert sich lieber auf andere Dinge, damit ihr das Fehlen von Wärme und Geborgenheit nicht so sehr fehlt. Ihre Freundinnen Vicky und Rachel sind ein guter Gegenpart zu Clara, die Frauen unterscheiden sich sehr voneinander, doch ein gebrochenes Herz haben alle drei gemeinsam. Aber gerade ihre Unterschiede lassen sie sich gut untereinander ergänzen. Rieke ist eine starke und gutmütige Persönlichkeit, die sagt, was sie denkt und immer eine helfende Hand und ein offenes Ohr besitzt. Jonathan betätigt sich in seiner Auszeit als Schäfer, so hat er eine Menge Zeit zum Nachdenken und zum Verarbeiten. Er wirkt zu Beginn wie ein verstockter Kerl, doch dann zeigt er auch andere Seiten.
„Die Inselfreundinnen“ bietet kurzweilige und humorvolle Unterhaltung mit dem nötigen Schuss Romantik. Gute Lektüre für eine kleine Auszeit, bei der man sich wegträumen kann.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Langatmige Beschreibunge und von Gefühl keine Spur

Wir sehen uns wieder am Ende der Seine
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Der Designer Claude reist in seinen Heimatort Honfleurt in die Normandie, um dort nach dem Tod seines Vaters das Elternhaus zu räumen, den Nachlass zu regeln und das Haus zum Verkauf anzubieten, um eine ...

Der Designer Claude reist in seinen Heimatort Honfleurt in die Normandie, um dort nach dem Tod seines Vaters das Elternhaus zu räumen, den Nachlass zu regeln und das Haus zum Verkauf anzubieten, um eine Finanzspritze für das von ihm und seinem Partner geführte Unternehmen zu bekommen. Doch bei der Durchsicht des Schreibtisches findet er in einem Versteck alte Liebesbriefe an seinen Vater. Geschrieben hat sie eine junge Frau namens Marguerite. Claude ist verwirrt, denn er hätte nie gedacht, dass sein Vater eine Affäre hatte, zumal das elterliche Verhältnis sehr liebevoll war. Die Briefe gehen Claude nicht aus dem Kopf und er beginnt, erst in Honfleur, dann in Paris nach Marguerite zu suchen, von der er nur den Vornamen verbunden mit einem Briefdatum hat. Wird Claude sie finden?
Lucas Gauthier hat mit „Wir sehen uns wieder am Ende der Seine“ einen Unterhaltungs- und Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und eher pragmatisch zu nennen, wobei gerade bei der vorliegenden Thematik mehr Gefühl ansprechender gewesen wäre. Der Leser darf sich mit Claude auf Spurensuche begeben, um die geheimnisvolle Marguerite zu finden, wobei die Reise von Honfleur über Paris führt, zu Spiritanern, in alte verlassene Waisenhäuser und Kirchenarchive. Sehr ausführlich und detailliert behandelt der Autor die verschiedenen Suchpfade, die sich auftun nach den „les enfants blondes“, wie man Besatzungskinder aus dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich nannte. Obwohl es ein sehr spannendes Thema ist, wird dies leider eher kurz abgehandelt, dafür ergeht sich der Autor in der Beschreibung von Kirchentätigkeiten, alten restaurierten Gebäuden und den Suchwegen. Dabei gerät die eigentliche Handlung immer mehr ins Hintertreffen. Auch die vermeintliche Liebesgeschichte ist eher als Abhandlung denn als romantisch zu sehen. Der Vergleich des Verlages, dieses Buch auf eine Stufe mit Nicolas Barreau oder Nicholas Sparks zu heben, hinkt gewaltig. Dem Autor fehlt es sowohl an Gefühl als auch an Raffinesse, wie sie die beiden bekannten Autoren besitzen und mit ihren Geschichten immer wieder aufs Neue verzaubern können. Davon ist man hier meilenweit entfernt.
Die Charaktere sind leider auch eher oberflächlich ausgearbeitet, sie wirken irgendwie steif und ungelenk. Zum Leser besteht durchweg leider eine gewisse Distanz, deshalb kann man sich nur schwer in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen fiebern. Claude ist ein netter Kerl, der sein Wissen über seinen Vater völlig neu überdenken muss und sein Geheimnis lüften will. Er ist freundlich, hartnäckig und neugierig. Susanne ist eine patente Künstlerin, die sich mit einem Nebenjob über Wasser hält. Sie ist optimistisch und hilfsbereit. Fred ist ein Computerfreak, der typische Nerd, aber mit einer gewissen Neugier für Geschichten und einem Händchen für die Beschaffung von Informationen.
„Wir sehen uns wieder am Ende der Seine“ ist ein recht langatmiger Unterhaltungsroman, der der Kurzbeschreibung zwar irgendwie gerecht wird, doch leider das Herz des Lesers nicht erwärmen kann. Das interessante historische Thema kommt zu kurz und wird ohne Fingerspitzengefühl und Empathie abgehandelt. Schade, aber das Buch konnte leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Es ist besser, ein Wort zurückzuhalten, als zwei zu sprechen. (Isländisches Sprichwort)

Das Versprechen der Islandschwestern
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Zusammen mit Oma Margarete und Teenagertochter Leonie fährt Pia nach Island, um den 90. Geburtstag von Margaretes Schwester Helga gemeinsam zu feiern. Kurz nach dem Krieg sind Helga und Margarete für ein ...

Zusammen mit Oma Margarete und Teenagertochter Leonie fährt Pia nach Island, um den 90. Geburtstag von Margaretes Schwester Helga gemeinsam zu feiern. Kurz nach dem Krieg sind Helga und Margarete für ein Jahr als Landarbeiterinnen von Lübeck nach Island gegangen, doch nur Margarete kehrte nach Deutschland zurück. 60 Jahre herrschte Funkstille zwischen den beiden alten Schwestern, doch nun wäre eine gute Möglichkeit, die alten Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Schon auf der Fähre hat Pia eine flüchtige Begegnung mit dem Isländer Ragnar, doch dann stellt er sich als ehemaliger Basketballprofi, Pferdezüchter und unmittelbarer Nachbar von Helga heraus. Schnell ist Pia nicht nur Feuer und Flamme für das raue und doch so wunderschöne Land, auch der attraktive Isländer erobert ihr Herz im Sturm. Selbst die Probleme mit Tochter Leonie lassen hier nach, denn auch diese hat schnell eine Freundin gefunden und fühlt sich mit den Pferden wohl. Jetzt müssen nur noch Helga und Margarete ihren alten Streit beilegen. Pia ist ziemlich neugierig, was da wohl zwischen den beiden steht, doch es dauert eine Weile, bis nach und nach alles an die Oberfläche dringt…
Karin Balvinsson hat mit „Das Geheimnis der Islandschwestern“ einen wunderschönen, fesselnden und gefühlvollen Roman vorgelegt, den der Leser mit den ersten Zeilen kaum mehr aus der Hand legen mag. Der Erzählstil ist flüssig-leicht, bildgewaltig und voller Atmosphäre, was dem Leser während der Lektüre ein wunderbares Kopfkino beschert. Mit wechselnden Perspektiven lässt die Autorin den Leser mal in die Vergangenheit der Schwestern Margarete und Helga ins Jahr 1949 schlüpfen, mal in die Gegenwart um Pia im Jahr 2017. Gerade diese abwechselnden Zeitebenen sind der Autorin besonders gut gelungen, denn sie lässt den Leser nur stückchenweise die Vergangenheit erfahren, wobei sich das Gedankenkarussell unaufhörlich dreht und viele verschiedene Möglichkeiten erwogen werden, was der Auslöser des Streits gewesen sein könnte. Durch die gekonnten Schilderungen der Autorin bekommt der Leser einen guten Einblick über die damaligen Lebensumstände in Island, die aufgrund der Kälte und der langen Dunkelzeit recht schwer waren. Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der kleinen Ortschaften war eng und freundschaftlich, man half sich gegenseitig in allen Lebenslagen. Auch die Situation der Mädchen in einem Land, dessen Sprache sie nicht beherrschten und deren deutsche Herkunft auch nicht gerade gern gesehen war, wird sehr schön aufgezeigt. Geschickt eingewebte Wendungen lassen den Leser immer wieder rätseln und halten die Spannung bis zum Schluss hoch.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig ausgestaltet und verfügen über individuelle Eigenschaften, die sie glaubwürdig und realistisch wirken lassen. Der Leser fühlt sich sofort mit ihnen wohl und kann mit ihnen fühlen, hoffen und bangen. Margarete ist als junge Frau die ewige Optimistin, sie sprüht geradezu vor Fröhlichkeit. Sie ist abenteuerlustig und neugierig auf die Welt. Schwester Helga ist eher zurückhaltend, trauert sie doch um den Verlobten, der aus dem Krieg nicht zurückkehrte. Sie wirkt nicht nur ängstlich, sondern ist auch gar nicht mit dem Herzen bei der Sache, denn ihr Heimweh ist zu groß. Interessant ist die Entwicklung, die beide Schwestern genommen haben, als sie sich endlich wiedersehen. Pia ist eine Frau, die sich in ihrem Beruf nicht gefordert fühlt und der die Probleme mit ihrer Tochter über den Kopf wachsen. Sie ist schlagfertig, offen und manchmal ist ihre Zunge schneller als ihr Hirn, was sie besonders liebenswert macht. Leonie ist der typische Teenager, immer auf Krawall gebürstet. Ragnar ist ein Hüne, der den Profisport aufgrund einer Verletzung aufgeben musste. Er ist warmherzig, ehrlich, einfühlsam und schleicht sich damit als Wikinger in das Herz des Lesers.
„Das Geheimnis der Islandschwestern“ ist ein wunderschöner Roman über Familiengeheimnisse und die Liebe vor der zauberhaften Kulisse Islands. Der Einblick in das Leben von Land und Leuten, die hinreißenden Protagonisten sowie der herrliche Schreibstil der Autorin hypnotisieren den Leser bis zum Schluss. Absolut verdiente Leseempfehlung für dieses Highlight!

Veröffentlicht am 01.05.2019

Spannungsgeladener Reihenauftakt

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Die Innenarchitektin Lexie Cavendish arbeitet für ein Immobilienunternehmen. Ihr Chef Andrew Howard schickt sie ins nordirische Dunmor Castle, um dort Pläne für die Innenausstattung des Anwesens zu machen ...

Die Innenarchitektin Lexie Cavendish arbeitet für ein Immobilienunternehmen. Ihr Chef Andrew Howard schickt sie ins nordirische Dunmor Castle, um dort Pläne für die Innenausstattung des Anwesens zu machen und die Renovierungsarbeiten zu überwachen, soll hier doch ein Luxushotel entstehen. Als Lexie die Burg sieht, ist ihr gleich so, als wäre sie schon einmal dort gewesen. Schon in der ersten Nacht bekommt sie Albträume, die sich seit Jahren nicht gemeldet haben und die sie im Schlafwandel durch die nächtlichen Straßen streifen lassen. Glücklicherweise kann Immobilienspekulant Grayson Fitzgerald noch rechtzeitig bremsen. Allerdings ist Grayson als Nachkomme des Burgbesitzers nicht gerade erfreut, dass der Familienbesitz verkauft werden soll und möchte Lexie am liebsten schnellstens wieder loswerden. Ihre Albträume lassen Lexie keine Ruhe, so dass sie Nachforschungen über ihre Mutter anstellt, mit der sie als Kind in Dunmor war und die eines Tages spurlos verschwand, aber das ist gar nicht so einfach, da alle Ortsbewohner von Cerigh sich entschlossen haben zu schweigen. Wird Lexie endlich erfahren, was in der Vergangenheit passiert ist?
Kathryn Taylor hat mit „Dunmore Castle – Das Licht im Dunkeln“ den sehr spannenden und unterhaltsamen ersten Band ihrer Dunmore-Serie vorgelegt. Der Erzählstil ist flüssig, atmosphärisch dicht und bildhaft, der Leser wird mit den ersten Zeilen regelrecht in die Handlung gesogen, um dort Lenas Spuren zu folgen, ihre Gedanken und Gefühle kennenzulernen und sich mit ihr zusammen auf die Suche nach ihrer Vergangenheit sowie der Auflösung eines alten Familiengeheimnisses zu machen. Die Autorin versteht es sehr gut, den Leser gedanklich in die raue nordirische Küste reisen zu lassen, die Beschreibungen sind bildgewaltig und farbenfroh, so dass man sich sowohl auf dem Anwesen Dunmore Castle als auch in Cerigh sofort zuhause fühlt. Durch interessante Wendungen schraubt die Autorin die Spannung immer weiter in die Höhe und lässt den Leser rätseln und immer wieder neue Szenarien entwickeln, was wohl damals passiert ist. Da es sich um mehrere Bände handelt, die ineinander greifen, steht der Leser am Ende mit vielen Fragen da, denn der spannende Schluss lässt diese alle offen.
Die Charaktere sind sehr individuell ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie durchweg glaubwürdig und authentisch, so kann der Leser mit ihnen fühlen und seine Sympathien gerecht verteilen. Lexie ist eine Frau, die schon früh ohne Mutter aufwachsen musste und viele Jahre im Heim aufgewachsen ist. Schon lange sucht sie nach ihrer Vergangenheit. Sie ist nach außen eine selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will. Doch Lexie hat auch eine ängstliche Seite, leidet unter den Schatten in ihrer Vergangenheit und wird von Alpträumen geplagt. Grayson ist ein attraktiver und knallharter Geschäftsmann, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wird. Er wirkt oftmals verschlossen und undurchsichtig, hat aber auch eine fürsorgliche und mitfühlende Seite. Eileen Kelly hat eine Schlüsselfunktion inne, denn sie war die beste Freundin von Lexies Mutter und kann dieser einiges über sie erzählen. Auch die weiteren Protagonisten wie Father Peter, Dr. Turner oder auch Sheila Murphy lassen mit ihren Auftritten die Spannung steigen und den Leser immer wieder im Dunkeln tappen.
„Dunmore Castle – Das Licht im Dunkeln“ ist ein toller Auftakt der DC-Serie. Hier vereinen sich Familiengeheimnisse mit Liebe und kriminalistischen Elementen, die zusammen eine hochspannende Mischung ergeben und süchtig machen nach Band 2. Absolute Leseempfehlung!