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Veröffentlicht am 13.05.2017

Omas Kaffeekuchen bringt Glück

Rosen, Tee und Kandiszucker
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Die 26-jährige Ellie arbeitet bei einer Versicherung und lebt noch in ihrem alten Kinderzimmer bei ihren Eltern unterm Dach zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Jason. Das Geld ist knapp, zumal ihr Vater ...

Die 26-jährige Ellie arbeitet bei einer Versicherung und lebt noch in ihrem alten Kinderzimmer bei ihren Eltern unterm Dach zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Jason. Das Geld ist knapp, zumal ihr Vater beruflich als Klempner auch etwas zurückstecken musste aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation. Seitdem ihre verstorbene Großmutter, zu der sie ein sehr enges Verhältnis hatte, bei ihr die Liebe zum Backen und Kochen geweckt hat, träumt Ellie von einem eigenen kleinen Teesalon. Endlich ergibt sich die Möglichkeit für sie, die Teestube in einem ländlichen Schloss zu übernehmen, jedoch hat sie bisher keinerlei Erfahrung. Durch ein wenig Flunkern bekommt sie tatsächlich die Zusage, die Teestube zunächst für ein halbes Jahr zu pachten. Der Gutsverwalter Joe war ihr größter Fürsprecher. Ellie siedelt mit ihrem Hab und Gut auf das Schloss und beginnt, der alten Teestube ihren Stempel aufzudrücken. Dabei wird sie sowohl von Joe als auch von den beiden Aushilfskellnerinnen Doris und Nicole und Deanna, der Seele des Hauses unterstützt. Aber Ellie muss noch viel lernen, um auch den Hausherrn Lord Henry zu überzeugen. So langsam läuft das Geschäft an, denn Ellies besondere Kuchen und Gerichte sprechen sich schnell rum. Auch zwischen Ellie und Joe scheint sich etwas anzubahnen, doch da beide gebrannte Kinder sind, schleichen sie eher umeinander herum. Wird Ellie sich mit ihrer Teestube durchsetzen? Wird sie sich in dem Schloss wohl fühlen? Und was wird mit Ellie und Joe?

Caroline Roberts hat mit ihrem Roman „Rosen, Tee und Kandiszucker“ einen ganz unterhaltsamen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, schnell taucht der Leser in Ellies Welt ein und erfährt so einiges von ihren Gedanken und Gefühlen, die sie bewegen. Der Roman erzählt hauptsächlich aus der Sicht von Ellis, aber es gibt auch einige Kapitel, die Joe zu Wort kommen lassen und wie er so manche Situation empfindet. Die Herstellung der einzelnen Kuchen und Köstlichkeiten sorgen immer wieder für ein leises Magenknurren beim Leser. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und lassen neben einer wunderschönen Natur mitten in England auch das Schlossleben auferstehen. Gleichzeitig wird auch deutlich gemacht, wie kostenintensiv es ist, so ein altes Gebäude instand zu halten. Leider hat der Roman einige Längen, die das Lesevergnügen doch recht trüben. Zudem kommt keine wirkliche Spannung auf, alles plätschert so vor sich hin, und das Meiste ist leider vorhersehbar.

Die Charaktere sind schön ausgestaltet, sie wirken lebensecht und authentisch. Ellie ist eine sympathische Frau, die schon lange einen Traum hat. Sie hat keine Angst, hart zu arbeiten und sich einzuschränken, Hauptsache, ihr Wunsch wird Wirklichkeit. Dabei beweist sie auch eine Menge Mut und Eigeninitiative sowie Kreativität gemischt mit Warmherzigkeit und Realitätssinn. Joe ist ein attraktiver Mann, der alles dafür tut, dass das Schloss gut erhalten bleibt und sich möglichst selbst trägt. Er hat seinen Vater nie gekannt und zu seiner Mutter ein enges Verhältnis, die ihn allein aufgezogen hat. Doris und Nicole arbeiten als Aushilfskellnerinnen in der Teestube. Während Doris meist bevormundend und nörglerisch ist, wirkt Nicole sehr zurückhaltend fast scheu; beide sind aber ehrlich und arbeiten hart. Lord Henry ist das Faktotum des Schlosses, er hasst die Menschenmassen, die sich durch sein Zuhause schlängeln und ein wenig Adel schnuppern und besichtigen wollen. Er ist nicht sehr umgänglich, wirkt eher verschroben und sehr nüchtern. Deanna ist die gute Seele des Schlosses, die sich um alles kümmert und jedem etwas Herzenswärme gibt, wenn diese gebraucht wird.

„Rosen, Tee und Kandiszucker“ ist ein etwas verwirrender Titel für einen kurzweiligen Liebesroman vor herrschaftlicher Kulisse. Für den Sommerurlaub oder für zwischendurch ist das Buch ganz nett, stellt es doch keine großen Ansprüche an den Leser. Eingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Zusammentreffen der Herzen in Neuseeland

Tangata Whenua - Fire of Love
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Die junge Lehrerin Chiara Christensen lebt zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Als ihre Mutter nach schwerer Krankheit und langer Pflege verstirbt, ist Chiara plötzlich ganz allein, denn ihren Vater ...

Die junge Lehrerin Chiara Christensen lebt zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Als ihre Mutter nach schwerer Krankheit und langer Pflege verstirbt, ist Chiara plötzlich ganz allein, denn ihren Vater kennt sie nicht und einen Job hat sie auch nicht mehr. Da sie keine Perspektive in Deutschland sieht und sich einen Neuanfang wünscht, packt Chiara ihre Siebensachen und macht sich auf den Weg zu ihrer Tante Maggie, der Schwester ihres Vaters, die in Neuseeland eine Rinderfarm mit dem Namen „Tangata Whenua“ besitzt und bei der sie unterkommen kann. Schon bald nach der Ankunft auf der Farm fühlt sich Chiara wohl und beginnt, das Leben wieder positiver zu betrachten. Auch der Rindermanager Marc, den sie auf der Farm kennengelernt hat, hat es ihr angetan und verursacht ihr Herzklopfen. Doch Marc ist sehr verschlossen und gibt sich wenig zugänglich, obwohl auch er ein Auge auf Chiara geworfen hat. Hat er etwas zu verbergen? Als es dann auf der Farm auch noch zu unerklärlichen Zwischenfällen kommt, die an Sabotage grenzen, gerät Chiara dabei selbst in Gefahr. Wird Marc sie retten können?

Christel Siemen hat mit ihrem Buch „Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ einen sehr gefühlvollen und farbenfrohen Liebesroman vor der exotischen Kulisse Neuseelands vorgelegt, der dazu noch einige Geheimnisse beinhaltet, die es zu ergründen gilt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine Reise zur anderen Seite der Welt auf eine Rinderfarm, wo das Leben fernab von Großstädten ganz anders verläuft. Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt, so lernt man die beiden Hauptprotagonisten Chiara und Marc sehr gut kennen und versteht ihre Handlungsweisen und Gedanken umso besser. Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildhaft und ebenso der Einblick in die Maori-Kultur sowie das harte Landleben finden hier eine Bühne, so dass der Leser alles regelrecht vor Augen hat. Auch der Spannungsbogen wurde sehr schön aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.

Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet worden und wirken aufgrund ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sehr real und liebenswert. Chiara ist eine junge Frau, die schon recht früh Verantwortung übernommen hat für ihre kranke Mutter. Deren Tod ist ein Schicksalsschlag, den sie erst einmal verdauen muss, denn weitere Verwandtschaft besteht nur noch durch Tante Maggie. Chiara ist ein sehr lieber und aufgeschlossener Mensch, der vielseitig interessiert ist und sich auch anderen gegenüber immer hilfsbereit gibt. Sie packt mit an und gibt sich selbst die Chance, ihr Leben neu zu gestalten. Marc ist ein attraktiver, aber sehr zurückhaltender Mann, der zu Beginn etwas ruppig wirkt. Er hat ebenfalls einen schweren Verlust erlitten, den er aber in sich verschließt und mit niemandem Teil. Einzig der Leser weiß um sein Schicksal. Maggie ist eine herzensgute Frau, die für alle ein offenes Ohr hat und immer einen guten Rat oder Hilfe weiß. Ben ist ein junger Maori, der auf Maggies Farm arbeitet. Er hat ein offenes und freundliches Wesen und unterstützt Chiara beim Einleben. Auch die anderen Protagonisten geben ein buntes Bild und unterstützen mit ihren Eigenschaften die Handlung.

„Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman vor der wunderschönen Kulisse Neuseelands, der auch mit einigen Spannungsmomenten aufwarten kann. Ein toller Mix, der das Lesen zu einem reinen Vergnügen werden und das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Liebhaber von Romanzen mit einer Prise Exotik und etwas Spannung werden mit diesem Roman ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.05.2017

Das Streben nach Glück

Triff das Glück auf halbem Weg
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Rebecka ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet in Stockholm erfolgreich als Journalistin bei einer Zeitung. Ihre Ehe steht nicht gerade zum Besten und obwohl ihre Tage schon jetzt sehr ausgefüllt ...

Rebecka ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet in Stockholm erfolgreich als Journalistin bei einer Zeitung. Ihre Ehe steht nicht gerade zum Besten und obwohl ihre Tage schon jetzt sehr ausgefüllt sind, hat sie sich dennoch für einen Karriereschritt entschieden und sich für eine Stelle als Chefredakteurin beworben. Gleichzeitig erhält sie durch eine plötzliche Erbschaft nicht nur Geld, sondern auch eine kleine Schatulle, die eine Kette mit den Symbolen Herz, Schlüssel und Kreuz beinhaltet und für Glaube, Liebe und Hoffnung stehen. Rebecka hat keine Ahnung, wer ihr all dies hinterlassen hat und macht sich auch erst einmal keine Gedanken darüber. Zu sehr hofft sie auf die neue Jobchance, aber sie bekommt unverhofft Konkurrenz durch einen alten Bekannten: ihre ehemalige große Liebe Sam hat sich ebenfalls für die Stelle beworben und ist aus New York nach Stockholm zurückgekehrt. Rebecka findet sich auf einmal in einem Gefühlschaos wieder, zudem möchte sie unbedingt herausfinden, wer ihr die Erbschaft vermacht hat. Wer ist der geheimnisvolle Erblasser? Und gibt es noch eine Chance mit Sam?

Jenny Fagerlund hat mit ihrem Roman “Triff das Glück auf halbem Weg“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderschön flüssig, gefühlvoll und warmherzig, der Leser ist von Beginn an der unsichtbare Begleiter an Rebeckas Seite und erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt, ihre Sorgen und Nöte aus erster Hand mit. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, den Leser mit in die Handlung miteinzubeziehen und bleibt mit ihren Beschreibungen und ihrer Erzählweise über die alltäglichen Situationen authentisch und in der realen Welt, die jeder nachvollziehen kann.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie wirken glaubhaft und sehr lebendig, so dass man das Gefühl hat, den einen oder anderen von ihnen persönlich zu kennen. Rebecka ist eine sympathische Frau, die mit Familie und Job rund um die Uhr beschäftigt ist. Sie fühlt sich ständig unter Strom, will es allen recht machen und doch bleibt vieles auf der Strecke, vor allem sie selbst und ihre eigenen Wünsche und Träume. Dabei liebt sie sowohl ihre Arbeit als auch ihre Familie, aber irgendwas kommt immer zu kurz. Die Entwicklung von Rebecka im Verlauf der Geschichte ist sehr schön zu beobachten. Sie wirkt wie ein anderer Mensch am Ende der Geschichte. Sam ist ein netter Mann, mit dem Rebecka einmal eine große Liebe verband. Sein Auftauchen bringt alles durcheinander. Auch bei Sam löst die plötzliche Begegnung mit Rebecka nach so langer Zeit einiges aus. Auch die anderen Protagonisten unterstützen mit ihren Eigenschaften und kleinen Episoden die Handlung auf besondere Weise.

„Triff das Glück auf halbem Weg“ ist ein wunderschöner Roman über die Liebe, Geheimnisse, das Streben nach Glück und was es bei den Menschen bewirkt, wenn sie es gefunden haben. Absolute Leseempfehlung für eine Geschichte wie aus dem wirklichen Leben!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Liebeskarussel in Wien

Frühlingsglück und Mandelküsse
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Die junge Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, arbeitet als Patissière im angesehenen Hotel Elisabethhof. Charlie liebt ihre kreative Arbeit und fühlt sich mit ihren Kollegen wohl. Auch in der Liebe ...

Die junge Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, arbeitet als Patissière im angesehenen Hotel Elisabethhof. Charlie liebt ihre kreative Arbeit und fühlt sich mit ihren Kollegen wohl. Auch in der Liebe sieht es rosig aus, hat sie doch mit Eddie ihren Traummann gefunden, wenn auch seine wohlhabende und snobistische Familie gewöhnungsbedürftig ist. Doch dann bekommt sie mit Daniel Eppensteiner einen neuen Chef. Gleich die erste Begegnung ist nicht gerade vielversprechend, Charlie tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste und dann erfährt sie auch noch, dass ihr neuer Boss Süßspeisen nicht mag. Als sie das Angebot, die Petit-Four-Messe im Hotel auszurichten, ohne Rücksprache einfach annimmt und auch noch vorgibt, sie stehe kurz vor der eigenen Hochzeit, ist das Chaos perfekt. Leider muss sie bald darauf feststellen, dass Eddie gar nicht so der Traummann und Daniel eigentlich ein ganz netter Kerl ist. Charlie ist mitten im Gefühlschaos und auch im Job scheint auf einmal alles daneben zu gehen. Wird die Messe für Charlie und das Hotel ein Erfolg? Und wird sich Charlie über ihre Gefühle klar werden?

Emilia Schilling hat mit ihrem Buch „Frühlingsglück und Mandelküsse“ einen sehr unterhaltsamen und humorigen Debütroman vorgelegt, der nicht nur gute Laune macht, sondern einem bei der Lektüre auch ständig das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Der Schreibstil ist flüssig gepaart mit einem wunderbaren Witz, schnell taucht der Leser in die Welt der Wiener Konditorkunst und steht unsichtbar an Charlies Seite, um ihr bei der Arbeit über die Schulter zu sehen und sie bei ihren Erlebnissen und Abenteuern zu begleiten. Dabei ist die Gefühlswelt von Charlie ein offenes Buch, man kann mit ihr mitfiebern, mitleiden und mitfühlen, vor allem aber bricht man oft genug in Gelächter aus aufgrund verschiedener recht skurriler Situationen, die die Hauptprotagonistin selbst heraufbeschwört.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Alle haben ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten, deshalb wirken sehr authentisch und lebensecht. Charlie ist eine herzensgute sympathische junge Frau, die für ihren Beruf lebt. Sie kann zupacken, ist gut organisiert und hat in der Konditorei alles im Griff. Ganz anders verhält es sich mit ihrem privaten Leben. Sie wohnt mit zwei Freundinnen zusammen, die als Fitnesstrainerinnen arbeiten und bei Süßspeisen eher Abstand halten. Manchmal wirkt Charlie recht naiv und wenig entschlussfreudig, sieht es doch so aus, als würde sie selbst noch nicht wissen, was sie eigentlich für sich persönlich will. Außerdem ist Charlie im privaten Bereich wenig schlagfertig und lässt sich von anderen ganz schön runterputzen. Da wäre mal eine klare Ansage von ihrer Seite von Nöten, damit man sie ernster nimmt. Eddie ist ein junger Mann aus betuchtem Hause, der sich immer das nimmt, was er möchte. Er nimmt keine Rücksicht auf andere, es geht nur nach seinem Kopf und seinen Wünschen. Alles dreht sich nur um ihn. Daniel ist ein gutaussehender Mann, der nicht mit offenen Karten spielt. Er hat selbst schon einen Schicksalsschlag verdauen müssen und geht sehr subtil an Unternehmungen heran. Er ist manchmal nicht gut zu durchschauen, allerdings wirkt er sehr sympathisch sowie pragmatisch. Alex ist Charlies bester Freund in allen Lebenslagen und steht ihr in allen Belangen hilfreich zur Seite, und wenn es eine Schulter zum Ausweinen bedeutet. Auch die anderen Protagonisten unterstützen mit ihren eigenen kleinen Geschichten die Handlung und steuern zusätzliche Spannung sowie Herzenswärme bei.

„Frühlingsglück und Mandelküsse“ ist ein sehr gelungener Debütroman, der gute Unterhaltung und eine schöne Liebesgeschichte mit der zauberhaften Welt der Wiener Zuckerbäckerei vereint. Alle, die sich gern in humorvollen und romantischen Geschichten verlieren, werden an diesem Buch ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Roadtrip

Apfelblüten im August
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Als Ehemann Troy ganz plötzlich an einer Infektion stirbt, steht Sky mit Tochter Rachel ganz allein und ohne Job da. Obwohl sie zu ihrer Halbschwester Tara kein besonders gutes Verhältnis hat und der Kontakt ...

Als Ehemann Troy ganz plötzlich an einer Infektion stirbt, steht Sky mit Tochter Rachel ganz allein und ohne Job da. Obwohl sie zu ihrer Halbschwester Tara kein besonders gutes Verhältnis hat und der Kontakt in letzter Zeit auch eher sporadisch war, ist es gerade diese, die ihr in ihren schwersten Stunden unter die Arme greift. Tara ist samt Musikband, schwarzem Ehemann Aaron und ihrem Sohn mit einem Tourbus unterwegs durch die USA und nimmt Sky und Rachel auf die Reise mit, um die beiden in ihrer Heimatstadt abzusetzen. Während des Road-Trips haben Tara und Sky viel Zeit, miteinander zu reden, ihre eigenen Konflikte auf den Tisch zu bringen und sie zusammen zu lösen, um sich wieder anzunähern. Wird es den Schwestern gelingen, sich zusammenzuraufen? Wird Sky mit Rachel wieder ein glückliches Leben führen können?

Ann Pearlman hat mit ihrem Buch „Apfelblüten im August“ den Nachfolgerband zu „Christmas Cookie-Club“ vorgelegt. Auch ohne den Vorgängerroman gelesen zu haben, kann der Leser der Handlung gut folgen. Der Schreibstil ist flüssig und recht schnell findet man sich an der Seite von Sky wieder, begleitet sie in ihren schwersten Stunden. Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven, mal aus der Sicht von Sky, mal aus der von Tara erzählt und gibt so Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelten, wobei es auch Rückblenden in die Vergangenheit gibt. So lernt der Leser beide Schwestern auf ganz eigene Art kennen und versteht die schwierige Beziehung zwischen den beiden viel besser. Die Handlung bietet von Rassismus bis hin zu den unterschiedlichen Berufen der beiden Schwestern eine Vielfalt an Themen, die Unterschiedlichkeit der Schwestern deutlich zu machen.

Die Charaktere sind vielfältig angelegt und detailliert ausgearbeitet, sie haben alle ihre Eigenheiten, wodurch sie sehr lebendig und authentisch wirken. Sky ist eine erfolgreiche Anwältin, die den plötzlichen Verlust ihres Ehemannes erst einmal verarbeiten muss. Gleichzeitig wird sie dadurch an den frühen Tod ihres Vaters erinnert und an die eigenen schwierigen Familienverhältnisse in der Vergangenheit. Sky fühlt sich ohne Wurzeln, weiß nicht, wohin sie und ihre Tochter nun gehören, verzweifelt fast an der Situation. Das Verhältnis zu ihrer Halbschwester Tara war immer schon schwierig, doch ausgerechnet jetzt bietet diese ihr Unterstützung an. Tara ist die Extrovertierte der beiden Schwestern, sie wirkt fast wie eine Rebellin. Tara ist mit einem Schwarzen verheiratet, macht Rap-Musik und tourt gerade recht erfolgreich mit ihrer Band durchs Land. Die beiden Schwestern standen schon immer in Konkurrenz zueinander und gerade das Zusammenleben auf engem Raum zwingt sie nun dazu, sich miteinander zu arrangieren und ihre alten Vorbehalte außen vor zu lassen bzw. diese endlich auf den Tisch zu bringen und sich damit auseinander zu setzen. Die Nebenprotagonisten stützen die Handlung durch kleine Episoden und eigene Geschichten.

„Apfelblüten im August“ ist ein unterhaltsamer Roman über einen Roadtrip „back to the roots“, die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Verarbeitung eines Schicksalsschlages. Alle, die gern Familiengeschichten lesen, werden diese Geschichte mögen. Leseempfehlung!