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Veröffentlicht am 14.05.2021

Blieb weit hinter den Erwartungen zurück

Wiedersehen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 2)
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1982 London. Wieder einmal lädt das Luxushotel Flanagans zum Jahreswechsel zu einer pompösen Party ein. Die illustre prominente Gästeschar gibt sich die Klinke in die Hand, um den Besitzerinnen der Nobelherberge, ...

1982 London. Wieder einmal lädt das Luxushotel Flanagans zum Jahreswechsel zu einer pompösen Party ein. Die illustre prominente Gästeschar gibt sich die Klinke in die Hand, um den Besitzerinnen der Nobelherberge, Emma und Elinor für ihre unermüdliche Arbeit Tribut zu zollen. Hinter der schimmernden Fassade allerdings sieht es düster aus. Das Privatleben der beiden Hoteleigentümerinnen ist ein Scherbenhaufen. Ihre Ehen bestehen nur noch auf dem Papier und ihre Töchter entfremden sich immer mehr von ihren Müttern. Ein altes, gut gehütetes Geheimnis droht, zusätzlich an die Oberfläche zu gelangen. Wird es die enge Arbeitsbeziehung und Freundschaft von Emma und Elinor zum Einsturz bringen?
Asa Hellberg gewährt dem Leser mit „Wiedersehen im Flanagans“, dem zweiten Band seiner historischen Hotelserie, auf den Tag genau 23 Jahre später erneut Zutritt in das Nobelhotel, um sich dort niederzulassen und die aufkommenden Ereignisse aus erster Hand mitzuerleben. Der flüssige und farbenfrohe Erzählstil macht es dem Leser leicht, sich auf Zeitreise zu begeben. Obwohl Emma und Elinor schon im ersten Band auf dem Parkett erschienen sind, haben sie nun die Hauptrollen inne, nachdem die ehemalige Chefin des Flanagans Linda Lansing den Posten geräumt hat. Sie läuft dem Leser zwar noch ab und an durchs Bild, spielt aber keine tragende Rolle mehr. Wechselnde Perspektiven machen die Handlung kurzweilig, die Beschreibungen des Hotels sind bildreich und erlauben während der Lektüre eine Art von Kopfkino. Doch dem Autor gelingt es diesmal nicht, den Leser restlos von seiner Geschichte zu überzeugen aufgrund der Oberflächlichkeit der Geschichte. Es fehlt an Abwechslung und Spannung, fast alles ist vorhersehbar, sodass der Leser eher durch die Seiten huscht, als von der Handlung gefesselt zu sein. Die Geschichte konzentriert sich diesmal weniger auf das Hotelgeschehen, sondern vielmehr auf das Privatleben der beiden Besitzerinnen, was viele Parallelen aufweist und nach einiger Zeit recht eintönig wirkt. Im Vergleich zum Vorgängerband schneidet dieses Buch um Längen schlechter ab und bietet nicht das Lesevergnügen, das man sich davon versprochen hat. Vielmehr wirkt es wie rasch aufs Papier gebannt, ohne ein richtiges Konzept zu haben, weshalb die Geschichte nach wenigen Seiten eher wie ein Groschenroman wirkt.
Auch die Charaktere sind eher oberflächlich gestaltet, besitzen kein Esprit, mit dem sie den Leser einfangen können. So ist dieser eher ein Mitläufer und Beobachter, der ohne jegliches Gefühlsaufkommen die Szenerie betrachtet. Elinor ist ebenso wie Emma mit dem Hotel verheiratet und gebärden sich entsprechend als Karrierefrauen. Beide verbringen deutlich mehr Zeit mit Geschäftlichem als mit ihren Familien, so sollte es nicht wundern, dass die Ehen den Bach runtergehen und sie sich ihren eigenen Kindern entfremdet haben. Elinors Tochter hat eigene Vorstellungen von ihrem Leben und will der Fuchtel der Mutter entfliehen. Emmas Tochter Frankie hat sich mit ihrer Mutter nichts mehr zu sagen, sie handelt kopflos, viel zu emotional und will partout ihren Willen durchdrücken. Die Ehemänner Sebastian und Alexander spielen hier nur Nebenrollen, sind aber eindeutig eher die Sympathieträger der Geschichte.
„Wiedersehen im Flanagans“ lohnt sich diesmal leider nicht. Nicht nur der zeitliche Sprung und der Wechsel der Hauptprotagonisten sind gelungen, auch die Geschichte selbst lässt das gewisse Flair vermissen, das der Vorgänger zu bieten hatte. Eine oberflächliche Geschichte, die wenig mit dem Hotel, dafür viel mit dem vertrackten Privatleben der Besitzerinnen zu tun hat. Wenig spannend und abwechslungsreich, dafür gibt es leider keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 14.05.2021

"Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will." (Henri Matisse)

Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta
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Der 74-jährige Dominique Brulé besitzt den kleinen Blumenladen „L’Étoile Manquante“ mitten im Pariser Stadtteil Saint-Germain. Obwohl von der Schönheit der Pflanzen umgeben und von freundlicher Stammkundschaft ...

Der 74-jährige Dominique Brulé besitzt den kleinen Blumenladen „L’Étoile Manquante“ mitten im Pariser Stadtteil Saint-Germain. Obwohl von der Schönheit der Pflanzen umgeben und von freundlicher Stammkundschaft regelmäßig frequentiert, fühlt sich Dominique im Herzen einsam. Auch die beiden älteren spanischen Freundinnen Doña Mercedes und Doña Tilde, die sich ebenfalls allein fühlen, können diese Einsamkeit durch ihre täglichen Besuche nicht lindern. Um diesen Zustand zu ändern, stellt Dominique die 23-jährige Spanierin Violeta Gadea als Verkäuferin ein. Schon bald bringt Violeta nicht nur frischen Wind in den Blumenladen, sondern vor allem in das Leben von allen anderen…
Maxim Huerta hat mit „Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta“ einen warmherzigen und poetischen Roman vorgelegt, der den Leser mit wenigen Worten in eine warme Decke hüllt, ihn in die Stadt der Liebe entführt und mitten in eine einsame Zweckgemeinschaft platziert, um dort die Ereignisse hautnah mitzuerleben. Mit flüssigem, gefühlvollem und empathischen Erzählstil schafft der Autor eine zauberhafte Atmosphäre, die den Leser vom ersten Moment an einfängt und ihn bis zum Ende nicht mehr loslässt. Schon der kleine Blumenladen vermittelt durch die Beschreibungen eine Oase der Ruhe, aber auch der Einsamkeit. Hier beim alten Dominique geben sich die Stammgäste die Klinke in die Hand, halten ein Schwätzchen, öffnen sich ein wenig beim Gespräch und nehmen ein wenig der heimeligen Atmosphäre und den liebevollen Gesten mit in ihren restlichen Tag. Durch die Sichtweise von Dominique erlebt der Leser, wie dieser selbst noch immer um seine seit Jahren verstorbene Frau Julie trauert, aber auch die älteren spanischen Damen Mercedes und Tilde, die seit über 40 Jahren in Paris leben, haben insgeheim ihre Päckchen zu tragen. Mit Violeta kommt die Jugend zurück in die Herzen der Alten, sie bringt nicht nur Energie in den Laden. Tiefgründig und mit vielen Lebensweisheiten lässt Huerta den Leser in die Seelen seiner Protagonisten blicken, lässt ihn ihre Einsamkeit, ihre Ängste, Geheimnisse und kleinen Hoffnungen erkennen, aber auch die Bande der Freundschaft, die sie miteinander teilen. Sorgsam verwebt Huerta die Leben seiner Protagonisten miteinander, zeigt die Veränderungen von ihnen auf, die mit dem Auftauchen Violetas langsam in ihrem Leben stattfinden.
Die Charaktere sind liebevoll und lebendig in Szene gesetzt, wirken wie aus dem realen Leben gegriffen und können den Leser sofort von sich überzeugen, der sich nur zu gern unter sie mischt und ihren Geschichten lauscht, während erst eine gewisse Melancholie in der Luft liegt, die nach und nach der Hoffnung Platz macht. Dominique ist ein liebevoller, charmanter älterer Herr, der neben Vergesslichkeit vor allem unter dem Tod seiner Frau leidet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen mit seinen Blumen etwas Glück mit auf den Weg zu geben. Wie er mit den Pflanzen umgeht, ist einfach herzerwärmend. Mercedes ist aufgrund der Erfahrungen mit ihrem Ehemann eine verbitterte Frau, die mit dem Leben hadert, Tilde dagegen wirkt eher resolut und etwas schroff. Beide eint die Einsamkeit, die ihren Alltag grau einfärbt, der nur im Blumenladen etwas Farbe bekommt. Violeta ist wie eine frische Brise: offen, freundlich, sie strahlt Optimismus aus und verteilt diesen großzügig auch auf andere.
„Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta“ verzaubert und öffnet Herzen. Ein Buch voller Poesie und Lebensweisheit, das man noch lange im Gedächtnis behalten wird. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Puro gozo e joie de vivre (Genuss und Lebensfreude pur)

Algarve
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Als Fans der südlichen Länder gehört auch Portugal mit seiner an der Atlantikküste gelegenen Algarve zu unseren Lieblingszielen in Europa, dessen Bewohner, Kultur, Landschaft und Kulinarik wir besonders ...

Als Fans der südlichen Länder gehört auch Portugal mit seiner an der Atlantikküste gelegenen Algarve zu unseren Lieblingszielen in Europa, dessen Bewohner, Kultur, Landschaft und Kulinarik wir besonders zu schätzen gelernt haben. Daher haben wir die Veröffentlichung des Kochbuches „Algarve“ von Rita Hess, erschienen im Knesebeck Verlag, auch sehnlichst erwartet, denn wenn schon momentan kein Urlaub möglich ist, so holen wir uns diesen an die heimische Tafel. Als Hobbyköche hatten wir inzwischen Gelegenheit, die Rezepte dieses Buches ausgiebig zu testen sowie die von der Autorin dazu liebevoll zusammengestellten persönlichen Texte zu goutieren.
Schon die exklusive Gestaltung dieses schwergewichtigen Buches ist ein echter Hingucker, das hellgemusterte Cover ist ein Augenschmeichler, der die Sehnsucht nach Süden weckt, aber auch unter dem Einband versteckt sich ein farbenfrohes Design, das einem Regenbogen gleicht. Sobald man das Buch aufschlägt, überkommt einen das Urlaubsfeeling: großformatige, farbenprächtige Fotos von Menschen, Pflanzen, Meer und Landschaft springen einem regelrecht entgegen und vermitteln Lebensfreude pur, spiegeln aber auch ihren Alltag wieder. Nach der Einleitung über das Meeresrauschen, maurisches Erbe und die Schätze der See und der traditionellen Küche schließen sich die Kapitel „água“ (Wasser), „terra“ (Erde), „alma“ (Seele), „saber“ (Wissen) und „sabor“ (Geschmack, hier mit Frische übersetzt) an. Während die ersten über den Rhythmus des Meeren, Austernfischerei, Surfen, Ziegenkäse, - würste und –fleisch, die handwerkliche Herstellung von Lebensmitteln, Feigen, Korkeichen sowie allerlei Lebensweisheiten und das Leben im Einklang mit der Natur einiges Wissens- und Lesenswertes zu bieten haben, geht es vor allem bei „Sabor“ um die Küchenseele der Algarve.
Hier darf man der renommierten Köchin Noélia Jéronimo über die Schulter schauen und nach ihrem Rezept Clementinen mit marinierten Küstengarnelen, Gebeizte Makrele, Ceviche von der Dorade, Thunfischbauch mit Granatapfel, Thunfischtatar mit Feigen, Gemüseschmortopf, Mandelsuppe mit Feigen und Sardellen und Mandelpudding mit Orange genießen. Bei Nélia Nunes erwartet einen dann die traditionelle Bergküche in Form von geschmortem Wildschwein oder gebratener Schweinekeule mit Kartöffelchen, während man bei José Pinheiro Brotsuppe mit Gabeldorsch oder Feigen-Nougat-Eiscreme mit Medronho verkostet. Die Algarvios-Freunde kredenzen die Petiscos, in den gebratenen Auberginen mit würziger Tomatensauce möchte man am liebsten baden, so köstlich gehen diese über die Zunge. Auch ein Dessert geht immer, da ist der Honigpudding oder der Mimoso-Kuchen die beste Wahl.
Die Rezepte sind genau aufgelistet und mit Zeitangaben beschrieben, so dass auch Laien mit einem Gericht der Algarve punkten können.
„Algarve“ von Rita Hess bringt nicht nur den portugiesischen Sommer und die Lebensfreude in die heimische Küche, sondern auch auf den Teller, um sich von dort ganz schnell ins Herz des Genießers zu schleichen, während er verzückt die bunten Fotos betrachtet und glaubt, er wäre tatsächlich im Urlaub! Absolute Empfehlung für alle, die sich nach südlichen Gaumenfreuden sehnen und eine Auszeit bitter nötig haben: Ab an die Algarve!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

"Es ist nicht alles Gold, was glänzt." (Friedrich Hebbel)

Das Kaffeehaus - Falscher Glanz
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Nachdem ihre Freundin Mary Vetsera durch die Hand von Kronprinz Rudolf gestorben ist, dessen Geliebte sie war, soll Sophie von Werdenfels zum Schweigen gebracht werden. Ihr bleibt leider nichts anderes ...

Nachdem ihre Freundin Mary Vetsera durch die Hand von Kronprinz Rudolf gestorben ist, dessen Geliebte sie war, soll Sophie von Werdenfels zum Schweigen gebracht werden. Ihr bleibt leider nichts anderes übrig, als dem Ruf des Kaiserlichen Hofes zu folgen und eine Anstellung als Hofdame von Kaiserin Elisbeth „Sisi“ anzunehmen. Ihre Arbeit im Kaffeehaus ihres Onkels Stefan Danzer muss sie schweren Herzens aufgeben. Das Leben bei Hofe ist für Sophie kein Vergnügen, denn dort ist sie Intrigen und Missgunst ausgesetzt, vor allem Gräfin Marie Festetics macht ihr das Leben zur Hölle. Das Verhältnis zu Elisabeth jedoch verändert sich und lässt Sophie oftmals zu ihrer Vertrauten werden. In all der Zeit bei Hofe sieht Sophie ihre große Liebe Richard von Löwenstein nur sehr selten, denn dieser ist als Regimentsermittler ständig auf Reisen, um Missstände ans Tageslicht zu bringen. Gleichzeitig kommt seine Reiserei einer Flucht gleich, denn er will seine Verlobte Amalie von Thurnau um keinen Preis heiraten. Auch Sophie gerät in das Visier eines älteren ungarischen Adligen, der ihr den Hof macht und alsbald um ihre Hand anhält. Die traurige Nachricht über die schwere Erkrankung ihres Onkels Stefan treibt Sophie vom Hof zurück ins Kaffeehaus…
Marie Lacrosse hat mit „Das Kaffeehaus-Falscher Glanz“ den zweiten Band ihrer Kaffeehaus-Trilogie vorgelegt, der an akribisch recherchiertem historischem Hintergrundwissen sowie die Verflechtung von wahren Begebenheiten mit fiktiver Handlung dem ersten Teil in Nichts nachsteht. Die Autorin ist eine Meisterin, was unterhaltsame und gleichzeitig lehrreiche Lektüre angeht. Sie kombiniert dies mit einem flüssigen, farbenprächtigen und gefühlvollen Erzählstil, der den Leser sofort für sich gewinnt und in die Vergangenheit katapultiert. Über wechselnde Perspektiven und einer Zeitspanne von 1889 bis 1891 darf der Leser Sophie an den kaiserlichen Hof folgen, um dort die Welt des Adels und der Politik zu erleben und die Konfrontation mit eifersüchtigen und intriganten Hofbewohner zu ertragen. Auch in Begleitung von Richard von Löwenherz erlebt man allerlei mit, besucht die unterschiedlichsten Armeeabteilungen und deckt dortige Missstände auf, aber vor allem folgt man Richards Gefühls- und Gedankenwelt. Nebenbei informiert die Autorin den Leser über die damaligen gesellschaftlichen Zustände in der österreichischen Monarchie, wo Arbeitskutscher streiken, das Volk große Armut leidet, während andere sich die Taschen füllen, während die Trauer um den Tod des Kronprinzen das Leben bei Hofe für Lähmungserscheinungen sorgt und vor allem Elisabeths Gemüt zu schaffen macht. Alles verpackt die Autorin so fesselnd, dass der Leser durch eine Gefühlsachterbahn rauscht, während er durch die Seiten fliegt.
Die Charaktere haben eine Weiterentwicklung durchgemacht und sind liebevoll und glaubwürdig in Szene gesetzt. Der Leser hat sie bereits in Herz geschlossen und verfolgt voller Neugier die Ereignisse, während er mitfiebert, hofft und bangt. Sophie ist eine freundliche und ehrliche Frau, immer hilfsbereit und fürsorglich. Sie ist zurückhaltend, denn sie weiß nicht, wem sie wirklich bei Hofe trauen kann. Richards Wankelmut kostet ihn diesmal einige Sympathiepunkte, denn die Art und Weise, wie er mit Sophie und Amalie umgeht, zeugt nicht gerade von Entschlussfreudigkeit. Graf Lajosz Szaley ist ein widerlicher alter Bock, der Sophie in große Gefahr bringen könnte. Grafin Marie von Festetics intrigiert gegen Sophie, da sie ihre eigenen Felle schwimmen sieht. Sisi trauert um ihren Sohn, ist depressiv und launisch, wenn nicht sogar extrem zerrissen. Aber auch Sophies Familie sowie die von Mary Vetsera spielen eine Rolle in dieser wundervollen Geschichte.
Der Titel „Falscher Glanz“ beschreibt die Handlung um Sophie und Richard auf den Punkt genau. Der Roman besticht mit hautnah miterlebbarer Geschichte und einer spannenden Geschichte, die von Anfang bis Ende fesselt. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner der Extraklasse!!!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

"Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause." (Elizabeth Barrett Browning)

Auszeit Deutschland
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Gerade in diesen Zeiten des bereits Wochen andauernden Lockdowns möchten die Menschen raus aus ihren vier Wänden, sehnen sich nach Urlaub und kleinen Fluchten, wo sie Kraft und Zuversicht tanken können, ...

Gerade in diesen Zeiten des bereits Wochen andauernden Lockdowns möchten die Menschen raus aus ihren vier Wänden, sehnen sich nach Urlaub und kleinen Fluchten, wo sie Kraft und Zuversicht tanken können, um weiter durchzuhalten und den Mut nicht zu verlieren. Da kommt das Buch „Auszeit Deutschland“ von Alexandra Schlüter gerade recht, denn sie bietet darin eine wunderbare Auswahl an Ausflügen und Kurztrips innerhalb Deutschlands, wo man entweder für die eigene Region, aber auch für entferntere Ziele fündig wird. Neben besonders ausgewählten Zielen bietet die Autorin zu jedem Abschnitt auch eigene Tipps, Anmerkungen und eigene Erfahrungen, um den Leser zu unterhalten.
Schon die Aufteilung des Buches in „Auf in den Norden“, „Durch die Mitte“ und „Ab in den Süden“ macht es dem Leser leicht, eine Auswahl zu treffen. Begleitet wird dies durch eine Deutschlandkarte, die nach diesen drei Regionen farblich unterteilt ist.
Freunde des Nordens können sich zwischen Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg/Berlin und Mecklenburg-Vorpommern entscheiden, wo sie die Wahl haben, entweder die Hallig Langeness zu besuchen, oder soll es doch lieber der Spreewald oder die Fischbecker Heide bei Hamburg sein? Ob es sich um eine Wanderung, eine Rad- oder eine Kanutour handelt, die Möglichkeiten sind vielfältig und liebevoll ausgesucht und variieren zwischen eintägigen Erlebnistouren und mehrtägigen Auszeiten, um die Natur zu erleben und sich dabei zu regernieren.
Wer in der Mitte Deutschlands zuhause ist, der möchte vielleicht Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Sachsen den Vorzug geben. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen dem Harz, der Rhön, dem Erzgebirge, die Oberlausitz oder den Odenwald. Sehr zu empfehlen ist z. B. die Rheintour von Burg zu Burg, wo man auf den Spuren des Mittelalters wandeln kann.
Im Süden warten die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Saarland und Rheinland-Pfalz mit ihren regionalen Schönheiten auf. Besuche in der wunderschönen Vulkaneifel, Rheingold, ins Altmühltal, Allgäu, dem Chiemsee oder dem Berchtesgadener Land lassen mit ihrer atemberaubenden Schönheit die Probleme des Alltags für einige Zeit vergessen. Auch der Donauradweg sollte unbedingt mal abgefahren werden, neben der sportlichen Betätigung nimmt man die herrliche Landschaft in sich auf und deckt sich mit schönen Erinnerungen ein.
Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube an Möglichkeiten, sich selbst mit einer Auszeit zu belohnen, die Natur neu zu entdecken und Kraft zu tanken. Wir haben schon einige dieser Ausflüge unternommen und können diesen wunderbaren Ideengeber wärmstens empfehlen, um das eigene Land neu zu entdecken!