Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. – Antoine de Saint-Exupery
Eine Rose, die im Sand erblüht1911 Kalifornien/New Mexico. Die 25-jährige Isabella Garcia hat einige Zeit bei ihrer Tante in Kalifornien verbracht, wo sie bisher ein sehr angenehmes Leben voller Luxus gefrönt hat. An ihren Eltern lässt ...
1911 Kalifornien/New Mexico. Die 25-jährige Isabella Garcia hat einige Zeit bei ihrer Tante in Kalifornien verbracht, wo sie bisher ein sehr angenehmes Leben voller Luxus gefrönt hat. An ihren Eltern lässt sie kein gutes Haar und möchte am liebsten gar nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Doch dann äußern ihre Eltern den Wunsch, dass sie in ihr Elternhaus nach New Mexico zurückkehrt, was ihr gar nicht schmeckt. Isabella ist wütend und lässt ihre Eltern ihren Unmut deutlich spüren. Dass sie auch noch Aaron Bailey, einen Mitarbeiter ihres Vaters, als Sicherheitseskorte bekommt, ist für sie kaum zu ertragen. Erst in New Mexico erfährt Isabella den Grund für ihre gewünschte Anwesenheit sowie die von ihren Eltern getroffenen Entscheidungen für die Zukunft. Wie wird Isabella damit umgehen?
Tracie Peterson hat mit „Eine Rose, die im Sand erblüht“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser ins vergangene Jahrhundert entführt, wo er auf eine junge Frau trifft, die während der Handlung einige Veränderungen durchleben wird. Isabella lebte die letzten Jahre von ihren Eltern getrennt bei ihrer Tante in Kalifornien und hat bisher nie den Grund dafür erfahren. Aufgrund dessen hat Isabella eine regelrechte Wut ihren Eltern gegenüber entwickelt, während sie ein privilegiertes Leben in Luxus lebte. Ihre arrogante, verwöhnte Art sowie ihre Überheblichkeit und Boshaftigkeit machen sie nicht zu einer Sympathieträgerin. Die Rückkehr Isabellas nach Silver Veil/New Mexiko in ihr Elternhaus wird durch ihr schlimmes Verhalten erst einmal zur Qual für alle Beteiligten. Erst die Offenbarung über die Krankheit ihres Vaters Daniel sowie der Grund für die lange Trennung zwischen Eltern und Tochter legen bei Isabella einen Schalter um. Auch Aaron Bailey, der Isabella nach Hause eskortiert hat, verändert mit seinem Wesen das Verhalten von Isabella. Die Autorin versteht es geschickt, ihre Charaktere sowie deren Veränderung wunderbar dazustellen, so dass der Leser durch eine Achterbahn der Gefühle rauscht, während die Seiten durch die Finger fliegen. Zudem gibt es interessante zwischenmenschliche Beziehungen, die durch überraschende Wendungen vor einigen Entscheidungen stehen. Der christliche Aspekt ist sehr schön mit der Handlung verwoben und thematisiert nicht nur das Verzeihen der eigenen Fehler, sondern auch die Veränderung, den Neubeginn und das Vertrauen in Gott bei schwierigen Situationen.
Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und bestechen mit glaubwürdigen menschlichen Eigenschaften. Der Leser heftet sich sofort an ihre Fersen und wird so manche Überraschung erleben. Isabella ist zu Beginn menschlich kaum zu ertragen. Sie ist arrogant, bösartig, benimmt sich wie Rumpelstilzchen, wenn sie ihren Willen nicht bekommt und verletzt ihre Mitmenschen auf egoistische Weise. Erst der Aufenthalt bei ihren Eltern hält ihr den Spiegel vor und lässt sie ihr unmögliches Verhalten ändern, denn eigentlich ist sie gar nicht so übel. Aaron ist ein gottesfürchtiger, freundlicher und starker Mann. Er nimmt Isabella so, wie sie ist und gerade durch seine angenehme und unbeeindruckte Art dringt er zu ihr durch. Diego ist ein selbstverliebter Egoist. Isabellas Eltern dagegen sind voller Mitgefühl, Wärme und Selbstlosigkeit, so dass man kaum glauben kann, dass die Isabella vom Beginn der Geschichte wirklich ihre Tochter ist.
„Eine Rose, die im Sand erblüht“ ist ein schöner historischer Roman, der mit einer interessanten Familiengeschichte ebenso punkten kann wie mit Spannung, starken Charakteren und tiefgründigen Botschaften. Den Leser erwartet ein tolles Kopfkino! Ein echter Pageturner mit verdienter Leseempfehlung!