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Veröffentlicht am 23.11.2019

Eine Reise in die skurrile Welt des schwedischen Hinterlandes

Totenstille
4

Tuva ist eine junge schwedische Journalistin, die eine Schwäche für Weingummi hat und den Dingen gerne auf den Grund geht. Doch was sie als Protagonistin in der Krimi-Welt besonders macht, ist zum einen ...

Tuva ist eine junge schwedische Journalistin, die eine Schwäche für Weingummi hat und den Dingen gerne auf den Grund geht. Doch was sie als Protagonistin in der Krimi-Welt besonders macht, ist zum einen ihre Gehörlosigkeit und zum anderen ihre Angst vor der Natur sowie eine Abscheu gegen Unwahrheiten in der Presse. Die letzteren beiden Eigenschaften rühren vom tragischen Verlust ihres Vaters in ihrer Kindheit, den sie immer noch nicht überwunden hat. Um ihrer deprimierenden Umgebung zu entkommen, zog Tuva nach London mit dem Ziel, sich dort als Journalistin einen Namen zu machen. Doch aufgrund der Tatsache, dass der Tod ihres Mannes Tuvas Mutter schwerkrank werden ließ, kam Tuva nicht umhin, ihr exzessives Leben in London aufzugeben und erst einmal wieder zurück nach Schweden zu gehen. Um von der Krankheit ihrer Mutter und dem depressiven Drumherum nicht vollends eingenommen zu werden, zog Tuva nicht nach Karlstad zu ihrer Mutter, sondern in die Kleinstadt Garvik, die wenige Autostunden entfernt von Karlstad liegt. Es fällt Tuva schwer, ihre Mutter zu besuchen, doch nach etwa drei Jahren nach ihrer Rückkehr nach Schweden ergibt sich für Tuva eine praktische Ausrede: Es ereignet sich ein Mord mitten im tiefen, dunklen Utgard-Wald, in dem auch das kleine Dörfchen Mossen versteckt liegt, dessen Einwohner sich höchst merkwürdig verhalten. Der Mord weist deutliche Parallelen zu den „Medusa-Morden“ von vor 25 Jahren auf, deren Täter nie gefasst werden konnte. Hat derselbe Täter wieder zugeschlagen oder handelt es sich hierbei um einen Trittbrettfahrer? Um das herauszufinden und einen journalistischen Durchbruch zu erreichen, muss Tuva in den Wald, um zu recherchieren. Doch genau vor diesem Wald, dieser Natur, hat sie unfassbare Angst … Ob es ihr dennoch gelingen wird oder ob ihr ihre Entschlossenheit oder ihre Gehörlosigkeit noch zum Verhängnis werden …?

Das Taschenbuch beinhaltet 426 Seiten und hat ein aufwendiges Cover, das besonders haptisch veranlagten Leser*innen Freude bereiten wird (die Pfützen, die sich ringsherum ziehen, sind aus einem anderen Material, ganz glatt und glänzend). Für 11,00 Euro bekommt man hier ein ordentliches Buch. Schriftgröße und Schriftart sind gut lesbar, die Kapitel nicht zu lang. Das Ebook kostet sogar nur 3,99 Euro. Ich habe sowohl die Print- als auch die Ebook-Version (mobi) gelesen. Es gab nirgends ein schlechtes Druckbild oder Tippfehler. Allerdings bedient sich der Autor einer etwas seltsamen Sprache. Das zeigt sich zum einen im nicht ganz flüssigen Schreibstil, als auch in einer eigenartigen Wortwahl und in ungewöhnlichen (leider nicht immer passend gewählten) Vergleichen.

Will Dean hat einen Sinn für Humor, den er an gewählten Stellen subtil einfließen lässt. Zudem beschreibt er gerne bildlich, was einen auf der einen Seite schnell tiefer in die Story eintauchen lässt, auf der anderen Seite aber auch zu viele überflüssige Details bietet.

Er schafft es, die skurrilen Dorfbewohner durch ihre jeweils eigene Art zu sprechen noch skurriler wirken zu lassen. Die Atmosphäre, die er schafft, passt gut zu den Örtlichkeiten, die beschrieben werden.

Es ist schwer, aus Sicht der 1. Person zu schreiben, ohne dass es sich nervig liest. In diesem Buch gelingt es dem Autor allerdings größtenteils, die Perspektive gut rüberzubringen.

Es gibt durchaus mehrere Stellen, die sehr spannend beschrieben wurden. Allerdings halten diese immer nur kurz an und haben selten etwas mit der eigentlichen Geschichte zu tun. Will Dean scheint sich gerne in seinen bildhaften, atmosphärischen Beschreibungen zu verlieren. Seine Ausdrucksweise bzw. die der Übersetzerin (leider kann ich die deutsche Ausgabe nicht mit der Originalausgabe vergleichen) war mir an der ein oder anderen Stelle doch zu eigenartig. Ab und zu wurde auch etwas genannt, dass erst Seiten später erklärt wurde. So wirkte der Aufbau der Geschichte leider nicht gut strukturiert. Die Auflösung des Falles zeichnet sich bereits im zweiten Drittel ab, jedoch ging ich davon aus, dass es so einfach doch nicht sein kann. Das Motiv des Täters fand ich zu billig und zu wenig durchdacht. Des Weiteren bleiben viele Fragen offen (v.a. bezüglich Dinge, die extra genannt wurden, aber am Ende doch irrelevant waren … vermutlich wurden sie rein aus atmosphärischen Gründen genannt).

Ein wenig enttäuscht haben mich auch die „Versprechungen“ auf dem Cover: Nach der Lektüre erscheint mir der Untertitel „Denn das wahre Böse ist lautlos“ nicht besonders passend zur Geschichte. Außerdem geschieht das, was man sich aufgrund des Klappentextes von der Geschichte erwartet, erst ganz am Ende. Trotz ihrer Angst scheint Tuva die meiste Zeit mit dem Wald relativ gut zurecht zu kommen. Ihre Gehörlosigkeit ist aufgrund der intakten Hörgeräte auch kaum ein Problem. „… ein Gegner […], der ihre dunkelsten Ängste übertrifft“ ist leider auch ziemlich übertrieben.

Mein Fazit: Der Schreibstil ist lesbar, die seltsame Ausdrucksweise mal eine interessante Abwechslung und die Geschichte hat ein paar wirklich spannende Stellen. Mit dieser Lektüre macht man nicht viel verkehrt, man sollte allerdings auch nicht zu viel erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.11.2019

Positive Überraschung

Die drei ??? Schattenwelt
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Nachdem ich einige schlechte Rezensionen zu dieser Jubiläumsfolge gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich mir diese Box besorgen sollte ... Zum Glück habe ich es doch noch getan!

Der Schuber inkl. ...

Nachdem ich einige schlechte Rezensionen zu dieser Jubiläumsfolge gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich mir diese Box besorgen sollte ... Zum Glück habe ich es doch noch getan!

Der Schuber inkl. der 3 Jubiläumsbände ist für 10 € unschlagbar. Die Ebook-Version ist etwas teurer, da muss man die Bände einzeln kaufen, soweit ich gesehen habe (ca. 4,90€/Band).

Jeder Band ist von einem anderen DDF-Autor verfasst:

Band 1: Christoph Dittert
Band 2: Kari Erlhoff
Band 3: Hendrik Buchna

Ein Jubiläumsexperiment, das oft kritisiert wurde - zu Unrecht, wie ich finde. Es wurde bei diesem Fall sehr darauf geachtet, dass alles zusammenpasst - als hätte ein Autor die Story allein geschrieben.
Das Konzept ist so aufgebaut, dass es einen großen Fall gibt, dessen Dimension sich aber erst von Band zu Band offenbart, sodass in jedem Band ein Teil des Falls gelöst wird und sich damit herauskristallisiert, dass noch mehr dahinter steckt.

Der ganze Fall ist actiongeladen, das Finale ist inhaltlich schon spektakulär. Ich hatte eine etwa 10-jährige DDF-Pause, Hendrik Buchna war mir noch ein Begriff, die anderen beiden sagten mir nichts. Es flossen Aspekte hinein, die ich von früher von den DDF-Büchern nicht kannte, aber das war nicht schlimm, hat es im Gegenteil auf mich noch dramatischer und interessanter werden lassen. Die Story hat mich mitgerissen und teilweise (im positiven Sinne) schockiert.

Gut gefallen hat mir, dass alle drei ihre heldenhaften Momente haben und keiner als irgendwie dümmer als die anderen dargestellt wird.

Was mich als älteren Leser nicht gestört hat, was für jüngere Leser aber zu beachten ist: Die Bücher spielen in der Zeit kurz vor Beginn des Abschlussschuljahres der drei Detektive. Alle drei besuchen im Rahmen eines zweiwöchigen Schnupperprogrammes am Ende der Sommerferien die Universität Ruxton und werden mit den Ersties zusammengewürfelt. Die Probleme und Denkweisen, die angeführt werden, sind die von älteren Jugendlichen.

Die Bücher stehen ein wenig im Zeichen griechischer Kultur; die Leser erfahren z.B. etwas über die griechische Sagenwelt, griechische Buchstaben und Fremdwörter mit griechischer Herkunft. Genauso wird ein wenig Wissen über Studentenvereinigungen, Psychologie und Reptilien vermittelt.

In Band zwei gab es mehrere Seiten, in denen das Druckbild nicht sauber war (ein wenig verschmiert/verlaufen, aber immer noch gut lesbar).

Am besten hat mir Band 1 gefallen, da dieser meiner Ansicht nach echt witzige Stellen birgt. Ich musste mehrfach schmunzeln.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Blaue Pudel, Apfelstrudel

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 03
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Ich war wirklich erleichtert zu erfahren, dass es sich zwischen Nathalie und Glenn endlich ein wenig beruhigt und klare Verhältnisse geschaffen werden. Die Beziehungsprobleme vorher fand ich schon etwas ...

Ich war wirklich erleichtert zu erfahren, dass es sich zwischen Nathalie und Glenn endlich ein wenig beruhigt und klare Verhältnisse geschaffen werden. Die Beziehungsprobleme vorher fand ich schon etwas nervig und von den Fällen ablenkend.

Das Thema Hundeschau fand ich persönlich nicht so ansprechend, die Auflösung ist auch so naja. Wenn der Anspruch ist, seichte "Frauenunterhaltung" zu produzieren, dann wird dem schon gerecht.

Vera Teltz hat aber klasse gelesen und füllt die einzelnen Charaktere durch das Verstellen ihrer Stimme auf einfühlsame Weise mit Leben.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Klassischer Krimi lässt grüßen

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 04
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Von den ersten fünf Folgen hat mir diese mit Abstand am besten gefallen!

Diese Folge ist ziemlich sparsam mit Beziehungsquatsch, Liebesdrama, Gedanken über attraktive Herren ... Zudem erinnert sie mich ...

Von den ersten fünf Folgen hat mir diese mit Abstand am besten gefallen!

Diese Folge ist ziemlich sparsam mit Beziehungsquatsch, Liebesdrama, Gedanken über attraktive Herren ... Zudem erinnert sie mich stark an klassische Krimis. Das hat mir sehr gut gefallen!

Vera Teltz imitiert (mit Leichtigkeit, wie es klingt) den im Titel genannten Belgier und wechselt mühelos zu ihren anderen Sprechstimmen. Großartig! Es macht richtig Spaß, ihr zuzuhören.

Ein bisschen Konstruiertheit und seichte Ironie gehört in dieser Serie ja dazu, hat mich in dieser Folge allerdings weniger gestört.

Schade, dass diese Folge (zumindest unter den ersten fünf) eine Ausnahme darstellt.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Witziger Start, Ende aber zu wild

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 05
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Nachdem ich von Folge 4 ziemlich begeistert war, hat mich Folge 5 leider ein wenig enttäuscht.

Diese Folge macht dem Hörer bewusst, was für ein seltsames Völkchen Apotheker sein können: Eine Gruppe von ...

Nachdem ich von Folge 4 ziemlich begeistert war, hat mich Folge 5 leider ein wenig enttäuscht.

Diese Folge macht dem Hörer bewusst, was für ein seltsames Völkchen Apotheker sein können: Eine Gruppe von Apothekern aus Nord- und Süd-England trifft sich jährlich, um in Wettstreits wie dem Erraten von Giften aufhrund geschauspielerter Symptome gegeneinander anzutreten. Das will trainiert sein, und so kommt es, dass innerhalb kurzer Zeit mehrere "Tote" im Black Feather vom Stuhl kippen, wenige Minuten später aber quicklebendig wieder auf den Beinen sind. Die Idee ist echt witzig.

Leider macht sich Nathalie in dieser Folge wieder unnötig Gedanken über die Attraktivität von irgenwelchen Männern, Affären sind wieder mal Thema und das Ende ist wild, aber wenig überzeigend aufgelöst.

Selbst Vorleserin Vera Teltz hat mich in dieser Folge nicht ganz überzeugen können.