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Veröffentlicht am 13.03.2017

Sie haben einander und dennoch kämpfen sie für sich alleine

Until We Fly - Ewig vereint
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Cover:

Das Bild auf dem Cover erinnert mich an eine Szene aus dem Buch. Während die Frau glücklich wirkt ihren Wunsch erfüllt zu bekommen, scheint der junge Mann noch ein wenig mit seiner Entscheidung ...

Cover:

Das Bild auf dem Cover erinnert mich an eine Szene aus dem Buch. Während die Frau glücklich wirkt ihren Wunsch erfüllt zu bekommen, scheint der junge Mann noch ein wenig mit seiner Entscheidung zu schwanken, das sein Gesichtsausdruck noch recht unentschlossen wirkt. Im Hintergrund glaube ich eine Boje erkennen zu können, diese in der Geschichte einen symbolischen Stellenwert einnimmt.
Ein toll gemachtes Cover.

Meinung:

Brand ist für Nora nicht einfach nur eine Teenie-Schwärmerei. Sie hat in dem jungen Mann schon immer mehr gesehen als andere. Er hat sich über Regeln hinweg gesetzt und ist ihr vor Jahren zur Hilfe geeilt, obwohl er wusste welche Konsequenzen das für ihn haben könnte. Die Eigenschaften, die schon immer in ihm gesteckt haben, machte er zum Beruf.

Ich stehe an der Wand und schütze, was mein ist.

Immer wieder frage ich mich, wie Kinder, die wie Brand in einem so schwierigem Familienhaus groß geworden sind, zu solch beeindruckenden Persönlichkeiten erwachsen können. Ich glaube ein ganz wichtiger Halt für ihn als Kind waren Gabe, Jacey, sowie die Großmutter der beiden. Bei ihnen konnte er damals Ruhe, Geborgenheit und Liebe finden.
Auch wenn Brand im tiefsten Innern weiß, dass er nicht Schuld an dem Vorfall ist, für den ihn seine Eltern so sehr hassen, versucht er unbewusst eben diesen Fehler, dem ihn vorgeworfen wird, wieder gut zumachen und zwar indem er alle anderen beschützt wo er nur kann.

Nora möchte dem Alltag entfliehen und wenigstens ein paar Tage lang Normalität erleben. Mit ihrer Jugendliebe Brand scheint genau das in ihr Leben zu treten. Doch um ihn von ihren Wünschen zu überzeugen, greift sie in meinen Augen zu den falschen Mitteln, wenn auch zu den Mitteln einer Frau. Sie stuft sich mit ihrem Verhalten selbst runter und präsentiert sich so, wie es wohl keinen Mann auf Dauer anziehen würde.

Ich bin allein. Ich bin es gewohnt.

Brand und Nora ähneln sich mehr als sie vermuten, denn beide reden nicht über ihre Vergangenheit, die bis in die Gegenwart andauert. Sie haben einander und dennoch kämpfen sie für sich alleine. Während Brand diesen Fehler erkennt und Nora immer mehr Eintritt in sein Leben gewährt, versucht sie immer noch alles alleine zu Regeln. Sie vertraut sie niemanden an um diejenigen die sie liebt zu schützen und verletzt diese gleichzeitig aufgrund ihrer Unwissenheit.

>>Weil Menschen manchmal nicht sich selbst die Schuld geben können, sogar wenn sie wissen, dass es sehr wohl ihre Schuld ist. Sie müssen ihre Wut einfach auf jemand anderen richten, um es ertragen zu können.<<

Maxwell und William sind skrupellos, unberechenbar und wissen genau an welchen Strippen sie ziehen müssen, um das zu bekommen was sie wollen. Haben die beiden wirklich so viel Macht oder nur eine sehr gute Einschüchterungstheorie? Was sie Nora antun geht bei weitem über das hinaus, was ich am Anfang vermutet habe.
Angst hat jeder, doch Mut bedeutet etwas zu tun, obwohl man Angst hat.

Schon in Ordnung. Einer der gefährlichsten Sätze im Vokabular einer Frau, da bin ich mir sicher. Aber ich habe keine andere Wahl, als ihn zu akzeptieren.

Menschen die wir lieben, glauben wir einschätzen zu können. Umso mehr schmerzt es, wenn sie einen Schritt gehen, denn man nicht erahnt hat. Wird Brand an dem Schmerz zugrunde gehen oder erkennt er Noras Flucht als das, was sie ist?

Der Schluss des Buches ist dramatisch, tränenreich und gleichzeitig der letzte Befreiungsschlag für Brand um ihm einen Neustart zu ermöglichen. Diese letzten Seiten haben mir eine Gänsehaut beschert.

Charaktere:

Nora ist eine Greene und eine Greene muss tun, was sie tun muss. Etwas anderes kommt nicht in Frage, darf nicht einmal in Erwägung gezogen werden und ungehorsam hat schwerwiegende Folgen.

Brand - Ehrenhaft, tapfer und stark. Das perfekte Dreigestirn männlicher Attribute. Er ist ehemaliger Ranger, doch die typischen Verhaltensmuster hat er niemals abgelegt.

Schreibstil:

Courtney Cole hat mich mit jedem einzelnen Buch dieser Reihe gefesselt. Jedes Buch würde und werde ich immer und immer wieder lesen. Doch "Until We Fly - Ewig vereint" hat mir von allen am besten gefallen.
So verständlich die Reaktionen der Charaktere auch immer waren, fand ich es hier schön, dass die Protagonisten nicht über mehrere Seiten in melancholie verfallen bevor sie sich aufraffen und das richtige tun können.
Den Wechsel der Sichtweisen hat die Autorin auch hier wieder sehr gut eingebunden. An den richtigen Stellen wurde zu Brand gewechselt, was es mir ermöglicht hat, sein Verhalten besser nachvollziehen zu können und wie seine Entwicklung zu Nora vonstatten geht.

Ein fantastischer Abschluss, einer empfehlenswerten Buch-Reihe.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Die moderne Version von "Stolz und Vorurteil"

Loving
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Cover:

Das Bild ist wirklich romantisch. Das junge Pärchen wirkt glücklich und durch die im Hintergrund untergehende Sonne, die ein tolles Farbspiel liefert, entsteht der Eindruck einer frischen Liebe. ...

Cover:

Das Bild ist wirklich romantisch. Das junge Pärchen wirkt glücklich und durch die im Hintergrund untergehende Sonne, die ein tolles Farbspiel liefert, entsteht der Eindruck einer frischen Liebe. <3

Meinung:

Das Ella über Bücher bloggt, habe ich schon dem Klappentext entnommen. Dieses Detail hat mich ebenfalls neugierig gemacht, dass dieses Thema jedoch so präsent war und einen wichtigen Teil der Geschichte eingenommen hat, hat mich sehr gefreut. Ella habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie liest mit Leidenschaft und das merkt man ihr in vielerlei Situationen an. Auch für mich war es früher ein "No-Go" Bücher in digitaler Version zu lesen. Ebenso wie sie wollte ich ein Buch fühlen, riechen und in echtem Papier blättern. Erst vor einem Jahr habe ich mich dann an ein Kindle getraut und obwohl ich nach wie vor die gedruckte Variante bevorzuge, möchte ich meinen Reader nicht mehr missen. Ob Emma auch so weit umdenken kann? Ihre Gedankengänge diesbezüglich haben mir jedenfalls ein schmunzeln auf die Lippen gezaubert.

Ich habe Stolz und Vorurteil dabei, ich werde nicht zulassen. dass wir es von seinem Handy lesen.

Äußerlichkeiten sollten zweitrangig sein, doch "leider" stimmt auch das Sprichwort - Der erste Eindruck zählt - und dieser bindet das Aussehen am meisten ein. Ella ist intelligent, fleißig, arbeitet im Unterricht gut mit, schnell hat sie somit den Ruf als Streber, die dicke Brille auf der Nase, die ihre Augen winzig erscheinen lassen, runden dieses Image ab. Streber war und ist für mich niemals eine Beleidigung gewesen, wieso auch? Nimmt man es genau, ist es sogar ein Kompliment, dass die Menschen in der Umgebung diese Eigenschaften erkennen. Negativ behaftet ist es dahingehend, dass viele schnell der Meinung sind, man könnte mit diesen Menschen keinen Spaß haben und sich dahingehend gar nicht bemühen, denjenigen besser kennen zu lernen. Dadurch bleiben den Menschen viele tolle Eigenschaften desjenigen verborgenen. Eine besondere Überraschung der Eltern zu Ellas Geburtstag, wendet jedoch auch dieses Blatt und so kommt Ella mit all ihren positiven Seiten zum Vorschein.

Wenn Lebewesen Stress haben, haben sie zwei Reflexe: Flucht und Angriff. Zwischen denen müssen sie entscheiden. Ich weiß nicht, was Angriff in dieser Situation bedeuten könnte, also denke ich an Flucht. Aber offenbare blockieren sich beide Reflexe, denn ich stehe wie festgenagelt da und warte.

Das Schulprojekt der Deutschlehrerin finde ich eine tolle Idee. Wie es der Zufall möchte, ziehen sich Gegensätze an und die strebsame Ella muss mit dem augenscheinlich faulen Luca zusammen arbeiten. Auch hier wurden die Vorurteile wieder deutlich, obwohl Ellas mangelnde Begeisterung ihres Arbeitskollegen am deutlichsten hervorstach, spürt man auch, dass Luca wenig Interesse daran hat, sich mit dem Streber zusammenzusetzen. Gut, dass beiden nichts anderes übrig bleibt und so das wahre Gesicht des anderen kennen lernen.

Auch wenn ich es schön fand, dass Probleme zwischen den beiden schnell behoben und nicht unnötig aufgebauscht wurden, war es in meinen Augen doch manchmal zu leicht aus der Welt geschafft. Einen Streit wollte ich sicherlich nicht, doch hätte es auch nicht geschadet, wenn die beiden ausführlicher über eben diese Dinge gesprochen hätten.

Auf dem Dach mit ihren Eltern, erblick Ella eine Sternschnuppe. Einen Wunsch hat sie frei, welcher es ist und ob er in Erfüllung geht, erfahrt ihr in dieser tollen und modernen Version von "Stolz und Vorurteil". ;)

Charaktere:

Ella erfüllt das Gesamtbild eines Strebers. Mit nur einer minimalen Veränderung, kehrt sie ihr Innerstes nach außen. Auf einmal zieht sie die Aufmerksamkeit der Männer an, doch sie hat nur Augen für einen.

Luca, Bad Boy, Frauenaufreiser ... aber ist er das wirklich oder sind es einfach Gerüchte, die über den beliebtesten jungen Mann in der Schule gestreut werden, der jedes Frauenherz zum schmelzen bringt? Bekommt er eine Chance das Gegenteil zu beweisen? Und wenn ja, wird er sie nutzen?

Schreibstil:

Katrin Bongard hat mich in ihre kleine Welt entführt und mir damit tolle Lesestunden beschert.
Die Geschichte hat mir gefallen und gleichzeitig hat die Autorin nocheinmal viele Klischees verdeutlicht. Das soziale Netzwerk und Vorurteile bestätigt sie auf den unterschiedlichsten Wegen. Den Lerneffekt, Menschen unvoreingenommen gegenüber zu treten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären ist eine Eigenschaft, die heut zu Tage leider viel zu selten auftritt.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Quaterback & Hippiemädchen

Make Love und spiel Football
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Cover:

Das Gesamtbild des Covers gefällt mir sehr. Das Paar im Hintergrund, deren Haltung schon Zuneigung ausstrahlt und im Vordergrund der Football mit der Schutzmaske die das Cover abrunden.

Meinung:

Für ...

Cover:

Das Gesamtbild des Covers gefällt mir sehr. Das Paar im Hintergrund, deren Haltung schon Zuneigung ausstrahlt und im Vordergrund der Football mit der Schutzmaske die das Cover abrunden.

Meinung:

Für die hartgesottenen Männer der NFL war es ein Schock, als neuen Coach anstatt eines männlichen, einen weiblichen Trainer vor die Nase gesetzt zu bekommen. Obwohl die Emanzipation der Frau ein wichtiger Schritt ist, sehe ich diese harte Sportart auch als Männersport an, indem auch ein männlicher Trainer vertreten sein sollte.

In Anbetracht der Tatsache, in welchem Verhältnis Teddy zu dem ehemaligen Trainer steht, fand ich es jedoch gar nicht dramatisch, dass sie die Rolle das Team zu trainieren übernommen hat. Abgesehen davon, dass ihr äußeres Erscheinungsbild zumindest anfangs weit von Professionalität entfernt war.

Jemand, der Piercings in Augenbraue und Bauchnabel hatte, beinahe barfuß war und ein Shirt mit dem Bild des größten Kiffers des letzten Jahrhunderts trug, war sicher nicht in der Lage, ein Sportimperium wie das der Titans zu führen.

So konnte ich auch Brains ablehnende Haltung ihr gegenüber nachvollziehen. Eins muss ich der jungen Frau aber lassen, sie schafft es sehr gut ihren inneren Zwiespalt zu kaschieren und dem Team die Stirn zu bieten. Frau? Ja. Deshalb verweichlicht und keine Ahnung was sie machen soll? Nein.
Teddy hält so einige Überraschungen im petto und gerade wegen ihres ungewöhnlichen Äußeren unterschätzen sie die NFL Spieler. Eine Wette mit hohem Einsatz schließen der aufmüpfige Quaterback Brian und Teddy gleich zu Anfang. Ist Teddy dem Profisportler gewachsen und unterschätzt Brian die junge Frau nicht, über die er keinerlei Informationen hat?

>>Ich will nur testen, ob dieser kleine Unfall tatsächlich keinen Schaden verursacht hat. Schließlich bist du mein Quarterback.<<

Obwohl das Aussehen zweitrangig sein sollte, ist es doch das erste, was auf uns wirkt. Brians ablehnendes Verhalten Teddy gegenüber verbessert sich ebenfalls, als er sieht, wie sehr sie sich um das Team bemüht. Doch beide geraten diesbezüglich auch in einen Konflikt. Brian muss als Teamchef das Wohl der Spieler im Auge behalten, Teddy jedoch hat zusätzlich mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen.

Als ich Teddy zu Beginn der Geschichte kennen gelernt habe, hätte ich nicht gedacht, welche Entwicklung hinter dieser Persönlichkeit steckt. Die Vergangenheit kann abgeschlossen sein, doch gerät man in den Fokus der Medien wird alles wieder hervorgekramt. Die Vergangenheit wird zur Gegenwart. Ein dramatisches Szenario, was Teddy viel Kraft kostet und umso beeindruckender, dass sie ein zweites Mal mit hoch erhobenen Hauptes durch die Hölle geht. Was sie mehr belastet hat, als mit den Fehlern ihrer Vergangenheit konfrontiert zu werden, ist ihre Eltern enttäuscht zu haben. Welches Kind möchte seine Eltern nicht mit Stolz erfüllen, aber für sie hat das Verhältnis zur ihrer Familie nochmal eine ganz andere Bedeutung. Mit dem Vater kann sie in seinem jetzigen Zustand nicht mehr sprechen, keinen Trost finden und ihre Mutter verletzt sie immer wieder. Woher die junge Frau trotzdem immer wieder ihre Kraft genommen hat weiterzumachen und sich nicht zurück zu ziehen war mir lange schleierhaft, doch der Traum ihres Vaters das NFL Team erfolgreich zu sehen, ist auch ein Traum den sie teilt um ihren Vater wenigstens jetzt, Jahre später, mit Stolz erfüllen zu können.

Charaktere:

Teddy war ein fleißiges Mädchen die ihre Eltern mit Stolz erfüllt hat. Erst der falsche Freundeskreis hat sie schwerwiegende Fehler begehen lassen, die ihr ihre Mutter bis heute nicht verzeihen konnte. Jetzt gilt es jedoch die Chance zu nutzen und wenigstens den Traum ihres Vaters zu verwirklichen. Ein Traum, der auch ihrer ist.

Brian zeigt dem Hippiemädchen offen, was er von ihr hält. Doch auch er muss bald erkennen, dass das Äußere den wesentlichen Kern des Menschen nicht wieder gibt. Als Teamchef muss er zum Wohle der NFL Spieler agieren, sich und seine Gefühle möchte er aber auch nicht hinten anstellen. Wie viel ist er bereit zu riskieren?

Schreibstil:

Die Geschichte von Poppy J. Anderson hat mir sehr gefallen. Das NFL Team das sie auf die Beine gestellt hat, ist ein bunter Misch Masch der Charaktere der zusammen eine geballte Ladung Testosteron verströmt. Die Jungs zu bändigen ist gar nicht leicht, besonders wenn man bedenkt an die Stelle des Trainers eine Frau zu setzten, scheint das ein Ding der Unmöglichkeit. Mit Teddy hat die Autorin jedoch einen Charakter geschaffen der diese Hürde eindrucksvoll gemeistert hat.
"Make Love und spiel Football" hat mir gut gefallen, insbesondere da hier die Themen - Loyalität -, - Zusammenhalt - und - Durchhaltevermögen - eine essentielle Rolle spielen.
Ebenfalls die Idee der Autorin der Wetten zwischen Brian und Teddy haben der Geschichte nochmals einen besonderen Touch verliehen.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Ein Sturm der Gefühle - einfach wunderschön

Eversea - Ein einziger Moment
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Cover:

Das Cover ist mal etwas anderes. Bevor ich die Geschichte gelesen habe, fand ich das Cover zwar wunderschön, doch bisweilen nichtssagend. Nachdem ich das Buch gelesen habe interpretiere ich viel ...

Cover:

Das Cover ist mal etwas anderes. Bevor ich die Geschichte gelesen habe, fand ich das Cover zwar wunderschön, doch bisweilen nichtssagend. Nachdem ich das Buch gelesen habe interpretiere ich viel mehr hinein. Die Siefenblasen sehe ich als Symbol dafür an, wie schnell etwas schönes enden kann. Die Straße, dass man nicht weiß wohin einen der Weg führt. Schlicht und doch vielsagend <3

Meinung:

Den Hype, den viele um Prominente machen, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich kann man einen Schauspieler gut finden, doch wenn es dazu übergeht zur Schnappatmung zu neigen, hysterisch zu werden und in Ohnmacht zu fallen, wenn man ihm mal gegenüber steht, ist das definitiv zu viel des Guten, schließlich "verliebt" man sich in die Person die er spielt, da man den Menschen dahinter gar nicht kennt. Eben das ist der Grund, warum Jack Eversea einsam ist, obwohl er von so vielen Fans umlagert wird. Den Beschreibungen zu folge sieht Jack wirklich toll aus, doch wie vielen gut aussehenden Männern läuft man jeden Tag in der Innenstadt über den Weg oder im Bus? Denen rennt man auch nicht kreischend hinterher. Warum? Sie sind nicht in den Medien. Was auch wieder veranschaulicht, das einem weniger an dem Menschen gelegen ist, als an seinem Status.

Keri wirkt in meinen Augen auf Jack gerade deshalb so interessant, weil sie sich nicht auf ihn stürzt und ein Autogramm verlangt. Erstmal weist sie ihn mit Elan auf sein unhöfliches Verhalten hin und macht dabei deutlich, dass sie sehr wohl weiß, wenn sie da gerade vor sich hat. Keri Ann schwärmt zwar auch heimlich für den jungen Schauspieler doch ist es bei ihr ein ausgewogenes Maß, sie lässt ihm seinen Freiraum und zeigt Interesse an seiner Person, etwas was Jack viel zu wenig erfährt selbst von seiner eigenen Familie.

Aber um die Wahrheit zu sagen, kein Junge, den ich kannte, entsprach der Fantasiegestalt, die ich mir aus den vielen Romanfiguren erschaffen hatte. Und mit weniger würde ich mich nicht zufrieden geben.

Das Pfichtbewusstsein von Jack kostet ihm im Verlauf des Buches eine Menge. Er ist gutherzig, doch dadurch auch zu leichtgläubig und spielt den Menschen, die sein Vertrauen missbrauchen, in die Hände.
Obwohl Jack aufgrund seiner Berühmtheit nicht abgehoben wirkt, hat er doch manchmal seine Anwandlungen in denen er unnahbar scheint, jedoch viel mehr um Keri ein Lächeln zu entlocken.

>>[...] Und du vergisst nach und nach, wer du tief innen bist und wie du dich fühlst und was du tun willst und wie du eigentlich reagieren würdest.<<

Jack und Keri haben an einer schlimmen Vergangenheit zu knabbern. Beide waren mir von Anfang an sympathisch, doch einen näheren Bezug zu Jack habe ich erst bekommen, als ich mich durch die Schilderung seiner Vergangenheit, in ihn hineinversetzen und sein jetziges Verhalten besser nachvollziehen konnte. Den Zwiespalt seiner Gefühle zu Keri und dem Wissen das sein Aufenthalt in Butler Cove nicht lange währt, verweigert er sich seinen Gefühlen nachzugeben. Einerseits sind seine Beweggründe ehrenhaft, doch andererseits sollte er auch auf die Entscheidungsfähigkeit von Keri vertrauen.

Keris Bruder hatte bisher nur eine kleine Rolle in dem Buch eingenommen, ich hoffe aber, dass wir von ihm noch ein bisschen mehr erfahren. Wie er sich um seine Schwester sorgt fand ich sehr schön. Allerdings war sein handeln, so gut es auch immer gemeint war, nicht immer vorteilhaft für das Selbstbewusstsein seiner Schwester. In gewissen Bereichen hat Keri so zu wenig Erfahrungen gesammelt und reagiert daher schneller auf Jacks Ausstrahlung.

Keri wird durch ihren Bruder, die Erinnerungen an ihre Familie und ihre Freunde immer daran erinnert, wer sie wirklich ist. Schafft es Jack auch, sein wahres Ich wieder zu finden?

Charaktere:

Keri Ann möchte das Haus ihrer Familie nicht aufgeben. Jede Menge Arbeit und Kraft steckt sie in die Renovierung und hält sich dadurch selber in Butler Cove gefangen. Sie möchte aus diesem Nest ausbrechen und gleichzeitig nicht die vertraute Umgebung verlieren.

Jack ist einsam, obwohl er von Fans belagert wird. Wenigstens ein paar Leuten, mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet, glaubt er vertrauen zu können. Doch wie ehrlich diese wirklich sind, erkennt er erst, als er das einzig positive in seinem Leben aufgegeben hat.

Schreibstil:

Natasha Boyd hat mir eine schlaflose Nacht bereitet, denn ich konnte und wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere wirken sehr authentisch und sind dabei noch von Witz und Charm geprägt. Gespickt mit Spannung, Liebe, Freundschaft im richtigem Maß dosiert, ergibt das Buch einen mitreißenden Pageturner.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Es zählt, wer man jetzt ist und nicht, wer man einmal war

A little too much
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Cover:

Unabhängig von der Geschichte betrachtet, gefällt mir das Cover sehr. Alessandro und Hilary stelle ich mir jedoch, auch aufgrund der Beschreibungen im Buch, ganz anders vor, weshalb das Cover im ...

Cover:

Unabhängig von der Geschichte betrachtet, gefällt mir das Cover sehr. Alessandro und Hilary stelle ich mir jedoch, auch aufgrund der Beschreibungen im Buch, ganz anders vor, weshalb das Cover im Gesamteindruck für mich ein wenig an Wirkung verloren hat.

Meinung:

Hilary ist für mich ein schwer einzuordnender Charakter, bei dem ich öfter zwischen Empfindungen wie Sympathie und Oberflächlichkeit geschwankt bin. Etwas, dass in ihrer Vergangenheit vorgefallen ist, hat sie dazu veranlasst Körper und Psyche voneinander zu trennen. Als Selbstschutz eine verständliche Reaktion, doch wie man bei ihr gesehen hat, kein guter Weg um weiter am Leben teilzunehmen. Sie lebt in den Tag hinein, ist nicht bereit sich zu binden und führt so mit Brett eine Beziehung, die nur auf sexueller Basis basiert und gar nichts mit Gefühlen zu tun hat. Zugute halten muss man beiden, dass keiner dem anderen etwas vormacht, andererseits wäre mir die Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber auf Dauer auch die Ablenkung die sie einander bringen nicht wert.

Er war nicht sanft gewesen, aber körperlicher Schmerz machte mir nichts aus, das war etwas, woran ich mich festhalten konnte.

Alessandros auftauchen hat einige Steine ins Rollen gebracht und Hilarys Reaktion auf ihn, hat mich schlimmes vermuten lassen. Im Verlaufe des Buches, jedoch mehr zum Ende hin, erfährt man, was Alessandro alles für Altlasten mit sich herum trägt. Viele davon sind erschreckend doch liegt der Grund mehr bei seinem Bruder Lorenzo. Zwar waren sowohl Alessandro und Lorenzo damals noch Kinder, doch entschuldigt ihr Verhalten für mich nicht komplett, was sie getan haben. Zwischen richtig und falsch hätten die Jungs auch damals schon unterscheiden können. Wo Hilary Alessandro gegenüber zu "nachsichtig" ist, geht Alessandro mit sich zu sehr ins Gericht. Doch eins sehe ich genau so wie Hilary, die Fehler liegen in der Vergangenheit und Alessandro hat sich geändert. Er versucht einen Neuanfang und hilft dabei denjenigen, die in der selben Situation sind, in der er war. So wie ich Alessandro kennen gelernt habe - aufmerksam, aufrichtig, bereit der Vergangenheit ins Gesicht zu sehen und Schadensbegrenzung zu betreiben - ist es mir unvorstellbar, dass er damals der Mitläufer seines Bruders war. Letztendlich zählt jedoch wo man jetzt steht und nicht wo man herkommt.

Wer keine Schwäche zeigt, ist auch nicht schwach - Überlebensregel Nummer eins. So gesehen bin ich die stärkste Sister im Viertel.

Das erste Wiedersehen nach Jahren der Trennung mit Alessandro, weckt bei Hilary Erinnerung, die lange im verborgenen lagen. Dinge an die sie sich nicht mehr erinnern konnte, werden jetzt wieder wachgerufen. Ihr Geheimnis wird nach dreiviertel des Buches gelüftet und kam für mich sehr überraschend. Es gab keinerlei Andeutungen, dass ich als Leser des Rätsels Lösung erwarten konnte und mit einem Halbsatz hatte ich meine Antwort. Leider sind im Verlaufe des Buches für meinen Geschmack noch zu viele Fragen offen geblieben, weshalb die ganze Situation für mich nicht wirklich greifbar war und die Charaktere für mich letztendlich zu oberflächlich geblieben sind.

Vielleicht hoffe ich insgeheim, dass sie mich irgendwann doch noch liebt, wenn ich mich nur genügend anstrenge.

Hilary hat zu ihrer Schwester Mallory, ein wie ich finde eher distanziertes Verhältnis. Das Geheimnis, was die zwei jungen Frauen teilen, sollte sie viel mehr zusammenschweißen, doch es wirkt eher wie eine Barriere. Die Distanz der Schwestern liegt für mich jedoch überwiegend bei Mallory, ob es Verlustängste sind oder sie einfach nicht mit dem Berufswunsch ihrer Schwester und die einhergehende Unzuverlässigkeit dieser zurecht kommt, kann ich mir auch jetzt nicht beantworten.

Die Vergangenheit rückt mit Alessandro immer mehr zu Tage und Hilary muss abwägen, wie weit sie sich ihm anvertrauen möchte. Dabei gilt es nicht nur ihr Leben wieder ins reine zu bringen, sondern auch das geborgene und sorglose Leben eines anderen zu schützen.

Charaktere:

Hilary verfolgt ihren Traum vom Off-Broadway und stößt dabei des öfteren ihre Schwester vor den Kopf. Einen weiteren Konflikt zwischen den Schwestern wird durch die Mutter hervorgerufen. Beide verbinden schlechte Erinnerungen mit ihr, doch schaffen es letztendlich beide über ihren Schatten zu springen bevor es zu spät ist?

Alessandro hat in seinem Bruder Lorenzo immer ein Vorbild gesehen. Doch Lorenzo hat sich verändert und so auch seinen Bruder mit in dunkle Machenschaften hineingezogen. Die Vergangenheit belastet ihn schwer, doch er tut alles mögliche um seine Fehler wieder zu beheben.

Schreibstil:

Lisa Desrochers schafft in dem Buch eine spannende Atmosphäre. Viele kleine Baustellen liefern eine interessante Mischung und versprechen durchweg unterhalten zu werden.
Die Idee der Autorin der - sich auch manchmal verschiebenden - Donnerstagsausflüge von Alessandro und Hilary um die Vergangenheit wieder einen Teil der Gegenwart werden zu lassen, hat mir sehr gefallen. Die Annäherung der beiden hat auf mich authentisch gewirkt und veranschaulicht, wie sehr sich die beiden Charaktere im Laufe der Zeit verändert haben.
Kleine Abzüge gebe ich, da mir die Autorin zu viele Fragen offen gelassen hat und ich so keinen tieferen Bezug zu den Protagonisten aufbauen konnte.