düstere Märchenadaption
Winters zerbrechlicher FluchIch habe die Geschichte gehört und muss gleich vorweg erwähnen, dass es dafür einen Stern Abzug gibt. Normalerweise gewöhne ich mich im Laufe der Story an die Sprecher*innen, aber in diesem Fall fand ich ...
Ich habe die Geschichte gehört und muss gleich vorweg erwähnen, dass es dafür einen Stern Abzug gibt. Normalerweise gewöhne ich mich im Laufe der Story an die Sprecher*innen, aber in diesem Fall fand ich die Stimme sehr anstrengend und emotionslos. Einzig die Bösen wurden mit verstellter Stimme ganz gut gesprochen. Der Rest klang total abgelesen und irgendwie auch kalt.
Ich habe von der Autorin bisher den ersten Teil der "Dreizehnten Fee" gelesen und muss sagen, dass ich das Buch im Gegensatz zu sämtlichen anderen Leserinnen nicht mochte. Es war mir zu emotionslos und zu kaltherzig irgendwie. Das kann ich über "Winters zerbrechlicher Fluch" nicht sagen. Es ist sehr düster, es ist sehr anders und in alter Sprache. Man hat schon das Gefühl ein Märchen aus einer Zeit zu lesen, in der Märchen halt damals geschrieben wurden. Das fand ich wirklich bemerkenswert.
In dieser Adaption werden die Prinzessinnen noch einmal ganz anders dargestellt. Cinderella ist hier eher eine Nebenfigur, aber was für eine! Sie ist hier nämlich quasi die Böse und nicht das arme Mädchen, das unter ihren Stiefschwestern sowie ihrer Stiefmutter leidet. Im Kern der ganzen Geschichte steht die Prinzessin Mary von Athos, eine wunderschöne junge Frau, die um die Zuneigung ihres Vaters kämpft, der sie wiederum Prinz Duncan von Maywater versprochen hat. Prinz Duncan lernt Mary kennen und versichert ihr, dass die zwei sich trotz arrangierter Ehe wirklich ineinander verlieben werden und Mary empfindet tatsächlich diese Zuneigung zu dem ihr versprochenen Prinzen. Obwohl alles unter Dach und Fach sein sollte, muss der Prinz dennoch einen Ball abhalten, in der die Damen und Prinzessinnen des Landes um seine Gunst werben dürfen. Mary ist sorglos, da das Bündnis zwischen ihnen bereits feststeht. Doch auf dem Ball taucht plötzlich Cinderella auf und Duncan scheint Hals über Kopf in sie verliebt und würdigt Mary keines Blickes. Cinderella verliert ihren Schuh bei dem Ball und Duncan macht sich auf um sie zu suchen. Das Bündnis mit Mary wird vertraglich storniert. Sie soll fortan die Gemahlin von Prinz Tarek werden, mit dem sie in der Vergangenheit bereits eine gemeinsame Nacht verbrachte. Der scheint sie zu hassen, willigt aber dennoch ein. Er ist es, der Mary immer "Dornröschen" nennt.
Mary bemerkt, dass irgendetwas an der Sache faul ist und will Duncan zur Rede stellen. Ihre Zofe und Freundin Susanne ist die ganze Zeit treu an ihrer Seite. Sie dringen in die Schatzkammer des Prinzen ein und stehlen Cinderellas Glasschuh. Dabei stellt sich heraus, dass er unzerstörbar ist und dass er Mary zwar passt, sie ihn aber hätte niemals anziehen dürfen. Der Schuh ist verzaubert und ebenso Prinz Duncan. Alles gerät schrecklich außer Kontrolle. Duncans Vater (der einstige Gemahl der Schwanenkönigin) stirbt und viele Menschen müssen in der Geschichte leiden. Mary ist eine mutige junge Frau, die versucht die Wahrheit aufzudecken. Sie tat mir so leid beim Lesen. Die Männer in diesem Buch finde ich allesamt fragwürdig, aber ich bin gespannt wie es weitergeht.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, bei dem Mary sich in Gefahr befindet.
Zugegeben, es ist zwischendurch auch immer mal verwirrend, da die einzelnen Kapiteln jenen Personen gewidmet sind, die in der Geschichte auftauchen (so muss es wohl auch bei Game of thrones gewesen sein). Vorn im Buch sind aber die Königshäuser aufgeführt, damit man einen Überblick erhält.
Ich fand die Geschichte bis auf die Vertonung sehr gut. Es ist mal eine etwas andere Adaption und ich mag den altertümlichen Erzählstil Außerdem gibt es immer wieder Geheimnisse aufzuklären und Vergangenheit und Zukunft spielen hier zusammen.
Frühlings Tod:
Tatsächlich will ich gleich zu Beginn sagen, dass es eine gute Fortsetzung ist, aber ich denke, ich werde es nicht weiterlesen. Die Geschichte endet zwar mittendrin, fast schlimmer als manch Cliffhanger, aber diesen Teil der Geschichte hätte man auch an Band 1 anknüpfen können.
Da ich die Bücher gehört habe, beeinflusst die Stimme und Lesung der Sprecherin meine Entscheidung ebenfalls nicht weiterzuhören. Ihre Stimme gepaart mit diesem extravaganten Schreibdstil können mich nicht so weit überzeugen, dass ich den letzten Teil noch höre.
Die Geschichte ist im Allgemeinen auch ziemlich verworren. Im Zentrum steht nach wie vor Mary von Athos (ihre Kapitel sind aus der Ich-Perspektive beschrieben). Im Band zuvor floh sie mit ihrer Zofe und sie wurden überfallen. In der Not flüchtete sich Mary in den Blutwald, vor dem ihre Mutter sie immer gewarnt hat. Dort wird alles irrsinnig. Winter ist in den Köpfen der Menschen und versucht sie zu beeinflussen. Wie zum Beispiel auch den Jäger, der an Marys Seite ist und mit dessen Hilfe sie in eine Traumwelt gelangt, in der sie vergangene Momente neu erlebt wie beispielsweise den Tod ihrer Mutter. Sie trifft dort sogar auf Cinderella und entdeckt ihre Sympathie für sie. Sie redet mit Duncan, mit Tarek und Philipp und sie erkennt wer ihr wirklich wichtig ist.
Zwischendurch fand ich ihre unterschiedlichen Zuneigungen für die Männer sehr irritierend und etwas zu viel, aber mir hat gefallen, dass sie erkennt, dass ihre Zofe Susanne eine wahre Freundin ist und dass sie sie unbedingt retten möchte.
Susanne hingegn ist schwer verletzt im Blutwald und trifft auf Tarek, den sie darum bittet Mary zu retten. Tarek selbst ist ein schwieriger Charakter. Er lässt nicht immer blicken was er denkt und ist oft sehr verhalten. Seine treue Freundin und Drachentöterin Elena tut mir so leid, weil er ihre Zuneigung nicht erwidert.
Durch die unterschiedlichen Kapitel der verschiedenen Personen ist eine sehr komplexe Geschichte. Man erfährt nach und nach die Beweggründe der einzelnen Personen und man möchte natürlich erfahren, ob Winters Fluch gebrochen werden kann.
Allerdings war es für mich ein bisschen hinausgezögert mit der Traumwelt und teilweise ist mir die Geschichte auch zu verworren, aber an sich ist es eine gute Adaption für verschiedene ineinander fließende Märchen und vielleicht empfiehlt es sich eher die Geschichten zu lesen antatt sie zu hören.