Noah & Charlotte
The Light in UsIch habe sehr viele Emma Scott Bücher gelesen und sie ist eine meiner liebsten Autorinnen, weil ich sie sprachlich herausragend finde. Wahrscheinlich würde ich ihre Geschichten erkennen, selbst wenn ich ...
Ich habe sehr viele Emma Scott Bücher gelesen und sie ist eine meiner liebsten Autorinnen, weil ich sie sprachlich herausragend finde. Wahrscheinlich würde ich ihre Geschichten erkennen, selbst wenn ich nicht wüsste, dass sie sie geschrieben hat.
Sprachlich ist auch diese Story wieder sehr gut, ohne Zweifel. Anfangs war ich von der Idee der Geschichte begeistert, weil sie mich an "Ziemlich beste Freunde" erinnerte. Es beginnt mit dem Prolog, in dem der Journalist und Adrenalinjunkie Noah einen Albtraum hat, der ihn an seinen Unfall erinnert. Er hat für Planet X geschrieben, einem Magazin, das über Extremsportarten berichtet. Um sie besser beschreiben zu können, hat Noah diese Sportarten selbst ausgeübt bis er eines Tages beim Klippenspringen ein schlechtes Timing hatte und auf einen Felsen aufschlug. 12 Tage Koma, anfangs ein kaputtes Bein, unzählige OP´s und zeitweise Sprachverlust später konnte er genesen - nur sein Augenlicht verlor er für immer. Seither muss er leben als Blinder zu leben. Seine Familie versucht ihn zu unterstützen, jedoch vergebens. Er lässt niemanden an sich ran, wird schnell grob und wütend. Der Finanzberater der Familie (Lucien) versucht ihm zu helfen und stellt Assistenten ein, die Noah im Alltag unterstützen sollen, doch er vergrault jeden oder kündigt sie sogar selbst. Irgendwann ist Lucien in einem Café und trifft dort Charlotte, die in einer lauten WG lebt und nicht genug Geld für Miete trotz 2 Jobs aufbringen kann.
Er erkennt, dass sie ein freundlicher und gütiger Mensch ist und bietet ihr die Assistenstelle bei Noah an, nachdem sie ihm erzählt, dass sie Konzertviolinistin ist. Zumindest ist sie außerordentlich talentiert als Geigerin und hat ihr Studium an der Juilliard erfolgreich abgeschlossen, aber als ihr Bruder Chris stirbt, zu dem sie eine enge Bindung hat, kann sie sich nicht mehr aufraffen zu Probespielen zu gehen. Da das Gehalt, das Lucien ihr anbietet, verlockend ist und sie dringend Einkommen benötigt, nimmt sie die Stelle unter der Voraussetzung dort wohnen zu dürfen, an. Auch zu ihr ist Noah ungehobelt und abweisend, aber Charlotte ist stark und direkt, lässt sich nichts gefallen und ist imstande ihre Meinung zu sagen. Noah ist Konter nicht gewohnt und fängt an sie zu respektieren, besonders als er sie Geige spielen hört. Seine Krankheit hat u. a. zur Folge, dass er gelegentlich starke Migräne-Anfälle bekommt. Er benötigt dann starke Medikamente, da es schlimme Folgen nehmen kann. Charlotte hilft ihm als er so einen Anfall erleidet und sie verlieben sich ineinander.
Bis hierhin fand ich alles sehr sehr gut, aber dann wurde es für mich zu vorhersehbar, zu unspektakulär, zu klischeehaft. Ein ungehobelter alter Freund von Noah taucht auf und es ist so offensichtlich was passiert. Das hat mich sehr gestört, ebenso wie das typisch klischeehafte Ende des Buchs.
Aber Lucien war ein Grund weshalb das Buch schön war, ebenso wie Charlotte - ihr starker Charakter hat mir sehr gut gefallen genauso wie Luciens liebevolle Art. Es war schön über eine talentierte Geigerin zu lesen, die an Konzerttourneen teilnehmen soll, weil sie so begabt ist.
Wer sich nicht an Klischee-Lovestories stört und etwas über ausgefallene talentierte, tiefgründige Charaktere lesen will, ist (wie immer bei Emma Scott) ist hier wieder genau richtig. Die Geschichte ist wirklich schön, künstlerisch und mit Worten gemalt. Mich hat auch der Spice gestört, weil es völlig übertrieben dargestellt wurde.