Profilbild von Elite1304

Elite1304

Lesejury Star
offline

Elite1304 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elite1304 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2024

Das Leben eines Buchbinders

Die verborgenen Stimmen der Bücher
0

Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen/gehört und war von der Sprache sehr positiv überrascht. Der Stil war mal ein ganz anderer - zumindest für mich. Es klang nach alter Sprache, sehr anschaulich ...

Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen/gehört und war von der Sprache sehr positiv überrascht. Der Stil war mal ein ganz anderer - zumindest für mich. Es klang nach alter Sprache, sehr anschaulich geschrieben. Den Sprecher fand ich sehr gut, wirklich sehr passend! Die Geschichte ist in 3 Teile unterteilt, die alle sehr gut umgesetzt wurden.

In der Geschichte geht es um den jungen Emmett. Er lebt mit seiner Familie auf einem Hof, auf dem Tiere gehalten werden. Die Familie versorgt sich mit allem selbst und verkauft auf Märkten Wolle. Geplant war, dass Emmett den Hof eines Tages übernimmt, aber er wird sehr krank, wodurch sein Vater später dagegen ist. Eines Tages wendet sich die Buchbinderin Seredith an die Familie, weil sie Emmett in die Ausbildung nehmen möchte. Seine Eltern schicken ihn zu ihr gegen seinen Willen. Hier erfährt man, dass Bücher ein schlechtes Ansehen in der Welt haben und sie teilweise sogar verboten sind. In der Vergangenheit war Emmett auf dem Markt und ein Händler vekaufte ihm dort ein Buch. Er las es und war begeistert, wollte seinen Eltern die Geschichte erzählen, doch sie waren erzürnt und verbaten ihm das Lesen und die Begeisterung für Bücher. Niemand solle über Bücher sprechen oder ihnen Beachtung schenken. Als er widerstrebend zu Seredith zog um ihr Lehrling zu werden, stellte er irgendwann fest, dass er sie sehr gern hat und er kommt langsam dahinter, was es mit den Büchern auf sich hat. Menschen, die traumatisiert, depressiv oder geplagt von anderen schlechten Gefühlen sind, wenden sich an Buchbinder um ihre Seele binden zu lassen. Zunächst klingt das für Emmett grauenvoll, weil den Menschen damit die Erinnerung genommen wird, aber es geschieht "nur" mit deren Einverständnis und soll alles Schlechte (Tod, Schmerz, Gewalt, Verlust) vertreiben. Nach einem Angriff auf Seredith`s Haus wird sie sehr krank und erhält Besuch von einem weiteren Binder. Zum Zeitpunkt des Angriffs lernt Emmett auch Lucian kennen und hat kein gutes Bild von ihm. Als Seredith stirbt, geht er mit dem Binder mit und führt die Lehre dort fort. Dieser schickt ihn zum Haus von Lucian. Dann beginnt Teil 2.

SPOILERALARM

Im zweiten Teil erhält der Leser einen Einblick aus der Vergangenheit, in der Emmett und seine Schwester Alta Lucian bereits kennenlernen. Alta verliebt sich schrecklich in ihn und es sieht anfangs so aus, als würden sie einmal heiraten. Hier stellt sich heraus, dass auch Lucian schon einmal gebunden wurde und keine Erinnerung an Emmett hat. Hier kommt alles anders als man denkt. Man erfährt wer gebunden wurde um zu vergessen, wer dafür verantwortlich ist und zwischen welchen Parteien sich die Liebesgeschichte tatsächlich abspielt. Emmett erlebt einen fürchterlichen Streit in der Familie und ist gezwungen sich binden zu lassen um seine Erinnerungen zu verlieren. Der dritte Teil ist aus Lucians Sicht beschrieben und ich muss sagen, der Sprecher hat das wirklich sehr gut umgesetzt. Ich konnte an seinem Ton immer erkennen, ob er für Emmett oder Lucian spricht. In dem Part erfährt man, dass Lucians Vater ein grauenvoller Mensch ist. Er missbraucht die Bedienstetten und holt anschließend einen Binder, der immer und immer wieder die Erinnungen der Mädchen nimmt, damit sein Vater sich immer wieder mit ihnen vergnügen kann. Er offenbart seinem Sohn , dass auch dieser gebunden wurde. Lucian sucht mithilfe von Emmett - ihre Wege kreuzen sich immer wieder - nach seinem eigenen Buch. Als er es findet, kommt es in ein Feuer. Es stellt sich heraus, dass die Menschen sich wieder erinnern, sobald die Geschichten über sie verbrennen.

Die Geschichte war wirklich mal etwas anderes. Es gab keine Spicy-Szenen, was ich gut fand. Es war historisch und fantasyreich. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und ich mochte den Hörbuchsprecher.

Einen Stern Abzug gebe ich für das Ende. Ich hätte mir gewünscht zu erfahren wie es für Emmett und Lucian weitergeht. Was ist mit Lucians Vater oder Emmetts Familie? Finden sie Frieden miteinander? Bleibt Emmett ein Buchbinder? Diese Fragen hätte ich gern beantwortet gehabt. Ansonsten war es eine gelungene Fantasygeschichte und sehr zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2024

Noah und Lia

Breakaway
0

Ich war versucht 3 Sterne zu geben, da das Ende mich überzeugt hat, aber rückwirkend betrachtet, macht es leider nicht die komplette Story wet.

In der Geschichte geht es um eine junge Frau, die in Hallingen ...

Ich war versucht 3 Sterne zu geben, da das Ende mich überzeugt hat, aber rückwirkend betrachtet, macht es leider nicht die komplette Story wet.

In der Geschichte geht es um eine junge Frau, die in Hallingen wohnt und studiert, aber aus einer Kurzschlussreaktion ihre Sachen packt und nach Berlin fährt. Ihrer Mitbewohnerin im Wohnheim hinterlässt sie einen Zettel mit der Info, dass sie nach Berlin geht. Sie hat keine Ahnung wie lange sie fortbleibt und man erfährt erst zum Ende des Buches warum sie überhaupt geflüchtet ist. Dieser Aspekt hat mich schon total gestört. Ich fand es strange, dass eine junge Frau einfach für unbestimmte Zeit in eine andere Stadt reist, offenbar auch ohne Job über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt und kein Mensch aus ihrem Leben sich nach ihr erkundigt. 1 x schreibt ihre Mitbewohnerin sie an und 1 x telefoniert sie mit ihrer Mutter. Danach schaltet sie das Handy aus und niemand sucht nach ihr. Das fand ich schon sehr seltsam.

Gleich zu Beginn lernt sie neue Leute in Berlin kennen, darunter Fuong und Noah. Noah wächst in einer priviligierten Familie auf, die ihre eigene Firma besitzt. Er studiert und war zeitweise im Ausland, kam aber zurück, weil sein größerer Bruder Elias in eine Schlägerei verwickelt und aus der Firma geworfen wurde. Noah kennt das Verhalten seines Bruders nicht und versucht herauszufinden, was sich wirklich dahinter verbirgt. Als er Lia kennenlernt und sich ihr nach und nach anvertraut, verlieben sich die zwei in einander. Jedoch gibt sie von sich nichts preis, bis die zwei an einem Dateabend jemanden aus Lias Vergangenheit treffen, die sie mit dem Namen "Anna" anredet und sich nach ihrem Studium erkundigt, während sie Noah vorab gesagt hat, sie würde noch gar nciht studieren. Danach geht Noah zeitweilen auf Abstand und Lia festigt in der Zeit ihre neu gewonnene Freundschaft zu Fuong.

Später kommt auch Noahs Schwester Kira noch mit ins Spiel und man erfährt wie es um die Familie im Gesamten steht. Aber Liahs Vergangenheit wird erst enthüllt als sie wieder zurück nach Hallingen kehrt.

Das alles hat mich ziemlich genervt und wirkte so unrealistisch. Noch dazu fand ich die Chemie zwischen Noah und Lia einfach nicht deep genug. Die zwei sind mir null unter die Haut gegangen. Leider glaube ich, dass ich durch das Hören der Story negativ beeinflusst wurde, weil die Sprecher wirklich nicht angenehm waren. Viele Menschen, die das Buch gelesen haben, fanden es toll, aber die Sprecher beeinflussen natürlich die Geschichte und besonders Lia fand ich dabei höchst nervig. Anfangs fragt Fuong, ob sich eine Freundin namens Kat, die zudem mit Noahs bestem Freund in einer Band spielt, nach ihr erkundigt hat und ich dachte, die zwei waren vielleicht in der Vergangenheit ein Paar, aber das wird nie aufgeklärt. Keine Ahnung, warum sie nach ihr fragen sollte. Man erfährt auch nicht, was mit Lias Vater ist.

Die Story um Noahs Eltern fand ich etwas flach. Hier wurde wohl nicht viel Hintergrundrecherche zur Firmenpolitik betrieben. Man erfährt gar nicht so richtig, worum es in der Firma eigentlich geht.

Ungewohnt fand ich auch das deutsche Setting, aber das liegt natürlich an mir. Oftmals lese/höre ich Geschichten, die im Ausland spielen oder in einer erfundenen Welt. Hier tauchen so sehr deutsche Namen wie Jonathan auf (ich persönlich kenne zum Beispiel niemanden, der so heißt :D )

Das Ende war dann aber ganz gut. Als sich herausstellt warum Lia an der Uni fertig gemacht wurde, was das für Auswirkungen auf das Selbstvertrauen und die mentale Gesundheit einer jungen Frau hat. Das wurde gut rübergebracht und ist ein wichtiges Thema, das meiner Meinung nach viel mehr Beachtung bekommen sollte. Abschließend geht Lia auch gut mit ihrer Geschichte um und kann auf kreative Weise damit gut abschließen. Das Ende war gut gewählt - nicht zu schnulzig und hoffnungsvoll.

Ich empfehle die Story zu lesen, nicht zu hören. Vielleicht kommen die positiven Vibes dann besser zur Geltung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2024

Vier Freunde erobern weiterin New York City

Let's be bold
0

In Teil 2 geht es nahtlos weiter mit Ariana, Tyler, Shae und Evie.

Ich war etwas verwundert darüber, dass hier erwähnt wurde, Evie käme aus Köln. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass sie aus Frankfurt ist, ...

In Teil 2 geht es nahtlos weiter mit Ariana, Tyler, Shae und Evie.

Ich war etwas verwundert darüber, dass hier erwähnt wurde, Evie käme aus Köln. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass sie aus Frankfurt ist, aber vielleicht habe ich da auch etwas durcheinander gebracht. Nach wie vor mag ich sie irgendwie am liebsten, weil sie so liebenswert, zielstrebig, naiv und dennoch einzigartig ist. Alle mögen Evie und sind immer für sie da. Nur die Stimme ihrer Sprecherin ist für mich nach wie vor schwierig bzw. nicht die Stimme per se sondern die Betonung, die ich immer zur jeweiligen Situation unangebracht finde.

Zum Hörbuch würde ich gern mal erwähnen, dass Tyler und Shae die besten Sprecher abbekommen haben. Die Betonung ist immer sehr passend. Tyler hat in diesem Teil 2 sehr intensive Momente: einen sehr emotionalen und verstörenden und weiterhin einen sehr wütenden. Beide Emotionen sind hervorragend gesprochen. Auch Shae, wenn sie sich Sorgen um ihre Schwester Emily macht, bringt es perfekt rüber.

Mit der Stimme von Ariana wurde ich nicht warm, weil ich sie zu ihrer Person nicht passend finde, aber das ist Ermessenssache. Ihr Charakter ist aber klasse. Sie ist immer tough, stark und selbstbewusst und gleichzeitig emotional und so hilfsbereit.

Alle Charaktere finden Liebe in diesem Teil, wodurch einige Charaktere hinzukommen, die vorher nur am Rande erwähnt wurden.

Tyler wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert und erhält beruflich so viel Rückendeckung und Unterstützung, wie ich sie mir im realen Leben für viele Menschen wünschen würde.

Ich mochte Shaes Familie in dem Buch sehr. Das waren schöne Szenen als sie ihre Eltern besuchte mit Cam im Schlepptau. So einen familiären Zusammenhalt erfährt man leider zu selten. Das war sehr besonders. Generell würde ich sagen, dass alle Charaktere ihre eigenen Nuancen haben und sehr, sehr gut ausgearbeitet wurden.

Nun zum Wichtigsten: Auch in diesem Teil gab es wieder eine Szene, die sehr lustig war - noch viel lustiger als die im ersten Teil als Tyler für Evie ein Katerfrühstück organisieren wollte. Leute, ich habe noch nie etwas so lustiges gehört. Ich saß im Bus als ich die Stelle hörte, in der Ariana und Shae für Evie einen Besuch beim Gynäkologen nachstellten und ich musste mir meinen Schal vors Gesicht pressen um nicht laut loslachen zu müssen. Mir sind vor innerlichem Lachen die Tränen in die Augen geschossen und ich war froh als ich aus dem Bus raus war :D :D

Ich finde es super, dass man in einem Buch auch mal herzhaft lachen kann. Schock- und Trauerszenen kennt jeder Leser, aber in herzhaftes Gelächter auszubrechen, kommt viel zu selten vor.

Das Buch ist wie sein Vorgänger zum Wohlfühlen und beide Teile sind gleichauf, sodass ich nicht sagen könnte, welcher besser war. Das ist auch sehr positiv, denn sie gehen nahtlos ineinander über und passen perfekt zusammen. Es ist eigentlich wieder alles offen am Ende, aber wie auch beim Vorgänger ist es kein Cliffhanger, da die Stories nicht sooooo deep sind.

Ich freue mich auf Teil 3 und hoffe, dass es dort wieder eine so lustige Szene geben wird.

Viel Spaß an alle, die sich die Reihe noch vornehmen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2024

4 Freunde in New York

Let's be wild
0

In "Let`s be wild" geht es um Shae und Tyler- zwei beste Freunde, die von Phoenix nach New York gezogen sind, um Evie - eine Frankfurterin, die in New York als Fotografin arbeitet und um Ariana - eine ...

In "Let`s be wild" geht es um Shae und Tyler- zwei beste Freunde, die von Phoenix nach New York gezogen sind, um Evie - eine Frankfurterin, die in New York als Fotografin arbeitet und um Ariana - eine zielstrebige Frau, die nach ihrer Beförderung die Vorgesetzte von Evie und Shae ist.

Alle arbeiten in der Agentur "Greenwood & Steele" und lernen sich dadurch kennen. Jeder der vier bringt ein Päckchen seelischen Balasts mit aus der Vergangenheit und sie alle sind komplett unterschiedlich. Shae und Tyler sind gemeinsam aufgewachsen und seit jeher unzertrennlich. Shae will in der Agentur anfangen, weil ihr Onkel diese gegründet hat und sie in der Social Media Welt Erfolg haben will. Sie schreibt zudem eigene Texte und kann ihr Talent beruflich bald unter Beweis stellen. Tyler war vorher Programmierer und hat eine düstere Vergangenheit. Durch den Umzug nach New York kann er bei Shae bleiben und neu anfangen. Evie verwirklicht in New York ihren Karriertraum als Fotografin (sie mag ich am liebsten), aber auch sie bringt Balast mit. Sie hat an ihrem eigenen Körper Zweifel und traut sich nicht jemandem zu nahe zu kommen und ihr Bruder ist zudem spielsüchtig. Ariana hat eine leitende Funktion in der Agentur und wirkt stets zielstrebig, etwas abgeklärt und anfangs auch ein bisschen steif. Sie leidet unter dem Suizid ihres Bruders und ist anfangs in einer Beziehung mit einem Mann, der ihr übrhaupt nicht gut tut.

Die vier wachsen aufgrund der Rooftop-Party zusammen und werden trotz der beruflichen Nähe privat sehr gute Freunde. Evie zieht sogar zu Tyler und Shae und die vier sind eigentlich immer füreinander da.

Die beste Szene ist die, in der Evie im ersten Abend im Orchard (eine Bar, die die vier gelegentlich aufsuchen) sich in eine Pflanze übergibt. Sie war betrunken und wird an dem Abend mit zu Tyler und Shae nach Hause genommen. Am nächsten Morgen erwacht sie mit einem furchtbaren Kater und Tyler googlet nach Katerhilfsmitteln für Deutsche. Ich musste so sehr lachen als ich die Stelle gehört habe. Das war super witzig!

Die vier geben sich immer Kraft und unterstützen sich. Es ist ein wirklich angenehmes Buch, das sich gut lesen lässt. Mir persönlich fehlt der Wow-Effekt. Trotz des Zusammenhalts geht es in jedem einzelnen Kapitel dennoch um die jeweilige Person, die gerade spricht. Es ist ein bisschen so, als würde man von verschiedenen Personen die jeweilige Kurzgeschichte lesen. Das Buch endet auch unspektakulär. Es ist kein wirkliches Ende und auch kein Cliffhanger. Viele Hintergrundthemen bleiben zwar offen, aber ich weiß nicht, ob alle davon in den Folgebänden geklärt werden. Aktuell höre ich Band 2 um dem auf den Grund zu gehen.

Mich persönlich haben auch die Sprecher etwas gestört. Das ist natürlich ein Punkt, der den Lesern verborgen bleibt. Ich fand Evie total gekünstelt. Einige Stellen hat sie so strange betont, dass es mich an Hörtests aus dem Englisch-Unterricht erinnerte. Arianas Stimme fand ich zu ihrer Personenbeschreibung total unpassend, aber das ist wohl Geschmackssache.

Ich finde jedoch sehr gut, dass es in dem Buch um drei Frauen und einen Mann geht, sehr gut. Ich hatte auch irgendwie gehofft, dass zwischen ihnen etwas Spice entsteht, aber alle vier finden woanders ihr Glück oder ihren Weg.

Generell kann ich das Buch jedoch eigentlich jedem empfehlen. Es gibt unerschütterliche Freundschaften, Spice, Witz und es ist zeitgemäß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2024

P. S. Ich liebe dich!

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
0

So viele Jahre sind seit dem Weltbestseller "P. S. Ich liebe dich" vergangen, den ich seinerzeit natürlich auch gelesen und geliebt habe - ebenso wie den Film.

"Postscript" ist schon eine ganze Weile ...

So viele Jahre sind seit dem Weltbestseller "P. S. Ich liebe dich" vergangen, den ich seinerzeit natürlich auch gelesen und geliebt habe - ebenso wie den Film.

"Postscript" ist schon eine ganze Weile in meinem Besitz und nun habe ich es aber nicht gelesen, sondern gehört. Obwohl ich so viele Jahre kein Cecilia Ahern Buch gelesen habe, habe ich ihren Schreibstil sofort wiedererkannt. Diese Frau hat aber auch wirklich Talent und ich freue mich jetzt schon wieder andere Bücher von ihr zu lesen. Auch Holly habe ich nach all den Jahren sofort wiedererkannt. Sie ist schon eine spezielle Person. Oft fehlt es ihr an Taktgefühl bzw. eher Empathie, aber genau das macht sie so besonders. Sie ändert ständig ihre Meinung und weiß auch beruflich nie was sie machen will. Das hat sich offenbar nicht geändert, nur hat sie jetzt etwas gefunden mit dem sie zumindest leben kann. Sie arbeitet bei ihrer Schwester im Laden mit und hat so ein geregeltes Einkommen. Im Buch wohnt sie noch immer in dem Haus, in das sie mit Gerry gezogen ist und in dem er auch verstarb. Das Buch spielt sieben Jahre nach seinem Tod und doch ist er auf so angenehme Weise präsent. Er wurde sehr gut in die Geschichte eingearbeitet. Immer mal wieder gibt es Rückblicke aus ihrer Teenager-Zeit und er spielt trotz seines Todes eine wichtige und vor allem nach wie vor sympathische Rolle.,

Ehrlich gesagt war ich etwas verwundert über Hollys Geschwister - waren es wirklich so viele?? Da hab ich wohl doch einiges vergessen. Im Film hat ihr Vater ihre Mutter verlassen, im Buch sind sie noch zusammen. Das war etwas irritierend, allerdings weiß ich heute auch nicht mehr wie es im ersten Buch geschrieben ist. Oft werden Details bei der Verfilmung ja abgeändert.

In diesem Teil hat Holly eine feste Beziehung zu Gabriel, der möchte, dass sie zu ihm zieht. Gabriel hat eine Tochter, die ebenfalls bei ihm wohnen und bei ihrer Mutter ausziehen will.

Hollys Schwester Ciara hat einen Podcast, der die Menschen zum Nachdenken anregen soll. In einer Folge will sie über den Tod reden und wie weit er Menschen beeinflusst. Als Gast und Unterstützung bei diesem Thema bittet sie ihre Schwester Holly in der Folge aufzutreten und ihre Erfahrung mit dem Tod darzulegen. Holly nimmt das Angebot an und redet über den Verlust ihres Mannes Gerry, die Krebserkrankung und wie er ihr über seinen Tod hinweggeholfen hat, in dem sie ein ganzes Jahr nach seinem Ableben monatlich Briefe von ihm erhalten hat. Zuhörer wurden davon so inspiriert, dass sie den "P. S. Ich liebe dich - Club" gründeten. Diese Zuhörer sind alle unterschiedlichen Alters und selbst krebskrank. Die Charaktere waren alle sehr verschieben, einige älter und lange verheiratet, andere leider erst 16 und schon ein Elternteil in so jungen Jahren. Das war besonders bewegend. Ginica ist 16 und hat eine Tochter, die noch kein Jahr alt ist. Sie wird ein wichtiger Part der Geschichte und Hollys Freundin.

Das Schicksal dieser Menschen zu hören, war sehr traurig, denn das ist absolut aus dem Leben gegriffen. Man könnte denken, dass es Holly schadet wieder mit der Krankheit und dem darauffolgenden Tod konfrontiert zu sein, aber das Gegenteil ist der Fall. Denn die Leute wenden sich hilfesuchend an sie, weil sie alle für ihre Lieben etwas nach ihrem Ableben hinterlassen wollen, es ihnen aber an Ideen oder der Umsetzung mangelt. Anfangs ist Holly alles andere als begeistert, aber irgendwann realisiert sie wie gut sie in diesem Dingen ist und wie sehr es ihr gefällt anderen zu helfen. Sie bringt Gineca das Lesen bei und hinterlässt Briefe von Bert. Es ist bewegend und trotzdem so schön.

Auch Sharon und Denise tauchen hier wieder auf, und auch dazu kann ich sagen, dass ich sie sofort wiedererkannt habe. Die Charaktere sind sich absolut treu geblieben und es ist eine wirklich so gelungene Fortsetzung, total empfehlenswert und perfekt umgesetzt.

Weshalb ich einen Stern Abzug gebe, ist vielleicht strittig, aber mir fehlt das kleine i-Tüpfelchen - ein bewegender Tiefgang oder etwas, das mich zum Weinen bringt. Das Buch ist klasse geschrieben, die Fortsetzung absolut gelungen, aber meistens wurden die Kapitel so gesprochen, dass immer etwas Lustiges mitschwingt - was passend war - aber wie gesagt die oberkrasse Emotion war nicht vorhanden. Vielleicht hätte das aber auch nicht reingepasst - wer weiß. Beim Lesen ist es vielleicht auch anders als beim Hören.

Bitte lest es, wenn ihr den ersten Teil so geliebt habt wie ich - es wird euch keinesfalls enttäuschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere