Silvester mit Folgen
Happy New Year – Zwei Familien, ein AlbtraumWie gut kennt man seine Freunde? Oder sind die Freunde gar keine richtigen Freunde? Wenn sich aufgrund von schrecklichen Ereignissen plötzlich das Blatt wendet, erkennen vielen Menschen den wahren Charakter ...
Wie gut kennt man seine Freunde? Oder sind die Freunde gar keine richtigen Freunde? Wenn sich aufgrund von schrecklichen Ereignissen plötzlich das Blatt wendet, erkennen vielen Menschen den wahren Charakter von Personen, welche sie vermeintlich schon lange kennen. Auch wenn dieser Roman gute Ansätze gezeigt hat, bin ich nur bedingt mit der Umsetzung zufrieden. In der Romanhandlung geht es um zwei Familien, welche miteinander befreundet sind. Das Ehepaar Frederik und Nina sind bei ihren Freunden Lollo und Max zu einer Sylvester-Party eingeladen. Ihre Tochter Smilla möchte zusammen mit ihrer Freundin Jennifer, der Tochter von Max und Lollo eine eigene Party veranstalten. Frederik und Nina erleben einen interessanten Abend bei Max und Lollo. Doch plötzlich erhalten Sie die Nachricht, dass Jennifer vermisst wird. Wer hat sie gesehen und warum hat sie die Party von Smilla so plötzlich verlassen? Eine Suche nach den Tätern beginnt.
Die Charaktereigenschaften der einzelnen Personen waren bis auf wenige Ausnahmen für mich zu austauschbar. Frederik kommt insgesamt sehr schwach, hilflos und teilweise wirr herüber. Ich konnte mich nicht mit ihm identifizieren. Trotz seiner Ängste macht er es sich zu einfach in meinen Augen. Seine Frau Nina ist für mich auch etwas zu blass dargestellt. Am authentischsten ist für mich Lollo gewesen. Sie zeigt sehr menschliche Züge und ist trotz der leichten Überzeichnung ihres Charakters am natürlichsten in ihrem Verhalten. Der Aufbau der Story ist stringent und wird nur gelegentlich durch Zeitsprünge in die Vergangenheit bzw. am Ende durch einen Zeitsprung in die Zukunft unterbrochen. Ich empfand die Zeitsprünge aber nicht als Hindernis. Der Schreibstil der Autorin ist dialogorientiert, flüssig und gut lesbar. War mir nicht so gut gefallen hat war die Struktur der Geschichte. Manche Passagen in der Handlung waren mir zu langatmig und einiges wirkte für mich sehr konstruiert. Positiv gefallen haben mir die Erzählungen aus der unterschiedlichen Perspektive der einzelnen handelnden Personen. Der Leser kann so noch mehr in die Gedankenperspektive der Charaktere hineinblicken und mit diesem Erzählstil ist es durchaus möglich zusätzlich Spannung aufzubauen. Die Spannung der Geschichte empfand ich aber trotz dieses Vorzuges eher mäßig und die Story plätscherte teilweise etwas hin. Auch wenn das Ende interessant und etwas unerwartet daherkommt, hätte ich mir zwischen den einzelnen Passagen mehr Spannung gewünscht. Nach meiner Meinung handelt es sich bei diesem Buch um einen Roman und weniger um einen Krimi oder Thriller, weshalb ich eventuell auch eine etwas andere Story erwartet hatte. Das Fazit ist gemischt. Mit einer interessanten Idee, welche aber in einigen Punkten etwas ausbaufähig ist, kann diese Geschichte als Roman durchaus unterhalten und zum Nachdenken anregen. Für einen Krimi oder Thriller hätte ich aber mehr erwartet.