Die Henkerstochter und die schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9)
Historischer Roman | Historischer Krimi um eine Mordserie im Wallfahrtsort Altötting
Tödliche Pilgerfahrt
1681: Trotz seines fortgeschrittenen Alters macht der Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl noch einmal eine große Reise mit der Familie, eine Wallfahrt nach Altötting. Gleichzeitig mit den Kuisls befinden sich hochrangige Gäste im berühmten Pilgerort: Kaiser Leopold I. von Österreich und der bayerische Kurfürst Max Emanuel wollen im Angesicht der Schwarzen Madonna ihre »Heilige Allianz« schmieden und sich im Kampf gegen die Türken verbünden. Doch dann wird der Leibarzt der Kaiserin vergiftet, und Jakob Kuisl wird just in der Heiligen Kapelle Zeuge eines versuchten Attentats. Kuisl ist sich sicher, dass die Allianz verhindert werden soll. Zusammen mit seiner Tochter Magdalena und dem Rest der Familie macht er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Mörder.
Im 9. Band der Henkerstochter ist Jakob Kuisl inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen. Der Kurfürst Max gibt der Familie Kuisl den Auftrag nach Altötting zu kommen. Dort trifft sich der Kurfürst mit ...
Im 9. Band der Henkerstochter ist Jakob Kuisl inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen. Der Kurfürst Max gibt der Familie Kuisl den Auftrag nach Altötting zu kommen. Dort trifft sich der Kurfürst mit dem Kaiser Leopold, um eine Allianz zu schmieden. Schon bald nach der Ankunft der Familie Kuisl passiert ein Mord und der Scharfrichter aus Schongau und seine Familie machen sich auf die Suche nach dem Mörder.
Ich habe bereits die vorhergehenden Bänder der Reihe gelesen und Oliver Pötzsch gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsautoren. Sein historischer Roman hat mich auch dieses Mal wieder von der ersten Seite an gefesselt und fasziniert. Das Buch ist durchweg spannend und kurzweilig zu lesen und hat nicht wie andere historische Krimis zähe Passagen, durch die man sich hindurchquälen muss. Es war für mich wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, denn die Familie Kuisl ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen.
Der Glaube an eine Religion hat vor allen Dingen in der Vergangenheit für die Menschen eine sehr große Rolle gespielt. In diesem historischen Roman treffen unterschiedliche Glaubensgrundsätze aufeinander, ...
Der Glaube an eine Religion hat vor allen Dingen in der Vergangenheit für die Menschen eine sehr große Rolle gespielt. In diesem historischen Roman treffen unterschiedliche Glaubensgrundsätze aufeinander, welche sich nur schwer in Einklang bringen lassen. Demut und Hoffnung trifft dabei auf puren Fanatismus. Spannung und Dramatik lassen das historische Krimiherz einfach höherschlagen. In der Geschichte geht es erneut um die berühmte „Henkersfamilie Kusel“, welche wieder einmal in ein Krimi-Abenteuer verwickelt wird. Peter Fronwieser, der Enkelsohn vom berühmten Henker Jakob Kuisl, pflegt eine sonderbare Freundschaft zum bayerischen Herrscher Kurfürst Max Emanuel. Dieser bittet Peter um einen Gefallen, er soll für ihn spionieren. Dabei geht es um eine politische Allianz mit Kaiser Leopold I. Nachdem Peter sich mit seiner Familie getroffen hat, beschließen diese ihn bei diesem sonderbaren Auftrag in den Wallfahrtsort Altötting zu begleiten. Kurz nach dem Eintreffen in Altötting werden die Kuisls Zeugen eines Attentatsversuches. Bald darauf wird ein Toter Geistlicher aufgefunden. Peter Fronwieser wird von Max Emanuel unter Druck gesetzt. Gerüchte über eine mysteriöse Person aus dem Orient machen die Runde. Handelt es sich um einen Attentäter aus dem Orient oder ist es alles ganz anders? Eine spannende Jagd nach den Tätern beginnt.
Diese Geschichte besticht durch ihre vielen Charaktere. In diesem Fall ist es erneut das Zusammenspiel der Familie Kuisl, was diesen Roman so einzigartig werden lässt. Jakob Kuisl ist auf seine alten Tage sehr kränklich geworden, dennoch lässt er seine Familie aber niemals im Stich und weiß seine schindenden Kräfte geschickt einzusetzen. Seine Tochter Magdalena Fronwieser lebt mit ihrem Mann Simon und ihren drei Kindern in München ihr eigenes Leben. Aber sie ist einigen Punkten wie ihr Vater und die Familie geht ihr über alles. Ihre drei Kinder Peter, Paul und die kleine Sophia zeigen in diesem Fall sehr gut aus welchem harten Holz sie geschnitzt sind. Paul Fronwieser trägt die Urgene seines Großvaters in sich und möchte ebenfalls ein Henker werden. Er ist manchmal sehr impulsiv und weiß noch nicht so recht mit seinen Kräften umzugehen. Peter ist der belesenere von den Kindern und möchte wie sein Vater Simon Mediziner werden. Die kleine Sophie ist ein sehr aufgewecktes Kind und weiß für ihr junges Alter schon sehr gut, was sie möchte. Als weitere wichtige Figuren sind neben Kurfürst Max Emanuel, Lucia eine junge Wallfahrtshändlerin, Alois ein kurfürstlicher Küchenjunge sowie drei französische Musketiere zu nennen. Gerade Lucia hatte sich im Laufe der Erzählung sehr in mein Herz geschlichen und ich mochte ihre für die damalige Zeit außergewöhnliche selbstbewusste, aber auch pragmatische Art. Der Aufbau der Handlung ist stringent und spielt im Jahr 1681 in den Orten Altötting und Burghausen. Gerade die beiden Erzählstränge, welche einerseits in Altötting und andererseits in Burghausen spielen, haben für einen sehr großen Spannungsaufbau beim Lesen gesorgt. Auch die Dramatik, welche sich durch die unterschiedlichen Handlungsorte ergibt, hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil des Autors ist mit historischen Begriffen behaftet, dialogorientiert und sehr gut beschreibend. Die Spannung der Erzählung nimmt im Laufe des Romans immer mehr Fahrt auf und weiß durch einen interessanten Turn im letzten Drittel des Buches den Leser sehr zu fesseln. Auch die politischen Verstrickungen und das damalige gesellschaftliche Denken kommt in diesem Roman wieder sehr gut zu Geltung. Die Entwicklung der einzelnen Charaktere habe ich ebenfalls sehr positiv wahrgenommen. Jakob Kuisl ist immer noch ein Faktor, aber er steht nicht mehr so im Mittelpunkt wie in den früheren Romanen. Dem Autor ist es gelungen verschiedene Charaktere hervorragend weiterzuentwickeln und die Aufmerksamkeit bzw. Aufgabenlast auf verschiedene Schultern zu verteilen. Dies sorgt für zusätzliche Diversität beim Lesen und die Romanhandlung ist noch unvorhersehbarer geworden, was ein zusätzlicher Spannungsfaktor ist. Als Besonderheit sind neben einem Personenregister eine Karte von Altötting im 17. Jahrhundert, sowie ein kleiner Zeitreiseführer über die Bedeutung der Orte im Roman am Ende zu nennen. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend, dramatisch und historisch mit sehr gut recherchierten Fakten unterfüttert ist dieser Roman ein großes Leseerlebnis. Ich bin ein großer Fan der Henkerstochter-Saga geworden und ich hoffe noch viele weitere Abenteuer, um die charismatische Kuisl Familie lesen zu dürfen. Wie heißt es nicht nur bei den Musketieren, „Einer für alle und alle für Einen“.
In seinem 9. Band rund um die Henkersfamilie Kuisl zieht Autor Oliver Pötzsch wieder alle Register.
Seit Beginn der Reihe hat sich die Familie von Jakob Kuisl natürlich vergrößert. So ist die aufmüpfige ...
In seinem 9. Band rund um die Henkersfamilie Kuisl zieht Autor Oliver Pötzsch wieder alle Register.
Seit Beginn der Reihe hat sich die Familie von Jakob Kuisl natürlich vergrößert. So ist die aufmüpfige (und Titel gebende) Henkerstochter Magdalena nun die ehrbare Ehefrau von Medicus Fronwieser und hat drei Kinder. Peter, Paul und Sophia, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Peter studiert in INgolstadt Medizin und Paul ist Lehrling bei Onkel Georg. Nesthäkchen Sophia wegen ihres Klumpfußes gehänselt und steht ihrer Mutter in Sachen Aufmüpfigkeit nur wenig nach. Einzig Jakobs Sohn Georg lebt als Henker in Schongau.
Max Emanuel, der machtbesessene Kurfürst von Bayern, will in Altötting mit Kaiser Leopold I. eine Heilige Allianz gegen die Türken schmieden. Allerdings fürchtet der misstrauische Max Emanuel den einen oder anderen Anschlag. Um solches zu verhindern, wird Peter samt Familie inklusive Großvater - als Wallfahrer getarnt - nach Altötting beordert.
Wenig später sieht man sich einem Meuchelmörder gegenüber, der wie ein Phantom auftaucht, zuschlägt und in der Menge verschwindet. Gleichzeitig verfolgt der Kurfürst noch andere Ziele als das Bündnis mit dem Kaiser. Um diese zu erreichen, spielt er mit den Mitgliedern der Familie Kuisl-Fronwieser ein intrigantes Spiel.
Inzwischen sind die Mitglieder der Familien Kuisl und Fronwieser in die Jahre gekommen. Besonders Jakob geht es gesundheitlich nicht wirklich gut, was er aber geflissentlich zu verbergen versucht. Selbst sein Scharfsinn leidet ein wenig und so weiß man nicht genau, wer Freund oder Feind ist.
Meine Meinung:
Wie gewohnt ist dieser historische Roman penibel recherchiert und opulent erzählt. Natürlich gibt es jede Menge bekannte Charaktere und einige neue, die nur hier eine Rolle spielen und getrost ermordet werden oder im Kampf sterben. Um den Überblick zu behalten gibt es zu Beginn eine Übersicht der dramatis personae.
Oliver Pötzsch gelingt es wieder, seine Leser durch mehrfache Perspektivenwechsel in den Bann zu ziehen. Die Spannung steigt langsam aber stetig, um ab der Hälfte des Buches die Leser nicht mehr loszulassen. Immer wieder tauchen neue Gestalten auf, die durchaus Potenzial zum Attentäter haben. Doch dieser ist gerissen und kann regelmäßig entwischen. Doch dann kommt Hilfe von gänzlich unerwarteter Seite.
Wie schon in den Vorgängern enthält das Nachwort interessante Informationen zu den realen historischen Ereignissen. Dort, wo Oliver Pötzsch das eine oder andere zu Gunsten der Dramaturgie geglättet hat, wird dies erwähnt.
Fazit:
Ein penibel recherchierter historischer Roman, der opulent erzählt wird. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Allerdings sollte bei Band 1 begonnen werden.
1681 Trifft sich Kaiser Leopold I. von Österreich und der Bayerische Kurfürst Max Emanuel in Altötting um vor der Scharzen Madonna ihre „Heilige Allianz“ zu schmieden. Kurfürst Max befiehlt seinem „Freund“ ...
1681 Trifft sich Kaiser Leopold I. von Österreich und der Bayerische Kurfürst Max Emanuel in Altötting um vor der Scharzen Madonna ihre „Heilige Allianz“ zu schmieden. Kurfürst Max befiehlt seinem „Freund“ Peter, dass er mit seiner Familie auch nach Altötting kommen soll. So begibt sich die Familie Kuisl nach Altötting. Kurz nach ihrer Ankunft wird dort ein Mann ermordet und der alte Schongauer Schafrichter Jakob Kuisl ahnt, dass jemand die Allianz verhindern möchte. Bald begeben sich die gesamten Kuisl´s auf Mörderjagd.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es war spannend und flüssig geschrieben. Ich kenne nicht alle Bücher der Henkerstochter, habe mich aber gut zu Recht gefunden. Wie kann es auch anders sein, kaum sind sie in Altötting angekommen schon spielen sie wieder Detektive oder müssen sich anderweitig behaupten. Als ob die Suche nach dem Mörder nicht schon spannend und nervenaufreibend genug ist – nein Magdalena muss sich um ihren Sohn Paul sorgen, der bei einer Schlägerei verhaftet wird. Ich habe sehr gehofft, dass sie ihn wieder befreien können und er endlich mal vernünftig wird. Aber wer steckt hinter den Morden in Altötting? Hm, sollte ich dem offensichtlichen trauen oder sollte diese Spur den Leser nur auf eine falsche Fährte führen? Ich hatte zwei Personen in Verdacht, doch hoffte ich sehr, bei einer dieser Personen nicht richtig zu liegen. Ich bin schon gespannt, was die Familie Kuisl noch alles erwarten wird. 4 von 5*.