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Veröffentlicht am 11.02.2023

Der neue Wohlfühlroman aus der Feder von Anne Barns

Ein Apfelbaum am Meer
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Anne Barns hat wieder einen wundervollen Wohlführoman geschrieben, ihre Bücher sind immer ein bisschen wie Urlaub für mich. Ich liebe den Mix zwischen Meer und Backen, der einen sofort an gemütliche Sonntagnachmittage ...

Anne Barns hat wieder einen wundervollen Wohlführoman geschrieben, ihre Bücher sind immer ein bisschen wie Urlaub für mich. Ich liebe den Mix zwischen Meer und Backen, der einen sofort an gemütliche Sonntagnachmittage erinnert.

Hinzu kommt bei diesem Roman ein wunderbarer deutsch-italienischer Mix, welcher diesem eine andere kulinarische Komponente verleiht. Auf der anderen Seite ist das herbe Inselleben auf Juist das wesentliche Handlungsthema. Eine sehr interessante Kombination, die mich überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht Julie, der Roman wird aus ihrer Sicht erzählt. Eigentlich ist die Ich-Form überhaupt nicht meine Erzählform, aber in diesem Fall hat es mich nicht gestört, was ich einzig und allein der guten Erzählweise der Autorin zuschreibe. Insgesamt dominieren die Protagonistinnen, die Männer bleiben eher blass bis auf Ole und Julies Bruder Max. Gerade Ole hat mir sehr gut gefallen, ich mochte seine direkte und ehrliche Art sehr.

In dem Roman geht es um Liebe, Familie, Freundschaft, Backen und um eine Neuorientierung im Leben. Insgesamt wird der Roman chronologisch erzählt, auch wenn Großmutter Enna manchmal von der Vergangenheit und ihrer Jugend erzählt.

Insgesamt ist der Roman sehr kurz, mit nur gut 250 Seiten ist es eher ein Buch für „Zwischendurch“, als das man lange dafür braucht. Im Anhang befinden sich neben einer Leseprobe neunzehn Rezepte zum Nachbacken, größtenteils italienischer Köstlichkeiten.

Ich hätte gerne mehr etwas thematische Tiefe in dem Roman gehabt und die Figuren etwas länger begleitet, so war das Intermezzo für meinen Geschmack etwas zu kurz.

Insgesamt ist aber das Fazit positiv, ein schöner Roman zum ans Meer Träumen und schwelgen in Köstlichkeiten. Anne Barns ist einfach ein Garant für gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Menschen mit besonderen Merkmalen als Attraktionen

Zirkus der Wunder
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Was waren das früher für Zeiten gewesen! Wies ein Mensch früher äußerlich etwas außergewöhnliche Merkmale, wie körperliche Einschränkungen, roten Augen oder sehr starken Haarwuchs auf, wurden diese zu ...

Was waren das früher für Zeiten gewesen! Wies ein Mensch früher äußerlich etwas außergewöhnliche Merkmale, wie körperliche Einschränkungen, roten Augen oder sehr starken Haarwuchs auf, wurden diese zu „Attraktionen“ erklärt. Möglichkeiten diese Attraktionen zu präsentieren waren die widerlichen Menschenschauen oder die Darbietung in einem Zirkus. Die Autorin schildert sehr bildgewaltig, aber auch unverblümt das Verhalten der Menschen in dieser Zeit. Der Zirkus der Wunder ist auch ein Zirkus von Trauer und Hoffnung.

In der Romanhandlung geht es um die junge Nell, welche aufgrund sehr vieler Muttermale von ihrem Vater als „Attraktion“ an den dubiosen und brutalen Zirkusinhaber Jasper verkauft wird. Dort soll sie eine der Hauptdarstellerinnen in „Jasper Jupiters Zirkus der Wunder“ werden. Jasper hat große Pläne und hofft nach vielen Stationen auf dem Land endlich in London den Durchbruch zu schaffen. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Wird es Nell gelingen den Spagat zwischen Schicksal und Hoffnung zu schaffen?

Die Hauptdarstellerin ist eine sehr schüchterne ängstliche Person. Ihr Hauptbeziehungspunkt ist ihr Bruder Charlie und sie ist das Opfer ihres Vaters. Doch entwickelt sich Nell im Laufe der Erzählung und erlangt mehr Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung. Neben ihrem Bruder Charlie sind der Zirkusinhaber Jasper, sowie sein Bruder Toby als bedeutsame Nebencharaktere zu nennen. Jasper ist der Antiheld und ich entwickelte einen großen Groll auf seine narzisstische und Lebewesen feindliche Art. Toby ist der schüchterne grobmotorische Bruder, welcher unter Jasper leidet. Doch seine Liebe zu Nell gibt ihm Hoffnung aus dessen Schatten zu treten.

Die Handlung spielt im viktorianischen England im Jahr 1866 und ist somit sehr gut zeitlich einordbar. Lediglich am Ende des Romans erfolgt ein Zeitsprung, welcher aber keine Probleme für das Gesamtverständnis bringt. Der Schreibstil der Autorin ist episch, bildhaft und sehr gut lesbar. Die Übersetzung in das Deutsche ist sehr gut und lesefreundlich gelungen. Das unverblümte Darstellen des damaligen gesellschaftlichen Verständnisses gegenüber Menschen, welche nicht in die Norm gepasst haben, hat mir sehr gut gefallen. Die Grausamkeiten auch gegenüber den Tieren, welche oft nicht artgerecht gehalten wurden, empfand ich als Tierfreund schade, aber sehr real dargestellt. Tierschutz war damals kein großes Thema. Das Fazit ist positiv. Eine schöne, aber auch tragisch untermalte Geschichte über das Verhalten und Denken der Menschen haben mich sehr nachdenklich werden lassen. Ein Zirkus der Wunder welcher manchmal Träume, aber auch hin und wieder Schicksale verbirgt, welche die Zuschauer nicht wahrhaben wollen.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Weihnachten bei den Wunderfrauen

Die Wunderfrauen
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Die Wunderfrauen sind älter geworden, aber kein bisschen leiser und sie stehen immer noch füreinander ein. Auch der Weihnachtsroman um die Wunderfrauen konnte mich wieder überzeugen, allerdings ist es ...

Die Wunderfrauen sind älter geworden, aber kein bisschen leiser und sie stehen immer noch füreinander ein. Auch der Weihnachtsroman um die Wunderfrauen konnte mich wieder überzeugen, allerdings ist es ratsam, dass man die anderen Teile der Reihe gelesen hat, um die Rückblenden besser einordnen zu können.

Kurz vor Weihnachten ist bei den Wunderfrauen wieder allerhand los, diesmal wollen sie sich auf dem Hof von Luise und Marie treffen. Helga und Annabel machen sich somit auf den Weg an den Starnberger See. Luise hat sich mit ihrer Tochter gestritten und ist folglich nicht so in Weihnachtsstimmung. Ihre Tochter plant Weihnachten mit ihrer Familie in Berlin zu feiern, dabei ist sie doch hochschwanger und Luise hätte ihre Familie lieber um sich.

Annabel ist die Wunderfrau, die mich in diesem Band am meisten überrascht hat. Sie kommt mit einem sehr großen kriminellen Gespür-Sinn daher und ist maßgeblich an der Verhaftung eines Verbrechers beteiligt. Insgesamt ist der Roman recht kurzweilig, auch die Rückblenden in die Vergangenheit der Wunderfrauen ist gut gemacht, sodass man ich gerne an die vorherigen Bände erinnert.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig, diesmal etwas mehr erzählend, teilweise hätte ich mir aktiver Szenen gewünscht und mehr Dialoge, um die Handlung lebendiger zu halten.

Der Aufbau ist wie bereits erwähnt nicht stringent und erfordert so eine hohe Aufmerksamkeit von der Leserschaft, um die einzelnen Passagen richtig einzuordnen. Eine Jahreszahl ist dabei dem Kapitel vorangestellt, allerdings gibt es auch zeitliche Brüche. Zudem wird der Roman wieder, wie auch die vorhergehenden abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Männer kommen in diesem Roman sehr kurz und fast ausschließlich als Nebenfiguren vor.

Insgesamt fand ich es nett zu erfahren, was aus den vier Freundinnen geworden ist, aber der Sprung in die 90er Jahre ist doch sehr groß und das Flair der vergangenen Bücher kam leider nicht auf.

Ein Abschluss- bzw. Ergänzungsband der nun den Kreis zur nächsten Generation schlägt. Für mich heißt es nun Abschied nehmen von Luise, Marie, Helga und Annabel. Ich freue mich auf die neue Reihe von Stephanie Schuster, welche März 2023 im Fischer Verlag erscheint. Diesmal spielt die Reihe auf zwei Zeitebenen und ich bin gespannt, was die Autorin aus dem Thema „Natur“ gemacht hat.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Ein Monster geht um

Die Totenärztin: Donaunebel
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Ich habe diesen spannenden und humorvollen historischen Kriminalroman sehr genossen. Der Unterhaltungswert des Romans ist auch diesmal sehr hoch. In dem bereits 3. Fall von Fanny Goldmann wird diese mit ...

Ich habe diesen spannenden und humorvollen historischen Kriminalroman sehr genossen. Der Unterhaltungswert des Romans ist auch diesmal sehr hoch. In dem bereits 3. Fall von Fanny Goldmann wird diese mit einem brutalen Mehrfachmord konfrontiert. In den Auwäldern nahe der Donau werden Leichen in einer scheinbar nicht genehmigten Lehmhüttensiedlung aufgefunden. Die Toten sind teilweise sehr entstellt und selbst dem erfahrenen Gerichtsmediziner Franz fällt es schwer sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Alsbald treten Gerüchte über ein Monster auf, welches für den Tod verantwortlich ist. Fanny ist fest entschlossen das Verbrechen aufzuklären. Doch bald stellen sich ihr mehrere Probleme in den Weg. Was könnte die Todesursache sein? Plötzlich setzt auch noch Prof. Kuderna Fanny unter Druck. Wird sie es schaffen die Sage, um das Monster aufzuklären?

Fanny besticht erneut durch ihr Selbstbewusstsein und ihre Überzeugung für ihren Beruf. Sie muss sich in einer Männerdomäne behaupten und bekommt trotz ihrer bereist zwei aufgeklärten Fällen sehr viele Steine in den Weg gelegt. Als weitere wichtige Charaktere in diesem Roman können neben den Gerichtsmedizinern Franz und Dr. Valdéry, der Polizist Max, Fanny beste Freundin Tilde, der sonderbare Ludwig sowie Georg Hörmann, der Sohn eines Glühbirnenfabrikanten genannt werden. Tilde hat mir dabei am besten gefallen. In dem letzten Band hatte sie aufgrund ihrer Entführung einen kleineren Anteil an der Erzählung. In diesem Fall zeigt sie was in ihr steckt und sie hat einfach eine ganz besondere Art mit Menschen, im speziellen mit Männern, umzugehen. Meistens bekommt sie, was sie will, und wirkt für den Leser trotzdem so schön naiv und anständig. Ich musste mehr als einmal schmunzeln.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und spielt im Wien des Jahres 1909. Der Schreibstil des Autors ist sehr detailgetreu, humorvoll und sehr gut lesbar. Gerade die sehr detaillierten Beschreibungen der historischen Lokalitäten (wie z.B. dem Prater bzw. dem Wurstlprater) in Wien erzeugen beim Lesen ein einzigartiges Kopfkino. Auch bleibt der Autor seinem Motto treu und schafft es die medizinischen sowie technischen Fortschritte der damaligen Zeit geschickt in seinen Roman einzubinden. So hat man als Leserin oder Leser das Gefühl hautnah dabei zu sein. Umso mehr war ich von der eigentlichen Todesursache sehr überrascht worden. Als Besonderheit sind neben einer Karte Wiens aus dem Jahr 1909 mit den wesentlichen Handlungsorten erneut ein Glossar mit medizinischen Fachbegriffen sowie österreichischen Wörtern zu nennen. Ein sehr interessantes Finale mit einem unerwarteten Turn ganz am Ende rundet diesen großartigen historischen Roman ab. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und mit viel Detailwissen über die Fortschritte in Medizin und Technik gepaart mit einem dramatischen Kriminalfall ist dieser Roman ein Muss für alle Leser historischer Romane. Gerade Freunde von schönen und trotzdem spannend erzählten Geschichten wird diese Krimireihe sehr ans Herz wachsen. Ich bedanke mich beim Autor für dieses vorweihnachtliche Geschenk und freue mich bereits auf den März 2023, denn dann wird der 4. Band um die sympathische Fanny Goldmann folgen

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Ein Mann gegen die Krone

Jack Bannister - Herr der Karibik
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Episch und spannend bis zum Schluss liest sich diese großartige Story wie ein Film. Die Abenteuer des Jack Bannister, welcher sich aus dem Kommando als Erster Offizier eines Handelsschiffes bis zum Piraten ...

Episch und spannend bis zum Schluss liest sich diese großartige Story wie ein Film. Die Abenteuer des Jack Bannister, welcher sich aus dem Kommando als Erster Offizier eines Handelsschiffes bis zum Piraten entwickelt ist großartig umgesetzt worden. In der Geschichte geht es um den Lieutenant Jack Bannister, welcher seine berufliche Laufbahn auf einem Handelsschiff der Royal African Company beginnt. Schnell wird der Schiffsbesatzung klar, dass Jack Bannister ein Naturtalent ist, und er weiß sein Geschick und Können sehr zielorientiert einzusetzen. Als er nach England zurückkehrt wird er als Belohnung für seinen Coup gegen Piraten zum Captain befördert. Schon bald muss er allerdings wieder auf eine große Reise aufbrechen. Seine Ehefrau Marie-Claire bleibt allein zurück und ist bei den mächtigen Männern von England sehr begehrt. Als Jack Bannister erfährt, dass seine Frau ihn betrügt, schwört er Rache. Ein Feldzug gegen die Krone Englands und ihre Machenschaften beginnt.

Die Hauptfigur ist ein Seefahrer par Excellence und ist sich seines Talentes auch bewusst. Dabei zeigt er auch seine menschliche Seite, welche für diese Zeit und die Umstände sehr ungewöhnlich ist. Auch seine ungeheure Wut und der ausgeprägte Hass, welcher er versucht, politisch zu kanalisieren ist ein sehr prägendes Merkmal seines Charakters.

Als weitere wichtige Protagnisten in der Geschichte sind Marie Claire, die Ehefrau von Jack Bannister, Nicolas Crispe, der Geschäftsführer der Royal African Company, William Lewis, ein Seefahrer und späterer Freund von Jack Bannister, Bootsmann North, Lieutenant Mission, Henry Morgan ein Pirat und späterer Vizegouverneur von Jamaica sowie James Stuart, der spätere König von England zu nennen. Nicolas Crispe ist der Anticharakter der Handlung und seine Machenschaften und sein Gehabe schaffen es dem Leser die Zornesröte in Gesicht zu treiben. Marie Claire wirkt auf der einen Seite etwas naiv aber auf der anderen Seite, bin ich mir bis zum Schluss nicht sicher gewesen, ob sie mehr Opfer oder unbewusste Täterin ist. Gerade die vielen Charaktere sorgen für eine sehr abwechslungsreiche und facettenreiche Handlung in diesem Roman.

Der Aufbau ist sehr stringent, spielt in den Jahren 1681 bis 1686 und ist somit sehr gut zeitlich einordbar. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, sehr detailliert und mit historisch gut gewählten Begriffen behaftet. Der Autor weiß es seine Leser mit seiner Sprache zu unterhalten und ich konnte mich nur schwer von der Lektüre lossagen. Als Besonderheit sind neben eine Karte der wesentlichen Handlungsorte, ein Personenregister, eine Bezeichnung der Segel von Schiffen im 17. Jahrhundert, ein Glossar sowie eine Bibliografie zu nennen. Gerade die Beweggründe für Jack Bannisters Verhalten wird im Laufe der Story sehr deutlich. Die Abkehr vom Verhalten des Adels zu dieser Zeit. Dieser glaubte damals als gottgleiches Wesen sich alles erlauben zu können und die Herrscher hatten vor Mensch und Tier überhaupt keinen Respekt. Auch das furchtbare Frauenbild zu dieser Zeit und der widerwärtige Rassismus in den Kolonialregionen wird unverblümt dargestellt, was ich für diesen Roman treffen fand. Der Autor distanziert sich von den im Roman gewählten Worten sehr deutlich, aber für die historisch korrekte Darstellung ist es wichtig die Tatsachen wahrheitsgemäß darzustellen. Die Spannung der Story tut ihr übriges und ich hatte fast mit einem anderen Ende gerechnet, bin aber positiv überrascht worden. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend, facettenreich und episch erzählt habe ich viel über die damalige Seefahrt und das gesellschaftliche Denken der Zeit gelernt. Ich kann diesen Roman allen Freunden von Abenteuern oder von außergewöhnlich schön erzählten Geschichten sehr ans Herz legen.

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