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Veröffentlicht am 22.01.2023

Säuglingsheilkunde

Das Leben in unseren Händen
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Leider brauchte ich mehrere Anläufe um einigermaßen mit diesem Buch warm zu werden und auch dann war die Unterhaltung eher so mittelprächtig. Es tut mir leid, da ich weiß, dass viele dieses Buch geliebt ...

Leider brauchte ich mehrere Anläufe um einigermaßen mit diesem Buch warm zu werden und auch dann war die Unterhaltung eher so mittelprächtig. Es tut mir leid, da ich weiß, dass viele dieses Buch geliebt haben, aber bei mir wollte der Funke einfach nicht überspringen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Ada und Hannah, zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die Spannung zwischen den beiden Frauen ist oft zum Greifen nah und trotzdem spürt man einen innigen Zusammenhalt. Hannah war mir dabei die sympathischere Figur der beiden, doch auch sie konnte mich nicht vollends überzeugen. Ada war mir viel zu egoistisch und empathielos.

Die Männer in dem Roman bleiben eher blass und ich konnte keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen.

Die Handlung ist einerseits sehr detailreich und ausführlich beschrieben, auf der anderen Seite kommen recht schnell Zeitsprünge auf. Hier kam für mich nicht das Gefühl einer Entwicklung auf. Insgesamt ist der Aufbau stringent, das Buch ist in zwei größere Teile unterteilt.

Der Schreibstil der Autorin ist gut, aber für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend. Ich mag zwar sehr gerne intensive Schilderungen, dennoch muss man auch auf den Punkt kommen.

Die historischen Themen sind einmal die Auswanderung und dann die Einführung Neonatologie. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, gerade was das erste Thema angeht und den damit verbundenen Nationalsozialismus und zweiten Weltkrieg.

Insgesamt kein schlechtes Buch, aber auch kein Highlight. Ich habe vielleicht auch schon zu viele Bücher zu diesem Thema gelesen, dass ich zu kritisch und wählerisch bin. Was mir gut gefallen hat, ist die Zielstrebigkeit Hannahs, wie sie ihre Träume verfolgt und mit welcher Liebe sie den Kindern, besonders Sarah, begegnet.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Eine Geschichte welche mich nicht ganz überzeugen konnte

Das Apfelblütenfest
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Ich habe den „Buchspazierer“ und den „Geschichtenbäcker“ geliebt, aber diese Geschichte hat es mir sehr schwer gemacht, erst im letzten Drittel konnte ich mich mit ihr anfreunden.

Am Anfang war mir die ...

Ich habe den „Buchspazierer“ und den „Geschichtenbäcker“ geliebt, aber diese Geschichte hat es mir sehr schwer gemacht, erst im letzten Drittel konnte ich mich mit ihr anfreunden.

Am Anfang war mir die Geschichte nicht intensiv genug und ich hatte irgendwie das Gefühl immer an der Oberfläche zu schwimmen, aber nicht abtauchen zu können, wie ich es bei den beiden anderen Büchern tun konnte. Auch die vielen französischen Namen haben es mir, der nicht so gut französisch spricht, schwer gemacht. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, wie dies alles zusammenhängt. Im Laufe der Geschichte wurde es immer besser, aber so ganz wollte der Funke nicht überspringen. Als ich dann Rezensionen von Bloggerkollegen las und sie ähnlich Probleme schilderten, war ich froh, dass es anscheinend nicht an mir lag. Aber sie schrieben auch, dass es im Laufe des Romans immer besser wird. Also hörte ich tapfer weiter und gab der Geschichte Chance um Chance.

Im letzten Drittel wird es dann immer emotionaler und die Story hat mich dann doch gepackt. Ein schaler Geschmack bleibt allerdings, zwar hat der Autor die Story noch einmal überarbeitet, sie war nämlich ursprünglich vor dem Buchspazierer und Geschichtenbäcker erschienen, trotzdem fragt man sich, warum der Verlag ein deutlich schlechteres Buch diesen beiden absoluten und überzeugenden Bestseller nachschiebt. Der Sprecher macht seine Sache gut, er transportiert das französische Lebensgefühl und schafft es gerade den Cidre dem Zuhörer schmackhaft zu machen.

Für mich leider ein nur mittelmäßiges Hörbuch, was in keinster Weise an die beiden bereits mehrfach genannten Bücher heranreicht. Von daher gibt es leider nur eine eingeschränkte Hör-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Lasten der historischen Vergangenheit

Rommels Gold
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Sehr spannend und mit einem interessanten historischen Hintergrund begibt sich Kommissar Fett mit seiner neuen Kollegin Daniela Conti auf die Suche nach einem Schatz aus der Zeit der Nationalsozialisten. ...

Sehr spannend und mit einem interessanten historischen Hintergrund begibt sich Kommissar Fett mit seiner neuen Kollegin Daniela Conti auf die Suche nach einem Schatz aus der Zeit der Nationalsozialisten. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In der Story geht es um einen Toten, welcher in Düren in einem Regenwasserrückhaltebecken aufgefunden wird. Dieser ist brutal hingerichtet worden. Doch Kommissar Fett und seine Kollegin tappen am Anfang im Dunkeln. Alsbald tauchen verschiedene Protagonisten auf und die Geschichte wird sehr schnell spannend. Die Spuren des Schatzes des berüchtigten Nationalsozialisten Rommel bzw. des Mordes führen nach Polen, Italien, Belgien, Aachen, Düren, die Niederlande und sogar der israelische Geheimdienst Mossad ist irgendwie in die Sache verwickelt. Schon bald merken Fett und Conti, dass es sich um einen komplexen internationalen Fall handeln muss. Werden Sie es schaffen die Täter zu fassen?

Waren es in den letzten Geschichten die Kommissare, welche einen großen Anteil an der Geschichte hatten, sind es nun andere Charaktere, welche der Geschichte ihren ganz besonderen Reiz verschaffen. Da ist zum einen Adam Sobetzko, ein Pole welcher in der Heimat aufgrund seiner Macht und Vermögensverhältnisse „König der Vorkarpaten“ genannt wird. Sobetzko überzeugt mit einer großen Portion Selbstbewusstsein, einer dubiosen und mysteriösen Aura aber auch mit dem Gespür für Gerechtigkeit. Er ist mein persönlicher Favorit in diesem Krimi. Dieser Roman lebt von seinen vielfältigen Charakteren und ich gehe im Folgenden nur auf einzelne wesentliche Handlungsfiguren ein. Neben Kommissar Fett und seiner Kollegin Daniela Conti sind Oskar Krapohl, Samuel Goldstein, Jurek Nowak sowie der dubiose Pizzeria-Inhaber Pippo zu nennen. Daniela Conti habe ich bereits jetzt in mein Herz geschlossen. Sie gibt Kommissar Fett im richtigen Moment Kontra und versucht gleichzeitig ein gutes kollegiales Verhältnis zu ihm aufzubauen. Fett ist in seiner etwas typisch gewohnten Melancholie gefangen. Dies erlaubt es aber dem Leser einige lustige „Dialoge“ zwischen den beiden Kommissaren zu lauschen.

Der Aufbau der Geschichte ist in verschiedene Erzählstränge aufgegliedert. Ein Erzählstrang ist durch Zeitsprünge in die Kriegsjahre der 40er gekennzeichnet, welche aber für das Gesamtverständnis der Geschichte wichtig ist. Der Schreibstil des Autors ist sehr humorvoll und geradlinig und mit vielen historischen sowie politischen Details behaftet. Gerade die teilweise sehr lustigen Erzählpassagen sorgen für eine Auflockerung der grundschweren Thematik. Als Leser fühlt man sich mitten in die Geschichte hineinversetzt und ich habe die Sachverhalte und Figuren in meinem persönlichen Kopfkino gesehen. Die Verwebung von historischem Hintergrund mit einem gut konstruierten Lokalkrimi ist die Intention und gleichzeitig die Stärke des Autors.

Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und mit einer interessanten historischen „Romanumgebung“ spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung aus. Durch die in sich abgeschlossene Geschichte können Neu-Leser auch ohne Probleme mit diesem Roman beginnen, wobei die Vorgängerromane auch nicht zu verachten sind.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Entwicklung der Autopsie

Die Totenärztin: Goldene Rache
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Dass die Autopsie spannend und faszinierend sein kann habe ich in der Vergangenheit noch gar nicht wahrgenommen. Die Geschichte um die sympathische Fanny Goldmann hat mich voll in den Bann der Gerichtsmedizin ...

Dass die Autopsie spannend und faszinierend sein kann habe ich in der Vergangenheit noch gar nicht wahrgenommen. Die Geschichte um die sympathische Fanny Goldmann hat mich voll in den Bann der Gerichtsmedizin gezogen und ich bin sehr froh diesen Roman gelesen zu haben. In der Handlung geht es um die junge Fanny Goldmann, welche in Wien am gerichts-medizinischen Institut als Jungassistentin beschäftigt ist. Kurze Zeit später wird sie mit einem sonderbaren Fall konfrontiert. Wer ist für die sonderbaren Botschaften an den Leichen verantwortlich. Fanny hat einen konkreten Verdacht. Steckt eine sehr unheimliche Persönlichkeit hinter den Taten? Oder ist es viel komplizierter? Was hat ein berühmtes Gemälde mit einem Mord zu tun? Kurze Zeit später nimmt das Leben von Fanny eine gewaltige Wendung. Wird sie es schaffen den Fall aufzuklären oder muss sie eine schwere Entscheidung treffen? Eine spannende Jagd beginnt.

Die Protagonistin Fanny Goldmann ist eine sehr selbstbewusste und willensstarke Persönlichkeit. Aufgrund der vielen leidlichen vorbehalte im Wien des Jahres 1908 muss sie sich sehr oft gegenüber ihren männlichen Kollegen und Mitstreitern behaupten. Dies gelingt ihr meist aber mit Bravour. Charakterlich macht sie im Laufe der Erzählung eine kleine Wandlung durch, was mir sehr gut gefallen hat. Wesentlich zu benennende Nebencharaktere sind der Polizist Max, Graf Waidring, ihre Freundin Tilde sowie die Kollegen aus der Gerichtsmedizin Professor Kuderna, der dortige Leiter und ihre direkten Arbeitskollegen Franz und Dr. Valdéry. Gerade die sehr charakterlichen Unterschiede zwischen Franz und Dr. Valdéry sorgen meiner Meinung für äußerste Heiterkeit beim Leser. Franz ist ein bodenständiger Gerichtsmediziner, welcher Fanny nicht nur wegen ihrer Expertise sehr schätzt. Dr. Valdéry ist eine äußerst narzisstische Persönlichkeit und neigt deshäufigeren zur maßlosen Selbstüberschätzung. Die vielfältigen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet worden und der Leser wird immer wieder die eine oder anderen Überraschung bei diesen finden. Dazu passt ein Zitat aus dem Roman welches ich sehr sinnbildlich für die zahlreichen Persönlichkeitsstrukturen empfand. Auf Seite 244 im Buch heißt es „Die Seele eines Menschen ist wahrhaftig ein weites Land“. Dies beschreibt sehr schön die diffizile Charaktertiefe eines jeden einzelnen Individuums. Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird durch keine Zeitsprünge unterbrochen. Sehr lebendig mit schöner sprachlicher Präzision versehen und äußerst gut lesbar lässt sich der Schreibstil des Autors gut zusammenfassen. Als Besonderheiten sind ein Stadtplan von Wien, sowie ein Glossar der medizinischen Fachbegriffe und österreichischen Begrifflichkeiten zu nennen. Das Fazit ist sehr positiv. Mit vielen Spannungsmomenten im Laufe der Erzählung, welche auf einen endgültigen Höhepunkt hinauslaufen sorgt dieser historische Kriminalroman für eine sehr faszinierende und gut unterhaltende kurzweilige Unterhaltung. Ich bedanke mich beim Autor für die schönen Lesestunden und freue mich bald den dritten Teil, um die junge Assistentin Fanny Goldmann lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Etwas überzeichnete Charaktere

Princess Margarita Illegal
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Kein Mensch ist illegal? Oder sieht man das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten etwas anders? In diesem Roman ist ein sehr ernstes Thema angesprochen worden. Leider bin ich mit dem Ergebnis nur mittelprächtig ...

Kein Mensch ist illegal? Oder sieht man das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten etwas anders? In diesem Roman ist ein sehr ernstes Thema angesprochen worden. Leider bin ich mit dem Ergebnis nur mittelprächtig zufrieden. In der Story geht es um den ehemaligen Polizisten August Snow, welcher aufgrund einer erfolgreichen Schadenersatzklage finanziell sehr gut gestellt ist und aus dem aktiven Dienst ausgeschieden ist. Er sorgt sich um sein ehemaliges Viertel in Detroit, denn die Einwanderungsbehörde macht „Jagd auf Einwanderer aller Couleur“ und geht dabei sehr rabiat vor. Plötzlich wird die Leiche einer jungen Einwanderin aus dem Detroit River geborgen. August Snow fasst einen Entschluss, dass es an der Zeit ist, dem erbarmungslosen Ausbeuten von Menschen ein Ende zu bereiten. Er begibt sich dabei auf einen Pfad von Aggression und Gewalt. Wird er es schaffen die Tat aufzuklären? August Snow war mir als Leser zu sehr überzeichnet. Stets immer die nächste Situation vorrausschauend agiert er oft wie Rambo und kommt mit seiner Art und Weise stets durch. Er hat aufgrund seiner Vergangenheit noch gute Kontakte zur Polizei und den Geheimdiensten und diese sind dabei stets zu seinen Diensten, was mir sehr unrealistisch und einfach gedacht war. Auch die maßlose Gewalt, wie beispielsweise einen Mittäter abzuknallen oder krankenhausreif zu schlagen fand ich etwas übertrieben. Als weitere nennenswerte Figuren in der Erzählung können sein guter Freund Tomás, sein Kumpel Jimmy, sowie die Indianerin Lucy Elise Pensoneau genannt werden. Dabei hat mir Lucy noch am besten gefallen, auch wenn sie ebenfalls deutlich überzeichnet wurden. Tomás sowie Jimmy weisen ähnliche Charakter und Verhaltensweisen wie August auf und dies empfand ich als sehr einfallslos. Ich hätte mir eine deutlichere Abgrenzung sowie eine bessere Charakterausarbeitung gewünscht. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit in Detroit und ist keinen Zeitsprüngen unterworfen. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, dialogorientiert und oft mit derber brutaler Sprache versehen. Trotz guter Ansätze habe ich den eigentlichen Spannungsbogen in der Erzählung nicht richtig greifen können. Das Fazit ist eher enttäuschend. Mit guten Ideen aufgrund der Einwanderungsproblematik in den USA behaftet hätte ich mir etwas mehr Tiefgang in der Story sowie deutlich interessantere Charaktere gewünscht.

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