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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Zukunft der Menschen

Overworld
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Spannend und gar nicht so unrealistisch kommt dieses Science-Fiction Werk daher. Gerade diese dystopische und komplett vernetzte Welt in der Zukunft könnte schon bald durchaus in Teilen Realität werden. ...

Spannend und gar nicht so unrealistisch kommt dieses Science-Fiction Werk daher. Gerade diese dystopische und komplett vernetzte Welt in der Zukunft könnte schon bald durchaus in Teilen Realität werden. In der wesentlichen Handlung geht es um die junge Latina Marisa, welche in Mirador, einem Stadtteil von Los Angeles im Jahr 2050 lebt. In dieser Zeit haben einzelne Technologiekonzerne die Herrschaft über den Alltag der Menschen übernommen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut und ist weitestgehend abhängig von Technologie. Marisa teilt neben dem Hacking von Datenbanken ein großes Hobby mit ihren Freunden, eine intensive Teilnahme an einem Online-Strategiespiel, Over-World genannt. Schon bald wird dieses Spiel aber ihr Leben entscheidend beeinflussen.

Die Hauptprotagonistin ist eine junge, selbstbewusste Frau, welche mit ihrer Familie kurz vor der Insolvenz des geliebten Restaurants steht. Sie möchte alles tun, um den Niedergang zu verhindern und versucht sich gegen die „Mächtigen“ dieser Welt aufzulehnen. Oft ist sie aber zu ungestüm und verrennt sich dabei leicht. Sie wird unterstützt in ihrem Vorhaben von ihren Freunden des Over-World Teams, Cherry Dogs genannt. Dabei sind die jungen Frauen Anja, Fang, Sahara sowie Jaya als wesentliche Nebendarsteller der Story zu nennen. Gerade Jaya hat mir dabei am besten gefallen, weil sie oft zwei Gesichter ihres Charakters durchblicken lässt. Auf der einen Seite sehr offen und lebensfroh aber dann auch wieder einzelgängerisch und autonom zurückgezogen agierend. Der Aufbau ist stringent und spielt im Jahr 2050 in Los Angeles. Obwohl ich den zweiten Teil einer Trilogie erwischt habe, war dies kein Problem da ich mich problemlos in dem Sachverhalt der Erzählung zurechtfinden konnte. Der Schreibstil ist flüssig und einfach erzählend gehalten und sehr gut ins Deutsche übersetzt worden. Auch konnte ich die technischen Vorgänge in der Erzählung gut verstehen und es kam bei weitem keine Langeweile auf. Das Fazit ist sehr positiv. Schnell und interessant erzählt kann ich diese Science-Fiction Story sehr empfehlen und bin gespannt auf den Abschluss dieser interessanten Trilogie aus Mirador.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Sabotage auf Borkum

Mordseefest
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Eine kleine Beleidigung kann schwere Folgen haben. Erneut bin ich gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um eine Gruppe von Fallschirmspringern, welche bei der berühmten großen Strandfete auf ...

Eine kleine Beleidigung kann schwere Folgen haben. Erneut bin ich gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um eine Gruppe von Fallschirmspringern, welche bei der berühmten großen Strandfete auf dem Borkumer Festplatz landen wollen. Leider öffnet sich bei einem der Fallschirm nicht und dieser kommt bei dem harten Aufprall ums Leben. Die hinzugerufene Polizei um dem Kommissar Bachmann legt sich schnell fest, dass es sich um einen Unfall handeln könnte. Caro Falk, die sympathische alleinerziehende Mutter, welche zusammen mit dem Inselurgestein Jan Ackermann bereits zwei Fälle auf Borkum vor der Polizei gelöst hat, wird misstrauisch. Bald kommen immer mehr Zweifel an einem Unfall auf. Wer sind die Täter? Bald hat sie einen Verdacht und wird überrascht werden.

Die Hauptprotagonistin ist eine sympathische junge Frau, welche zusammen mit ihrem Sohn Justus bei ihrem Schwiegervater Hinnek auf Borkum lebt. Sie arbeitet auf dem örtlichen Flughafen als Servicekraft und wird dabei des Öfteren mit mysteriösen Todesfällen konfrontiert. Sie hat einen besonderen Spürsinn. Manchmal schießt sie etwas über das Ziel hinaus, schafft es aber meistens die Unstimmigkeiten wieder gerade zu biegen. Neben Caro sind Jan Ackermann, ihr Sohn Justus, ihr Schwiegervater Hinnerk, sowie die junge Witwe Anna, Joris sowie Enno als wesentliche Nebendarsteller zu nennen. Jan Ackermann überzeugt als „Sidekick“ zu Caro und weiß sie gut zu nehmen. Dabei schreckt er auch von Neckereien ihr gegenüber nicht zurück. Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird durch wenige Zeitsprünge in die Vergangenheit des Opfers unterbrochen. Für den Lesefluss stellt dies aber kein größeres Problem dar. Der Schreibstil der Autorin ist dialogorientiert, flüssig und gut lesbar. Durch einen interessanten Turn in der zweiten Hälfte kann der Krimi noch einmal Fahrt aufnehmen. Da ich schon mehrmals auf der Insel als Urlauber sein durfte, kann ich das besondere Flair auf dieser Insel sehr gut nachvollziehen. Die vielen dort beschriebenen Orte machen Lust auf eine erneute Reise. Das Fazit ist gut. Schnörkellos und liebevoll beschriebene Figuren lassen diesen lokalen Krimi zu einem guten Leseerlebnis werden.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Zwei Schwestern zwischen West und Ost

Kinder des Aufbruchs
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Claire Winters Bücher sind seit einigen Jahren für mich absolute Pflichtlektüre. Es gibt mehrere Gründe, warum mich ihre Bücher immer wieder begeistern. Zum einen ist da die Story, die immer durchdacht ...

Claire Winters Bücher sind seit einigen Jahren für mich absolute Pflichtlektüre. Es gibt mehrere Gründe, warum mich ihre Bücher immer wieder begeistern. Zum einen ist da die Story, die immer durchdacht und spannend ist, zum anderen ist da der exakt recherchierte historische Hintergrund.

Dieser Roman knüpft nahtlos an „Kinder ihrer Zeit“ an. Dabei geht es wieder um die zwei Schwestern Emma und Alice. Die eine wuchs in der BRD auf, die andere in der DDR. Daraus ergibt sich der mehr als spannende Handlungsrahmen, denn in der Vergangenheit haben beide auf unterschiedlichen Seiten als Spioninnen gearbeitet. Somit sind Geheimdienste und alles, was damit zusammenhängt auch in diesem Roman wieder ein Thema.

Wir erleben Westberlin im Jahr 1967 zur Zeit der Studenten-Proteste, die Gesellschaft und das Land befindet sich um Aufbruch bzw. Umbruch. Es sind unruhige Zeiten. Als Journalistin bzw. als Dolmetscherin haben beide Schwestern Kontakte zu wichtigen und einflussreichen Personen. Auf ein ruhiges Leben mit ihren Ehemännern hoffen sie vergebens, denn die Schatten der Vergangenheit holen sie ein.

Eine große Stärke von Claire Winter ist das Erzählen. Der Roman entwickelt eine solche Sogwirkung, wie ich es selten erlebe. Insgesamt ist der Roman chronologisch aufgebaut, er wird aus den verschiedensten Blickwinkeln erzählt, ohne das Redundanzen entstehen. Das Tempo ist insgesamt sehr hoch, die Spannung oft zum Greifen nah. Die Kapitel sind insgesamt eher kurz und knapp gehalten und sorgen dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Sprache klar und präzise. Die Dialoge sind gut entwickelt und tragen entscheidend zum Handlungsverlauf bei.

Eine detailgetreue Recherche und das mannigfaltige Wissen der Autorin beeindrucken immer wieder aus Neue. Ich werde immer mehr zum Fan von historischen Thrillern, die unsere Vergangenheit so lebendig und beindruckend erzählen. Titus Müller und Claire Winter stehen für mich da unbedingt in der ersten Reihe. Sehr gut ist auch das Verweben von historischen Ereignissen mit einer fiktiven Geschichte. So treten neben Benno Ohnesorg, Rudi Dutschke und Willi Brandt weitere historische Persönlichkeiten in diesem Roman auf.

Interessant ist die Geschichte rund um die Fluchtwege von der DDR in den Westen. Dabei ist es nicht so einfach eine Stadt komplett zu trennen. Teilweise oberirdisch konnte man dies durch die Mauer noch gut bewerkstelligen, aber die gemeinsame Kanalisation und Bunkeranlagen machten es da schon schwerer. Auch das Freikaufen von politischen Gefangenen und Spionen auf beiden Seiten stellt die Autorin anschaulich und nachvollziehbar dar.

Das Buch enthält neben einem Personenregister und Dankesworten auch ein sehr informatives Nachwort, wo die Autorin auf Fakten und Fiktion eingeht.

Ich freue mich jetzt schon auf den neuen Roman von Claire Winter, denn ihre Romane sind für mich ein Garant für Lesestunden mit Nervenkitzel und historischem Hintergrund.

Ein Buch für alle die gerne spannende und gut recherchierte Romane lesen, die sich für Zeitgeschichte interessieren und die eine oder andere schlaflose Nacht verschmerzen können.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Kino als Funke der Hoffnung

Die Lichter von Barcelona
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Wenn der Glaube an eine Zukunft fast verloren ist, sind es die kleinen Lichter des Glücks, welche einem manchmal einen Funken Resthoffnung geben. Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und dessen Leidenschaft ...

Wenn der Glaube an eine Zukunft fast verloren ist, sind es die kleinen Lichter des Glücks, welche einem manchmal einen Funken Resthoffnung geben. Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und dessen Leidenschaft zu den „bewegten Bilder der Zeit“ sind der Botschafter von Hoffnung in einer trostlosen Ära im Barcelona der 40iger Jahre.

In der Romanhandlung geht es um den jungen Nil, welcher auf der Suche nach seinem Vater ist. Er lebt zusammen mit seiner Mutter Soledad in ärmlichen Verhältnissen in Barcelona und hat eine Passion für das Filmgeschäft. Er liebt das Kino und alles andere, was mit diesem im Zusammenhang steht. Plötzlich wird er Zeuge eines Mordes und gerät in einer Sache welche ihn, seine Freunde sowie seine Mutter in eine bedrohliche Situation bringt. Wir es Nil schaffen die Angelegenheit zu klären oder muss er sich irgendwann seinem eigenen Schicksal stellen?

Der Hauptcharakter der Erzählung ist ein liebevoller leicht verträumter Junge, welcher getrieben wird von seiner großen Leidenschaft Kino. Er liebt seine Mutter über alles und lässt auch auf seine Freunde nichts kommen. Doch leider spielen ihm seine „pubertierenden Gefühle“ den ein oder anderen Streich und er bringt sich des Öfteren in äußerst komplizierte Situationen. Ihm zur Seite stehen als weiteren prägende Figuren der Erzählung seine Mutter Soledad, sein „väterlicher Freund Bernardo Mas, Lolita seine große Liebe, sowie Quim, ein junger Schuhputzer und bester Freund von Nil. Soledad ist dabei meine Lieblingsfigur gewesen. Sie ist eine starke Frau und ihre Mutterinstinkte treiben sie dazu alles für ihren Sohn zu tun damit dieser glücklich werden kann. Dabei muss sie sehr schwere, nicht so ganz legale Entscheidungen treffen. Als weitere noch wichtige Charaktere der Handlung müssen die Polizisten Valiente und Espinosa genannt werden, welche als wahre Scheusale die Antagonisten der Erzählung bilden.

Die Geschichte ist aufgeteilt in vier Teile, wobei zwischen den ersten drei Teilen jeweils Zeitwechsel von zwei Jahren (1945-1949) vorgenommen werden. Lediglich der letzte Teil, welcher im Jahr 2021 spielt, birgt einen sehr großen zeitlichen Sprung. Insgesamt sind die zeitlichen Veränderungen aber gut nachvollziehbar und stellen kein Hindernis beim Lesen dar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich stetig und findet in dem letzten Viertel ihren eigentlichen Höhepunkt. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, atmosphärisch der Zeitprägung angepasst und dialogorientiert. In manchen Erzählpassagen zeigt der Autor was schriftstellerisch in ihm steckt. Einzig allein die Auflösung des Romans hätte ich mir anders gewünscht, aber dies ist meine einzige Kritik an diesem Roman. Das Fazit ist sehr positiv. Mit schöner Sprache versehen ist dieser Roman, eine historische Erzählung mit dramatischen und kriminellen Elementen, welche doch dem Leser insgesamt ans Herz und manchmal auch an die Nieren gehen. Ich bin sehr angetan von diesem Roman und kann ihn allen Freunden von historischen Romanen, sowie Anhängern von besonders schön erzählten Geschichten empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Der Kampf der Frauen um Gerechtigkeit

Das gelbe Tuch
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Frauen, die für ihre Rechte kämpfen; Prostituierte, die sich gegen ihren Zuhälter wehren. Ein zeitgenössischer Roman? Im Gegenteil, ein Roman, der im 15. Jahrhundert spielt und somit eine ganz andere Zeit ...

Frauen, die für ihre Rechte kämpfen; Prostituierte, die sich gegen ihren Zuhälter wehren. Ein zeitgenössischer Roman? Im Gegenteil, ein Roman, der im 15. Jahrhundert spielt und somit eine ganz andere Zeit lebendig werden lässt.

Nürnberg im Jahr 1449 ist eine stolze und bevölkerungsreiche Stadt. Hier wird Handel getrieben und Politik gemacht.

Anna, die neue Hauptfigur in Priska lo Cascios neuem Roman, ist eine Frau, wie man sie gerne zur Freundin hätte. Sie hat ein schweres Schicksal ereilt, sie wird von der Familie an eine Hurenwirtin verkauft. Doch das Leben ist hart und Anna nicht auf Rosen gebettet wird zum Spielball der einzelnen Parteien.

Die männliche Hauptfigur Endres ist der abtrünnige Sohn eines angesehenen Mannes in Nürnberg, er wechselt die Seiten und arbeitet fortan für den Marktgrafen. Kurze Zeit später finden sie sich in dem zweiten süddeutschen Städtekrieg (oder erster Markgrafenkrieg) wieder. Dadurch wird das Leben einer ganzen Stadt aus der Bahn geworfen. Der Roman wird größtenteils aus der Perspektive von Anna und Endres erzählt, wir können als Leser somit einen sehr engen Bezug zu den beiden Protagonisten aufbauen. Endres nimmt uns mit in das Heerlager von Marktgraf Albrecht und betritt als feindlicher Spion seine Heimatstadt. Die Nürnberger wehren sich gegen die marktgräflichen Truppen und ein erbitterter Kampf beginnt.

Am Anfang ging für meinen Geschmack die Handlung etwas zu schleppend voran, dies wurde aber nach dem ersten Drittel besser. Das Tempo in dem Roman und die Spannung nahm immer im Laufe der Erzählung dabei immer mehr zu.

Ich fand den Einblick in die Lebenswelt der Hübschlerinnen sehr interessant und konnte der Autorin jederzeit folgen. Der Schreibstil ist einehmend und man liest den Roman sehr gerne. Er wird von einem Personenregister, einem Glossar, einer Literaturliste, Anmerkungen und Dankesworten ergänzt und erweitert.

Ein Roman für alle, die gerne ins Mittelalter reisen und sich für die Rechte einer Randgruppe in der Gesellschaft begeistern können.

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