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Veröffentlicht am 20.10.2024

Ein Kommissar der Stille

In tiefen Seen
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Ein Krimi mit sehr viel lokalem Flair ummantelt mit einer Bergwelt so könnte man diesen Kriminalroman beschreiben. Ein Mann wird grausam zugerichtet aufgefunden. Die zugerufene Polizei aus Bozen um Commissario ...

Ein Krimi mit sehr viel lokalem Flair ummantelt mit einer Bergwelt so könnte man diesen Kriminalroman beschreiben. Ein Mann wird grausam zugerichtet aufgefunden. Die zugerufene Polizei aus Bozen um Commissario Grauner und seinen Kollegen Saptapepe suchen im nahe gelegenen Dorf Antworten auf die Grausame Tat zu finden. Doch dieses Unterfangen erweist sich als äußerst schwierig. Im Dorf herrschen eigene Regeln und Personen von außen werden per se eher misstrauisch beäugt. Bald ergeben sich verschieden Spuren und erst so nach und nach begreifen die Ermittler, dass mehr als nur ein Mord hinter der Sache steckt. Eine interessante Untersuchung beginnt.

Commissario Grauner ist ein Mann der Stille, der am liebsten auf seinem Hof nahe Bozen bei seiner Frau und seinen geliebten Tieren lebt. Er mag keine Hektik und versucht so gut wie möglich in der Einsamkeit seinen Gedanken nachzugehen. Sein Kollege Saltapepe ist aus Neapel nach Südtirol versetzt worden. Er fremdelt arg mit der vorherrschenden Kultur und vermisst das chaotische Neapel. Er ist ein guter Kontrast zu dem vermeintlich manchmal etwas gemütlichen Grauner. Gerade das Zusammenspiel dieser beiden Charaktere war einer der positiven Reize des Kriminalromans.

Gut beschreibend und atmosphärisch ist der Schreibstil des Autors. Ich konnte mich sehr gut in der Handlung einfinden und hatte die Region bildlich vor Augen. Auch wenn ich bisher einmal in Südtirol sein durfte, bedarf es keiner Ortskenntnisse, um sich lesetechnisch sehr gut in der Region mit ihrem ganz besonderen Flair einzufinden. Neben dem Setting wartet die Geschichte mir verschiedenen Erzählpassagen auf, welche die Handlung zusätzlich interessant werden lassen. Auch das Ende der Handlung ist interessant geschrieben. Allerdings war mir das Ende etwas zu schnell für die vorherigen Handlungen herbeigeführt . Aber dies ist nur ein ganz kleiner Kritikpunkt an diesem sehr interessant und schön geschriebenen Kriminalroman. Eine Krimireihe die ich sehr gerne weiterverfolgen werde

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Der persönlichste Fall für Gamache

Die Reise nach Paris
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Ein Krimi mit persönlicher Note für Armand Gamache, der einmal nicht in dem eigenwilligen Dorf Three Pines spielt und mich persönlich sehr bewegt hat. Armand Gamache reist zusammen mit seiner Frau nach ...

Ein Krimi mit persönlicher Note für Armand Gamache, der einmal nicht in dem eigenwilligen Dorf Three Pines spielt und mich persönlich sehr bewegt hat. Armand Gamache reist zusammen mit seiner Frau nach Paris zu seiner Tochter, die ein weiteres Kind erwartet. Er freut sich auf ein Treffen mit seinem geliebten Patenonkel Stephen Horowitz. Nach einem schönen Abend passiert etwas grausames und Horrowitz wird absichtlich von einem Kleintransporter angefahren. Während Horrowitz in einem Pariser Krankenhaus um sein Leben ringt, fassen Armand Gamache und sein Schwiegersohn Jean Guy Beauvoir den Entschluss eigene Ermittlungen anzustellen. Doch bald kommen Fragen auf. Was hat Gamaches Sohn Daniel mit einer Firma zu schaffen bei der Horrowitz mit Investitionen tätig war? Wer ist alles sonst noch involviert?

Bald weiß Gamache nicht mehr, wer Freund und Feind ist und muss sich zwingen nicht seine Familie oder sich selbst zu verlieren. Gamache ist wie in den vergangenen Bänden ein sehr stringenter Ermittler. Er liebt die Polizeiarbeit, aber auch seine Familie. Dies unter einen Hut zu bringen hat ihn bereits in der Vergangenheit vor Probleme gestellt. Sein Schwiegersohn und Kollegen in Three Pines Jean Guy Beauvoir ist eher etwas anderer Natur als Gamache. Auch wenn er nicht immer so verbissen und manchmal etwas abwesend wirkt weiß er manchmal zu überraschen. Auch äußerst interessanter Nebencharakter hat mir der Pariser Polizeipräfekt Claude Dussault gefallen. Ich hatte für diesen Charakter viel Abneigung übrig und bin doch überrascht, wie positiv und negativ er immer wieder aufs Neue auffällt.

Spannend erzählend und mit viel Details über das vergangene Familienleben von Gamache ist der Schreibstil der Autorin. Auch sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet worden. Durch die vielzähligen Figuren entsteht ein sehr interessantes Setting und man ist als Leserin oder Leser immer mittendrin in der Handlung. Äußerst spannend ist die Story, die am Ende eine interessante Wendung nimmt. Ich konnte diesen Krimi kaum aus der Hand legen und am Ende bin ich sehr begeistert gewesen. Für mich war das bis jetzt in Summe der beste Gamache, was vielleicht aufgrund der persönlichen Geschichten als auch von der Entwicklung der Spannung geschuldet ist. Ein toller Krimi der Lust auf mehr mach

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Ein Maler ermittelt

Die venezianische Verschwörung
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Ein Maler als Ermittler im historischen Venedig mit vielen dunklen und facettenreichen sprachlichen Ornamenten bestückt hat mich lesetechnisch sehr gut unterhalten. Der Maler Antonio Canaletto wird vom ...

Ein Maler als Ermittler im historischen Venedig mit vielen dunklen und facettenreichen sprachlichen Ornamenten bestückt hat mich lesetechnisch sehr gut unterhalten. Der Maler Antonio Canaletto wird vom mächtigen Dogen von Venedig einberufen. Dabei kommt es zu einer skurrilen Begegnung. Der Doge möchte Auskunft über ein Gemälde Canalettos haben, was den aktuellen Fundort einer weiblichen Leiche zeigt. Nach einem kurzen intensiven Austausch hat Canaletto den Auftrag den Mord zu untersuchen. Dabei soll er möglichst unabhängig von dem Chef der Signori di Notte al Criminal in Venedig (Ordnungshüter von Venedig mit polizeilichen Aufgaben) agieren. Canaletto begibt sich auf einem ihm unbekannten Pfade und stößt mit Hilfe seines Freundes McSwiney in mehr als nur ein düsteres und abartiges Wespennest. Eine unbarmherzige Jagd durch das historische Venedig beginnt.

Antonia Canaletto ist ein Künstler, der mehr in den Bildern als pure Kunst sieht. Er fühlt sie und die bedeuten für ihn eine gesonderte Form der Kommunikation. Aber er zeigt auch ein Talent für Spürsinn, obwohl er keinerlei Ausbildung in diesem Fachgebiet (für damalige Verhältnisse) hat. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mit seinem Freund der irischstämmige Vagabund McSwiney. Er beweist Mut und absolute freundschaftliche Treue in allen Lebenslagen und weiß hier und da durch Humor, aber auch durch gute Einfälle zu überzeugen. Außerdem ist dieser sehr gut vernetzt und kann Canaletto helfen eventuelle gesellschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen.

Zahlreiche weitere Nebencharaktere sorgen für eine sehr facettenreiche und abwechslungsreiche Darstellung der Geschichte. Der Autor hat in seinem Nachwort auf die Bezeichnung historische Abenteuergeschichte Wert gelegt und als solche habe ich sie auch erlebt. Auch wenn mir manchmal die Ermittlungen etwas zu wenig im Gesamtbild zu Erzählung waren, hat der Autor es geschafft eine gute Balance zwischen Story und Ereignissen zu schaffen. Es war nicht überbordend und die Spannung war sehr gut konzentriert in der Geschichte.

Der Schreibstil des Autors ist gehoben und sehr abwechslungsreich. Die Übersetzung ins Deutsche muss sehr gut gelungen sein, denn das Werk lässt sich fantastisch lesen. Ein wenig war mir leider diesmal klar wer für die Taten verantwortlich sein kann. Trotzdem hat der Autor es geschafft eine kleine Überraschung noch einzubauen.

Ein Glossar der wichtigsten Begriffe aus dem Roman gibt gut Aufschluss beim Lesen. Ein sehr schön erzählter Kriminalabenteuerroman, den ich allen historischen Leseanhängern gerne empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

List und Intrigen

Das Strandhotel auf Borkum
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Ocke Aukes hat einen wunderbaren historischen Inselroman geschrieben, der einen sofort auf die schöne Insel Borkum beamt.

Hermine Flessner ist eine junge patente Frau, die während der Saison auf Borkum ...

Ocke Aukes hat einen wunderbaren historischen Inselroman geschrieben, der einen sofort auf die schöne Insel Borkum beamt.

Hermine Flessner ist eine junge patente Frau, die während der Saison auf Borkum arbeiten möchte, um ihre Familie auf dem Festland zu unterstützen. In Willem Bakker findet sie einen Freund und Unterstützer, der sie unter die Fittiche nimmt und gleichzeitig auch für seine Zwecke benutzt. Denn Willem Bakker hat ein Ziel den Einfluss und Macht auf Borkum weiter auszubauen.

Der Roman besticht vor allen Dingen durch den Lokalkolorit und die vielen Anekdoten rund um die schöne Nordseeinsel Borkum. Es macht unglaublich viel Spaß mit Hermine durch die Straßen zu laufen. Die alteingesessenen Familien bestimmen das Schicksal Borkums und die Karten werden neu gemischt, es geht um die Vergabe von neuen Grundstücken und damit geht einher wer expandiert und wer nicht.

Es geht um Gefälligkeiten, um List und Intrigen. Wer steht auf wessen Seite und wer spielt mit offenen Karten? Aber es geht auch um die Abhängigkeiten der Saisonkräfte von den Hotelbesitzern und den Missbrauch der Macht über die Dienstmädchen etc.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, der Spannungsaufbau hätte für mich noch ein wenig gradliniger sein können, vielleicht noch mit der einen oder anderen weiteren Nebengeschichte. Was mir leider nicht so gut gefallen hat, waren die Andeutungen bzgl. der Zukunft. Ich bin davon kein großer Fan, weiß aber das einige Autor*innen dieses stilistische Mittel gerne nutzen. Ich grüble dann schon immer was dahinterstecken könnte und komme so aus dem Roman ein wenig raus.

Insgesamt aber ein schönes Leseerlebnis. Ich freue mich auf die Fortsetzung, welche im Februar 2025 erscheint (laut Facebook der Autorin).

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Mord in der Kunstszene

Die Hausboot-Detektei - Tödliche Farben
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Ein Mord in der Kunstszenerie und unsere beliebten Freunde aus der Hausboot-Detektei mittendrin. Ein kurzweiliger und sehr unterhaltsamer Krimi. Ein älterer Mann namens Onno kommt in seiner Wohnung und ...

Ein Mord in der Kunstszenerie und unsere beliebten Freunde aus der Hausboot-Detektei mittendrin. Ein kurzweiliger und sehr unterhaltsamer Krimi. Ein älterer Mann namens Onno kommt in seiner Wohnung und findet einen toten Mann in seinem Wohnzimmer sitzen. Er ist schockiert und möchte aus persönlichen Gründen erstmal keine Polizei im Haus haben. Somit kontaktiert er die Hausboot-Detektei; Arie und sein Team werden mit einem Fall konfrontiert der geheimnisvoller und gefährlicher ist, als er zunächst scheint.

Das Kriminalteam der Hausboot-Detektei überzeugt auch in diesem Fall mit seinen liebevollen und sehr speziellen Charakteren. Gerade Jan mit seinem Eichhörnchen Fru Gru Gunilla sorgt einfach immer wieder für abwechslungsreiche und süffisante Momente. Auch Maddie hat mir wieder gut gefallen. Alle Figuren in dem Team sind sehr unterschiedlich und sorgen somit immer wieder dafür, dass niemals Langweile beim Lesen aufkommt. Die Handlung ist in Amsterdam angesiedelt und sorgt für kurzweile beim Lesen. Im Laufe der Story gibt es eine Steigerung der Spannung und der Fall schlägt eine interessante Richtung ein.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar und humorvoll. Sie schafft es dabei auch immer wieder bestimmte Stimmungen beim Lesen zu erzeugen. Auch war ich diesmal von dieser Geschichte noch mehr als von der vorherigen gefesselt. Ein interessanter Fall für die sympathischen Hausboot-Ermittler, den ich sehr gerne empfehlen möchten.

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