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Veröffentlicht am 02.07.2022

Eine Frau zwischen Berufung und Liebe

Sternstunde
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Corina Bomann zählt unbestritten zu meinen Lieblingsautorinnen und auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht. Ihre Romane sind etwas ganz Besonderes und mit diesem Auftakt hat sie wieder einmal bewiesen, ...

Corina Bomann zählt unbestritten zu meinen Lieblingsautorinnen und auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht. Ihre Romane sind etwas ganz Besonderes und mit diesem Auftakt hat sie wieder einmal bewiesen, dass sie zu Recht Bestseller-Autorin ist.

Der Klappentext ist führt bereits die wichtigsten Personen ein und umreist grob die Handlung, weiß aber gleichzeitig Spannung zu erzeugen.

Der Roman spielt von 1919 bis 1924, ein Prolog (1916) und ein Epilog (1929) umrahmen die Handlung. Haupthandlungsort ist das Krankenhaus Waldfriede in Berlin Zehlendorf, einige Passagen spielen aber auch außerhalb des Krankenhauses, so zum Beispiel in Amerika oder England.

Im Mittelpunkt des Romans steht die Protagonistin Hanna Richter, sie ist Krankenschwester und baut mit Dr. Louis Conradi und dessen Ehefrau Catherine das neu gegründete Krankenhaus Waldfriede auf.

Hanna ist eine patente und selbstbewusste Frau, die für ihren Beruf brennt. Sie wird Röntgenschwester und leitet die Sprechstunde des Klinikleiters.

Dr. Louis Conradi und seine Frau sind wie fast alle Angestellten des Waldfriede Adventisten, eine christliche Gemeinschaft, welche ihren Höhepunkt im 19. Jahrhundert in Amerika hatte. Die Adventisten sind als Missionare in der ganzen Welt unterwegs. Das christliche Verständnis der Ankunft des Herrn hat die Arbeit im Krankenhaus beeinflusst.

Es geht um die Freundschaft der Krankenschwestern und Hausmädchen innerhalb der Gemeinschaft, um die Arbeit im Krankenhaus und die medizinischen Weiterentwicklungen. Auch die Liebe und die Familie kommen in diesem Roman nicht zu kurz. Mit Hanna erleben die Leser das eine oder andere Abenteuer und begleiten sie in bewegten Zeiten.

Der Roman ist in drei große Teile gegliedert, er wird chronologisch erzählt und ist mit einigen Zeitsprüngen versehen. Die Spannung des Romans wird einmal aus der Lebensgeschichte von Hanna gespeist, aber auch durch die abwechslungsreiche Arbeit im Krankenhaus, so wie der Weiterentwicklung der Medizin. Ein wunderbares Nachwort geht noch einmal sehr gut auf die wahren Begebenheiten ein.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin, was ich sehr genossen habe. Die Sprache ist der Zeit und des Milieus angepasst.

Ein Roman für alle die gerne historische Sagas lesen und keinen klassischen Arztroman erwarten. Von mir gibt es eine unbedingt Leseempfehlung und ich freue mich schon sehr, dass bald der zweite Teil „Leuchtfeuer“ (27.06.2022) erscheint.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Gewalt kennt kein Erbarmen

OstfriesenKiller
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Als Fan der Ostfriesischen Inseln war ich sehr gespannt auf die schon lange bestehende erfolgreiche Krimireihe und bin auch nicht enttäuscht worden. Das Cover ist but gedruckt. Erkennbar ist eine Düne ...

Als Fan der Ostfriesischen Inseln war ich sehr gespannt auf die schon lange bestehende erfolgreiche Krimireihe und bin auch nicht enttäuscht worden. Das Cover ist but gedruckt. Erkennbar ist eine Düne an der rechten Seite ein rot-gelb gestreifter Leuchtturm gezeichnet ist. Der Klappentext ist kurz und allgemein gehalten und weiß damit Spannung zu erzeugen. In der wesentlichen Handlung geht es um eine brutale Mordserie, welche die Stadt Norden in Ostfriesland in Atem hält. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klassen wird dabei vor eine echte Bewährungsprobe gestellt. Zu ihren privaten Problemen kommen nun auch noch berufliche Schwierigkeiten hinzu. Wird sie es schaffen die brutale Mordserie zu beenden? Die Hauptkommissarin ist eine typische Karrierefrau, welche jedoch durchaus ihre Bodenständigkeit noch erhalten hat. Sie versucht zwischen dem harten Berufsalltag ihr Privatleben in Einklang zu bringen, was ihr allerdings nicht immer gelingt. Trotz allem konnte ich mich gut mit ihr identifizieren und habe mit Spannung ihren ersten Fall genossen. Als wesentliche Nebendarsteller kommen ihre Kollegen Ruppert und Weller, sowie Sylvia, die Bewohnerin eines speziellen Heims, in Betracht. Gerade Sylvia habe ich dabei sehr in mein Herz geschlossen. Sie kommt kindlich naiv daher, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Der Aufbau der Story ist stringent und wird durch keinerlei Zeitsprünge unterbrochen. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und ist somit sehr gut für die Leser nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist dialogorientiert, gut beschreibend und sehr gut lesbar. Als Besonderheit kann eine Karte der wesentlichen Handlungsorte im Einband genannt werden. Als Zielgruppe kommen Kriminalfans, sowie Anhänger von Ostfriesland in Betracht. Gerade die verschiedenen Tempowechsel in der Erzählung haben mir sehr gut gefallen. Man ist als Leser geneigt das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifreunde und Anhänger einer sehr gut beschriebenen Handlung mit lokalen Besonderheiten.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Eine hanseatische Familie auf Reisen

Das Glück unserer Zeit. Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld
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Der erste Teil des Roman-Zweiteilers um die Familie Lagerfeld konnte mich überzeugen. Hier wird eine Familiengeschichte lebendig und ein Stück deutscher Geschichte.

Auf dem Cover blickt uns das Ehepaar ...

Der erste Teil des Roman-Zweiteilers um die Familie Lagerfeld konnte mich überzeugen. Hier wird eine Familiengeschichte lebendig und ein Stück deutscher Geschichte.

Auf dem Cover blickt uns das Ehepaar Otto und Theresia Lagerfeld entgegen, im Hintergrund ist die Stadtansicht von Hamburg zu erkennen. Der Klappentext beschreibt, worum es geht, nimmt aber auch viel vorweg.

In der Erzählung stehen die Geschwister der Familie Lagerfeld, im Zentrum der Erzählung geht es allerdings hauptsächlich um die Brüder Otto und Paul, gerade die Schwestern bleiben leider allesamt sehr blass. Zu acht Geschwistern wachsen sie in Hamburg auf, drei Mädchen und fünf Jungs. Dabei möchte der Vater, dass seine Söhne alle ins Kaufmanns-Gewerbe einsteigen, doch diese haben teilweise ihre eigenen Pläne.

Carl arbeitet zwar im Familienunternehmen mit, ist aber schwer krank und kann die Leitung nicht übernehmen. Joseph zieht es schon recht früh nach Amerika. Sein jüngerer Bruder Otto möchte erst die Welt bereisen und sich eine eigene Firma aufbauen, bevor er nach Hamburg zurückkehrt. Paul möchte die Meere bereisen, er ist der freiheitsliebendste der Brüder. Nur der jüngste Hans scheint in die Rolle hineinwachsen zu wollen, die er Vater ihm angedacht hat.

Wir erleben Zeiten des Umbruchs und der neuen Möglichkeiten. Ich habe Otto sehr gerne auf seinen Reisen nach Südamerika und Russland begleitet. Aber immer wieder laufen die Fäden in Hamburg bei der Familie zusammen.

Man merkt, dass die Autorin akribisch recherchiert hat und sehr viel Liebe in dieses Projekt gesteckt hat. Sie hat in vielen Archiven recherchiert und die persönlichen Aufzeichnungen der Familie verarbeiten dürfen. Somit kann dieser Roman als Romanbiografie bezeichnet werden.

Der Roman wird auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Somit entsteht ein recht komplexes und detailgetreues Bild der einzelnen Figuren, die wir in verschiedenen Lebenslagen kennen lernen. Es finden sich mehrere Zeitsprünge, als auch Zeitraffungen in der Geschichte.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und das Erzähltempo ist recht hoch, sodass Langeweile beim Lesen des Romans nicht aufkommt.

Am Ende der Story findet sich ein ausführliches Nachwort, indem die Autorin noch einmal gut erklärt, was Wahrheit und was Fiktion ist.

Ein spannender Auftakt, der mich überzeugen konnte. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, weil ich natürlich wissen möchte, wie es mit der Familie Lagerfeld und der Marke „Glücksklee“ weitergeht. Teil 2 erscheint Ende August 2022.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Ein Labyrinth für die Ewigkeit?

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Durch einen netten Zufall habe ich von dieser Fantasy-Trilogie gehört. Ich habe mir den ersten Band gekauft und bin restlos begeistert von einer faszinierenden leserlichen Reise in eine ferne und geheimnisvolle ...

Durch einen netten Zufall habe ich von dieser Fantasy-Trilogie gehört. Ich habe mir den ersten Band gekauft und bin restlos begeistert von einer faszinierenden leserlichen Reise in eine ferne und geheimnisvolle Welt. Das Cover ist dunkel gehalten. Erkennbar ist ein Buch, auf dem in goldener Farbe ein Gesicht abgebildet ist. Im Hintergrund sind die Umrisse einer sehr großen Bibliothek erkennbar. Der Klappentext ist sehr allgemein gehalten und weiß geschickt Spannung zu erzeugen. In der wesentlichen Handlung geht es um den jungen „Dieb“ Sam, welcher sich vorgenommen hat ein neues „Leben“ abseits krimineller Tätigkeiten zu beginnen. Er wird dafür als Wächter in einer unterirdischen Bibliothek unter dem „weißen Königspalast“ in seiner Heimatstadt Mythia eingestellt. Schnell merkt Sam, dass diese Bibliothek etwas ganz Besonderes ist. Diese Bibliothek, auch Paramythia genannt, ist eine Stadt für sich. Bald muss Sam aber feststellen, dass das Leben in den Diensten des Königs sehr gefährlich sein kann.

Der Hauptprotagonist ist ein sehr geschickter junger Mann, welcher ein sehr eingefahrenes Leben bis jetzt geführt hat. Im Laufe der Story macht dieser aber eine gute charakterliche Wandlung durch, welche mir sehr gut gefallen hat. Als wesentliche Nebendarsteller können die junge Dienerin Kani und ihr Vater der Gelehrte Hakim genannt werden. Des Weiteren waren viele interessante und fantastische Wesen in der Geschichte verankert.

Der Roman ist stringent aufgebaut und durch keine Zeitsprünge gekennzeichnet. Die Spannung der Geschichte ist bis zum Ende fast am Siedepunkt und bereits nach wenigen Seiten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil des Autors ist sehr detailliert und beschreibend, sowie dialogorientiert und sehr gut lesbar. Gerade die Detailtiefe in den Textpassagen hat mein Kopfkino so richtig ins Rollen gebracht. Mythia und Paramythia sind ganz besondere Orte, welche ich mir sehr plastisch vorstellen konnte. Gerade Freunde von Kultureinrichtungen werden dabei auf ihre Kosten kommen. Aber auch die vielfältigen Charaktere in einer fantastischen Welt fand ich sehr interessant und auch sehr passend in dieser Erzählung gewählt. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Männer als auch Frauen aller Altersgruppen in Frage. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und detailreich erzählt lässt dieser Roman ein Kopffilmerlebnis aufleben. Ich bin sehr froh diesen Roman gelesen zu haben und bin gespannt wie die Geschichte um Sam und seine außergewöhnliche Truppe weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Die spannende Jagd geht weiter

Das zweite Geheimnis
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Titus Müller gehört seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren, seine Bücher sind mehr als nur Geschichten. Man taucht ein in eine andere Welt und erfährt nebenbei viel Wissenswertes über diese Zeit. Auch ...

Titus Müller gehört seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren, seine Bücher sind mehr als nur Geschichten. Man taucht ein in eine andere Welt und erfährt nebenbei viel Wissenswertes über diese Zeit. Auch der zweite Band der Spionin-Reihe hat mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht.

Das Cover passt sehr gut in die Reihe, der Wiedererkennungseffekt ist sehr hoch. Wieder ist das Brandenburger Tor der Mittelpunkt und erneut ist das Cover größtenteils in schwarz und weiß sowie Graustufen gehalten. Einzig der Trabbi und der Titel sind in Neon-Grün gestaltet. Der Klappentext ist recht kurzgehalten, er weiß Spannung zu erzeugen, ohne bereits zu viel zu verraten.

Der Roman setzt 1973 ein, Ria Nachtmann ist wie auch in Teil 1 die Hauptfigur des Romans. Sie hat sich weiterentwickelt und sieht heute viele Dinge anders als noch vor einigen Jahren. Ihre Schwester Jolante und ihr Schwager Henning leben ebenfalls mit den Kindern in der DDR. Doch dann versucht ihr Schwager in den Westen zu fliehen und so gerät auch Ria wieder in das Visier der Geheimdienste, ohne zu ahnen, dass sie einst für den BND spioniert hat. Eine sehr spannende Geschichte nimmt ihren Lauf.

Neben Ria sind der Journalist Jens Fichtner zu nennen, dem ihre Liebe gehört, aber auch Marga Dierks, die sich an Ria festgebissen hat und versucht im Auftrag der DDR diese ans Messer zu liefern.

Am besten gefallen hat mir Stefan Hähner, der ehemalige Chef von Ria beim BND. Er hat eine großartige Entwicklung durchgemacht. Am Ende des Romans war ich ihm sehr dankbar und habe ihm alles Glück dieser Welt gewünscht.

In dem Roman geht es um das gegenseitige Ausspionieren von BND, KGB und Stasi. Es geht um die Guillaume Affäre, um Kanzler Brandt, um Honecker und viele andere wichtige politische Persönlichkeiten. Den Roman greifbar macht eine mathematische Textaufgabe aus einem Schulbuch der DDR oder auch ein Liedtext von Wolf Biermann. Man bekommt in diesem Roman eine Ahnung, wie die Menschen damals in der DDR gelebt haben, wie im Sport der Druck ausgeübt wurde, wer wann wohin reisen durfte. Auch die Weltjugendfestspiele in der DDR spielen eine Rolle, ein spannendes zeitgeschichtliches Zeugnis.

Der Erzählstil des Autors ist sehr plastisch und mitreißend. Erzählende Passagen und Dialoge halten sich gut die Waage, das Tempo in dem Roman ist sehr hoch. Gleichzeitig ist der Roman sehr dicht, so dass es sich empfiehlt, langsam und genau zu lesen, da einem sonst womöglich wichtige Details entgehen. Ich mag solche intensiven Romane.

Gleichzeitig schafft es der Autor auch den Leser zu überraschen, denn die eine oder andere unvorhersehbare Wendung ist eingebaut und sorgt damit für zusätzliche Spannung.

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Trilogie, sicherlich kann man diesen Teil auch eigenständig lesen. Ich empfehle aber mit dem ersten Teil „Die fremde Spionin“ zu beginnen, nicht nur weil ich ein großer Fan des Autors bin und jedes Buch von ihm sehr lesenswert ist (Nachtauge, Berlin Feuerland, Der Tag X und Tanz unter Sternen, um nur einige zu nennen), sondern auch weil man so die Entwicklung der Figuren besser nachvollziehen kann. Gerade Ria Nachtmann und Stefan Hähner machen eine solch wichtige Entwicklung durch.

Den Roman kann ich nur allen Leseratten empfehlen, die gerne in ein Stück Zeitgeschichte eintauchen, die gerne spannende Geschichten lesen und sich auch ein wenig mehr mit der deutsch-deutschen Geschichte auseinandersetzen möchten.

Ein neues Highlight aus der Feder von Titus Müller, jetzt heißt es warten bis nächstes Jahr, wo dann der dritte und abschließende Teil „Der letzte Auftrag“ (Sommer 2023) erscheint.

Vielen herzlichen Dank, lieber Titus für die großartigen Lesestunden und viel Erfolg mit deinem neusten Buch.

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