Profilbild von Ellaliest

Ellaliest

Lesejury Star
offline

Ellaliest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ellaliest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2022

Ein fesselnder, magischer Auftakt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
0

Ich liebe Jennifer Benkaus Fantasywelt, jede neue Geschichte zieht mich in den Bann – doch bei „The Lost Crown“ hat mich der Klappentext ganz besonders angesprochen…Doch war ich am Ende wirklich überzeugt?

Kaya ...

Ich liebe Jennifer Benkaus Fantasywelt, jede neue Geschichte zieht mich in den Bann – doch bei „The Lost Crown“ hat mich der Klappentext ganz besonders angesprochen…Doch war ich am Ende wirklich überzeugt?

Kaya ist in ihrem Dorf eine Ausgegrenzte, denn sie kann malen – aber nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern vor allem magische Runen, die beispielsweise Heilen, Beruhigen, Wärmen, aber auch die gegenteilige Wirkung haben können. Als Kaya eine Karawane in Richtung des Nachbarlandes begleitet, hätte sie nie gedacht, dass sie wenige Tage später als Gefangene einer geheimen Gruppe, versucht das Leben eines jungen Manns zu retten. Mirulay. Doch was, wenn sie schon bald mehr als Plicht und Hass gegenüber diesem spürt?

Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist gewohnt angenehm, man kann schnell lesen und richtig in die Geschichte eintauchen. Diese dauert ein paar Seiten bis sie so richtig anläuft, erst langsam verknüpfen sich die ersten Stränge und die Handlung wird fesselnder. So bekommt man als Leser die Möglichkeit Kaya zuerst ausgiebig kennenzulernen und ich wusste sofort, dass sie meine Lieblingsprotagonistin von Jennifer Benkau werden würde.

Sie ist schlagfertig, ehrlich, direkt, weiß sich sprachlich und körperlich zur Wehr zu setzen, ist schlau und selbstbewusst – sie vereint als alles, was ich in einer Protagonistin liebe. Spannend ist es auch mitzuverfolgen, wie stark sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, an ihren Herausforderungen wächst und langsam, aber sicher immer mehr zu sich selbst findet. Auch Mirulay ist ein sehr interessanter Protagonist, den ich nicht sofort durchschauen konnte – was die ganze Sache natürlich nur noch spannender macht. Er denkt immer erst an andere und dann an sich selbst, macht sich sehr viel Druck und lädt sich immer mehr Verantwortung auf. An all diesen Dingen muss er definitiv arbeiten :D Sie sind Ausdruck seiner teils eher dunklen Vergangenheit, was ihm noch mehr Tiefe gibt. Und in seinen Humor habe ich mich ein bisschen verliebt.

Insgesamt entwickelt die Geschichte sofort einen starken Sog, was einerseits mit den Charakteren, aber auch mit der beeindruckend konstruierten Welt zusammenhängt, sowie den magischen Elementen. An einigen Stellen gab es minimale Längen, an anderen dachte ich kurz „das ging jetzt aber sehr flott“, aber das war wirklich die Ausnahme. Im Großen und Ganzen war der Plot für mich sehr fesselnd und spannend geschrieben und auch die Nebencharaktere haben sich direkt in mein Herz geschlichen. Ein bisschen Angst habe ich vor dem zweiten Band schon – er hat definitiv Potential mir mein Herz zu brechen, aber das Risiko werde ich sicher eingehen…Ich muss einfach wissen, wie es weiter geht!

FAZIT:
Eine fesselnde, kurzweilige, magische Geschichte mit spannenden Charakteren, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. An einer Stelle ging mir eine Entwicklung zu schnell, insgesamt habe ich es aber geliebt und kann den zweiten Band kaum erwarten!
4 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein schmerzhafter, aber wunderschöner Abschluss

Dunbridge Academy - Anytime
0

Ein altes, wunderschönes Gemäuer, Klassenkammeraden, die eigentlich mehr Familie sind, Mitternachtspartys, die verwunschene, schottische Natur – das alles ist die „Dunbridge Academy“, das Internat, auf ...

Ein altes, wunderschönes Gemäuer, Klassenkammeraden, die eigentlich mehr Familie sind, Mitternachtspartys, die verwunschene, schottische Natur – das alles ist die „Dunbridge Academy“, das Internat, auf welches sowohl Henry, Emma, Tori und Sinclair, als auch Olive und nun auch Colin gehen. „Anytime“ ist der letzte Band der Reihe und ich war mehr als gespannt.

Colin Fantino muss von seiner New-Yorker-Schule an die Dunbridge Academy wechseln und ist davon alles andere als begeistert. Doch schon bei seiner ersten Begegnung mit Olive Henderson sieht er in ihren Augen dieselbe Wut und denselben Schmerz, der auch ihn täglich begleitet. Und auch sie kann sich schon bald nicht mehr einreden, dass der direkte, provokante Schüler nichts in ihr auslöst. Zwischen ihnen stehen eine ganze Menge Geheimnisse und jeweils eine schwere Vergangenheit – können sie zusammen damit umgehen oder machen diese ihre Beziehung unmöglich?

Der Einstieg in die Geschichte ist mir wie erwartet sehr leichtgefallen. Nach dem gemeinen Cliffhanger am Ende des letzten Bandes, wusste ich schon, dass ich Olives Band unbedingt lesen möchte – genauso spannend ging es dann auch los. Die ersten Kapitel haben sich angefüllt wie Heimkommen, Freunde wiederzusehen und in Sicherheit sein. Ich liebe das Setting der Dunbridge, genauso wie alle Charaktere einfach sehr. Auch Olive habe ich schnell immer mehr ins Herz geschlossen, ihre Gefühle waren einfach sehr authentisch und gut nachvollziehbar.

Sie hat sehr viel Schlimmes erlebt, logischerweise kämpft sie täglich mit den Folgen, während sie nicht so ganz weiß, wie sie mit der ganzen Wut und Verzweiflung in sich umgehen soll. Colin spiegelt das – auch wenn seine Situation letztendlich eine ganz andere ist. Er ist schlau, provokativ, aber nicht zum Spaß und genauso verzweifelt, wie Olive. Von Anfang an hatten die Beiden eine Dynamik, die süchtig macht: Ihre Sticheleien, ihre Spitznamen, ihre spitzen Kommentare und Neckereien, bei denen schnell soviel mehr mitschwingt. Auf Tiktok würde man wahrscheinlich sagen „slow burn“ und „enemies to lovers“, wobei irgendwie diese beiden allgemeinen Schemas die Komplexität und die Besonderheit dieses Buches erfassen kann.

Sowohl Olive, als auch Colin haben ziemlich große Päckchen, die sie jeden Tag mit sich herumtragen müssen. Es dauert sehr lange, bis sie jeweils den kompletten Ballast des anderen kennen, wodurch immer wieder sehr viel Unruhe in der Geschichte entsteht – egal, ob es daran liegt, dass sie gerade wieder etwas mit sich selbst ausmachen oder daran, dass es eine Enthüllung gibt. Die Themen an sich finde ich wahnsinnig sensibel, mit wahrscheinlich einiger persönlicher Erfahrung oder sehr guter Recherche und gelungen umgesetzt – psychische Probleme sollten einfach viel öfter angemessen thematisiert und Therapie stärker normalisiert werden. Das alles ist Sarah Sprinz ausgesprochen gut gelungen, aber gleichzeitig hat es der Liebesgeschichte zwischen Olive und Colin viel Zeit genommen. Ich liebe die Beiden zusammen so, so, so sehr, sie sind mein Lieblingscouple der Reihe – hätten wir nur mehr von ihnen Beiden wirklich zusammen bekommen. Mehr als fünf Szenen, wo sie für eine längere Zeit nicht streiten, sondern einfach so unglaublich süß zusammen sind. Versteht mich nicht falsch – ich liebe ihre Tiefe, ihre Echtheit, ihre Struggels – aber mein Herz hätte etwas mehr Glück gebraucht.
Trotzdem hat „Anytime“ die Dunbridge Academy- Reihe für mich sehr stimmig abgerundet, ich werde sie alle wahnsinnig vermissen und hoffe wir hören in irgendeiner Weise nochmal von ihnen!

FAZIT:
Die Dunbridge Academy ist für mich Heimkommen. Auch in diesem Band liebe ich die Charaktere sehr, sie haben sehr viel Tiefe und wirklich Probleme, was sie auf der einen Seite echt gemacht hat, auf der anderen Seite hauptsächlich im Zentrum der Handlung stand. Ich hätte mir so sehr mehr Zeit für Colin und Olive gewünscht.
4 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2022

Stereotype Geschlechterrollen VS. herzliche Atmosphäre und Humor

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
0

Ali Hazelwood gehört mit einigen ihrer KollegInnen wohl zu den gehyptesten AutorInnen auf TikTok im RomCom-Genre. Bücher über Frauen, die sich emanzipieren, machen mich immer neugierig und so musste ich ...

Ali Hazelwood gehört mit einigen ihrer KollegInnen wohl zu den gehyptesten AutorInnen auf TikTok im RomCom-Genre. Bücher über Frauen, die sich emanzipieren, machen mich immer neugierig und so musste ich „Under on roof“ natürlich lesen.

Es geht um die umweltbewusste Mara, welche ein Haus erbt – oder vielmehr einen Teil von einem Haus. Sie ist die neue Mitbewohnerin von Liam, einem zielstrebigen Geschäftsmann, der ausgerechnet bei einer ganz und gar nicht ökologischen Firma arbeitet und ihre Anwesenheit zu hassen scheint. Wir verfolgen das Leben der Beiden über einige Monate…Arrangieren sie sich oder muss Mara möglichst bald wieder ausziehen?

Schon im Prolog wird klargestellt, worauf die Geschichte herauslaufen wird – man fiebert also die ganze Zeit auf die schon angefangene Szene hin. Mir hat das in diesem Fall tatsächlich sehr gut gefallen. Die Geschichte ist kurz, so weiß man, was man bekommt und es wird nicht unnötig kompliziert gemacht. Der Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen, die Kapitel haben eine angenehme Länge und einige von Maras Gedanken und Aussagen haben mich wirklich zum Lachen gebracht, der Humor stimmt also.

Insgesamt hat die Novelle eine heimelige Atmosphäre, das Setting bleibt die ganze Geschichte über das gemeinsame Haus von Mara und Liam. Durch die schnelle Handlung kommt trotzdem keine Langeweile auf und ich habe es wirklich genossen Mara und Liam für eine Zeit begleiten zu können. Mara war für mich keine wahnsinnig interessante, aber doch eine sympathische und herzliche Protagonistin, an der ich vor allem mochte, wie sie schließlich sehr aufmerksam auf Liam zugeht. Er selbst war ein etwas undurchschaubarer Charakter. Teils sehr abweisend und grob, dann wieder sanft und fast schon schüchtern. Ihre Interaktionen waren die meiste Zeit sehr amüsant, an anderen Stellen haben sie mein Herz aufgehen lassen.

Allerdings gibt es einfach gewisse Punkte, an denen ich mich bei Ali Hazelwoods Büchern wirklich immer stoße. Erstens: Die Frau ist super winzig, dünn, zerbrechlich; der Mann dagegen riesig, also wirklich gigantisch, stark und GROß (an allen wichtigen Stellen versteht sich). Manchmal kann ich das ganz gut ausblenden, aber ich finde es irgendwie widersprüchlich, dass wir auf der einen Seiten für die Normalisierung von und den Respekt vor Frauen in der Wissenschaft kämpfen, auf der anderen Seite aber alte und wirklich schädliche Geschlechterrollen unterstützen und verbreiten. Zweitens: Alle Sexszenen von der Autorin lösen irgendwie immer ein seltsames Gefühl in mir aus. So ein bisschen, hmm, das ist unangenehm, das will ich wirklich nicht lesen. Auch hier war das leider wieder so, besonders hat mich irritiert, dass beide Charaktere betonen, dass Sex nicht etwas ist, was ihnen wirklich Spaß macht. Zwei Sekunden später geht es wirklich ab und Liam benutzt Mara für sein Vergnügen. Ich bin verwirrt und etwas verstört. Mit der Szene endet das Buch dann leider fast auch schon, ich hätte mir eine andere Abrundung gewünscht.

FAZIT:
Auf der einen Seiten mochte ich die herzlichen vibes und den Humor in „under one roof“, auf der anderen Seite sind die sehr stereotypen Charaktere und die seltsame Sexszene mir negativ aufgefallen, sodass das Buch am Ende für mich nur noch knappe drei Sterne bekommt.
3/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Macht nachdenklich, berührt, wirkt lange nach...

Als die Welt zerbrach
0

Damals noch in der Schule habe ich mit meinem Geschichtskurs "Der Junge im gestreiften Pyjama" geschaut und war tief berührt, aber auch sehr schockiert. Immer wieder habe ich über den Film nachgedacht, ...

Damals noch in der Schule habe ich mit meinem Geschichtskurs "Der Junge im gestreiften Pyjama" geschaut und war tief berührt, aber auch sehr schockiert. Immer wieder habe ich über den Film nachgedacht, als der zweite Band mir jetzt in die Hände gefallen ist, musste ich ihn natürlich lesen.

Es geht um die Schwester des Protagonisten aus dem ersten Band - Gretel. Die vielen offenen Fragen werden Stück für Stück Großteils beantwortet und wir erfahren, wie ihr Leben weiterging, welche Spuren die Erlebnisse des zweiten Weltkriegs bei ihr hinterlassen haben und lernen sie alles in einem besser kennen.

Und das macht wirklich Freude, denn die inzwischen alte Dame ist die perfekte Mischung zwischen einem scharfen Verstand, Humor, Ehrlichkeit und einer sehr interessanten Geschichte. Ich habe es geliebt, in ihre Gedanken einzutauchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen und langsam immer besser zu verstehen, was die Gründe ihrer Handlungen sind. Sie hat wirklich schreckliche Dinge gesehen und das hat Narben und Traumata hinterlassen. Diese langsam gemeinsam mit ihr anzugehen, war sehr berührend und hat mich sehr nachdenklich gemacht. Gleichzeitig macht ihr bereits genannter Humor das Buch auch sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Es gibt einen Zeitlinie in der Gegenwart und eine die verschiedenen Jahre in der Vergangenheit von Gretel beleuchtet. Durch den Wechsel zwischen diesen und die eher kurzen Kapitel, kann man das Buch wahnsinnig schnell Lesen und es entsteht eine Spannung, die einen "Als die Welt zerbrach" gar nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Ereignisse des zweiten Weltkriegs, auf Nazi-Deutschland - eine Perspektive, die ich so noch nie gelesen habe und als sehr fesselnd empfunden habe. Es geht viel um Schuld, unterschiedliche Arten von Mittäter sein, um Unterlassungsdelikte, Gewissen und Verantwortung, Verdrängung, Trauer und Liebe. Besonders ein Gespräch zwischen Gretel und einer Person aus ihrer Vergangenheit war für mich sehr interessant, den irgendwie habe ich beiden in manchen Punkten recht gegeben. Auch das sprachliche Niveau, feine Manipulation und Gefühle, Machtpositionen - so gut geschrieben!

Gretel passieren immer wieder furchtbare, schöne und schmerzhafte Dinge, die sie zwingen sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Als Leser erfährt man so langsam ihre ganze Geschichte und als am Ende alle Puzzleteile zusammengefallen sind, war ich überrascht, aber auch begeistert. Was für ein schlaues Konzept, was für eine tolle Wendung. Ich hätte niemals mit dem Ende des Buches gerechnet und doch hat es die Geschichte perfekt abgerundet - sowohl die Ereignisse in "Als die Welt zerbrach", als auch in "Der Junge im gestreiften Pyjama".

FAZIT:
Ein fantastisch geschriebenes, fesselndes, berührendes und interessantes Buch, welches zudem mit einer Prise Humor und einer faszinierenden, vielschichtigen Protagonistin überzeugt. Wird noch sehr lange in mir Nachwirken...

5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2022

Wunderschön geschriebene, feministische Kurzgeschichten

Miss Kim weiß Bescheid
0

Über das erste Buch von Cho Nam-Joo habe ich praktisch nur Gutes gehört, sodass ich als ich von ihrer Neuerscheinung gehört habe, einfach zugreifen musste. Im Moment habe ich zudem große Freude daran feministische ...

Über das erste Buch von Cho Nam-Joo habe ich praktisch nur Gutes gehört, sodass ich als ich von ihrer Neuerscheinung gehört habe, einfach zugreifen musste. Im Moment habe ich zudem große Freude daran feministische Geschichten, auch gerne aus anderen Kulturen, zu lesen – „Miss Kim weiß Bescheid“ passt also wirklich perfekt.

Es handelte sich wie im ersten Buch der Autorin wieder um acht Frauengeschichten, die auf meinem E-Reader alle ungefähr 20 Seiten lang sind. Wir lernen jede Frau aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennen, alle sind sehr verschieden, alle haben ein anderes Thema, was in ihrer Kurzgeschichte im Fokus steht.

Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, aber genau auf dem Punkt, sodass beim Leser alle Gefühle ankommen. Ihre Botschaften liegen oft zwischen den Zeilen, sodass ich einige Geschichten zweimal gelesen habe um wirklich das Gefühl zu haben, ich habe genau verstanden, was sie sagen wollte. Alle Lebensgeschichte haben mich auf ganz unterschiedliche Art berührt. Einige haben mich traurig gemacht, andere haben mich lächeln lassen und einige haben leicht Wut in mir geweckt.

Besonders gut gefallen hat mir außerdem, wie ehrlich und echt die Autorin Menschen in ihrem Buch beschreibt. In der ersten Geschichte besucht eine ca. 70 Jahre alte Frau ihre Schwester im Krankenhaus, wobei sie fast schon sachlich beschreibt, wie sehr das Alter dieser zugesetzt hat, aber trotzdem spürt man in jedem Satz und jeder Handlung ihre Liebe für ihre Schwester. Insgesamt hat Cho Nam-Joo ein sehr feines Gefühl für menschliche Beziehungen. Beindruckt hat mich da beispielsweise auch eine Erzählung über die stille Verständigung zwischen einer Frau und ihrem Vater, der die Familie verlassen hat oder eine Geschichte über die erste große Liebe.

FAZIT:
Letztendlich habe ich genau das bekommen, was ich wollte. Wunderschön geschriebene, feministische Kurzgeschichten mit wichtigen gesellschaftlichen Themen – ein Buch, dass ich sicherlich immer wieder aufschlagen werde.
5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere