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Veröffentlicht am 28.12.2021

Würdiges Ende einer herrlich vielschichtigen Trilogie

Die Krone der Dunkelheit
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Inhalt

Lavarus ist dem Untergang geweiht. Eine dunkle Macht hat sich erhoben und breitet sich immer weiter aus. Prinzessin Freya, von ihrer eigenen Familie verraten, wird in der Hauptstadt Amaruné gefangen ...

Inhalt

Lavarus ist dem Untergang geweiht. Eine dunkle Macht hat sich erhoben und breitet sich immer weiter aus. Prinzessin Freya, von ihrer eigenen Familie verraten, wird in der Hauptstadt Amaruné gefangen gehalten. Als sie von den entsetzlichen und düsteren Plänen ihres Vaters erfährt, will sie ihren Bruder und ehemaliger Prinz der Unseelie warnen und macht sich ein weiteres Mal auf den gefährlichen Weg nach Nihalos.

Allgemeiner Eindruck

Nachdem die ersten beide Bände mich so begeistert haben, habe ich mich riesig gefreut, als der finale Band der Reihe erschien. Wie bei seinen Vorgängern ist der Schreibstil äusserst bildhaft und hat mich von Anfang an gepackt. Leider zog sich die Geschichte in der Mitte ein wenig, aber schon kurz darauf ging es wieder richtig zur Sache, was meiner Mini-Flaute ein jähes Ende setzte.
Was ich an diesem Buch besonders liebe, sind die vielen Sichtweisen. Ich bin ein grosser Fan von mehreren Perspektiven und Laura Kneidl hat dies gekonnt umgesetzt. Nur von Leigh und Weylin (meinen nicht ganz so heimlichen Lieblingen, aber dazu später mehr) hätte ich gerne mehr gelesen.
Die kurze Zusammenfassung zu jeder Person am Anfang des Buches fand ich zudem sehr hilfreich, besonders, da die Erscheinung der ersten beiden Bände etwas länger her ist.
Besonders möchte ich noch die Bookart herausheben, welche sich sowohl im Coverdeckel als auch im Buch selbst befindet. Die Bilder sind wunderschön und ich habe sie immer und immer wieder angeschaut:)

Plot

Die Handlung war bis aufs letzte Detail durchdacht. Vorahnungen aus den ersten beiden Bänden wurden weiter aufgefasst und umgesetzt, ohne dass etwas zu weit hergeholt wirkte.

ACHTUNG SPOILER

Schade fand ich nur, dass es gegen Ende recht voraussehbar wurde. So mies es auch klingen mag, meiner Meinung nach hätte es ein Opfer geben dürfen. Auch wenn die Charaktere einem während der Geschichte sehr ans Herz gewachsen sind, und es mich geschockt hätte… Für mich wäre es einfach realistischer gewesen. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung und es war auch schön, ein solch stimmiges Ende zu haben.

ENDE SPOILER

In diesem Buch hat mir besonders der Spannungsbogen gut gefallen. Die Spannung war nie ganz abgeklungen, wurde aber hin und wieder abgeschwächt, sodass informative und actionreiche Teile sich angenehm abgewechselt haben.
Ganz besonders gefallen hat mir – ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde – Valeskas Teil in der Geschichte, auch wenn er sehr kurz war. Dieses Detail war eines der Highlights für mich persönlich.

Charaktere

Dieser Teil wird echt lang werden, allerdings kann man sich auch nur schwer hierzu kurzfassen. Laura Kneidl hat alle Figuren wunderbar eingearbeitet. Auch für kleinere Rollen habe ich immer schnell ein Gefühl bekommen, Motive und Hintergründe waren fabelhaft ausgearbeitet und ich habe mit allen vollkommen mitgefiebert. Am meisten natürlich mit meinen Lieblingen, deshalb nenne ich diese nun zuerst.
Elroy. Elroy, Elroy. Ich liebe ihn! Ich habe ohnehin ein Faible für Piraten, aber für ihn ganz besonders. Seine Abenteuerlust, seine frechen Kommentare, seine raue Schale und sein weicher Kern; all das hat ihn zu einem wunderbaren Charakter gemacht. Seine Neckereien Larkin gegenüber haben mich mehrfach zum Lächeln gebracht, wie seine überraschende Zuneigung für Freya (also nicht im romantischen Sinne…). Ich weiss nicht, was ich sonst noch zu ihm sagen soll, ausser, dass ich ihn grossartig finde.
Weylin und Leigh haben mein Herz schon im zweiten Band im Sturm erobert. Weylin mit seiner ruhigen, mysteriösen Art hat es mir besonders angetan. Die Chemie zwischen ihnen hat gestimmt und mir ist immer ganz warm ums Herz geworden, wenn ich von ihnen gelesen habe (Ich sage nur Szene auf dem Felsvorsprung…).
Ceylan habe ich immer schon richtig gefeiert. Sie ist absolut badass, weshalb ich es umso schöner finde, dass wir ab und zu (selten) auch ihre verletzliche Seite zu sehen bekommen, die einzig Kheeran zu berühren weiss. Eine meiner Lieblingsszenen war der Übungskampf zwischen Ceylan und Freya. Das Ende der Szene fühlte sich magisch an, obwohl ich nicht genau sagen könnte, weshalb. Auch die Bindung zwischen Kheeran und Freya fand ich schön. Ihre gemeinsamen Erinnerungen haben mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und ihre unbekümmerte, zwangslose Art einander gegenüber war herrlich erfrischend.
Freya habe ich schon erwähnt. Mit ihrer Stärke hat sie die anderen immer wieder überrascht, genau wie mich auch. Bei ihren Szenen habe ich mir immer wieder aufs Neue gedacht, wie cool ich sie finde.
Larkin steht leider eher am Ende dieser Liste. Von der Sechsergruppe hat er mich am wenigsten überzeugt. Obwohl ich seine Angst um Freya nur allzu nachvollziehbar finde, hat es mich irgendwann einfach genervt, wie sehr er sie bevormundet hat. Einzig, wie liebevoll er sich mit Freya ausgetauscht hat, hat mich ihm gegenüber milde gestimmt. Ich habe mich ihm leider schlichtweg nicht so nah gefühlt, wie den anderen. Und das, obwohl er im Vergleich zu den anderen fast am meisten Seiten im Buch innehatte. Vielleicht täusche ich mich da aber auch und fand seine Teile einfach etwas weniger spannend, was wiederum damit zu tun hätte, dass ich ihn von den Sechsen am wenigsten mochte…
Wie bereits erwähnt, hatte in diesem Buch Valeska eine besondere Rolle. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber am Ende stellte ich fest, dass ich gerne noch mehr über sie erfahren würde. Laura Kneidl ist es also gelungen, dass ich selbst die schrecklichsten Figuren auf seltsame Weise in mein Herz geschlossen habe.

Fazit

Das würdige und gelungene Finale einer herrlich vielschichtigen Trilogie. Bildhaft und lebendig nimmt Laura Kneidl uns auf eine Reise mit, die ich so schnell nicht vergessen werde. Trotz einer kurzen Länge hat mich das Buch überzeugt; besonders die komplexen Charaktere, die mir im Verlauf der Trilogie sehr ans Herz gewachsen sind. Eine echte Empfehlung für alle Fantasyfans!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2021

Gebäck, Witz und Herzklopfen in einem

10 Blind Dates für die große Liebe
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Inhalt

Als Sophies Freund Griffin sie unerwartet abserviert, ist ihr Herz gebrochen. Todunglücklich kommt sie im Haus ihrer Grossmutter an, wo sie ihre Weihnachten verbringen wird. Glücklicherweise weiss ...

Inhalt

Als Sophies Freund Griffin sie unerwartet abserviert, ist ihr Herz gebrochen. Todunglücklich kommt sie im Haus ihrer Grossmutter an, wo sie ihre Weihnachten verbringen wird. Glücklicherweise weiss Nonna, was gegen Liebeskummer hilft. Zusammen mit der ganzen Familie organisiert sie zehn Blind Dates für Sophie. Zugegeben treffen davon nicht alle Sophies Geschmack. Und als auch noch Griffin versucht, ihr Herz zurückzugewinnen, ist das Chaos perfekt. Doch will Sophie das überhaupt noch? Oder schlägt ihr Herz bereits für einen anderen?
Ein weihnachtliches Abenteuer mit viel Gebäck, Witz und Herzklopfen.

Mein erster Eindruck

Das Buch stand nun schon länger in meinem Regal und ganz ehrlich, es hat sich gelohnt, damit auf die Weihnachtszeit zu warten. Die Kapitel sind nämlich mit Daten versehen, sodass man selbst, beginnend mit dem 18. Dezember, jeden Tag ein Kapitel lesen kann, um sich der Geschichte noch näher zu fühlen. Zugegeben, das hat bei mir nicht ganz geklappt, auch deshalb, weil ich immer gleich weiterlesen wollte.
Der Schreibstil ist nicht sehr anspruchsvoll, dafür angenehm, locker und witzig. Die Situationen sind so erzählt, dass ich beim Lesen mehrere Male in lautes Gelächter ausgebrochen bin. Hier nicht nur ein Kompliment an die Autorin, sondern auch an die Übersetzerin.

Handlung

Die Zeit bim Lesen verging wahnsinnig schnell, denn mit den Blind Dates war Abwechslung und Spannung vorhanden und als Leserin wurde ich immer wieder mit tollen Ideen überrascht.
Die Grundidee mit den Blind Dates finde ich ohnehin klasse. Dass sie von Sophies Familie organisiert wurden, hat für einige lustige Szenen gesorgt.
Das Buch hat die Weihnachtsstimmung auch ohne Schnee und Kälte hervorragend rübergebracht.

Charaktere

Mit Sophie hatten wir eine witzige Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann. Ihre Veränderung im Verlauf der Geschichte fand ich gut und realistisch beschrieben.
Sophies Grossfamilie ist der Knaller. Ein bunter, verrückter Haufen, und mittendrin sitzen Nonna und Nonno, die beide so süss und liebenswürdig sind, dass man sie einfach ins Herz schliessen muss.
Meine Lieblinge waren aber Charlie, Olivia und Wes. Man hat gemerkt, wie fremd Sophie ihnen anfangs der Geschichte war, aber auch, wie sich die Stimmung zwischen den Vieren verändert hat. Die Chemie zwischen den Vieren stimmt und so wird einem ganz warm ums Herz, wenn man von ihnen liest.
Auch die restliche Familie mochte ich gerne, auch wenn sie teils ziemlich verrückt sind. Genau das macht diese Familienfeeling in der Geschichte so real für mich.

Fazit

Eine lustige und zugleich herzerwärmende Geschichte, die mich dazu gebracht hat, laut zu lachen, aber auch leise und zufrieden in mich hineinzuschmunzeln. Von mir eine Leseempfehlung, besonders zur Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Gut durchdachte Handlung und traumhaftes Worldbuilding

Helles Land
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Inhalt

Clay ist die Hüterin der Lichteiche, dem einzigen Lebewesen, das der Hitze der zwei Sonnen von Helles Land nicht nur standhält, sondern auch anderes Leben unter ihrem Schutz ermöglicht. Diese blüht ...

Inhalt

Clay ist die Hüterin der Lichteiche, dem einzigen Lebewesen, das der Hitze der zwei Sonnen von Helles Land nicht nur standhält, sondern auch anderes Leben unter ihrem Schutz ermöglicht. Diese blüht nun zum ersten Mal seit 300 Jahren. Als die diesjährige Delegation aus den weit entfernten Türmen Clays Heimat besucht, gerät alles ausser Kontrolle.
Clays Partner und ein Mitglied des hohen Rats verschwinden spurlos und Clays ehemalige Schülerin Camille wird bewusstlos geschlagen. Gemeinsam mit Camille verfolgt Clay ihre einzige Spur. Nicht nur das Schicksal ihres Partners, sondern das von ganz Helles Land liegt bald in ihren Händen.

Cover und Schreibstil

Das zauberhaft mysteriöse Cover hat mich vom ersten Moment an fasziniert. Nicht nur ist es wunderschön anzusehen, sondern spiegelt die Welt aus der Geschichte auch wunderbar wider.
Tatsächlich habe ich mir die Lichteiche durch ihre Beschreibung genau so vorgestellt, wie sie auf dem Buchdeckel zu sehen ist. Die ganze Welt wurde traumhaft beschrieben und vor allem das Refugium mit seinem lebendigen Wald hat mich in seinen Bann gezogen. Aber auch die Savannah und die Türme wurden passend beschrieben und hatten beide ihr ganz eigenes Flair. Das Worldbuilding in diesem Buch fand ich grossartig, Chapeau.
Den Schreibstil allgemein fand ich angenehm zu lesen, auch wenn ich ein bisschen brauchte, um reinzukommen, denn es gab viele neue Begriffe. Die Abwandlung einiger Redewendungen und auch Flüche waren ein weiteres schönes Detail.

Handlung

Wir starten langsam in die Geschichte, lernen erst die Welt und Mentalität ihrer Bewohner kennen. Nach etwa hundert Seiten geht es dann aber richtig los. Danach kann man kaum noch mit Lesen aufhören, auch wenn es im Mittelteil noch einmal kurz etwas langsamer vorangeht.
Der Plot ist gut durchdacht, der Spannungsbogen richtig eingefädelt und man merkt wirklich, dass die Autorin die Motive und Handlungen und deren Konsequenzen genau abgewogen hat. Zudem erhielt die Geschichte mehrere Plottwists, die man nicht zwingend voraussieht, aber keineswegs willkürlich wirkten, was mir immer sehr wichtig ist.

Charaktere

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, realistisch und haben sich während der Geschichte weiterentwickelt, sind sich selbst jedoch immer treu geblieben.
Die Protagonistin, Clay, hat mit ihren 38 Jahren ein eher ungewöhnliches Alter für ein Fantasybuch. Dadurch wirkte sie aber auch sehr viel reifer und erfahrener, was mir gut gefallen hat. Sie hat selbstloser und bedachter gehandelt, als man es von einer jüngeren Protagonistin erwarten würde. Auch sie blieb nicht von ihren Gefühlen unberührt, trotzdem wirkte sie geerdet und überlegt, was natürlich auch mit ihrer Rolle als Erwählte zu tun haben kann.
Positiv überrascht hat mich, wie gut alle anderen Charaktere ebenfalls ausgearbeitet waren, besonders für einen Einzelband, der nicht unendlich viele Seiten hat.
Avem beispielsweise ist mir schnell ans Herz gewachsen und ihre Geschichte hat mich berührt. Sie strahlte etwas Unschuldiges aus, war aber ziemlich badass.
Ein weiterer meiner Lieblinge war Dench, die zwar nicht eine riesige Rolle hatte, mich mit ihrer liebevoll ruppigen Art aber mehrfach zum Schmunzeln gebracht hat.
Zudem gab es Laree mit ihren Fledermäusen, von der ich sehr gerne gelesen habe; Camille und Iris, die nicht nur ein richtig süsses Pärchen waren, sondern Clay auch vom Anfang bis zum Ende tatkräftig unterstützt haben; Jonn, mit dem ich anfangs ein paar Schwierigkeiten hatte, der mir gegen Ende hin aber immer sympathischer wurde; und viele weitere, die ich gar nicht alle aufzählen kann.
Zuletzt fand ich es auch ziemlich faszinierend, wie die drei grossen Bevölkerungsgruppen sich in ihren Denkweisen unterschieden. Das wurde sehr gut dargestellt, sodass man auch merkte, was für ein Umdenken es für gewisse Charaktere war, andere Sichtweisen zu hören und zu akzeptieren.

Fazit

Ein wunderschön durchdachtes Buch mit starken Charakteren und traumhaftem Worldbuilding. Gewisse Passagen hätten meiner Meinung nach etwas kürzer ausfallen dürfen, aber das ist bekanntlich Geschmacksache und das Buch ist trotzdem eine grosse Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Etwas schwächere, aber gleichwohl spannende Fortsetzung

Der Weg der Highlanderin
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Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1314 in Schottland. Die Lage zwischen den Engländern und den schottischen Clans spitzt sich zu. Krieg steht bevor, durch den die Schotten ihre Unabhängigkeit erlangen wollen.
Enja, ...

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1314 in Schottland. Die Lage zwischen den Engländern und den schottischen Clans spitzt sich zu. Krieg steht bevor, durch den die Schotten ihre Unabhängigkeit erlangen wollen.
Enja, Kriegerin, Heilerin und Clanführerin, die im Orient zur Assassine ausgebildet worden war, steht vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Neutralität beibehalten und weiter unter dem Einfluss der Engländer leiden, oder zieht sie an Seite der Schotten in den Kampf? Bisher völlig unbekannte Gefühle machen es ihr nicht gerade leichter, sich zu entscheiden. Der Clanführer James Douglas lässt ihr Herz nämlich unvermittelt höherschlagen.
Ein spannendes Abenteuer erwartet die einzigartige Heldin, die sich in dieser patriarchischen Zeit immer wieder beweisen muss.

Schreibstil

Da mich der erste Teil von Enjas Geschichte stark positiv überrascht hat, habe ich mich unheimlich auf den zweiten Band gefreut. Im Gegensatz zum ersten Band springen wir nicht mehr zwischen Enjas Vergangenheit im Orient und dem Jetzt hin und her, sondern befinden uns grösstenteils in Schottland, also in Enjas Gegenwart. Allerdings gibt es immer wieder Zeitsprünge, sodass man die Entwicklung der Situation gut erkennen kann.
Durch den bildhaften Schreibstil und das fantastische Setting fand ich recht schnell in die Geschichte, wobei ich beim Anfang eines jenes Kapitels wieder etwas Zeit brauchte, um neu reinzukommen.

Handlung

Da mir im ersten Teil die Kapitel, die im Orient spielten, meist am besten gefallen haben, fand ich es ein wenig schade, dass wir bereits nach einem Kapitel in Schottland angekommen sind.
Gleichzeitig konnte man sich so besser auf die Geschichte konzentrieren. Dies war auch nötig, denn da die Geschichte auf vielen wahren Geschehnissen beruht, kamen noch so einige Zahlen, Namen und Fakten zusammen.
Interessant fand ich besonders die Teile, in denen Strategien und Kämpfe beschrieben wurden. Das hat Eva Fellner wirklich toll beschrieben.

Figuren

Enja ist eine absolute Powerfrau, die ich für ihre Willensstärke bewundere. In gewissen Momenten scheint sie mir fast zu perfekt. Sie scheint keinen Fehler zu haben. Ihre Gefühle für James Douglas machen sie daher äusserst menschlich. Dass sie sich für sich und Frauen im Allgemeinen einsetzt, feiere ich nach wie vor.
Es war schön, in diesem Buch mehr über Enjas treuen Begleiter Hal zu erfahren, dessen Leben nicht minderspannend ist. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen und hat sich zu einem meiner absoluten Lieblinge entwickelt.
James Douglas startete in meinen Augen gut, allerdings habe ich mich im Laufe des Buches immer mehr über ihn genervt. Es ist offensichtlich, dass er in einer patriarchischen Gesellschaft aufgewachsen ist, trotzdem geht mir das Bild, das er von Frauen hat, zunehmend auf die Nerven.
Da hat mir beispielsweise Colin Maxwell, den wir neu kennenlernen, besser gefallen. Er war ein flotter Typ, den ich schnell ins Herz geschlossen habe.
Gerne hätte ich mehr über Winnie und Kalay gelesen, die ich beide richtig cool finde. Ich vermute ja immer noch, dass die beiden ewigen Streithähne etwas miteinander haben;)

SPOILER!

Ich persönlich fand es schade, dass Enja im Laufe der Geschichte immer abhängiger von James wurde und so Teile ihrer Wildheit und Freiheit eingebüsst hat. Besonders die eher unfreiwillige Heirat zwischen den beiden hat nicht für James gesprochen, für den ich mich danach nicht mehr wirklich erwärmen konnte. Ich fand sein Verhalten zunehmend toxisch, auch wenn mir natürlich klar ist, dass es in dieser Zeit nun mal so war.

ENDE SPOILER

Fazit

Eine spannende Fortsetzung der Geschichte dieser einzigartigen Heldin. Leider konnte das Buch mich nicht ganz so überzeugen, wie der erste Teil. Das Setting und die Verknüpfung zu wahren Geschehnissen haben mich trotzdem sehr fasziniert.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Überzeugte mich gar nicht

Bilder meiner besten Freundin
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Inhalt

Elisa ist am Boden zerstört, als ihre Mutter beschliesst, dass sie von nun an in einem Küstenort bei ihrem Vater, den sie kaum kennt, leben sollen. Alles, was Elisa will, ist ihr altes Leben zurück. ...

Inhalt

Elisa ist am Boden zerstört, als ihre Mutter beschliesst, dass sie von nun an in einem Küstenort bei ihrem Vater, den sie kaum kennt, leben sollen. Alles, was Elisa will, ist ihr altes Leben zurück.
Das ändert sich jedoch, als sie Beatrice kennenlernt. Diese könnte sich, selbstsicher, schön und beneidenswert, nicht stärker von der unsicheren, kritischen und pessimistischen Elisa unterscheiden, die lieber Gedichte liest und sich im Hintergrund hält. Bald entsteht eine Freundschaft, so tief, dass sie ihre beide Leben für immer verändern würde. Die Mädchen gehen zusammen durch dick und dünn, haben ihre Höhen und Tiefen. Doch, was sie nicht wissen; Sie steuern unausweichlich auf einen Abgrund zu.

Aufmachung und Schreibstil

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Ich war neugierig und habe mich auf eine etwas andere Geschichte gefreut.
Das Buch ist in drei Teile unterteilt, die in verschiedenen Jahren spielen, sodass man Elisa durch ihre Jugend bis zur heutigen Zeit folgt.
Die Atmosphäre empfand ich als eher düster; nicht spannend-, mysteriös-düster, sondern eher traurig-, deprimierend-, gar depressiv-düster
Die Erzählungen waren sprunghaft. Oftmals erkannte ich nicht ganz, weshalb gewisse Momente geschildert wurden, ich vermisste einen roten Faden.
Auch der Schreibstil konnte mich nicht wirklich überzeugen. Alles wurde sehr detailreich, ziemlich langatmig und etwas melodramatisch erzählt, was mir die Erzählerin, also Elisa, die alles aus der Ich-Perspektive schildert, nicht gerade sympathischer machte.
Ich fand es tatsächlich so mühsam, dass ich einfach froh war, als ich das Buch endlich beendet hatte, was wirklich schade ist.

Handlung

Dadurch, dass ein roter Faden nur schwer zu erkennen war, hatte ich auch Mühe, mich für die Handlung begeistern zu können. Das Versprechen des Klappentexts hat mich jedoch noch knapp bei der Stange gehalten. Ich habe mich auf etwas Mystery gefreut.
Schlussendlich wurde mir leider auch diese Hoffnung genommen und das Buch entpuppte sich eher als klassische, etwas klischeereiche Coming of Age Erzählung, die mich nicht richtig packen konnte. Ich will nichts spoilern, also sage ich nur, dass das Ende mich ziemlich enttäuscht hat.

Charaktere

Auch in diesem Bereich konnte das Buch mich nicht überzeugen.
Ich konnte keinen einzigen Charakter leiden, besonders die Protagonistin Elisa war mir suspekt. Sie hatte ziemlich viele Minderwertigkeitskomplexe, war naiv und hatte kein bisschen Durchsetzungsvermögen. Paradoxerweise schien sie sich trotzdem für die Einzige zu halten, die den Durchblick hatte und generell «anders» war. Da sie vermutlich ein Aufmerksamkeitsdefizit oder so hatte, war es für Beatrice auch gar nicht schwer, Elisa für sich zu gewinnen.
Auch Beatrice gewann nicht viele Sympathiepunkte. Sie nutzte Elisa aus und liess sie voll nach ihrer Nase tanzen. Beziehungen schienen ihr nicht viel zu bedeuten, alles was zählte, war der Erfolg. Ich halte ihr zugute, dass sie selbstsicher war und ihre Ziele hartnäckig verfolgt hat.
Die Beziehung zwischen den beiden Mädchen war generell ziemlich ungesund. Es galt immer: Alles oder nichts. Und obwohl sie sich extrem nah waren, vertrauten sie sich nicht hundertprozentig.
Die anderen Charaktere waren mir nicht viel sympathischer, was vielleicht auch an Elisas Schilderungen lag. Waren ihre Mitmenschen traurig, so fand sie deren Niedergeschlagenheit pathetisch. Waren sie glücklich, so hatten sie keine Ahnung vom Leben, verhielten sich übertrieben und wurden von Elisa beneidet, weshalb sie sie runtermachte.
Ich brauchte während des Lesens also immer wieder Pausen, um einen gewissen Abstand zu der Negativität von Elisas Gedanken zu bekommen. Geniessen konnte ich es leider kaum.
Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, so hätte ich es vermutlich nicht beenden können.

Fazit

Hat meinen Geschmack leider so gar nicht getroffen. Die Erzählung war langatmig, ich vermisste den roten Faden und die Figuren waren mir allesamt suspekt, wenn nicht gar, in manchen Fällen, höchst unsympathisch. Ich musste mich dazu zwingen, die Geschichte zu beenden, was ich wirklich sehr schade finde, da der Klappentext sich äusserst reizvoll anhörte.

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