Atmosphärischer Schreibstil, sehr viel Spannung und eine sehr sympathische Protagonistin
A thousand heartbeats - Der Ruf des Schicksals„A thousand heartbeats“ ist der neue Romantasy-Standalone der amerikanischen Bestsellerautorin Kiera Cass („Selection”). Er erschien am 27.09.2024 im ONE-Verlag und hat 656 Seiten.
Inhalt
Während Prinzessin ...
„A thousand heartbeats“ ist der neue Romantasy-Standalone der amerikanischen Bestsellerautorin Kiera Cass („Selection”). Er erschien am 27.09.2024 im ONE-Verlag und hat 656 Seiten.
Inhalt
Während Prinzessin Annika ein behütetes Leben im Schloss ihres Vaters lebt, muss sich Lennox, ein Krieger eines vergessenen, weit entfernten Königreichs, tagtäglich beweisen. Doch als sich Lennox wieder einmal auf eine Mission begibt, prallen Annikas und seine Welt aufeinander und sie spüren die Macht der wahren Liebe. Doch da ihre Völker verfeindet sind, wird ihre Liebe niemals eine Zukunft haben. Oder vielleicht doch?
Meine Meinung
Cover und Illustrationen
Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Die rosafarbene bis violette Farbgebung ist wunderschön und sehr ansprechend für die Zielgruppe Jugendliche gestaltet. In der Mitte ist Prinzessin Annika zu sehen. Der Farbschnitt ist eine Weiterführung des Covers und gefällt mir ebenfalls sehr.
Es gibt kleine Illustrationen am Kapitelanfang zur jeweils passenden Erzählperspektive (Annika/Lennox), die die Kapitel wunderbar einleiten.
Schreibstil
Der fesselnde Schreibstil der Autorin Kiera Cass gefiel mir sehr. Sie wägte die Detailfülle perfekt ab, sodass es aus meiner Sicht nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige Details gibt. Insgesamt war ihr Schreibstil sehr flüssig, auch wenn es zwischen den sehr kurzen Kapiteln, bei denen meist die Erzählperspektive gewechselt wurde, manchmal größere Sprünge entstehen. Dadurch, dass die Kapitel nur sehr kurz sind, mangelt es an manchen Stellen allerdings etwas an Tiefe.
Das Buch wurde mit einem eher altmodischen Wortschatz geschrieben. Dies verlieh der Geschichte aber die perfekte Stimmung eines Lebens auf einem Schloss, das nun einmal eher für eine vergangene Zeit steht.
Spannungsaufbau
Auch den Spannungsaufbau von „A thousand heartbeats“ mochte ich. Zwar entwickelte sich die Geschichte am Anfang nur sehr langsam, dafür konnte man so aber sehr gut die Figuren kennenlernen. Danach ging aber alles plötzlich sehr schnell. Zwar bin ich normalerweise eher ein Freund von langsameren Entwicklungen, hier störte mich das schnellere Tempo am Ende aber kaum. Anfangs war die Geschichte ein kleines bisschen zäh, aber dann gefiel sie mir sehr.
Figuren
Annika war mir durch ihre liebenswürdige, kluge Art von Anfang an sehr sympathisch. Allerdings war mir Annikas Figur etwas zu perfekt. Sie schien keine Schwächen zu haben, jeder im Volk verehrte sie, alle männlichen Figuren aus ihrem Umfeld verliebten sich in sie (mit Ausnahme ihres Bruders und ihres Vaters) und alles, was sie machte, machte sie ohne Fehler. Dadurch wirkt ihre Figur aber leider nicht so authentisch wie sie es mit ein paar Schwächen hätte sein können und ihr mangelt es etwas an Tiefe.
Meine Sympathie mit Lennox beanspruchte deutlich mehr Zeit. Sein Charakter als mehrfacher Mörder und Krieger war etwas schwierig. Auch den Zusammenhang seiner Morde mit Annika fand ich sehr unpassend im Hinblick auf ihre folgende Liebesgeschichte.
Die Gedanken und Gefühle der beiden waren größtenteils logisch. Besonders gefiel mir, dass Annika nicht die stereotypische, naive Prinzessin, die den ganzen Tag nur Handarbeit macht, ist. Sie hat ihren Kopf und hat einen starken Charakter.
Originalität und Umsetzung
Die originelle Idee von „A thousand heartbeats“ von einer Liebesgeschichte zwischen einer Prinzessin und einem Krieger, die aus verfeindeten Königreichen stammen, gefiel mir sehr. Auch die Umsetzung gelang gut, hatte allerdings ein paar Schwachstellen. Für mich war in dieser Geschichte quasi gar kein Worldbuilding vorhanden, was ich mir bei einem „Packenden und hochromantischen Fantasy-Standalone“ aber eindeutig gewünscht hätte. Es gab zwar eine fiktive Welt, allerdings hätte ich mir bei einem Fantasy-Buch (mehr) Fantasy-Elemente erhofft.
Lesespaß
Durch die originelle Idee, den fesselnden und atmosphärischen Schreibstil und die sympathische Protagonistin Annika bereitete mir das Lesen von „A thousand heartbeats“ sehr viel Spaß.
Fazit
Insgesamt war „A thousand heartbeats“ ein großartiges Buch. Ich empfehle das Buch jedem, der eine fiktive Geschichte in einer fiktiven Welt ohne weitere magische Elemente sucht. Der fesselnde und atmosphärische Schreibstil und die sympathische Protagonistin Annika machen „A thousand heartbeats“ zu einem wundervollen Buch, dem ich gerne 4 Sterne gebe!