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Veröffentlicht am 11.10.2023

von der Kraft der Liebe

Aus Sternen und Staub
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Der Journalist Nate erbt von seinen Eltern eine einsame Hütte in den Bergen. Sein Leben liegt in Scherben und so beschließt er, zu der Hütte zu fahren, nachzudenken und sich neu zu sortieren.
Doch nicht ...

Der Journalist Nate erbt von seinen Eltern eine einsame Hütte in den Bergen. Sein Leben liegt in Scherben und so beschließt er, zu der Hütte zu fahren, nachzudenken und sich neu zu sortieren.
Doch nicht Ruhe und Einsamkeit erwarten ihn! Er wird von dem Marine Alex mit einer Waffe bedroht, der verzweifelt das junge Mädchen Art schützen möchte.
Schon bald wird die Reise zu sich selbst zu einer Reise mit Irrungen und Wirrungen, mit der Nate nie im Leben gerechnet hätte. Und für ihn wird klar, dass alles aus Sternen und Staub besteht. Und aus viel, viel Liebe.

Eine kleine Hütte unter einem schier unendlichen Sternenhimmel. Aus dem Schornstein kreuselt Rauch munter gen oben und die Fenster sind einladend erleuchtet. Ich finde das Bild einfach wunderbar zum Inhalt des Buches gewählt. Er verzauberte mich und stimmte mich auf das kommende ein: Friedlich und doch mit Abenteuerdurst.

T.J. Klune hat die einzigartige Fähigkeit, spannende und kontroverse Themen anzugehen. Aber nicht reißerisch oder aufdringlich, sondern behutsam und voller Gefühl. Ja, ich muss mich auf jedes seiner Bücher bewusst einlassen, mich dem Thema öffnen und es zu lassen, dass der Autor meine Seele berührt. Es ist bisher jedes Mal ein Erlebnis gewesen, eins seiner Bücher zu lesen und die Realität zu vergessen.
Bei diesem Buch gelang mir das leider nicht ganz so gut. Das Thema und die äußeren Umstände waren mir zu weit weg, als dass ich sie nachempfinden könnte. Und auch wollte. Liebe in jeder Facette ist gerade etwas schwierig und so ließ ich das Buch nicht so nah an mich ran, wie ich es sonst bestimmt getan hätte, wenn meine Lebensumstände anders wären. Manchmal muss man für ein Buch in Stimmung sein, manchmal ist ein Buch so stark, dass es die Stimmung macht und manchmal kämpft man einfach so sehr dagegen an, dass das Buch keine Chance erhält.

Der Autor entführte mich diesmal in die ursprüngliche und wilde Berglandschaft Nordamerikas. So wild wie die Natur, ist auch Nates Gefühlsleben. Gerade hat er seine Eltern verloren, mit denen er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte und auch sein Bruder suchte Abstand zu ihm. Seinen Beruf kann er nicht mehr ausüben. Kurz, ein Scherbenhaufen. Nate ist sich nicht sicher, ob und wie er weiter machen möchte. Auf der Suche nach sich selber reist er in die Einsamkeit. Doch statt Einsamkeit trifft er auf zwei Banditen, die seine Hütte besetzt haben. Ein Ex-Marine und ein kleines Mädchen, dass Western liebt. Auch sie auf der Flucht vor Vergangenem.

Keiner der Männer vertraut dem anderen. Doch beidem dem Mädchen Art. Sie stellt eine Verbindung her, die anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Mit Vertrauen, Liebe und einer Prise Verwegenheit und Komik, schweißt sie zusammen, was zusammen gehört. T.J. Klune schildert diese innere Reise, die immer mehr nach außen geht, sehr bewegend und einfühlsam. Doch niemals aufdringlich oder belehrend. Ich mag besonders an ihm, dass er mir meinen eigenen Raum lässt. Raum, um mir Gedanken zu machen, Beziehung zu seinen Protagonisten aufzubauen und vor allem, um seine Geschichte wirken zu lassen. Diesmal kam sie mir nicht ganz so nah, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er mir dies übel nehmen würde. Ganz im Gegenteil: Er macht mir ein Angebot. Entweder ich nehme seine Hand, oder eben nicht. Diesmal gehe ich lieber neben ihm, statt mit ihm.

Trotzdem ist die Geschichte wunderschön! Herzergreifend, warmherzig, witzig und unbeschreiblich. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich darauf, Sterne und Staub zu entdecken. In den kleinen und großen Dingen des Lebens. Denn genau das sind wir.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

erinnern ist tödlich

Ein Fluss so rot und schwarz
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Sechs Menschen wachen auf einem ferngesteuerten Militärschiff auf der Themse Richtung London auf. Sie sind Orientierungslos, haben keine Erinnerung an das bisher Geschehene und an ihr Leben. Aber sie sind ...

Sechs Menschen wachen auf einem ferngesteuerten Militärschiff auf der Themse Richtung London auf. Sie sind Orientierungslos, haben keine Erinnerung an das bisher Geschehene und an ihr Leben. Aber sie sind nicht allein. Eine Leiche befindet sich an Bord. Einer der ihren hat Selbstmord begangen, eh die anderen erwachten. Aus dem Nebel, der das Schiff umgibt, erschallen Schreie. Was ist bloß passiert!

Der Klapptext hat mich absolut neugierig auf das Buch gemacht! Doch irgendwie konnte mich weder der Schreibstil von Anthony Ryan noch die Story fesseln. Sechs Personen treiben auf einem Schiff und sollen die Menschheit retten. Doch sie sind mehr mit sich und der geheimnisvollen Stimmen am Telefon beschäftigt, als mit dem Geschehenen. Und ich dementsprechend auch. Schnell wird klar, dass eine Seuche über den Planeten gerast ist und nur wenig Menschen übriggeblieben sind. Die Bakterien übernehmen den Körper und breiten sich aus, sobald man sich an irgendwas erinnert. Zurück bleiben Menschen, die mit Veggie-Fleisch überwuchert sind und jagt aus die restlichen Menschen machen. Um den Ursprung zu finden und auszulöschen wurden bereits Teams entsendet, die scheiterten. Ich durfte das neuste Team auf seiner Reise begleiten. Sie irrten genauso planlos durch den Nebel wie ich.

Eine Beziehung zu den Bootspassagieren konnte ich nicht aufbauen, da sie für mich ungreifbar waren; denn sie kennen sich nicht und die Vergangenheit definiert, wer du jetzt bist. Unbeschriebene Blätter quasi, die mich nicht berührten. Und irgendwann auch einfach nicht mehr interessierten.

Auf mich wirkte das gesamte Buch langatmig und verworren. Es wird zwar direkt zu Beginn erläutert, dass diese sechs Personen die Menschheit retten sollen, aber ich merkte weder Spannung noch Action. Eher ein gemütliches Dümpeln auf der Themse Richtung Erinnerung und Vernichtung.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

lebendig, lustig, sommerlich

Sandmuscheln und Salzwasserküsse
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Almas Leben in Kopenhagen droht auseinander zu brechen: Ihre Firma wird von Investoren übernommen und statt Projekte zu leiten, bedient sie ihre neue Chefin; ihrem Verlobter Clemens ist sein Job wichtiger ...

Almas Leben in Kopenhagen droht auseinander zu brechen: Ihre Firma wird von Investoren übernommen und statt Projekte zu leiten, bedient sie ihre neue Chefin; ihrem Verlobter Clemens ist sein Job wichtiger als Alma es je sein könnte; und ihre Mutter erhält plötzlich ein Angebot für den Campingplatz der Familie. Kurzentschlossen packt Alma ihre Sachen, schnapp sich ihre Katze und fährt zu ihrer Mutter. Doch Ruhe zum Nachdenken findet die junge Frau dort nicht. Eher ein Action-Programm, dass sie mit Nachdruck in die richtige Richtung schieben möchte...

Von diversen Urlauben am Meer kenne ich die kleinen, verträumten und einladenden Nurdachhäuser und bin schrecklich verliebt in sie. Als ich dieses Coverbild gesehen habe, stand unausweichlich fest, dass dieses Buch von mir gelesen werden möchte. Das leuchtende Rot zwischen den Dünen, das Meer im Hintergrund, dazu strahlend blauer Himmel, Muscheln und Sonnenschein. Mehr gute Laune kann ein Coverbild einfach nicht zeigen! Und dazu ein paar kleine Gimmicks, die sich erst im Buch erklärend offenbaren.

Jane Hell ist einfach ein Garant für Gute-Laune-Bücher! Mit ihrem verträumten, lebendigen und lustigen Schreibstil schafft die Autorin es einfach immer wieder, mich an die Meeresküste zu entführen. Tiefgründig ist auch ihres neues Buch nicht, aber voller Lebensfreude, die einfach ansteckend ist! Jane Hell lässt die Landschaft der Ostsee vor meinem inneren Auge entsteht und fügt nach und nach Personen und Ereignisse hinzu, so dass ich mich zwischen ihren Seiten geborgen und aufgehoben fühle. Natürlich darf auch eine Portion Drama nicht fehlen, aber gerade das macht das Buch nur noch lebensnaher.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht Alma. Sie wollte unbedingt dem Ort ihrer Kindheit entfliehen; zu klein, zu einengend, zu beschaulich war der kleine Ort, der eigentlich nur aus dem Campingplatz ihrer Eltern und einigen Einwohnern bestand. Raus in die weit Welt, ins moderne und laute Kopenhagen, sollte es gehen und diesen Traum erfüllte sie sich zielstrebig. Nur an Weihnachten gibt es einen Pflichtbesuch bei ihrer Mutter, sind die Geschehnisse ihrer Kindheit zu schmerzlich. Doch jetzt erkennt Alma, dass sie nicht auf etwas zu gerannt ist, sondern vor etwas weg. Diese Kröte gilt es zu schlucken. Mit viel Gefühl, Einsicht und Liebe, stellt sich Jane Hell dem Leben von Alma und lädt mich ein, sie zu begleiten.

Doch nicht nur ich darf an Almas Seite stehen, auch Magnus, Alams Jugendfreund ist mit dabei. Magnus sieht in Alma schon seit Jahren mehr, als nur eine gute Freundin. Ihr Weggang hat ihr schwer getroffen und es fällt dem Wikinger schwer, sie wieder in sein Herz zu lassen.

Mein Fazit
Ein locker, leichter Sommerroman, der zum Träume einlädt!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Sonnencremeküsse

California Beach - Am Strand der Träume
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Durch einen Zufall haben Bree, Mikki und Ashley zusammengefunden. Einen glücklichen Zufall, denn jetzt führen die drei ungleichen Frauen einen Laden direkt am Strand und teilen sich die Miete, die eine ...

Durch einen Zufall haben Bree, Mikki und Ashley zusammengefunden. Einen glücklichen Zufall, denn jetzt führen die drei ungleichen Frauen einen Laden direkt am Strand und teilen sich die Miete, die eine allein nicht hätte stemmen können. Was als Geschäftsbeziehung begann, wurde schnell zur Freundschaft und jetzt leben, lieben und lachen die drei und teilen ihre Sorgen und Nöte miteinander.

Das Cover zeigt einen Strandabschnitt von Kalifornien. Häuser, Palmen, Sonne, Strand und Meer scheinen um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu buhlen und versprechen gute Laune. Alleine beim Betrachten dieses schönen Bildes, träumte ich mich in die Sonne und fühlte fast den Sand zwischen den Zehen. Ein tolles Coverbild!

Susan Mallery entführte mich nach Californien. In einen kleinen, aber feinen Laden direkt am Strand, der Wünsche erfüllt und gute Laune versprüht. Seine drei Inhaberinnen, führen ihn mit viel Herzblut und dies merken die Kunden auch.
Mikki ist für die Geschenkeabteilung und Schingeling zuständig. Mit ihrem guten Geschmack setzt sie kleine Trends und weiß stets, was gefragt ist. Nur in ihrem Liebesleben scheint sie auf der Stelle zu treten. Wegen der Kinder ist sie tief mit ihrem Ex-Mann Perry verbunden und noch nicht bereit, sich neuen Männern zu öffnen. Bis sie Duane kennen- und auch lieben lernt.
Bree managet die Buchhandlung. Geradlinig, zielstrebig und gefühlskalt ist sie die Eiskönigin der drei Frauen. Zumindest, bis sie Harding kennenlernt, der ihr den Boden unter den Füßen wegreißt.
Und schließlich Ashley, die mit ihrem Muffin-Café der Zuckerguss der Freundinnen ist. Sie liebt das Leben, die Liebe und ganz besonders ihren Freund Seth. Mit ihrer stets guten Laune steckt sie alle an, bis auch sie eines Tages erkennt, dass nicht alles süß ist, wo Zucker drauf ist.

Susan Mallery hat mit ihren drei bemerkenswerten Frauen eine ganz wunderbare Geschichte geschaffen, die mich berührt hat. Sehr gerne bin ich in die jeweiligen Leben der Frauen abgetaucht und habe sie kennengelernt. Ich stand an guten und schlechten Zeiten an ihrer Seite und fühlte mich in dem Buch geborgen. Auch wenn die Handlung nicht immer lustig war und auch die schlechten Seiten des Lebens Platz bot, habe ich jede Seite genossen.

Mein Fazit
Ein wunderbarer Roman, der mich zum Träumen und schmachten einludt. Ganz wunderbar kurzweilig und herzensgut.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Vampire und noch mehr Vampire

Die Schwarze Königin
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Auf einer gewonnen Reise durch Osteuropa, lernt Len Klara kennen. Sie ist ebenfalls in der Reisegruppe und begleitet ihrer Großmutter. Eine unterhaltsame und informative Reise. Vielleicht zu interessant, ...

Auf einer gewonnen Reise durch Osteuropa, lernt Len Klara kennen. Sie ist ebenfalls in der Reisegruppe und begleitet ihrer Großmutter. Eine unterhaltsame und informative Reise. Vielleicht zu interessant, denn Len erfährt, dass er ein Nachkomme der berühmten Draculesti ist; seine Bestimmung: Kampf und Tod aller Vampire. Doch ganz so einfach wie es klingt, ist es dann doch nicht für Len. Eine Reise ins Ungewisse nimmt ihren Lauf mit vielen verrückten Abzweigungen...

Das Cover zeigt den Thron der Schwarzen Königen. Umrankt von Blut, Schädeln und Rauch, wirkt es unheimlich und bedrohlich auf mich. Ich finde das Bild sehr passend zum Inhalt des Buches gewählt. Zusammen mit dem Klapptext machte es mich neugierig auf das Buch.

Ich bin ein riesen Fan von Markus Heitz und liebe jedes seiner Bücher! Er hat ein begnadetes Talent, Handlung und Charaktere untrennbar spannenden zu vermischen und eine dichte und vor allem durchdachte Geschichte zu kreieren. Auch in seinem neuen Werk, glänzte er mit fundiertem Fachwissen und einer packendendem geschichtlichem Hintergrund. Gekonnt vermengt er Fantasy und wirkliche Geschehnisse, so dass die Grenzen fließend scheinen und ich es zumindest für möglich halte, dass Vampire unter uns wandeln. Nicht nur Vampire, sondern viele Wesen der Dunkelheit.
Besonders gelungen fand ich die Wechsel zwischen heute und damals. Die Geschehnisse vor über fünfhundert Jahren werfen Schatten auf das Heute und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte. Ich kann nicht sagen, welche Zeit ich bevorzuge, welchen Erzählstrang ich interessanter fand: Len im Jetzt, oder doch eher Barbara, die Schwarze Königin im Gestern.

Denn seinen Charakteren hauchte Markus Heitz wieder mal gekonnt Leben ein. Beide Seiten sind düster und üben auf mich einen gewissen Reiz aus. Barbara, eine starke Frau und ihrer Zeit weit voraus, da sie sich mit Alchemie beschäftigt. Denn eigentlich ist Wissenschaft für damalige Verhältnisse nicht nur Hexenwerk, sondern ganz besonders Frauen nicht gestattet. Ich mochte Barbara von Beginn an und verfolgte ihren Lebensweg gerne. An ihrer Seite zwei besondere Streiter für die Gerechtigkeit. Zum einen Vlad, der als Geisel auf der Burg von Barbaras Mann verweilt und zum anderen dessen Begleiter Sorin, ein Werwolf. Die drei geben ein ungleiches Gespann ab, sind im Kampf gegen die Vampire jedoch eine untrennbare Einheit.
Im Heute kämpft der junge Len um das Leben der Menschen und den Tod der Vampire. Seine Helfer sind nicht ganz so klar definiert, da er erst seinen Platz im Gefüge finden muss. Während Barbara klar und strukturiert ihren Weg sucht und auch findet, scheint Len planlos durch die Gegend zu taumeln.

Mein Fazit
Merkwürdigerweise konnten mich diesmal die Protagonisten leider nicht fesseln und auch die Handlung fand ich eher anstrengend, als lesenswert. Obwohl wirklich alles stimmte, war es einfach nicht mein Thema.
Trotzdem ein absolutes Muss für jeden Markus Heitz-Fan!

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