Klassisch und very british
Das Geheimnis des SchneemannsDarum geht‘s:
In Easterham Manor, dem Familiensitz der Restoricks, soll es einer alten Legende nach spuken. An Heiligabend möchte die Familie zusammen mit Freunden der Sache auf den Grund gehen und sie ...
Darum geht‘s:
In Easterham Manor, dem Familiensitz der Restoricks, soll es einer alten Legende nach spuken. An Heiligabend möchte die Familie zusammen mit Freunden der Sache auf den Grund gehen und sie halten eine Art Séance ab, die abrupt abgebrochen wird, als sich die Katze des Hauses wie eine verrückte aufführt und alle in Schrecken versetzt.
Die ebenfalls anwesende Clarissa lädt daraufhin ihre Cousine Georgia und ihren Gatten, den bekannten Privatdetektiv Nigel Strangeways, nach Essex ein und hofft, dass Nigel das merkwürdige Verhalten des Tieres aufklären kann. Doch schon sehr bald geht es in Easterham Manor nicht mehr nur um eine Spukgeschichte, sondern um den rätselhaften Todesfall eines Familienmitglieds. War es Selbstmord oder doch Mord? Und was haben die Katze und der Schneemann mit den sonderbaren Vorkommnissen zu tun?
So fand ich‘s:
Ich muss gestehen, dass mir Nicholas Blake kein Begriff war. Mich hat daher in erster Linie das schön aufgemachte Cover dieser Neuauflage von Klett-Clotta des bereits 1941 erschienenen Krimis neugierig gemacht. Und da mich englische Herrenhäuser mit Spukgeschichte schon immer fasziniert haben, war die Lust dann schnell geweckt, dieses Buch zu lesen.
Bereits der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Die Erzählweise erscheint in der heutigen Zeit möglicherweise etwas angestaubt. Doch der leicht vornehme Tonfall zusammen mit dem klaren und strukturierten Schreibstil, passen perfekt zum Setting und lassen mich als Leser sofort in die damalige „Upstairs-Gesellschaft“ eintauchen.
Die Geschichte selbst ist ein klassischer englischer Krimi, ganz im Stile von Agatha Christie. Es gibt zwar Tote, aber wenig bis gar kein Blutvergießen und schon gar keine überflüssige Gewaltdarstellung. Ein Hauch vom berühmten britischen Humor, lockert die Erzählung immer wieder Mal auf. Ich denke da zum Beispiel an den Schneemann, der eine, eigentlich gleich zwei besondere Rollen einnimmt. Welche werde ich an dieser Stelle aber auf keinen Fall verraten. 😉
Für mich ist „Das Geheimnis des Schneemanns“ die perfekte Lektüre für einen kalten Winterabend, den man eingekuschelt auf dem Sofa verbringen und spannende, aber unaufgeregte Lesestunden erleben möchte. Wer traditionelle Whodunit-Krimis mag, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten.