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Veröffentlicht am 20.10.2020

Eine spannende Geister- und Zeitreisengeschichte

Mitternacht in Charlbury House
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Darum geht‘s :
Da ihre Mutter auf Hochzeitsreise ist, muss Evi zu ihrer Tante fahren. Doch sie fühlt sich nicht sonderlich wohl in dem umgebauten Herrenhaus, in dem ihre Tante eine Wohnung gemietet hat, ...

Darum geht‘s :
Da ihre Mutter auf Hochzeitsreise ist, muss Evi zu ihrer Tante fahren. Doch sie fühlt sich nicht sonderlich wohl in dem umgebauten Herrenhaus, in dem ihre Tante eine Wohnung gemietet hat, denn diese hält nicht viel von Ordnung und wohnt in einem richtigen Chaos. Und dann die unheimliche Atmosphäre, die in diesem alten Hause herrscht. Kein Wunder sieht Evi nachts schon Gespenster. Doch das Mädchen am Fenster wirkt sehr real und scheint Evi zu rufen. Vor lauter Schreck flüchtet Evi aus dem Zimmer und plötzlich ist Tante Annas Chaos verschwunden und Evi befindet sich im alten Herrenhaus im Jahre 1814. Sie wird für das neue Dienstmädchen gehalten und wird sofort in die schwere Arbeit mit eingebunden. Und dann trifft sie auch das Mädchen vom Fenster wieder und ihr wird klar, dass sie nur nach Hause zurückkehren kann, wenn sie das Mädchen vor einem seinem schweren Schicksal bewahrt. Wie soll sie das aber bloß anstellen?

So fand ich‘s:
Gespenstergeschichten habe ich immer schon gerne gelesen und ein Traum von mir wäre es einmal in einem Schloss oder Herrenhaus, in dem es spuken soll, zu übernachten. Wie ich aber reagieren würde, wenn ich tatsächlich einem Geist begegnen würde, kann ich nur vermuten. 😉 Und wie es mir wohl ergehen würde, wenn ich mich wie Evi in einem früheren Jahrhundert wiederfände?

Für Evi war das jedenfalls ein großer Schock und dennoch hat sie sich sehr schnell gefangen und hat für meinen Geschmack fast ein bisschen zu rasch begriffen, was geschehen ist. Ich kann mir vorstellen, dass ich da verwirrter reagieren würde. Das ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau. Denn die Geschichte war viel zu spannend, als das ich über diesen Umstand länger nachdenken mochte.

Es war sehr interessant zu lesen, wie hart das Dienstboten-Leben damals war und wie schon kleine Kinder harte Arbeit leisten mussten. Für unsere Kinder ist das zum Glück unvorstellbar – umso aufschlussreicher kann dieses Buch in dieser Hinsicht für junge Leser sein.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Szenen, in denen Evi sich „verraten“ hat, dass sie aus einer anderen Zeit kommt und sie die anderen Figuren mit unzeitgemäßen Äußerungen verwirrt. Vieles, was für uns heute selbstverständlich ist, war damals noch undenkbar. Das sorgt für amüsante Begebenheiten, die die Geschichte auflockern.

Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig – für mich absolut altersgerecht. Und auch wenn die Auflösung keine große Überraschung bringt, gibt es doch einiges im Verlaufe der Geschichte zu entdecken und nicht alles ist vorhersehbar.

Der Autorin ist hier eine wirklich schöne Gespenster- und Zeitreisegeschichte gelungen. Eine klare Leseempfehlung von mir für alle, die gerne auf Gespensterjagd gehen.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Ein gelungener und spannender Abschluss

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
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Darum geht’s:

Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. und 2. Band enthalten.

Hope Turner, die ihre Berufung als Verwandlerin in der Bücherwelt gefunden hat, und ihr Wanderer Rufus sind dem Bösewicht Quan ...

Darum geht’s:

Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. und 2. Band enthalten.

Hope Turner, die ihre Berufung als Verwandlerin in der Bücherwelt gefunden hat, und ihr Wanderer Rufus sind dem Bösewicht Quan Surt dicht auf den Fersen. Doch nachdem dieser es geschafft hat, das Portal in die Echtwelt für alle Buchfiguren zu öffnen, ist die Gefahr, dass sowohl die Real- als auch die Buchwelt in ein Chaos stürzt, so groß wie noch nie. Hope und ihre Freunde müssen rasch einen Weg finden, um die beiden Welten vor den Machenschaften Quan Surts und der Absorbierer zu schützen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

So fand ich’s (ohne Spoiler) :
Das waren nun also „die letzten Zeilen“, sprich die letzten Kapitel der Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ und ich habe das Buch mit einem lachenden und mit einem traurigen Auge zugeklappt.

Das lachende Auge zeugt davon, dass mich dieser dritte Band wieder so wie schon der erste begeistern konnte. Im zweiten Teil bin ich der Autorin leider ein wenig verloren gegangen. Für meinen Geschmack wollte Mary E. Garner etwas gar viel in den Plot reinpacken. Doch mit dem Abschluss ist es ihr gelungen, erneut ihre originelle Phantasie und ihr Erzähltalent zu zeigen. Und so wurde mein Durchhaltevermögen mit einem spannenden und sehr unterhaltsamen dritten Teil belohnt.

So bin ich auch tatsächlich ein wenig traurig, dass ich nun Hope und Co. zwischen den Buchdeckeln zurücklassen muss. Es war einfach schön in die Bücherwelt und damit in die verschiedenen Settings der Buchklassiker einzutauchen und dort ein wenig zu verweilen.

Die große Stärke dieser Trilogie ist die Liebe von Mary E. Garner zur Literatur und die Art wie sie bekannte und beliebte Figuren beschreibt und lebendig werden lässt. Die Autorin spielt viel mit Klischees. Und so kamen die eine und andere Auflösung nicht gänzlich unerwartet. Dennoch hielt das Ende für mich noch eine gelungene Überraschung bereit.

Alles in allem habe ich diese Buchreihe sehr gerne gelesen. Ich habe das Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren wie Anne of Green Gables, Sir Lancelot etc. sehr genossen. Die paar Schwächen im zweiten Teil werden durch den spannenden Plot und die originellen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Buchklassikerin wieder wett gemacht. Buchfreunde können mit dieser Tirlogie auf jeden Fall einige vergnügliche, spannende und kurzweilige Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Wehmütiger Abschied von der Familie Schwarzenberg

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit
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Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 & 2 Band enthalten.

Darum geht’s
Nach Matthias Tod nähern sich Anna und ihr erstgeborener Sohn Karl wieder etwas an. Doch eine gewisse Kluft bleibt dennoch zwischen ...

Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 & 2 Band enthalten.

Darum geht’s
Nach Matthias Tod nähern sich Anna und ihr erstgeborener Sohn Karl wieder etwas an. Doch eine gewisse Kluft bleibt dennoch zwischen Mutter und Sohn. Nichtsdestotrotz unterstützen Anna und ihr Mann Michael – sehr zum Missfallen von Vater Leonhard – Karl bei seinem Herzensprojekt: das Berghotel auf dem Predigtstuhl.

Während sich Bad Reichenhall vom ersten Weltkrieg erholt hat und mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen hat, ziehen langsam und erst noch unbemerkt dunkle Wolken eines neuen düsteren Kapitels der Weltgeschichte auf. Die Nationalsozialisten haben die Schönheit Bayerns für sich entdeckt, breiten sich aber nicht nur als Touristen immer mehr in der Gegend aus. Auch auf die Familie Schwarzenberg kommen wieder schwierige Zeiten zu und ihr Zusammenhalt wird auf eine harte Probe gestellt.


So fand ich’s
„Der Beginn einer neuen Zeit“ ist der letzte Teil der Trilogie rund um die Hoteliers Familie Schwarzenberg. Und noch bevor ich begonnen hatte, dieses Buch zu lesen, war ich etwas wehmütig bei dem Gedanken, Anna und ihre Familie bald ganz verlassen zu müssen, die mir durch die ersten Bände schon ans Herz gewachsen waren.

Auch in diesem Abschlussband hat Sophie Oliver ihren angenehmen und flüssigen Erzählstil beibehalten. Durch alle drei Teile hindurch kann man in die Atmosphäre der damaligen Zeit eintauchen, die die Autorin durch viele detailgetreue Beschreibungen lebendig werden lässt.

Für mich ist dieser Abschlussband der emotionalste Teil der Saga. An einem Punkt dachte ich, was muss die Familie noch alles erleiden – es war mir fast ein bisschen zu viel. Aber wenn man auf die Zeitspannen achtet, in denen die Geschichte spielt, wird das Gefühl, dass alles so geballt geschieht, wiederum relativiert. Die Autorin spielt öfter Mal mit Zeitsprüngen. Man hat aber nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Kinder werden erwachsen und durch äußere Umstände verändern sie sich auf realistische Weise. Nicht jede Entwicklung gefällt mir. Aber gerade das macht die Figuren mit deren Ecken und Kanten so lebensnah.

Als ungeduldige Leserin habe ich mich bis jetzt nicht oft an Buchreihen gewagt. Aber durch diese Trilogie bin ich tatsächlich etwas angefixt worden. Ich fand es aufregend auf den nächsten Band hinzufiebern und die Figuren über eine längere Zeitspanne hinweg zu begleiten.

Auch nach diesem dritten und letzten Teil bleibe ich bei einer klaren Leseempfehlung und bin ein bisschen neidisch auf alle, die die Familie Schwarzenberg erst noch kennenlernen dürfen.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Ein Buch mit wichtigen Botschaften

Solange wir zusammen sind
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Darum geht‘s
Die 12-jährige Piper hat eine liebevolle Familie, ein schönes Zuhause und viele Schulfreundinnen. Als ihr Vater seine Arbeit verliert, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt und ...

Darum geht‘s
Die 12-jährige Piper hat eine liebevolle Familie, ein schönes Zuhause und viele Schulfreundinnen. Als ihr Vater seine Arbeit verliert, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt und sie müssen sogar ihr Zuhause aufgeben. In der Hoffnung auf neue Jobs, entscheiden sich Pipers Eltern ihre Heimatstadt zu verlassen und reisen mit ihren beiden Kindern und den letzten Habseligkeiten durch das Land.

In einer Notunterkunft finden sie ein Dach über dem Kopf und bekommen regelmäßige Mahlzeiten. Piper vermisst ihr altes Leben schmerzlich, versucht sich jedoch tapfer mit der neuen Situation zu arrangieren. Sie lernt die obdachlose Jewel und ihren süßen Hund Baby kennen. Jewel wohnt nicht in der Notunterkunft, da dort Hunde verboten sind. Und sich von Baby zu trennen, kommt für sie auf keinen Fall in Frage. Als Jewel erkrankt und ins Krankenhaus muss, wird Baby in ein Tierheim gebracht. Piper möchte den beiden unbedingt helfen und sie wieder zusammenbringen, bevor Baby der obdachlosen Frau ganz weggenommen wird. Piper bekommt dabei Hilfe von ihren neuen Freunden. Aber ihr rennt auch die Zeit davon…


So fand ich‘s
Die Kurzbeschreibung verrät bereits, dass es sich bei „Solange wir zusammen sind“ um kein fröhliches Buch handelt und die ersten Seiten bestätigen das auf bedrückende Weise. Pipers Familie, welche unterwegs ins Ungewisse ist, geht sehr liebevoll miteinander um. Dennoch spürt man als Leser förmlich die beklemmende Atmosphäre, die die Familie umgibt. Beim Lesen wurde mein Herz zeitweise richtig schwer. Umso schöner waren die Momente, in denen die Hoffnung aufflammte und wie wertvoll waren die Begegnungen mit lieben Menschen und das Gewinnen von neuen Freunden.

Es ist ein sehr emotionales Buch, das sich trotzdem leicht lesen lässt. Die bildhafte Erzählweise macht Pipers Geschichte sehr lebendig. Das Lesealter ab 10 Jahren finde ich zwar angemessen. Ich denke jedoch, dass es sinnvoll ist, wenn Eltern das Buch gerade mit den jüngeren Kindern zusammenlesen und über das Gelesene reden.

Für mich ist „Solange wir zusammen sind“ eine Geschichte voller wichtiger Botschaften. Sie unterhält – und das auf sehr liebenswerte Art und Weise – und gleichzeitig zeigt sie, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf und vor allem auch, was man durch Nächstenliebe und Zusammenhalt alles erreichen kann. Trotz der bedrückenden Situation von Pipers Familie und trauriger Momente hat mich die Geschichte mit einem wärmenden Gefühl eingehüllt.

Kurzum: Ich kann das Buch leichten Herzens empfehlen und vergebe die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Wunderschöne Geschichte für Pferdeliebhaber

Hope
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Darum geht's:
Die 13-jährige Emily zieht mit ihrer Mutter nach Neuseeland, wo die erfolgreiche Trabrenn-Trainerin einen neuen Job auf einem Gestüt annimmt. Anfangs tut sich Emily, deren Verhältnis zur ...

Darum geht's:
Die 13-jährige Emily zieht mit ihrer Mutter nach Neuseeland, wo die erfolgreiche Trabrenn-Trainerin einen neuen Job auf einem Gestüt annimmt. Anfangs tut sich Emily, deren Verhältnis zur Mutter auch nicht immer einfach ist, in ihrer neuen Heimat recht schwer. In der Pferdepflegerin Tiana und dem Praktikanten Tommy findet sie jedoch rasch neue Freunde, mit denen sie die Liebe zu den Pferden teilt. Als das Fohlen Hope Emilys Wege kreuzt, verliebt sie sich sofort in das Wildpferd. Doch Hope soll verkauft werden und Emily befürchtet, dass das Pferd nicht in gute Hände kommt. Sie ist bereit alles zu tun, um Hope vor einer ungewissen Zukunft zu bewahren.


​So fand ich's:
Damals als Schülerin – ja, das ist tatsächlich schon ein paar Jährchen her – habe ich Pferdebücher richtiggehend verschlungen. Und die Begeisterung für dieses Büchergenre ist bis heute nicht ganz verblasst. So hatte mich dann das Cover und die Kurzbeschreibung von „Hope“ sofort angesprochen und gleich nach den ersten Zeilen fühlte ich mich wieder ganz jung.


Im Ernst: Sarah Lark erzählt die Geschichte rund um das Wildpferd Hope genauso wie man sich so ein Pferdebuch vorstellt – mit viel Herz und vor allem mit der Liebe zur Natur und den Tieren. Auch wenn der Plot auf den ersten Blick etwas klischeebeladen klingt und die Story immer wieder Mal vorhersehbar ist, wurde ich doch mit dem einen und anderen Twist überrascht. Gerade auch das Ende hatte ich nicht ganz so erwartet, rundet jedoch geschickt die Geschichte in sich schlüssig und realistisch ab.


Besonders gut gefallen haben mir die Informationen über Neuseeland und seinen Wildpferden, welche die Autorin leicht und flüssig, fast schon spielerisch, in die Geschichte hat einfließen lassen. Auch über die Trainingsmethoden beim Trabrennsport habe ich einiges erfahren, was mir so nicht bewusst war.


Für mich war dieses Buch ein absolut gelungener Ausflug in meine Jugendlesezeit. Es ist ein kurzweiliges, spannendes Buch – eine wunderschöne Geschichte für alle die Pferde lieben.

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