Spannung für kurzweilige Lesestunden
Verschließ jede TürDarum geht‘s:
Nach einigen Schicksalsschlägen scheint Jules endlich ein bisschen Glück zu haben und ergattert einen wahren Traumjob. Sie darf im prunkvollen und traditionsreichen Bartholomew-Gebäude am ...
Darum geht‘s:
Nach einigen Schicksalsschlägen scheint Jules endlich ein bisschen Glück zu haben und ergattert einen wahren Traumjob. Sie darf im prunkvollen und traditionsreichen Bartholomew-Gebäude am New Yorker Central Park eine Wohnung „hüten“. Alles was sie für 1.000,- US-Dollar pro Woche tun muss, ist dort wohnen und einige Regeln beachten. So muss sie sich verpflichten jede Nacht im Apartment zu verbringen. Sie darf auch keinen Besuch empfangen. Diese Regeln erscheinen Jules zwar etwas sonderbar, aber die Freude über den tollen Job überwiegt vorerst. Nach und nach verunsichern jedoch seltsame Vorkommnisse die junge Frau. Als dann eine Kollegin, die Apartment-Sitterin Ingrid, ihr von einem dunklen Geheimnis erzählt, ist Jules sich sicher, dass etwas in dem altehrwürdigen Gebäude ganz und gar nicht stimmt.
So fand ich‘s:
In einem Luxusapartment wohnen und dafür Geld bekommen? Das ist schon eine tolle Vorstellung und ich kann grundsätzlich gut verstehen, dass eine junge Frau in New York, wo die Mieten so horrend teuer sind, bei diesem Jobangebot einfach zuschlagen muss. Dennoch hätte ich mir da ein bisschen mehr Misstrauen gewünscht. Bei einem Job, bei dem man so leicht Geld verdient, muss doch ein Haken sein. Mit der Zeit war mir als Leser dann auch klar, dass gerade diese Blauäugigkeit, die mich ab und an nervte, der Protagonistin ausgenutzt wurde.
Für meinen Geschmack begann das Buch recht langatmig. Erst nach ca. einem Viertel kühlte sich die Atmosphäre merklich ab und der Grusel begann. Und dann nahm die Geschichte die gewünschte Fahrt auf und gefiel mir immer besser. Der Plot ist geschickt aufgebaut, so dass man als Leser der Auflösung zusammen mit der Hauptfigur immer näher kommt.
Die beiden Zeitebenen, in denen die Geschichte erzählt wird, sind gut aufeinander abgestimmt und fügen sich so ineinander ein, dass die Spannung stetig steigt, ohne zu früh zu viel zu verraten.
Das Ziel des Autors ist es, dass es dem Leser kalt den Rücken runter läuft. Das ist ihm auch wirklich gelungen. Eine tiefgehende Story darf man hier nicht erwarten. Aber wenn man ein spannendes Buch sucht, das einem auch ohne viel Blutvergießen zum schnell weiter lesen verführt, wird man mit „Verschließ jede Tür“ auf seine Kosten kommen.