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Veröffentlicht am 24.07.2024

Eine fesselnde Geschichte über das Sich-Hinaus-Wachsen

Pony
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Darum geht’s:
Silas hat in seinem jungen Leben schon so einiges erlebt. Seine Mutter ist viel zu früh gestorben und er hat sogar einen Blitzschlag überlebt. Er lebt recht einsam mit seinem Vater auf einer ...

Darum geht’s:
Silas hat in seinem jungen Leben schon so einiges erlebt. Seine Mutter ist viel zu früh gestorben und er hat sogar einen Blitzschlag überlebt. Er lebt recht einsam mit seinem Vater auf einer abgelegenen Farm. Mit seinem besten Freund Mittenwool geht er durch dick und dünn. Das besondere an seinem Freund ist jedoch, dass nur er ihn sehen kann. Als eines Nachts drei Fremde seinen Vater überrumpeln und ihn zwingen, mit ihnen mitzugehen, macht sich Silas zusammen mit Mittenwool auf, um seinen Vater zu retten. Mutig stellt er sich so mancher Gefahr, sei sie real oder erscheint sie auch geisterhaft.

So fand ich’s:
Da Auggie aus R.J. Palacios „Wunder“ einer meiner Allzeit-Lieblingsfiguren ist, brannte ich darauf Silas kennenzulernen. Auch er ist ein sehr besonderer Junge und doch so ganz anders als Auggie. Überhaupt ist das Setting und somit auch die Atmosphäre so komplett anders als in dem buchstäblich wunderbaren Buch „Wunder“, so dass man fast meinen könnte, die Geschichte sei von einer anderen Autorin geschrieben worden. Dass jedoch auch dieses Buch absolut fesselnd und berührend ist, zeigt auf, dass die Autorin auch bei Silas‘ Abenteuer ihren ganz eigenen und für mich so besonderen Stempel aufgedrückt hat.

Für mich ist es gar nicht einfach, das Buch einzuordnen. Es spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im damals noch Wilden Westen. Doch auch die Technik entwickelt sich weiter und Silas‘ Vater beschäftigt sich begeistert mit der Fotografie. So hat die Geschichte für mich auch ein wenig von einem historischen Roman, wobei das Abenteuer und der Hauch von Mystik im Vordergrund stehen.

Silas ist so ein toller Junge und man muss ihn einfach gern haben. Er überwindet immer wieder seine Ängste, wobei ihm sein bester Freund Mittenwool dabei eine große Hilfe ist. Doch auch das mysteriöse Pony, dass wie aus dem Nichts plötzlich vor der Tür steht, wird zum treuen Begleiter des Jungen, der sich mutig auf den Weg macht, seinen Vater zu retten.

Die Autorin erzählt die Geschichte auf bezaubernde und gleichzeitig mitreißende Weise. Die Atmosphäre ist richtiggehend greifbar und ließ mich beim Lesen alles um mich herum vergessen. Auch die Entwicklung des Plots weiß zu überzeugen und lässt am Ende keine Fragen offen.

Einzig ein kleiner Wermutstropfen blieb nach dem Umblättern der letzten Seite zurück: Für mich war die Geschichte viel zu schnell zu Ende. Ich glaube, ich muss so auch nicht mehr betonen, dass es von mir für „Pony“ eine ganz klare Leseempfehlung gibt.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Gelungene Fortetzung

Das Retreat
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Darum geht’s:
Die sagenumwobene Insel Reapers’s Rock, Fels des Sensenmanns, war vor einigen Jahren Schauplatz ungeheuerlicher Taten eines Serienkillers und gilt seitdem bei den Einheimischen als verflucht. ...

Darum geht’s:
Die sagenumwobene Insel Reapers’s Rock, Fels des Sensenmanns, war vor einigen Jahren Schauplatz ungeheuerlicher Taten eines Serienkillers und gilt seitdem bei den Einheimischen als verflucht. Trotzdem wurde an dem idyllisch wirkenden Ort eine luxuriöse Wellness-Anlage errichtet. Ein schrecklicher Todesfall erschüttert jedoch die Ruhe und Entspannung. Eine junge Frau, die gar nicht auf der Insel sein sollte, wird zerschmettert am Fuße des Yoga-Pavillons gefunden. Die Ermittlerin Elin Warner, die noch an den Folgen der Vorkommnisse im Sanatorium im Schweizer Ort Montana zu knabbern hat, wird auf die Insel geschickt. Alles deutet auf einen Unfall hin. Dennoch lässt Elin ein ungutes Gefühl nicht los, dass doch mehr dahinterstecken könnte. Ein weiterer mysteriöser Todesfall eines Tauchers scheint ihre Befürchtungen zu bewahrheiten.

So fand ich’s:
Da ist er also, der zweite Fall von Elin Warner. Ich hatte ja im ersten Teil „Das Sanatorium“ so meine Mühe mit der jungen Ermittlerin. Zum Ende des ersten Bandes hin hat sich jedoch einiges aufgeklärt und als deutlich wurde, warum Elin so ist, wie sie ist, konnte ich mich leichter mit ihr anfreunden. Und obwohl die Autorin durchaus ihr Erzähltalent gezeigt hatte, gab es noch Luft nach oben. Umso gespannter war ich auf ihren zweiten Streich.

Nun ist die letzte Seite umgeblättert, was ich übrigens mit einem zufriedenen Gefühl tun konnte, und ich finde, dass Sarah Pearse ihre eigene Messlatte mit diesem Buch tatsächlich höher gelegt hat. Diesmal geht es viel mehr um den eigentlichen Fall und auch Elins Entwicklung hat mir gut gefallen. Sie hat noch einen längeren Weg vor sich und der Autorin ist es echt gut gelungen, diese kleinen Fortschritte bildlich und realistisch darzustellen. Es wäre auch unglaubwürdig gewesen, wenn sie gar nicht mehr mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hätte. In diesem Band war dieser Erzählstrang jedenfalls um einiges besser und für meinen Geschmack angenehmer dosiert.

Der Plot entwickelt sich von Anfang an spannend und gerade auch wegen den unterschiedlichen Perspektiven sehr lebendig und abwechslungsreich. Zum Schluss hin bleiben von meiner Seite her keine Fragen offen. Oh, nein, das stimmt nicht ganz. Der fast unsichtbare rote Faden, der bereits am Ende des ersten Bandes gesponnen wurde, wird hier noch verlängert und macht neugierig auf den nächsten Teil.

Für mich ist „Das Retreat“ ein angenehm zu lesender und spannender Thriller, ohne zu blutig oder zu dramatisch zu werden. Auch wenn es sich hier um einen abgeschlossenen Fall handelt, würde ich empfehlen, „Das Sanatorium“ vorab zu lesen, um Elins Entwicklung besser nachvollziehen zu können.

Jedenfalls bleibe ich sehr gerne an dieser Reihe dran und werde Elin auch bei ihrem nächsten Fall begleiten und hoffe, dass der erwähnte rote Faden sichtbarer wird…

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Krimi-Genuss auf höchstem Niveau

Stumme Gräber – Kira Lunds dritte Reportage
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Obwohl ich diese Krimi-Reihe immer wieder im Blick hatte, habe ich Kira Lund erst jetzt mit dem dritten Band kennengelernt. Es war wirklich höchste Zeit und einerseits schade, dass ich so lange gewartet ...

Obwohl ich diese Krimi-Reihe immer wieder im Blick hatte, habe ich Kira Lund erst jetzt mit dem dritten Band kennengelernt. Es war wirklich höchste Zeit und einerseits schade, dass ich so lange gewartet habe, um in diese Reihe einzusteigen, und gleichzeitig auch ein Glücksfall, da ich noch zwei Bände vor mir habe. :zwinker Aber der Reihe nach...

Schon nach wenigen Seiten war es offensichtlich, dass es sich bei Kira Lund um eine versierte und vor allem hoch engagierte Journalistin handelt. Ich konnte gar nicht anders und habe sie auf Anhieb gemocht. Mein absoluter Liebling ist jedoch ihr Hund Ditsch, der das sehr ernste Thema immer wieder Mal auflockert.

In der Tat geht es in diesem Krimi um ein düsteres Thema aus der norddeutschen Geschichte. Als Zugezogene hatte ich zugegebenermaßen keinen Bezug zum deutsch-dänischen Konflikt. Umso spannender war es für mich, in diesem Rahmen vieles darüber zu erfahren. Dem Autor ist es absolut gelungen, Wissenswertes in einen unterhaltsamen und sehr spannenden Krimi zu verpacken. Auch in diesem Buch hat H. Dieter Neumann gezeigt, wie gekonnt er einen Lesesog ohne unnötigem Blutvergießen oder überspitzten Dramatik erzeugen kann. Ich war jedenfalls sehr in der Geschichte gefangen.

Mir sind auch die vielen kleinen, aber feinen Zwischenmenschlichkeiten aufgefallen. Viele kleine Gesten und vor allem auch, wie die Protagonisten miteinander umgehen, wird so lebendig dargestellt, dass man das Gefühl hat, direkt selbst dabei zu sein.

Kurzum: "Stumme Gräber" ist Krimi-Unterhaltung auf höchstem Niveau und eine absolute Leseempfehlung für alle Genre-Fans.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

5,0 von 5 Sternen Ein neuer Autorinnenname, den man sich merken muss

Sie hat angefangen
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Darum geht’s:
Die Freundinnen Annabel, Esther, Tanya und Chloe kennen sich seit dem Gymnasium. Damals gingen sie zusammen durch dick und dünn. Mittlerweile sehen sie sich nicht mehr so oft, bis sie von ...

Darum geht’s:
Die Freundinnen Annabel, Esther, Tanya und Chloe kennen sich seit dem Gymnasium. Damals gingen sie zusammen durch dick und dünn. Mittlerweile sehen sie sich nicht mehr so oft, bis sie von der Einladung ihrer ehemaligen Mitschülerin Poppy überrascht werden. Obwohl die Mädels Poppy in der Schule gemoppt haben, lädt sie die vier zu ihrem Junggesellinnen-Abschied auf eine Privatinsel in der Karibik ein. Als sie Poppy wiedersehen, staunen sie, wie gut sie aussieht und dass sie sich so verhält, als ob nie etwas zwischen den fünf jungen Frauen vorgefallen sei. Doch mit der Zeit spitzt sich die Stimmung auf beklemmende Weise zu und auch Poppys Auftreten verändert sich nach und nach.

So fand ich‘s:
Schon der Prolog weiß zu fesseln, so dass ich sofort in der Geschichte drin war. Es war wie eine gute Vorspeise, die den Magen öffnet und Lust auf mehr macht. Es ging dann auch direkt fesselnd weiter, da man von Anfang an spürte, dass im Hintergrund viel mehr schwelt, als man zu Beginn zu ahnen vermag.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es kommen alle Protagonistinnen selbst zu Wort. So bekommt man einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Denk- und Fühlweisen. Die sich abwechselnden Blickwinkel fügen sich gut zusammen, so dass der Gesamtblick nie verloren geht. Die Figuren bleiben etwas oberflächlich – aber rückblickend ist das für mich vollkommen okay. Denn jede hat etwas zu verbergen und es sind Figuren, mit denen ich mich nicht wirklich anfreunden, geschweige denn identifizieren möchte. Die Autorin hat jedenfalls meiner Meinung nach großes Talent, Charakterzüge lebendig und realistisch darzustellen und zeigt mit dieser Geschichte, dass ich nicht bei jeder Lektüre eine Lieblingsfigur benötige, um mich gut zu unterhalten. Natürlich habe ich für die eine oder andere mehr Mitgefühl empfunden. Doch mehr verrate ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht.

Teilweise sind die Vorkommnisse aus der Gymnasiumzeit, die man aus Poppys Tagebucheinträgen erfährt, schwer zu ertragen. Dieses Wissen ist jedoch wichtig, um Poppys Verhalten zu verstehen. Es ist furchtbar, zu was manche Menschen fähig sind und was sie anderen antun. Es gibt einzelne blutige Szenen, die aber zum Glück nicht überhandnehmen. Die Autorin konzentrierte sich hauptsächlich auf die psychische Ebene.
Eine bestimmte Szene am Anfang des letzten Drittels hat mich auf eine völlig unerwartete Wendung gebracht. Dennoch wurde es nicht langweilig und für mich gehört dieses Buch zu denjenigen, die man jeweils nur schwer beiseitelegt. Ich habe immer darauf hin gefiebert, weiterlesen zu dürfen und rauszufinden, ob meine Theorie stimmen könnte.

Der Plot bleibt durchwegs und bis zum Ende hin in sich schlüssig und es bleiben auch keine Fragen offen, was mich zusätzlich von der Autorin überzeugt hat. Für mich war das eine äußerst fesselnde Lektüre darüber, zu was Mobbing führen kann. Sian Gilbert ist jedenfalls ein Name, den man sich gut merken muss und ich hoffe, dass es bald Nachschub von ihr geben wird.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Wichtiges Thema spannend und edukativ umgesetzt

Climate Action
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Darum geht’s:
Zwei Mädchen, die sich nicht kennen, begegnen sich im Bus. Als das eine Mädchen fluchtartig den Bus verlässt, rempelt sie scheinbar unbeabsichtigt das andere Mädchen an. Dabei steckt sie ...

Darum geht’s:
Zwei Mädchen, die sich nicht kennen, begegnen sich im Bus. Als das eine Mädchen fluchtartig den Bus verlässt, rempelt sie scheinbar unbeabsichtigt das andere Mädchen an. Dabei steckt sie ihr heimlich ein Buch zu. Daheim angekommen, entdeckt das zweite Mädchen das Buch, das sich als Tagebuch entpuppt, das sehr heikle Details enthält. Es erzählt die Erlebnisse von drei jugendlichen Klimaaktivist:innen. Das Mädchen muss sich entscheiden, was sie nun tut. Geht sie mit dem Tagebuch zur Polizei oder nimmt sie Kontakt zu den Jugendlichen auf? Du als Leser:in entscheidest mit…

So fand ich‘s:
Den Autor Christian Linker habe ich erst kürzlich für mich entdeckt und ich mochte seine Geschichte „Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit“ sehr. Auch in diesem Buch trifft er wieder gekonnt den Ton der jugendlichen Protagonisten. Trotzdem war für mich zu Beginn die besondere Erzählweise, die mich als Leserin direkt anspricht, etwas gewöhnungsbedürftig. Es liest sich so, als ob man selbst die Person wäre, welcher das Tagebuch zugesteckt wird. Die Idee finde ich sehr originell und auch die Umsetzung ist wirklich gelungen. So kam ich dann doch noch gut in die Geschichte rein.

Der Plot basiert auf dem hochaktuellen Thema des Klimawandels und wie sich die jungen Menschen dabei fühlen. Hier zeigt der Autor großes Einfühlungsvermögen und setzt auch den Leser geschickt als Protagonist ein. Beim Lesen bekommt man die Gelegenheit, in den jeweiligen Situationen zu entscheiden, wie man sich verhalten würde.

Das Buch beleuchtet meiner Meinung nach die Aktivitäten der Klimaaktivisten auf sehr neutrale und diplomatische Weise und ich hatte auch nie das Gefühl, vom Autor beeinflusst zu werden. Die Geschichte zeigt auf eindrückliche Weise auf, dass jede Entscheidung, die man trifft, und auch jede Tat ihre eigenen Konsequenzen mit sich bringen.

„Climate Action“ ist alles andere als ein „normaler“ Jugendroman, bietet jedoch gerade auch deshalb spannende und gleichzeitig edukative Unterhaltung. Ich kann mir das Buch sehr gut als Schullektüre und auch als Familienlektüre vorstellen, da es viel Diskussionspotenzial mitbringt.

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