Eine fesselnde Geschichte über das Sich-Hinaus-Wachsen
Darum geht’s:
Silas hat in seinem jungen Leben schon so einiges erlebt. Seine Mutter ist viel zu früh gestorben und er hat sogar einen Blitzschlag überlebt. Er lebt recht einsam mit seinem Vater auf einer ...
Darum geht’s:
Silas hat in seinem jungen Leben schon so einiges erlebt. Seine Mutter ist viel zu früh gestorben und er hat sogar einen Blitzschlag überlebt. Er lebt recht einsam mit seinem Vater auf einer abgelegenen Farm. Mit seinem besten Freund Mittenwool geht er durch dick und dünn. Das besondere an seinem Freund ist jedoch, dass nur er ihn sehen kann. Als eines Nachts drei Fremde seinen Vater überrumpeln und ihn zwingen, mit ihnen mitzugehen, macht sich Silas zusammen mit Mittenwool auf, um seinen Vater zu retten. Mutig stellt er sich so mancher Gefahr, sei sie real oder erscheint sie auch geisterhaft.
So fand ich’s:
Da Auggie aus R.J. Palacios „Wunder“ einer meiner Allzeit-Lieblingsfiguren ist, brannte ich darauf Silas kennenzulernen. Auch er ist ein sehr besonderer Junge und doch so ganz anders als Auggie. Überhaupt ist das Setting und somit auch die Atmosphäre so komplett anders als in dem buchstäblich wunderbaren Buch „Wunder“, so dass man fast meinen könnte, die Geschichte sei von einer anderen Autorin geschrieben worden. Dass jedoch auch dieses Buch absolut fesselnd und berührend ist, zeigt auf, dass die Autorin auch bei Silas‘ Abenteuer ihren ganz eigenen und für mich so besonderen Stempel aufgedrückt hat.
Für mich ist es gar nicht einfach, das Buch einzuordnen. Es spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im damals noch Wilden Westen. Doch auch die Technik entwickelt sich weiter und Silas‘ Vater beschäftigt sich begeistert mit der Fotografie. So hat die Geschichte für mich auch ein wenig von einem historischen Roman, wobei das Abenteuer und der Hauch von Mystik im Vordergrund stehen.
Silas ist so ein toller Junge und man muss ihn einfach gern haben. Er überwindet immer wieder seine Ängste, wobei ihm sein bester Freund Mittenwool dabei eine große Hilfe ist. Doch auch das mysteriöse Pony, dass wie aus dem Nichts plötzlich vor der Tür steht, wird zum treuen Begleiter des Jungen, der sich mutig auf den Weg macht, seinen Vater zu retten.
Die Autorin erzählt die Geschichte auf bezaubernde und gleichzeitig mitreißende Weise. Die Atmosphäre ist richtiggehend greifbar und ließ mich beim Lesen alles um mich herum vergessen. Auch die Entwicklung des Plots weiß zu überzeugen und lässt am Ende keine Fragen offen.
Einzig ein kleiner Wermutstropfen blieb nach dem Umblättern der letzten Seite zurück: Für mich war die Geschichte viel zu schnell zu Ende. Ich glaube, ich muss so auch nicht mehr betonen, dass es von mir für „Pony“ eine ganz klare Leseempfehlung gibt.