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Veröffentlicht am 30.12.2022

Für große und kleine Fantasyfans

Emma und das vergessene Buch
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Mein Eindruck zum Hörbuch...

Darum geht’s:
Emma ist Internatsschülerin auf Schloss Stolzenburg. Zusammen mit ihren Freundinnen gründet sie eine Art Buchclub. Beim Aufräumen der alten Bibliothek, wo das ...

Mein Eindruck zum Hörbuch...

Darum geht’s:
Emma ist Internatsschülerin auf Schloss Stolzenburg. Zusammen mit ihren Freundinnen gründet sie eine Art Buchclub. Beim Aufräumen der alten Bibliothek, wo das Clubzimmer eingerichtet werden soll, findet sie ein altes, mysteriöses Buch, das auf den ersten Blick wie die Chronik der Schule aussieht. Doch bald entdeckt Emma die geheime Macht des Buches: Alles, was man hineinschreibt, wird wahr. Emma nutzt die Möglichkeiten, um im Schulalltag das eine oder andere zum Besseren zu verändern. Doch was zunächst wie ein Spiel beginnt, entwickelt sich immer mehr zur Gefahr, da nichts wirklich so geschieht, wie sich Emma das ausgemalt hatte. Gleichzeitig erfährt sie vom Verschwinden eines Mädchens namens Gina, das vor ein paar Jahren ebenfalls Internatsschülerin war. Ist es Zufall, dass ihr Bruder Darcy gerade jetzt auf Schloss Stolzenburg auftaucht, um nach seiner Schwester zu suchen? Und was hat das Märchen über einen Faun, das die „Erfinderin“ des Buches geschrieben hat, mit Ginas Verschwinden zu tun? Die Geschichte wird immer mysteriöser und zu allem Übel sind Emma und Darcy wie Hund und Katze…

So fand ich’s:
Es dauerte nur ein paar Minuten bis ich direkt in der Geschichte drin war. Schon zu Beginn hat mich Mechthild Gläser auch hier wieder mit ihrem Erzähltalent begeistert und die Sprecherin Lydia Herms passte so gut zur Figur Emma, so dass ich immer das Gefühl hatte, Emma persönlich zu kennen und dass sie die Geschichte auch nur gerade mit ihr erzählte.

Bevor Emma das Buch findet, konnte ich als Hörerin Internatsluft schnuppern und die ganz normalen Schüler von Schloss Stolzenburg kennenlernen – mit ihren größeren und kleineren Sorgen, wie wir sie alle selbst kennen. Obwohl es natürlich modern erzählt wird, fühlte ich mich ein wenig an meine Frühlesezeit erinnert, in der ich Internatsgeschichten wie z.B. Dolly etc. geradezu verschlungen hatte.

Und als dann die Geschichte mit dem Auftauchen des „vergessenen Buches“ immer mysteriöser wurde, war es endgültig um mich geschehen und ich war immer begeisterter von dieser absolut gelungenen Mischung aus Teenager-Geschichte mit modernen Problemen, Sorgen und Ängsten und der fantasievollen Turbulenzen rund um das Märchen über den Faun und der geheimen Macht des alten Buches.

Ich höre Hörbücher gerne auch während der Erledigung des Haushalts. Hier wurde die Geschichte aber mit der Zeit immer spannender, so dass ich mich je länger je öfter dabei ertappte, beim Aufräumen und Putzen innezuhalten und einfach nur gebannt zuzuhören.

Auch die Entwicklung des Plots konnte mich bis zum Schluss hin überzeugen, so dass ich von der Geschichte und dem Ende zwar begeistert, aber auch ein wenig traurig war, Schloss Stolzenburg verlassen zu müssen.

Für mich ist „Emma und das vergessene Buch“ ein spannendes und unterhaltsames Hörerlebnis gewesen und ich bin überzeugt, dass es auch als Buch sehr gut funktioniert und nicht nur jüngere Leser sondern auch junggebliebene Fantasyfans zu begeistern vermag.

Ich bin froh, dass ich noch ein Buch von Mechthild Gläser auf dem SuB habe („Das Buch der Seelen“) auf das ich mich jetzt erst recht freue.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Eigenwilliges, aber berührendes Weihnachtsmärchen

Andere Sterne
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Darum geht’s:
Ronja lebt mit ihrer großen Schwester Melissa und ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Da der Vater mit Alkoholproblemen kämpft, hat das große Einwirkungen auf das Familienleben ...

Darum geht’s:
Ronja lebt mit ihrer großen Schwester Melissa und ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Da der Vater mit Alkoholproblemen kämpft, hat das große Einwirkungen auf das Familienleben und die Mädchen müssen auf viel verzichten. Sie sind jedoch froh und dankbar, einander zu haben. Ronjas größter Wunsch wäre ein Christbaum für das Weihnachtsfest. Die Erfüllung des Wunsches scheint zum Greifen nah, als dem Vater ein Job bei einem Weihnachtsbaummarkt angeboten wird. Es sieht so aus, als ob alles gut werden könnte… wenn nicht der Vater ein Rückfall erleiden würde. Melissa will aber nicht aufgeben und nimmt kurzer Hand seine Stelle ein. Ronja unterstützt sie, wo sie nur kann. Doch ein Sturm zieht auf – in Form des strengen Chefs und auch das Wetter wird immer stürmischer und eisiger…

So fand ich’s:
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ronja erzählt und ich finde, dass die Autorin den Tonfall der Schülerin perfekt getroffen hat. Man sieht alles durch Kinderaugen und empfindet beim Lesen alles intensiv mit. Ronja und Melissa sind so tapfere Mädchen und verlieren trotz allen Entbehrungen nie den Mut. Dadurch ist es trotz bedrückender Atmosphäre eine Geschichte über Wünsche, Hoffnung und Herzenswärme.

Für mich ist die Geschichte schwer einzuordnen. Es gibt Ansätze von einem modernen Märchen. Allerdings muss man bereit sein und sich darauf einlassen, um dann das „Märchenhafte“ zu entdecken. Ich finde aber auch, dass die Erzählung vor allem zum Schluss hin etwas von einer Parabel hat.

Das Ende hat mich erst verwirrt zurück gelassen und ich musste die letzten Seiten ein zweites Mal lesen und alles dann erstmal auf mich wirken lassen. Der Schluss ist im Grunde offen und es ist nicht so richtig klar, was genau geschieht und vor allem wie es weitergehen wird. Da bleibt sehr viel Spielraum für die eigene Phantasie des Lesers und ich könnte mir vorstellen, dass das nicht immer gut ankommt. Je länger ich aber darüber nachdenke, passt das Ende tatsächlich perfekt zu dem, wie sich die Geschichte im Verlaufe entwickelt hat.

Romantik und Kitsch darf man hier auf keinen Fall suchen. Es ist eine Geschichte über einen grauen und vor allem schwierigen Kinderalltag. Dennoch verliert man den „Stern“, sprich die Hoffnung, durch Ronjas Wesen und ihre besondere Gedankenwelt nie aus den Augen.

Es ist ein Büchlein, auf das man sich meiner Meinung nach einlassen muss. Aber dann bekommt man ganz besonders berührende Lesemomente geschenkt.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Ein Buch, das Spaß macht (trotz wenig Weihnachtsglitzer)

Küsse, Kekse & Weihnachtszauber
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Darum geht‘s:
Kortney ist Bäckerin mit Leib und Seele und arbeitet im Restaurant des Green Lane Zoos. Ihre Cookies in Tierform sind ein richtiger Verkaufsschlager. Ihr Traum von einer eigenen Backstube ...

Darum geht‘s:
Kortney ist Bäckerin mit Leib und Seele und arbeitet im Restaurant des Green Lane Zoos. Ihre Cookies in Tierform sind ein richtiger Verkaufsschlager. Ihr Traum von einer eigenen Backstube ist jedoch leider sehr weit entfernt. Umso weniger mag sie reiche Schnösel, wie zum Beispiel den Baulöwen Jackson M. Vandas. Er hat zwar dem Zoo ein neues Elefantenhaus ermöglich, aber Kortney sieht in ihm nur einen aufgeblasenen Snob, der sogar ihre Leckereien verschmäht. Und doch liegt ein Knistern in der Luft, wenn sie aufeinandertreffen…

So fand ich‘s:
Überall weihnachtet es sehr und ich liebe es in dieser Zeit, auf dem Sofa eingekuschelt Wohlfühlbücher, die in der Weihnachtszeit spielen, zu lesen. Und dann noch das Setting in einem Zoo? Ja, da konnte ich nicht einfach so an diesem Buch vorbeigehen…

Kortney hat mich dann zu Beginn auch richtig begeistert mit ihrer enthusiastischen und frechen Art. Ihr Herz liegt auf der Zunge, was ihr auch manchmal richtig Probleme einbringt. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Mit der Zeit empfand ich sie dann aber leider auch etwas zu aufgekratzt, was ich ab und an als anstrengend empfand.

Jackson finde ich dagegen als Figur gut gelungen und der richtige Gegenpol zur quirligen Kortney. Positiv überrascht hat mich die Konstellation von einem Paar mit einem Altersunterschied von 25 Jahren und auch, dass Jackson nicht auf Anhieb als typischer Traummann dargestellt wird. Das findet man in solchen Büchern nicht oft, empfinde ich daher als Mal was Neues und durchaus realistisch.

Die Geschichte wird in einem flotten und daher angenehmen Tempo erzählt. Die Sprache der Autorin kommt manchmal etwas flapsig rüber, was aber zur Figur von Kortney gut passt. Dennoch ging mir dadurch ein bisschen die Romantik unter.

Was mir leider auch fehlte war eine gute Portion von Weihnachtsglitzer und der entsprechenden Stimmung. Weihnachten wird hier zum Komparsen degradiert und spielt für meinen Geschmack eine viel zu untergeordnete Rolle. Die Geschichte hätte sozusagen zu jeder Jahreszeit spielen können und hätte immer noch gleich funktioniert und gewirkt.

Trotzdem hat das Buch auch Spaß gemacht. Für mich ist es ein schwungvoller Liebesroman – ein ideales Zwischendurch-Buch für gute Laune.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Die Schatten über uns
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Darum geht‘s:
Mia und Finn sind dabei eine Familie zu gründen und haben sich dafür ein Haus gekauft, das sie renovieren möchten. Während der Sanierungsarbeiten entdeckt Mia eine Nachricht, die in eine ...

Darum geht‘s:
Mia und Finn sind dabei eine Familie zu gründen und haben sich dafür ein Haus gekauft, das sie renovieren möchten. Während der Sanierungsarbeiten entdeckt Mia eine Nachricht, die in eine Fußleiste eingeritzt worden war: „Ich werde sie vom Dachboden retten“. Trotz böser Vorahnungen untersuchen sie daraufhin den Dachboden gründlich und machen eine furchtbare Entdeckung, die es ihnen unmöglich macht, im Haus zu bleiben.

Das junge Paar kommt bei Finns Eltern unter. Doch Mia lässt den grausigen Fund einfach nicht los und sie beginnt nachzuforschen, was in dem Haus damals passiert ist. Was sie herausfindet, bringt ihre ganze Welt ins Wanken. Doch das wahre Ausmaß des Grauens kann sie vorerst nur erahnen…

So fand ich‘s:
Das Buch fängt recht gelassen an: ein junges Paar, das bald ein Kind bekommt, sucht sich ein Zuhause und da es nicht zu viel kosten darf, entscheiden sie sich für ein renovierungsbedürftiges Haus. Schon bald entdeckt man die starken Charaktere, mit denen der Autor seine Figuren ausgestattet hat und man spürt in der Familie eine gewisse Anspannung – vor allem zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Diese Anspannung steigert sich nach der grausigen Entdeckung, die sie auf dem Dachboden des neu erstandenen Hauses machen.

Als ich anfange zu erahnen, in welche Richtung die grausamen Taten, die in dieser Geschichte den Grundstein bilden, gehen, haderte ich mit mir, ob ich das Buch weiterlesen sollte. Ich befürchtete, dass mir das alles persönlich zu nahe gehen könnte. Aber inzwischen hatte mich der Autor so sehr am Haken, dass ich dann doch nicht aufhören konnte mit lesen. Ich finde es faszinierend, wie er es schafft, mich mit der Entwicklung der Geschichte abzuschrecken, mich aber gleichzeitig so zu fesseln, dass ich es nicht schaffe, das Buch wegzulegen. Zwischenzeitlich fühlte ich mich förmlich wie das berühmte Kaninchen, das von der Schlange hypnotisiert wird.

Und immer wenn ich meinte zu wissen, was „damals“ wirklich passiert war, wurde ich durch eine überraschende Wendung eines besseren gelehrt. Mir blieb mehr als einmal die Spucke weg.
Dieses Buch ist alles andere als ein klassischer Psychothriller. Und der Autor versteht es ausgezeichnet, nicht nur mit der Psyche seiner Figuren sondern auch mit der seiner Leser zu spielen. Und das macht für mich gerade den Reiz dieses Buches aus.

Als ich die letzte Seite umgeblättert hatte, musste ich erstmal tief durchatmen und eine Weile innehalten. Die Geschichte hat es wirklich in sich. Und wenn es ein Buch gibt zu dem der Ausdruck „unter die Haut gehen“ passt, dann ist es dieses hier.

Es war mein erstes Buch von John Marrs und hat meiner zarten Seele einiges abverlangt. Aber die Faszination ist dann doch größer und ich werde mir seine anderen Bücher noch genauer anschauen. Aber jetzt brauche ich erstmal ein Wohlfühlbuch…

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Spannende Familiensaga

Das Geheimnis des Orangengartens
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Darum geht’s:
Leandra, eine junge Frau im heutigen Berlin, arbeitet als Übersetzerin. Ihr neuer Auftrag gibt ihr schon von Beginn an Rätsel auf. Warum möchte ihr Auftraggeber, der Schmuckhersteller Rufin, ...

Darum geht’s:
Leandra, eine junge Frau im heutigen Berlin, arbeitet als Übersetzerin. Ihr neuer Auftrag gibt ihr schon von Beginn an Rätsel auf. Warum möchte ihr Auftraggeber, der Schmuckhersteller Rufin, unbedingt, dass sie auf seinem Familienanwesen wohnt? Und was sind das für mysteriöse Geräusche, die sie nachts wahrnimmt? Selbst als man versucht sie zu vergiften, ahnt sie noch nicht, wie das Schicksal der Familie Rufin mit ihrer eigenen Familie und insbesondere mit ihrer Vorfahrin Emilia zusammenhängt.

Ende des 19. Jahrhunderts wird Emilia mit dem Schmuckhersteller Witt zwangsverheiratet und wohnt fortan in einem goldenen Käfig. Sie leidet sehr unter dem Jähzorn ihres Ehemannes. Als seine Spielsucht die Existenz der ganzen Familie bedroht, wird Emilias Situation noch schlimmer und sie droht daran zu zerbrechen. Das ungewöhnliche Angebot von Emanuel Rufin, einem Gläubiger ihres Mannes, scheint der einzige Ausweg für sie zu sein.

So fand ich’s:
Ich habe die Autorin Reena Browne erst kürzlich durch ihre “Aubreys End”-Reihe für mich selbst entdeckt. Mir gefällt ihr Erzählstil außerordentlich gut, mit dem sie es schafft, mein Kopfkino auf vollen Touren laufen zu lassen. Es wundert also nicht, dass mich dieses Cover und die Kurzbeschreibung schon fast magisch angezogen haben. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Bereits auf den ersten Seiten zeigt sich auch hier wieder das Erzähltalent der Autorin. Sie überzeugt mich, mit der Darstellung der beiden verschiedenen Zeitebenen: die Abschnitte, die im 19. Jahrhundert spielen, lassen sofort ein “Downton”-Abbey-Feeling aufkommen, ohne zu klischeebehaftet zu sein. Und die Teile aus unserer Zeit kommen sprachlich passend lockerer und moderner rüber.

Den Plot-Aufbau finde ich sehr gelungen – fast ein bisschen wie ein Puzzle. Als Leser entdecke ich immer wieder interessante Details, die zum Gesamtbild beitragen und so auch zum Spekulieren einladen. Teilweise liest sich dieses Buch wie ein Krimi, dann wieder wie ein historischer Roman, teils wie eine Liebesgeschichte – es ist einfach alles drin, was mein Leserherz begehrt.

Der einzige Wermutstropfen ist für mich die relativ kleine Seitenzahl. Ein paar zusätzliche Kapitel hätten der Geschichte auf jeden Fall gut getan. So kam einiges ein wenig zu kurz – z.B. ging mir die Liebesgeschichte etwas zu holterdiepolter und die Romantik konnte nur ein bisschen aufblitzen.

Alles in allem hat mich „Das Geheimnis des Orangengartens“ bestens unterhalten. Besonders gut gefallen haben mir auch die wohldosierten mystischen Elemente. Sie sind sehr glaubhaft eingebaut und wirken nie übertrieben. Gleichzeitig versprühen sie einen kleinen Hauch von Mystik über der ganzen Geschichte – Verbindungen, die von Herzen kommen. Einfach schön… Und sehr gerne mehr davon.

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