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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

Kirschig

Kirschkernküsse mit Meerblick
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Als Osnabrückerin freut es mich, wenn auf den ersten Seiten von einem Dorf am Teutoburger Wald die Rede ist, von Kirschmonster, Kirschkönigin und Kirschblüten und besonderen Rezepten. Warum das Dorf nicht ...

Als Osnabrückerin freut es mich, wenn auf den ersten Seiten von einem Dorf am Teutoburger Wald die Rede ist, von Kirschmonster, Kirschkönigin und Kirschblüten und besonderen Rezepten. Warum das Dorf nicht beim Namen nennen? Hagen am Teutoburger Wald. Aber es geht von da aus steil nach Norden, nach Flensburger. Denn Louisa hat ihre Stelle als Erzieherin verloren und verlässt das Hotel Mama gen dänische Grenze. Dort vergisst sie geschwind ihren Tanzpartner aus Hagen, denn sie lernt flugs Erik kennen und Ellie, die ihr eine zweite beste Freundin wird und eine Wohnung findet sie bereits am ersten Tag. Büschen viel auf einmal.
Die Handlung ist nett, teilweise etwas zu hopplahopp aufeinanderfolgend und sehr vorhersehbar. Nett für ein paar Stunden und dürfte auch als Bettlektüre im positiven Sinn gut funzen.

Veröffentlicht am 10.05.2024

Na ja, ne

Die Frauen von Capri – Das Lied vergangener Sommer
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Bei Antonia Riepp ist es immer so eine Sache. Der erste Roman der "Frauen von Capri" war wunderbar. Ebenso gefiel mir der erste Band von "Belmonte" während die nachfolgende Bände viel zu trivial waren. ...

Bei Antonia Riepp ist es immer so eine Sache. Der erste Roman der "Frauen von Capri" war wunderbar. Ebenso gefiel mir der erste Band von "Belmonte" während die nachfolgende Bände viel zu trivial waren. Bei diesem zweiten (?) Band der Frauen von Capri ist es genauso. Der Anfang ist gut: sehr lesbar, drei Frauen und ein Mann, der einmal Sohn und zwei Mal Gatte war, eine Villa und ein bisschen Drumherum.

Das Drumherum kam ein wenig kurz. Die Lebensbeschreibungen der zwei Witwen von Carlos und seine Mutter, eine ehemalige Operndiva, sind gelungen. Dann grätscht da noch die Haushälterin mit ihrer Tochter hinein. Es hat einen Überfluss an Frauen, dieses Buch. Es fehlen Männer. Kurz vor Ende kommt einer hinzu, ein Geologe, er ahnt, dass die Villa auf der Klippe bald hinunterstürzen wird. Der Klimawandel... Ach, Mensch, wäre sie doch bei ihrer Familiengeschichte geblieben! Erosion gab es schon immer, mit und ohne Klimawandel und das ein Teil des Geländes am Ende wirklich abschmiert, wer hätte es gedacht?!? Eben. Die erste Hälfte ist gut verfasst und dann driftet es ab in den "Groschenroman". Leider.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Imposant

Das letzte Feuer
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Die Provence besteht zum Teil aus einer ziemlich kargen Landschaft, die man erst fruchtbar machen muss bevor man ernten kann. So manches Bergdorf konnte vor dem Einsetzen des Tourismus ein Liedchen davon ...

Die Provence besteht zum Teil aus einer ziemlich kargen Landschaft, die man erst fruchtbar machen muss bevor man ernten kann. So manches Bergdorf konnte vor dem Einsetzen des Tourismus ein Liedchen davon singen. Maria Borrely lebt nicht mehr, ihre Bücher werden wieder neu aufgelegt und übersetzt. Und ich bin froh darüber, denn sie schrieb nicht nur hervorragend, sie beschrieb das damalige Lebensgefühl sehr eindrücklich. Man kann die distelige, sandig-lehmige, schroff-bergige Provence förmlich riechen. Die Macchia, in der die Ziegen grasen und die Hühner scharren. Das karge Leben der Bergbauern, die lieber nicht am tosenden Fluss wohnen sondern nur den Auenbereich nutzen. Als der Fluss "gezähmt wird, trauen sich die meisten Dorfbewohner nach unten in die Nähe des Ufers. Dort ist das Leben weit weniger kompliziert, denn der fruchtbare Auenboden bringt gute Erträge. Einzig die starrsinnige Alte, Pélagie, bleibt am Berg. Sie kennt die Fluten der Flüsse, die es von Zeit zu Zeit gibt und traut dem Wasser nicht allzusehr.

Das Buch ist zwar nicht lang, aber der Text beeindruckt trotz kurzer Kapitel und weniger Worte. Man liest zwischen den Zeilen, so, wie man die Düfte der Macchia einatmen würde und doch mehr im Gestrüpp entdeckt als vorher geahnt.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Gruselig und abenteuerlich

The Hike
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Vier Frauen machen jährlich einmal im Jahr zusammen Urlaub. Normalerweise in ein sonniges Land, aber dieses Mal geht es nach Norwegen und die Stimmung ist bei ihrer ungewohnten Wanderungen nicht immer ...

Vier Frauen machen jährlich einmal im Jahr zusammen Urlaub. Normalerweise in ein sonniges Land, aber dieses Mal geht es nach Norwegen und die Stimmung ist bei ihrer ungewohnten Wanderungen nicht immer die beste. Irgendwann kippt sie ganz. Man vermutet bereits zu Beginn, dass es ein gruseliger Krimi werden könnte und damit liegt man richtig. Die Freundinnen gehen körperlich und seelisch über ihre Grenzen hinaus. Die meisten Begegnungen mit anderen verlaufen geheimnisvoll und teils böse. Das Böse an sich scheint mit zu wandern.
Sehr viel Gänsehautmomente, gut beschriebene Landschaften und vor allem das Gruselige wird betont. Kein Roman für nachts. Kein Krimi, eher ein gruseliger Abenteuerroman und hervorragend aufgebaut.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

kurzweilig

Die Bibliothek der guten Taten
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Verschiedene Figuren treffen aus sehr unterschiedlichen Gründen in einem Haus in der Bretagne aufeinander. Eine Art Zweckgemeinschaft wird gebildet. Sie wollen sich gegenseitig heilen und den Sinn des ...

Verschiedene Figuren treffen aus sehr unterschiedlichen Gründen in einem Haus in der Bretagne aufeinander. Eine Art Zweckgemeinschaft wird gebildet. Sie wollen sich gegenseitig heilen und den Sinn des Lebens finden. Vorerst kursieren die merkwürdigsten Vorurteile. Bis den meisten irgendwann klar wird: Es geht nur zusammen und es ist besser, wenn alle füreinander da sind.
Eine Bibliothek, eine Buchhandlung und ein Büchercafé sind wichtige Treffpunkte. Dazu kommt unheimlich guter Wortwitz sowie geistreiche literarische Unterhaltungen, die es in sich haben. Sehr kurzweilig!