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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2023

Interessante Einblicke gewährend

Fräuleinwunder
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Elly lebt 1954 mit ihrer Mutter zusammen in einer Wohnung. Und hofft sehr darauf, dass „ihr“ Peter heil zurückkehrt. Er fährt zur See und ist auf dem Weg nach Südamerika verschollen. Währenddessen geht ...

Elly lebt 1954 mit ihrer Mutter zusammen in einer Wohnung. Und hofft sehr darauf, dass „ihr“ Peter heil zurückkehrt. Er fährt zur See und ist auf dem Weg nach Südamerika verschollen. Währenddessen geht es bei Ellys Arbeitsplatz hoch her.

Der NWDR setzt Elly für seine erste Spieleshow ein. Die Autorin hat sich ein paar künstlerische Freiheiten erlaubt, aber es gab tatsächlich bereits vor den Sechzigern Quizshows, Peter Frankenfeld mischt ebenso mit wie der Beginn einer Talkshow mit Romy Schneider. Dabei bekommt Elly es nicht nur mit den Promis zu tun sondern auch mit niederträchtigen Kollegen. Auch familiär tut sich Einiges bei ihr. Ihre Mutter wird erwachsen und lernt sich selbstständig zu verhalten. Ihr Vater steht allein auf weiter Flur und das rächt sich. So steht Elly auch hier zwischen den Stühlen.

Es ist ein guter zweite Teil geworden. Aber weit weniger spritzig als der erste, dafür nachdenklicher und keineswegs schlechter. Sehr interessante Einblicke in die ersten Schritte hin zu den späteren Talkshows und Ratesendungen mit Hintergrundinformationen. Angenehm in die Story eingebunden und kurzweilig-interessant zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

kurzweilig

Immer am Meer entlang
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Josi und Paul machen einen richtigen Roadtrip – immer am Meer entlang. Gefühlvoll, aber ohne jeglichen Kitsch

Die beiden Figuren erzählen abwechselnd aus ihrer eigenen Perspektive. Dadurch schleichen ...

Josi und Paul machen einen richtigen Roadtrip – immer am Meer entlang. Gefühlvoll, aber ohne jeglichen Kitsch

Die beiden Figuren erzählen abwechselnd aus ihrer eigenen Perspektive. Dadurch schleichen sich einige – immerhin nur wenige! – inhaltliche Redundanzen ein. Beide sind gut ausgearbeitet, man kann sie sich und die Landschaften, die sie bereisen, sehr gut vorstellen. Dazu passt der lockerleichte Erzählstil, der mich sofort mit auf die Reise nimmt und irgendwie dabei sein lässt. Sehr angenehm und ideal für den Garten oder einen echten Tag am Strand!

Veröffentlicht am 05.06.2023

gut

Das Mädchen im Zitronenhain
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Vicky wächst in den 1950-er Jahren in München auf. Man erfährt in Rückschauen etwas über die letzten beiden Kriegsjahre, die sie teils in der Stadt, teils auf dem Land erfährt. Und viel über ihr Studium ...

Vicky wächst in den 1950-er Jahren in München auf. Man erfährt in Rückschauen etwas über die letzten beiden Kriegsjahre, die sie teils in der Stadt, teils auf dem Land erfährt. Und viel über ihr Studium zur Designerin. Mitte der 1960-er Jahre verliebt sie sich in einen italienischen Hotelierssohn und zieht an den Gardasee.

Antonio ist ein wenig versponnen, das Hotel in die Jahre gekommen und seine Eltern reagieren unterschiedlich aufgeschlossen gegenüber den Neuerungen, die „der Nachwuchs“ vor hat, um es wieder erstrahlen zu lassen.
Man bekommt nicht nur München sondern auch Norditalien nach dem Krieg mit. Das Misstrauen der Leute, aber auch den Wunsch nach Wiederaufbau und neuer Normalität. Dazu die Eigenheiten des italienischen Staates. Das Grandhotel gehört nicht Antonios Familie sondern dem Staat. Etwas, das man nur verwaltet, pflegt man meistens weniger gründlich als wenn es einem gehört und man selbstbestimmt handeln kann.
Vicky nutzt ihr Wissen und eignet sich das nötige übers Hotelierwesen an. Sie macht ihren Weg. Interessant ist, dass es dieses Hotel tatsächlich gibt. Das einzig Störende sind die manchmal sehr abrupten Zeitsprünge, die mich aus dem eigentlichen Handlungsstrang immer wieder heraus rissen.

Veröffentlicht am 05.06.2023

Es menschelt

Sonntags am Strand
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Achtung: Kurzgeschichten! Es sind mehrere Kurzgeschichten, die alle an dem gleichen Strand am gleichen Sonntag spielen. Ich musste mich erst an den Stil gewöhnen, aber es lohnte sich. Besonders Enzos Geschichte ...

Achtung: Kurzgeschichten! Es sind mehrere Kurzgeschichten, die alle an dem gleichen Strand am gleichen Sonntag spielen. Ich musste mich erst an den Stil gewöhnen, aber es lohnte sich. Besonders Enzos Geschichte sorgte am Ende für ein Glücksgefühl!

Sechs Quadratmeter umfasst Enzos Bagno an der italienischen Küste. Früher bekochte seine Frau die Urlauber, nun kocht er. Dieses Jahr kocht er zum ersten Mal an Ferragosto ihre Pasta Carbonara. Seine Stammgäste freuen sich darüber. Alberto und Felicce zanken und lieben sich, selbst um den passenden Strandplatz und wo man am besten eine Liege bucht. Bei Giacopos Eltern steht eventuell eine Scheidung an, er kümmert sich rührend um seine Geschwister.
Diese Geschichten folgen nicht aufeinander sondern gleiten ineinander. Sie verweben sich miteinander, obwohl die Personen untereinander gar nichts miteinander zu tun haben. Sie genießen alle auf ihre Art einen Tag am Strand, am 15. August, einem Sonntag. Alltägliche Szenen kurzweilig beschrieben. Es menschelt gewaltig.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Heftig

Das Kind in den Wellen
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Es ist schwierig bei diesem Thriller nicht zu viel zu schreiben. Er ist unfassbar spannend und eigentlich mehr eine Tragödie. Mäddie hat vor einige´n Jahren ihren Sohn verloren und glaubt er sei tot. An ...

Es ist schwierig bei diesem Thriller nicht zu viel zu schreiben. Er ist unfassbar spannend und eigentlich mehr eine Tragödie. Mäddie hat vor einige´n Jahren ihren Sohn verloren und glaubt er sei tot. An einem Tag entdeckt sie am Strand eine Jungen, der so aussieht als könne es ihr Sohn sein. Das Gesicht, die Farbe seiner Augen und Haare, die Ähnlichkeit zu ihrer Familie - alles stimmig. Auch das Alter kommt hin. Sie verzweifelt an sich und glaubt an Wahnvorstellung gepaart mit zu viel Hoffnung. Im Endeffekt stellt sich heraus, dass jemand diese Tragödie von sehr langer Hand geplant hat. Sehr perfide und unfassbar gut erzählt. Die Spannungsbögen sind perfekt gesetzt und der Erzählstil ist eindringlich.