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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2020

Amüsant und Flott

Die Mühlenschwestern - Die Hoffnung wird dich finden
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Der zweite Band rund um die Mühlenschwestern in Sternmoos irgendwo bei Berchtesgaden ist genauso aufgeladen, wie der erste Band. Die mittlere Schwester Rosa steht fulminant im Mittelpunkt, Lukas nimmt ...

Der zweite Band rund um die Mühlenschwestern in Sternmoos irgendwo bei Berchtesgaden ist genauso aufgeladen, wie der erste Band. Die mittlere Schwester Rosa steht fulminant im Mittelpunkt, Lukas nimmt dabei ein spezielles Phänomen der sozialen Medien aufs Korn.

Amüsant & flott

Ihr Freund, der im ersten Band so störte, fliegt auf spektakuläre Weise aus ihrem Leben. Dafür kommt Rosa auf nicht weniger spezielle Art zu Bekanntheit besonderer Art, die sie nicht will und vor allem so, wie sie selbst gar nicht ist. Ein Autor bringt das Dorf und ihre Familie gegen sich auf. Na ja, und wie die beiden zueinander stehen und später stehen werden, das weiß man im Prinzip bereits auf den ersten Seiten des Buches. Das tut der spritzigen Geschichte keinen Abbruch.

Lukas schafft es dieses Mal besser die weiter laufenden Romanzen von Mutter und Tante der Schwestern im Hintergrund zu halten. Und den Hauptstrang als Roten Faden die größte Wertschätzung entgegen zu bringen. Das tut dem Roman gut. Fein auch: Die beiden anderen Schwestern Hanna und Antonia tauchen auf, mischen mit - als Nebenfiguren. So entstand ein flotter und amüsanter Roman mit ein wenig Erotik und viel Flair. Seichter Schmöker für ein paar leichte Stunden!

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Halbgar - weder Krimi noch Schnulze

Sommernächte am Tegernsee
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Offensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. ...

Offensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. Vorrangig dreht es sich ab der Buchmitte um die Köchin Sabine, die den Landgasthof ihres Onkels überschrieben bekommt und sich in einen Reitstallbesitzer verliebt. Diese Geschichte könnte der Rote Faden sein, wird aber ständig unterbrochen von der beginnenden Liaison  ihrer besten Freundin im Tal mit dem besten Freund des Pferdezüchters sowie dem Lebenswandel ihres Onkels samt Mini-Krimi plus dem spielsüchtigen Bankberater, der Sabine um des Geldes willen gern zur Frau nehmen würde. Puh. Dazu spielt die Polizei eine Rolle, weil dem Reitstallbesitzer unsittliches Verhalten vorgeworfen wird. In den Entspannungspausen kocht Sabine etwas für einen oder alle ihre Freunde. Auch einige der Rezepte finden sich im Buch wider. Und Nellon baut viele inhaltliche Redundanzen ein, die leider selten nützlich sind.

Also statt einer romantischen Liebesgeschichte mit einigen Wirrungen und Wendungen samt Vorstellungen des bezaubernden Tegernseer Tals, bekommt man ein Konglomerat verschiedener angerissener Geschichten. Von denen einige Inhalte aufgehen, vieles versickert und nervt. Man hätte mehr daraus machen können. Eine seicht-anregende Sommerromanze in wunderschöner Umgebung hätte mir durchaus gereicht So kann ich leider gar keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Fasten oder Genießen?

Sylt oder Sahne
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Die Hauptfigur Nele ist zu dick, traut sich nicht mehr abends auf die Piste und als Single mit 52 Jahren findet sie mit ihren Kilos eh keinen Mann mehr. Ihr Chef schwärmt ihr von drei Männern vor, die ...

Die Hauptfigur Nele ist zu dick, traut sich nicht mehr abends auf die Piste und als Single mit 52 Jahren findet sie mit ihren Kilos eh keinen Mann mehr. Ihr Chef schwärmt ihr von drei Männern vor, die Fasten nach Buchinger auf Sylt stylish anbieten und bucht ihr nach einem Gespräch locker einen Platz dort. Dort trifft sie besonders auf zwei spezielle Frauen, ein besonderes Ambiente und später, ja, doch, sogar auf Männer, die ihre Kilos würdigen. Und sie erlebt Perspektivwechsel ganz eigener Art. Und diese wiederum sind ergötzlich beschrieben. Kein Wort zu viel oder zu wenig, man kann sich seinen Teil denken. Was hingegen ausführlich beschrieben sind: die verschiedenen Methoden der Kasteiung. Mir kommen die ein wenig zu ausführlich daher. Etwas mehr Miteinander und Inhalt seitens Neles und ihrer Weggefährten auf Sylt wären netter gewesen. Vergnüglich ist der Roman jedoch allemal!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Tödliche Auszeit

Tödliche Auszeit
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Bisher kannte ich nur die vergnüglichen Filme und las nun das für mich erste Buch. Wohlgemerkt: es ist der neunte Band dieser Reihe. Der Beginn ist schwach. Viele Namen sausen mir im Kopf herum, mal nur ...

Bisher kannte ich nur die vergnüglichen Filme und las nun das für mich erste Buch. Wohlgemerkt: es ist der neunte Band dieser Reihe. Der Beginn ist schwach. Viele Namen sausen mir im Kopf herum, mal nur die Spitznamen dann wieder die kompletten. Und Turhan erzählt unglaublich detailliert, zumindest das Team um Zeki alias Kommissar Pascha herum. Alles andere, der Krimi, darf sich gemächlich aufbauen. Das erste Viertel jedoch kämpft mit einem müde gewordenen Ermittler, der seine Ex-Frau vermisst und bereits ein Flugticket nach Istanbul in der Tasche hat. Zudem scheint die Abteilung abgewickelt zu werden, nur noch die zwei Fälle im Buch lösen und dann fini. Und diese Haltung, dieses Abwickeln, zieht sich unterschwellig durch fast den gesamten Roman. Erst ab dem letzten Drittel wird der Krimi ein wirklich hochspannender und bleibt es auch.

Also: Durch den Anfang bis zur Mitte waten und dann einen richtig guten Krimi mit Witz genießen. Das man die Täter schon lange vorher kennt, schadet nicht. Ganz im Gegenteil!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Wohltuend

Sylter Lügen
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Kari Blom ist eigentlich LKA-Ermittlerin. Auf Sylt ist sie bekannt als erfolglose Schriftstellerin, die ihre Brötchen mit Gelegenheitsjobs finanziert. Da sie immer im gleichen Quartier absteigt und bei ...

Kari Blom ist eigentlich LKA-Ermittlerin. Auf Sylt ist sie bekannt als erfolglose Schriftstellerin, die ihre Brötchen mit Gelegenheitsjobs finanziert. Da sie immer im gleichen Quartier absteigt und bei ihren Jobs immer über mindestens eine Leiche stolpert, glaubt ihre Vermieterin nicht so ganz an ihre Vita.

Vergnüglich & spannend!

Ausgewogen brachte Tomasson eine Art Wohlfühlbuch mit spannendem Krimi zustande. Denn sowohl die gut ausgearbeiteten Akteure ebenso wie Karis Seiltanz zwischen ihrem Freund  - aka Hauptkommissar in Westerland und mit der Mordermittlung (ja, es gibt Leichen) beauftragt - und ihrem "undercover-Dasein" auf Sylt bereiten schon Leselust.

Es gibt auch ein paar störende Kleinigkeiten. Ich muss nicht wissen, durch welche Straßen konkret Kari fährt oder läuft. Jede einzelne Straßenname wird genannt ohne das die Geschichte dadurch vorwärts gebracht würde. Das kann man sich sparen. Regionaler Flair entsteht nicht durch möglichst viele Nennungen oder zumindest nicht nur. Einiges verwunderte mich. So schilderte der anfängliche Hauptverdächtige Kari am Strand, dass er gar nicht weit gefahren sei, um einen Gegenstand zu entdecken. Und dann fällt dieser Hinweis flach. Taucht etliche Seiten später als Neu von anderer Seite her auf. Solche Schoten findet man zwei bis drei Mal und sie irritieren. Scheinen weder dem Autoren noch dem Lektorat aufgefallen zu sein.

Ansonsten ist es ein Roman an dem ich dranbleiben wollte, weiter lesen ohne gestört zu werden. Die Geschehnisse wechseln von ziemlich spannend bis zu vergnüglich, insgesamt ist das Buch wohltuend.

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