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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2019

Igitt

Das Reich der zerbrochenen Klingen
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Eines der wenigen Titel, die ich kurz vor der Mitte zur Seite gelegt habe. Es ist nicht das erste Buch zu "Dark Fantasy", aber das erste mich wirklich schockierende. Die Geschichte suhlt förmlich in gewaltverherrlichenden ...

Eines der wenigen Titel, die ich kurz vor der Mitte zur Seite gelegt habe. Es ist nicht das erste Buch zu "Dark Fantasy", aber das erste mich wirklich schockierende. Die Geschichte suhlt förmlich in gewaltverherrlichenden Beschreibungen, die Autorin band dazu noch detailierte Aufzählungen ein. An einigen Stellen gibts Wiederholungen und Szenen, die die Handlung nicht vorantreiben und leider dafür sorgen, dass anfänglich interessante Figuren schnell verblassen.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Wenn du mich verlässt, darf ich dann mitkommen?

Wenn du mich verlässt, darf ich dann mitkommen?
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Hat mich ab der zweiten Hälfte gut unterhalten. Der Lesefluss ruckelt zu Beginn und man merkt zwar rasch, worum es sich dreht, aber die Autorin hielt die erste Hälfte ziemlich vage. Man lernt einige Protagonisten ...

Hat mich ab der zweiten Hälfte gut unterhalten. Der Lesefluss ruckelt zu Beginn und man merkt zwar rasch, worum es sich dreht, aber die Autorin hielt die erste Hälfte ziemlich vage. Man lernt einige Protagonisten kennen, vor allem die Hauptfigur. Es plätscherte so vor sich hin. Charlotte leckt ihre Wunden, weil ihr Gatte sie betrogen hat. Sie flüchtet in die Heimat und stellt dort fest: alles wandelt sich. Die Tante will reisen und verkauft ihren Laden. Charlotte sortiert sich neu und lernt eine Leidenschaft aus Kindertagen wieder schätzen. Wohin das führt? Lesen Sie bitte selbst Aber ab da an wird der Roman vergnüglich.

Erwachsene Familie sortiert sich neu

Auch die Familie von Charlotte ist nicht ohne, das merkt man schnell in der zweiten Hälfte. Es lohnt sich wirklich dieses Buch weiterzulesen! Die Schreibweise wird fluffig, angenehm und auch die Wortwahl verbessert sich. Weniger "machen",  mehr aussagekräftige Vollverben finden Verwendung und das tut der gesamten Geschichte gut. So kommt auch der Titel plötzlich als Roter Faden hinein. Und die Erzählung wird spannender, unterhaltsam und amüsant!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Geschichte hält den Spiegel vor

Das Brauhaus an der Isar: Spiel des Schicksals
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Ein richtig, feiner, geschichtlicher Roman!

Die Zeit des Jugendstils ist noch die Zeit als sich Frauen der feinen Gesellschaft in möglichst viel Stoff hüllten, um ihre per se sündigen Körper zu verstecken. ...

Ein richtig, feiner, geschichtlicher Roman!

Die Zeit des Jugendstils ist noch die Zeit als sich Frauen der feinen Gesellschaft in möglichst viel Stoff hüllten, um ihre per se sündigen Körper zu verstecken. Sie hatten wenig Rechte und schon gar nichts in der Geschäftswelt zu sagen. Da gab es im Mittelalter mehr Möglichkeiten für sie! Freidank lässt ihrer Antonia viel Freiraum. Sie lässt sie in die Künstlerszene Schwabings eintauchen und ihre Erfahrungen sammeln. Sie gibt Lesern gut recherchierte Einblicke in mehrere gesellschaftlichen Ebenen und hält auch ihnen gewissermaßen Spiegel vor. Sowohl den der Kunst: "Was man sieht, liegt im Auge des Betrachtenden" als auch den des Lesenden "Was man daraus zieht, liegt...". Beides fand ich sehr anziehend. Sowohl von ihrer Art zu schreiben als auch von ihren gut ausgearbeiteten Figuren.

Die Geschichte an sich ist atmosphärisch dicht und fesselnd. Man kann sich nicht nur alles vorstellen, man wähnt sich in der Geschichte drin als stille Beobachterin. Und überall bringt Antonia ihren Verstand mit ins Spiel und manchmal noch mehr, wenn auch anders als gedacht!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Lucy Lovecake - nimmt Hypes auf die Schippe

Lovecakes - Liebe schmeckt süß
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Pippa James nimmt sowohl die Verlagsbranche als auch den Medienrummel im Speziellen auf die Schippe. Und das macht sie hervorragend! Der Hype um Daisy, getarnt als "Lucy Lovecake" wird mit einer groß angelegten ...

Pippa James nimmt sowohl die Verlagsbranche als auch den Medienrummel im Speziellen auf die Schippe. Und das macht sie hervorragend! Der Hype um Daisy, getarnt als "Lucy Lovecake" wird mit einer groß angelegten PR-Kampagne geplant und von ihr teilweise mit umgesetzt. Zwischendrin verdrehen ihr zwei Männer den Kopf und der eine von ihnen pusht den Hype unfreiwillig. Es ist natürlich alles ein wenig überzogen, aber ganz wunderbar. James enthüllt einiges, zeigt, wie einfach es ist Hypes zu generieren, wie bereitwillig viele Leute mitmachen. Und da solche Hypes momentan typisch für unsere Gesellschaft sind - ob Thunberg, Instagram-Selfies oder E-Roller -, merkt man das als Leserin sofort. James hält ihren Leserinnen quasi einen Spiegel vor - auf sehr vergnügliche Art und Weise!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Wunderbarer Schmöker!

Die kleine Patisserie in Paris
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Ein wunderbarer Roman, in dem ich geistig sofort versunken bin. Zuerst lernt man die Familie der Hauptfigur Nina kennen und weiß, warum die fast Dreißigjährige gerne mal einige Wochen woanders leben möchte. ...

Ein wunderbarer Roman, in dem ich geistig sofort versunken bin. Zuerst lernt man die Familie der Hauptfigur Nina kennen und weiß, warum die fast Dreißigjährige gerne mal einige Wochen woanders leben möchte. Einige hundert Kilometer zwischen sich und ihre älteren Brüder bringen, etwas lernen und sich auf eigene Füße zu stellen. Das gelingt und sie reist nach Paris.

Patisserie mit Charme

Das Küken der Familie reißt quasi aus. Die Familie weiß zwar, wo sie ist und was sie dort machen soll (und auch als Angestellte tut), aber sie weiß trotzdem sehr wenig darüber, was das Familienküken so treibt. Und das ist weit mehr als nur einmal in der Woche bei einem Kurs zu assistieren. Während Nina sich endlich abnabelt, stellt sie sich auch einer alten Geschichte und verliebt sich neu. Und das daraus weder eine Schmonzette noch eine Schnulze wird, dafür sorgt der hinreißende Schreibstil und Verwicklungen der eigentlichen Geschichte, die netten Nebenfiguren samt ihrem Eigenleben. Und natürlich ahnt man, worauf es hinauslaufen wird. Aber wie genau, darauf kommt man nicht und das ist mit das Schöne an dieser Geschichte, die mich als Leserin mit nach Paris in eine etwas abgewrackte Patisserie nahm.