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Erdhaftig

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Verzwickt

Das Ginsterhaus
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Ein doppelgründig verfasster Roman. Die Römerin Sveva ist auf dem Land aufgewachsen und genau dort zieht es sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück. Sie findet dort auf Umwegen zu ihren inneren Wurzeln. ...

Ein doppelgründig verfasster Roman. Die Römerin Sveva ist auf dem Land aufgewachsen und genau dort zieht es sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück. Sie findet dort auf Umwegen zu ihren inneren Wurzeln. Nebenbei entwickelt sich eine besondere Liebesgeschichte, man lernt das Dorfleben in Umbrien und Kalabrien kennen. Die Figur Sveva steht dabei im Vordergrund. Bricca arbeitete sowohl ihre Sehnsüchte als auch ihre Art zu trauern gut heraus. Sveva sucht und findet, oft weiß man Leserin schon, dass die Figur auf dem richtigen Weg ist.

Eher ein Roman zum Dranbleiben. Denn die Geschichte ist ein wenig verzwickt. Dafür ist der Roman ziemlich kurz

Veröffentlicht am 27.07.2019

Für Zwischendurch prima

Sternschnuppentage
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Eine locker-flockig erzählte Geschichte, auf Sylt und in Flörsheim spielend. Man lernt vor allem Janna kennen, die zu ihrer Oma nach Sylt zieht, deren Pension wieder auf Vordermann bringt und ihr Leben ...

Eine locker-flockig erzählte Geschichte, auf Sylt und in Flörsheim spielend. Man lernt vor allem Janna kennen, die zu ihrer Oma nach Sylt zieht, deren Pension wieder auf Vordermann bringt und ihr Leben neu ordnet. Ein schöner Roman für Zwischendurch, der trotz aller erzählten Höhepunkte eher munter vor sich hin plätschert und sich wunderbar für abends im Bett eignet und für heiße Sommertage.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Fein gesetzte Höhepunkte

Die Saphirtochter
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1935 auf Ceylon, Elliot und Louisa Reeve scheinen ein glückliches Ehepaar zu sein. Man lernt ihr Leben kennen, merkt, dass sie eine selbstbewusste Frau ist, die gewohnt ist, ihren eigenen Weg zu finden. ...

1935 auf Ceylon, Elliot und Louisa Reeve scheinen ein glückliches Ehepaar zu sein. Man lernt ihr Leben kennen, merkt, dass sie eine selbstbewusste Frau ist, die gewohnt ist, ihren eigenen Weg zu finden. Beliebt ist sie außerdem. Nach und nach wird klar, dass manches nur Schein zu sein scheint. Das trügt nicht, aber es kommt alles ganz anders als man zunächst glaubt.

Fein gesetzte Höhepunkte

Es ist eine Familiengeschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe: Der Mann lebte ein Doppelleben und zwar kein Besonderes. Allerdings entwickelt sich die Story anders als erwartet und so gut, dass ich den Roman "auf ex" durchgelesen habe. Also richtig zum hinein versinken und geistig vor Ort sein.  Dazu kommt ein kleiner, kriminalistischer Erzählstrang. Er drängelt sich erst zum Finale so richtig nach vorne und es passt. 

Jefferies erzählt von Spielschulden, einer taffen Frau und den Schwierigkeiten, dem zweiten Leben ihres Mannes nach seinem Tod auf die Spur zu kommen. Nebenbei verliebt sie sich neu, übernimmt weitere Verantwortung und bietet der Gesellschaft die Stirn. Das Ganze in einem flüssig zu lesenden Erzählstil. Absoluter Schmöker!

Ach ja, über Zimt lernt man so nebenbei auch etwas

Veröffentlicht am 24.07.2019

Atmosphärisch duster

Das Blut von London
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Hafendocks im Mittelalter stelle ich mir eh ein wenig verrufen vor. Dieser historische Krimi spielt in London um 1781, der Freund des Ich-Erzählers und Soldaten Corsham wird in den Docks umgebracht. Die ...

Hafendocks im Mittelalter stelle ich mir eh ein wenig verrufen vor. Dieser historische Krimi spielt in London um 1781, der Freund des Ich-Erzählers und Soldaten Corsham wird in den Docks umgebracht. Die Umstände sind verzwickt, um nicht zu sagen mysteriös. Corsham sucht den Mörder.

Atmosphärisch düster

Robinsons Sprache ist wortgewaltig, sie beschreibt durch die Augen des Ich-Erzählers und ihrer Protagonisten. Die Sprache an sich ist modern, keinerlei Anklang an die dritte Person singular/plural, wie sonst bei historischen Romanen. Das schadet der Geschichte keineswegs. Diese ist fein aufgebaut, setzt auf kleine, dramatische Szenen und gut gesetzte Spannungsbögen. Auch die Figuren sind so ausgearbeitet, dass ich sie mir bildlich vorstellen kann. Inklusive vieler Gestalten, die Corsham befragt. Man versinkt im Krimi, verliert Ort und Zeit aus dem Sinn. 

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ungewöhnlich und beglückende Pferdegeschichte

Marwani
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Die Geschichte handelt davon sich nicht aufzugeben, indem man eine Aufgabe findet, die einen ausfüllt und darüber Gleichgesinnte kennenlernt. Dahinter steckt natürlich noch viel mehr. Die Hauptfigur Mira ...

Die Geschichte handelt davon sich nicht aufzugeben, indem man eine Aufgabe findet, die einen ausfüllt und darüber Gleichgesinnte kennenlernt. Dahinter steckt natürlich noch viel mehr. Die Hauptfigur Mira ist seit einem halben Jahr querschnittsgelähmt, ihre Familie zog deswegen aufs Land um. Denn das alte Haus ist zu eng und mit zu vielen Treppen für den Rollstuhl versehen. Auf dem Land langweilt sich Mira. Vor allem hadert sie mit ihren leblosen Beinen. Bis sie Marwani kennenlernt, einer Stute, der übel mitgespielt wurde und die keinem Menschen mehr traut. Das Besondere an diesem Roman:

Schimmelstute statt Rapphengst?

 Ein bisschen typisches "Pferderomanflair" á là unreitbares Pferd triff verletztes Kind, beide berappeln sich zusammen" findet sich hier schon. Glücklicherweise völlig anders umgesetzt als in den mir bekannten Pferderomanen für Jugendliche. Reifer sozusagen und sehr angenehm zu lesen auch für mich als Erwachsene überhaupt nicht langweilig. Hintergründig, mit starken Figuren und gut zu verstehendem Subtext ebenso wie man sich einiges denken kann, dass die Autorin nicht beschreibt. Bösewichte tauchen natürlich auf, aber nur am Rande. Dramatische Situationen gibt es auch und am Ende geht alles anders aus als vorher geahnt. 

Ein in gutem Schreibstil verfasster Roman mit gut gesetzten Spannungsbögen, der völlig aus der Sicht der frisch im Rollstuhl gelandeten Mira erzählt wird. Und doch so, dass man einen guten Überblick über die Gegebenheiten erhält.