Cover-Bild Das Ginsterhaus
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 28.06.2019
  • ISBN: 9783404178209
Elisabetta Bricca

Das Ginsterhaus

Roman
Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Nach dem Tod ihrer Mutter nimmt Sveva eine berufliche Auszeit, um ein Versprechen einzulösen: in Umbrien nach ihrem Vater zu suchen, den sie nie kennengelernt hat. Gebannt von der wohltuenden Natur, werden Erinnerungen an sorglose Kindertage wach. Eines Tages begegnet ihr der sanftmütige Norweger Rurik, der ebenfalls Gründe hat, in der magischen Landschaft nach Entspannung zu suchen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, und Sveva ist endlich bereit, das Geheimnis ihres Vaters zu ergründen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Svevas Reise zu ihren Wurzeln

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Sveva wächst zusammen mit ihrer Schwester Sasha bei bei ihrer unsteten Mutter Lubja im kalabrischen Tropea in einem alten Bauernhaus auf, erzogen wird sie jedoch von der herzensguten Nachbarin Malvina, ...

Sveva wächst zusammen mit ihrer Schwester Sasha bei bei ihrer unsteten Mutter Lubja im kalabrischen Tropea in einem alten Bauernhaus auf, erzogen wird sie jedoch von der herzensguten Nachbarin Malvina, denn Lubja ist ständig unterwegs und kümmert sich nicht um ihre Töchter. Viele Jahre später arbeitet Sveva in Rom in einer Werbeagentur, während ihre Schwester als Ärztin in Indien lebt. Als Lubja stirbt, sind ihre letzten Worte an Sveva „Indigo“. Sveva kündigt ihren Job und kehrt nach Tropea zurück, wo sie das ehemals elterliche Bauernhaus kauft und von dort aus ihre Suche nach ihrem Vater beginnt, den sie nie kennengelernt hat. Dabei bekommt sie Hilfe von ihrem neuen Nachbarn, dem norwegischen Schriftsteller Rurik, und von der alten Malvina. Gerade Rurik versteht Sveva auf eine Weise, die sie innerlich sehr berührt…
Elisabetta Bricca hat mit „Das Ginsterhaus“ einen atmosphärisch-dichten und bildgewaltigen Roman vorgelegt, der den Leser mitnimmt nach Italien ins tiefste Kalabrien, wo die Menschen noch im Einklang mit der Natur leben und sich ihr eng verbunden fühlen. Der Schreibstil ist flüssig, farbenfroh und sehr intensiv, der Leser wird regelrecht in die Seiten gesogen und kann sich der wunderschönen Geschichte gar nicht entziehen. Hautnah an Svevas Seite gestellt, darf der Leser eine Protagonistin erleben, die schon einiges in ihrem Leben durchmachen musste und deren Gedanken- und Gefühlswelt wie ein offenes Buch vor einem liegt. Die Landschaftsbeschreibungen sind so malerisch und mit viel Liebe zum Detail dargestellt, so dass der Leser während der Lektüre einen herrlichen Streifzug durch die kalabrische Natur macht, der nur noch durch die italienischen Kochkünste von Malvina übertroffen wird, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Allein die Torta wäre es wert, sofort die Koffer zu packen.
Die Charaktere sind mit viel Leben erfüllt, sie besitzen individuelle Eigenschaften, die sie sehr greifbar und vor allem glaubwürdig erscheinen lassen. Der Leser fühlt sich sofort mit ihnen wohl und verbunden, als wäre er ein Teil ihrer Mitte. Sveva ist eine Frau, die jahrelang nicht nur darunter gelitten hat, dass ihre Mutter so unstet war, sie hat auch immer ihren Vater vermisst, von dem sie nicht einmal den Namen kennt. Zu ihrer Schwester Sasha hat sie ein gutes Verhältnis, jedoch trennen die beiden ganze Kontinente. Sveva ist eine sehr realistisch und pragmatisch denkende Frau, die sich verloren und unvollständig fühlt. Malvina hat ein liebendes Herz, ist offen und ehrlich, spricht oftmals in Bildern, glaubt an die Magie der Natur und ist eine wunderbare Köchin. Sie ist hilfsbereit und ihre Tür steht allen immer offen. Auch ihr Ehemann Zefferino ist ein Urgestein, der das einfache Leben liebt und sich gern in der Natur aufhält. Rurik ist ein Mann, der selbst ein Geheimnis hütet und auf der Suche ist. Aber er ist auch eine Schulter zum Anlehnen. Ebenso tragen die übrigen Protagonisten dazu bei, dass die Geschichte einen Zauber entfaltet, dem man sich nur schwer entziehen kann.
„Das Ginsterhaus“ ist ein wunderschöner und bildgewaltiger Roman über alte Geheimnisse, Familienbande, Trauer und die Suche nach sich selbst. Einfach das Buch aufschlagen und für Stunden in Kalabrien und die Herzen seiner Bewohner abtauchen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.08.2019

Für die Vielfalt der Themen einfach zu kurz

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Sveva packt die Taschen und reist nach Umbrien, um dort ein Versprechen einzulösen- sie will nach ihren wurzeln suchen und dort ihren Vater ausfindig machen. in ihrem Heimatort angekommen, kauft sie ...



Sveva packt die Taschen und reist nach Umbrien, um dort ein Versprechen einzulösen- sie will nach ihren wurzeln suchen und dort ihren Vater ausfindig machen. in ihrem Heimatort angekommen, kauft sie als erstes ihr ehemaliges Elternhaus und taucht ein in ihre Erinnerungen aus Kindheitstagen.
Nachbar Rurik, ein norwegischer Schriftsteller, hat eine Art sich, die Sveva irgendwie nicht zur Ruhe kommen lässt. Gemeinsam mit ihm kann sie sich endlich der Suche nach ihrem wahren Ich widmen...

"Das Ginsterhaus" fasziniert mit einer wundervollen Landschaft, die tolle Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen lässt. Elisabetta Bricca entführt den Leser direkt an die Schauplätze und lässt so das Gefühl aufkommen, direkt dabei zu sein, wenn Sveva auf der Suche nach ihren Wurzeln ist.
Ich mag es, wie die Autorin ihre Figuren gezeichnet hat und doch komme ich nicht wirklich an sie heran. Die Vielfalt der Themen erschlägt den Roman und seine Mitwirkenden fast, weil sich alles nur auf gut 220 Seiten abspielt. Da ist in meinen Augen vieles gestrafft worden, was ausführlicher hätte erzählt werden können. Es mangelt nicht an Tiefgang oder Emotionen- im Gegenteil, das ist alles vorhanden und macht die Geschichte stimmig. Aber irgendwie läuft es nicht bei mir rund - ich vermisse den Blick hinter die Kulissen, der mich vollkommen vom Buch überzeugt. Ich lese zwar die Ereignisse, aber ich nehme sie nicht richtig in mich auf. Alles spult sich ab, aber manche Dinge laufen einfach an mir vorbei und ich nehme sie bloß zur Kenntnis, ohne dass ein bleibender Eindruck seine Spuren bei mir hinterlässt.
Landschaftszauber, kulinarische Köstlichkeiten und italienisches Flair sind da, aber mir fehlt das gewisse Etwas, um das Buch zu einem Renner werden zu lassen. Vielleicht bin ich auch einfach nur falsch dann das Buch herangegangen und muss es mit ein wenig Abstand nochmal lesen...

Veröffentlicht am 27.07.2019

Verzwickt

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Ein doppelgründig verfasster Roman. Die Römerin Sveva ist auf dem Land aufgewachsen und genau dort zieht es sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück. Sie findet dort auf Umwegen zu ihren inneren Wurzeln. ...

Ein doppelgründig verfasster Roman. Die Römerin Sveva ist auf dem Land aufgewachsen und genau dort zieht es sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück. Sie findet dort auf Umwegen zu ihren inneren Wurzeln. Nebenbei entwickelt sich eine besondere Liebesgeschichte, man lernt das Dorfleben in Umbrien und Kalabrien kennen. Die Figur Sveva steht dabei im Vordergrund. Bricca arbeitete sowohl ihre Sehnsüchte als auch ihre Art zu trauern gut heraus. Sveva sucht und findet, oft weiß man Leserin schon, dass die Figur auf dem richtigen Weg ist.

Eher ein Roman zum Dranbleiben. Denn die Geschichte ist ein wenig verzwickt. Dafür ist der Roman ziemlich kurz