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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Guter Regionalkrimi

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Es ist ein norddeutsch-trockener Regionalkrimi. Der Schreibstil ging mir anfänglich etwas auf die Nerven, denn jeden einzelnen Straßennamen wo sich was wie ereignet oder wer wohnt, muss ich nicht wissen. ...

Es ist ein norddeutsch-trockener Regionalkrimi. Der Schreibstil ging mir anfänglich etwas auf die Nerven, denn jeden einzelnen Straßennamen wo sich was wie ereignet oder wer wohnt, muss ich nicht wissen. Es renkte sich ein, auf einmal wurde alles „flüssiger“, gut verständlich und so, dass man miträtseln kann. Intrigen bringen Spannungen mit hinein und bei aller Kürze – man hat ihn schnell durch, diesen Krimi – ist es ein richtig guter Krimi.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Mit Tiefgang

Der wunderbare Garten der Mrs P.
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Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster ...

Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster aus kann sie die Klippe Beachy Head erahnen. Ihre einzige Freude ist ihr Kleingarten wobei sie sich vor Ort immer über ihre seltsamen Nachbarn wundert. Die reden unentwegt miteinander, tauschen sich aus, während sie sich total allein fühlt. Nur ihre Pflanzen retten sie noch vor dem totalen Alleinsein. Aber dann geschieht etwas. Knöterich-Alarm! Und die Schrebergärten sollen weg. Die Vorsitzendes des Gartenvereins bittet Janet um Hilfe. Denn Patrice ahnt, dass in Janet mehr steckt als die anderen ahnen. Und Janet nimmt die Fährte auf.

Es ist die Geschichte einer, die aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt. Die einen Antrieb von außen braucht, um genau das zu tun. Und die irgendwann merkt, dass sie auch schrullig ist und nicht nur die anderen um sie herum. Egal, ob es ihre nette Nachbarin Bev betrifft, Patricia oder andere um sie herum. Es ist eine Geschichte über Liebe zu Pflanzenleuten und anderen Lebewesen, zu Freundschaft, das Leben an sich und eine Gesellschaft, die die Alten integrieren sollte statt auszugrenzen. Wobei Janet sich hier selbst ausgrenzte, bis etwas passierte.

Ein wunderbarer Roman mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Nur Roman in historischem Gewand

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt ...

Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt sich, als Bursche verkleidet, als Eléve. Weil sie bereits sehr gut reitet und Nevio höchst vielversprechend ist, geht ihr Plan erst Mal auf. Neid und Missgunst schlägt ihr von einigen der Adelssöhne dort entgegen, denn sie ist bürgerlich und hat keinen Mäzen. Sie muss sich dort ebenso behaupten wie in Wien. Fühlt sich zu ihrem Ausbilder hingezogen und gelangt nach dem Auffliegen ihrer Tarnung an den Circus im Prater, wo sie Arabische Vollblüter betreut und dort die Hohe Schule zeigt.

Der Roman ist eine Liebesgeschichte mit Pferden im historischen Gewand. Sie spielt zur Zeit der Habsburger in Wien und im Umland. Zwar ist der Schreibstil in Ordnung, aber es schleichen sich ständig inhaltliche Redundanzen bezüglich Irma und ihrer Liebe zu Nevio ein. Das nervt irgendwann gewaltig. Zudem fehlen mir zu dem Titel "Die Hofreiterin" genau solche Informationen zur Hofreitschule: Ergebnisse von Recherchen, die in die Geschichte eingeflochten werden und sie erst richtig interessant werden lassen. So, dass man etwas dabei lernt. Das fehlt hier völlig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

handfest und zum Ende hin Psychokrimi

Die Frau auf Sylt: Roman
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Marie ist Hotelkauffrau und arbeitet zur Zeit im Luxushotel der Eltern ihres Freundes. Vorher kellnerte sie in einer Almhütte, das gefiel ihr weiter besser, weil die Gäste dort weniger hochnäsig waren. ...

Marie ist Hotelkauffrau und arbeitet zur Zeit im Luxushotel der Eltern ihres Freundes. Vorher kellnerte sie in einer Almhütte, das gefiel ihr weiter besser, weil die Gäste dort weniger hochnäsig waren. Sie vermisst ihre Freundin Hannah und ahnt, dass sie nicht mehr lebt. Aber keiner glaubt ihr.

Auf einem Foto in der Tageszeitung glaubt sie sie zu erkennen, ganz klar an dem einzigartigen Halstuch und ihrem Gesicht. Hannah war offensichtlich im Dezember auf Sylt gewesen. Marie bricht ihre Zelte in Österreich ab und fährt nach Westerland. Dort sucht sie akribisch nach ihrer Freundin, findet Arbeit und Freunde. Was sich auch noch aufbaut, ist eine Art Psychokrimi, der ganz zum Schluss seinen Höhepunkt findet.
Sehr handfest und ganz klar, dass Marie sich „das alles“ nicht nur einbildet.
Abgesehen vom kriminellen Geschehen ist die Rahmenhandlung sehr genießbar!

Veröffentlicht am 08.04.2024

Amüsant und knifflig

Tod zur See
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Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim ...

Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim Ahlbecker Stadtfest moderiert, explodiert vor ihren Augen ein Jetski mitsamt seinem Fahrer. Unfall oder Mord?

Am Anfang ist das noch nicht so klar. Als allerdings Kriminalkommissar Kay Lorenz auftaucht, wissen alle, dass es sich um Mord dreht. Und Franziska und Kay treffen sich immer noch donnerstags zum Salsa tanzen, sind sich offenkundig näher gekommen. Was sich auch bemerkbar macht als ihr Verflossener Henning wieder auftaucht und ihr schöne Augen zu machen scheint. Kay wird eifersüchtig, Franzi ungehalten. Und hat Henning etwas mit dem Mord zu tun? Es dreht sich nicht nur um Mord sondern auch um Drogen. Es geht handfester zu als bei den vorangehenden Bänden, inklusive Blessuren bei Yanis.

Hier trifft viel aufeinander und lange Zeit denkt man, es gehe um etwas völlig anderes. Es gibt gefährliche Situationen für Franzi und Yanis ebenso wie höchst vergnügliche. Und vieles scheint anders als man zuerst dachte. Man rätselt munter mit und wird auf so manche kalte Spur gelenkt. Am Ende geht sich alles aus und auch da: anders als gedacht und es wird dramatisch. Lesenswerter Krimi!