Jenny reist für ein Projekt nach Edinburgh. Im Advent. Sie kann mit Weihnachtsdekoration, Plätzchenbacken und Co nix anfangen und wird quasi davon erschlagen. Denn die Schotten tragen Weihnachtspullis ...
Jenny reist für ein Projekt nach Edinburgh. Im Advent. Sie kann mit Weihnachtsdekoration, Plätzchenbacken und Co nix anfangen und wird quasi davon erschlagen. Denn die Schotten tragen Weihnachtspullis und die Innenstadt ist voll auf Advent eingestellt.
Jennys Großmutter lebt in Morningside, einem Stadtteil von Edinburgh. Sie kennt sie nicht, denn ihr Vater hat den Kontakt zu ihr abgebrochen. Als sie sich zu ihr hintraut, entspinnt sich etwas ganz Besonderes.
Es ist ein absoluter Wohlfühlroman und eine feinfühlige Liebesgeschichte. Ich bin darin eingetaucht und habe das Buch an einem Sonntagnachmittag im Garten in einem Zug ausgelesen. Es gibt eine unharmonische Person und sehr viel liebevolle Kleinigkeiten und einen Callum, der Jenny nicht nur Weihnachten schmackhafter macht. Der Schreibstil ist locker-flockig, kommt ohne Redundanzen aus und bietet sogar kleine Spannungsbögen. Unbedingt lesenswert!
Leonie arbeitet eigentlich als Logopädin in Zürich. Als ihre Oma im Schwarzwald stirbt und ihr das Elternhaus samt Konditorei überlässt, übernimmt Leonie alles und stellt den Konditor Hannes ein. Das Ganze ...
Leonie arbeitet eigentlich als Logopädin in Zürich. Als ihre Oma im Schwarzwald stirbt und ihr das Elternhaus samt Konditorei überlässt, übernimmt Leonie alles und stellt den Konditor Hannes ein. Das Ganze passiert Anfang mit Mitte November. Sie schaffen es die Bäckerei zu renovieren und vor dem Advent loszulegen. Als ihnen ein verwahrlost erscheinendes Mädchen auffällt, dass auch noch klaut und Schlüssel nachmacht, um nachts an die Kühlschränke heranzukommen, ist Leonie lieb und naiv. Dazu hat Hannes noch einen speziellen Freund, der Unruhe mit hineinbringt. Missverständnisse sind das Salz in dieser "Suppe".
Der Haken ist eigentlich, dass die beginnende Liebesgeschichte zwischen Leonie und Hannes unglaublich viele inhaltliche Wiederholungen enthält. Dazu ihre Naivität in vielen Dingen und die überseichte Geschichte - es war nichts für mich. Ich lese so manches gerne zwischen den Zeilen. Gerne auch seicht und cosy, aber nicht sooo seicht.
Benjamin ist Journalist, kommt ursprünglich aus Bayern wo seine Familie seit eh und je eine Fischzucht führt. Die so langsam den Bach hinunter geht, wie so vieles in Deutschland. Die Fischzucht ist quasi ...
Benjamin ist Journalist, kommt ursprünglich aus Bayern wo seine Familie seit eh und je eine Fischzucht führt. Die so langsam den Bach hinunter geht, wie so vieles in Deutschland. Die Fischzucht ist quasi Sinnbild des schleichenden Niedergangs mit
vielen „ham wir immer schon so gemacht“-artigen Sätzen. Benjamin hat sein Studium nebst Volontariat beendet und bekommt beruflich keinen Fuß in die Tür, geschweige denn einen behaglichen Sitz im Sattel. Nix davon. Und dann kommt eine windige Stelle, den er als Liberaler aus gutem Haus eigentlich ablehnen müsste und aus finanziellen Gründen nicht kann. Er macht die Pressearbeit für einen populistischen Politiker….
Es ist ein sehr politischer Roman, der seine Anfänge in den 1980-er Jahren findet und im idyllischen, streng katholischen Teil Bayerns beginnt. Mehrere Handlungsstränge zeigen, dass die Nazis nie so wirklich weg waren und wie man sich mit ihnen arrangierte. Die Geschichte Benjamins zeigt, wie ein anständiger Mensch ohne es zu wollen auf einmal auf der Seite von rechten Querulanten landen kann. Auch wenn jemand weiß, was früher mal war und nie wieder sein darf.
Beide Autorinnen recherchierten gut und wissen, wie es wo in Deutschland politisch bestellt ist. Und sie holen ihren Leser ab, egal wo du oder Sie politisch den Haken auf dem Stimmzettel machen würden. Dazu ist es gut geschrieben, eine lockerleichte Schreibe, der man ganz einfach folgen kann und die die Gefahren deutlich zeigt. Und mir gingen zwischendurch Orte durch den Kopf, wo ich ähnliche Szenen schon mal erlebt habe. Teilweise auch Gespräche im Bekannten- und Freundeskreis, die so ähnlich verlaufen sind, wie manche in diesem Roman. Geschichte gut erläutert und in eine Geschichte verpackt, die ihresgleichen sucht. Hervorragend!
Hoffentlich lesen viele Menschen dieses Buch und werden wach(er). Denn die Menschen lernen offensichtlich selten so richtig dazu, über Generationen werden immer die gleichen Fehler wiederholt. Aber Rigg und Klischert liefern mit Benjamin und seiner Familie auch Ideen und wie man diese umsetzen könnte. Herrlich. Bitte mehr davon!
Tarjas geliebter Kater ist tot und die Trauer ist groß. Oder lebt er doch noch, die Erwachsenen sagen nein. Aber Tarja bekommt komische Hilferufe und entdeckt, dass das erfundene Späterland eventuell doch ...
Tarjas geliebter Kater ist tot und die Trauer ist groß. Oder lebt er doch noch, die Erwachsenen sagen nein. Aber Tarja bekommt komische Hilferufe und entdeckt, dass das erfundene Späterland eventuell doch existiert.
Ein Haustier zu verlieren ist immer schlimm. Und Tarja hat eine ganz eigene Art mit ihrer Trauer umzugehen. Mittendrin entspinnt sich eine eigene Geschichte, sehr fantasievoll. Denn Tarja spinnt sich etwas zurecht und kommt so besser mit allem klar. Es ist ganz normal, dass man sich Gedanken macht, was nach dem Tod kommen mag oder ob überhaupt etwas kommt. Reinkarnation nur für das Säugetier Mensch? Und die Katzenwelt? Und andere? Jorges erschafft mit Späterland eine eigene Welt. Ähnlich, wie es Andrea Schacht mit ihrem Land hinter dem Jägermond in ihren Katzenromanen für Erwachsene getan hat. Hier nun eine Welt für Kinder.
Es ist die Zeit der Corona-Pandemie, aber der Roman spielt ja in Schweden. Alle Länder leben mit Lockdowns während der Advent in Stockholm langsam relativ normal Fahrt aufnimmt. Alice arbeitet als Lektorin ...
Es ist die Zeit der Corona-Pandemie, aber der Roman spielt ja in Schweden. Alle Länder leben mit Lockdowns während der Advent in Stockholm langsam relativ normal Fahrt aufnimmt. Alice arbeitet als Lektorin und hockt größtenteils in ihrer Wohnung. Einige Menschen wissen um ihre neue Phobie, aber ihre Mutter zum Beispiel ahnt nicht, dass ihre Tochter erstens ihre feste Arbeit verloren hat, dass ihr Partner sie verlassen hat und sie auch nicht mehr unter Leute gehen mag. Da kommt ihr die Anfrage eines Autors, ob Alice sein Buch lektorieren würde, ganz recht. Dazu muss sie nicht aus dem Haus gehen. Schwung bekommt ihr Leben auch durch den Kater Konfuzius.
Gehofft hatte ich auf einen typisch romantischen Adventsroman. Aber leider konnte ich mit Alice so gar nicht warm werden. Dazu ist die Geschichte sehr kleinteilig als sie anfängt das neue Buch zu lektorieren. Diese Passagen finden sich leider als eine Art Mit-Roman wider und irritierten mich total. Ein Schuss in den Ofen sozusagen.