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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2016

Zauberhaft

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
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Kelsey hat die erste Aufgabe erfüllt und den Tigerprinzen Ren und Kishan täglich sechs volle Stunden als Menschen ermöglicht. Sie selbst kehrt von Selbstzweifeln geplagt in die Vereinigten Staaten zurück ...

Kelsey hat die erste Aufgabe erfüllt und den Tigerprinzen Ren und Kishan täglich sechs volle Stunden als Menschen ermöglicht. Sie selbst kehrt von Selbstzweifeln geplagt in die Vereinigten Staaten zurück und findet ein völlig durchgeplantes Leben vor. Aus Liebe und Dankbarkeit haben Mr. Kadam und Ren ein Haus für sie eingerichtet und Kelsey an einer renommierten Universität eingeschrieben. Kelsey nimmt nach einigem Zögern die Geschenke an und versucht sich an einem geregelten Leben an der Universität. Ren dennoch kann sie nicht vergessen und reist ihr nach um sie wieder für sich zu gewinnen.

Während zwei Menschen Schmetterlinge im Bauch haben ziehen sich am Horizont schon düstere Wolken zusammen und das Schicksal stellt Kelsey erneut vor eine harte Prüfung.

Nach dem ersten Band, der bereits verzauberte und die LeserInnen in eine ferne exotische Welt abtauchen ließ, lag die Latte erwartungsgemäß hoch für den zweiten Band.

Colleen Houck bleibt ihrem Schreibstil treu, sie entführt uns in eine romantische Welt in der zwei beinahe überirdische junge Männer um das Herz eines ganz normalen Mädchens buhlen. Ren und sein Bruder Kishan sind unserer Welt so fern, dass sie gern übertreiben dürfen, sie hemmungslos romantisch, altmodisch und manchmal auch verquert sein dürfen ohne dass sie dabei unwirklich oder konstruiert wirken.

Kelsey ist ein mutiges Mädchen, dass sich behauptet und für die Menschen einsteht, die sie liebt, sie wirkt liebenswert und dabei ist doch auch voller Zweifel und Fragen, die sich jungen Menschen an der Schwelle zur Erwachsenenwelt stellen.

Ein wunderschönes Buch, das wie der erste Teil verzaubert, berührt und zum Träumen verführt.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Herrlich!

Pinguinwetter
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Charlotte ist auf Erfolgskurs, zumindest glaubt sie das – bis zu ihrer Kündigung im Lauf der Wirtschaftskrise. Charlotte fällt in ein tiefes, tiefes Loch und nichts und niemand kann sie aus diesem zunächst ...

Charlotte ist auf Erfolgskurs, zumindest glaubt sie das – bis zu ihrer Kündigung im Lauf der Wirtschaftskrise. Charlotte fällt in ein tiefes, tiefes Loch und nichts und niemand kann sie aus diesem zunächst befreien.

Da hilft es auch nichts, dass ihre Umgebung ihr zu einer Schwangerschaft rät um die Krise zu überbrücken, da sie in ihrem Beruf derzeit ohnehin kaum Chancen auf eine neue Anstellung hat.

Witzig und spritzig tauchen die LeserInnen in Charlottes’ ganz persönliche Hölle ein und werden dabei – glänzend unterhalten. Sie ist ungeschickt in Haushaltsdingen, weiß nicht wann sie genug Alkohol getrunken hat um stehenden Fußes nach hause zu kommen und mit Kindern hat sie ganz und gar nichts am Hut.

Die Protagonistin ist liebevoll ausgearbeitet und authentisch gestaltet. Es fällt leicht ihr Stärken aber auch Schwächen zu glauben. Sie fällt von einer Katastrophe in die nächste aber die LeserInnen müssen nie daran zweifeln, dass Charlotte sich gekonnt und manchmal auch tollpatschig aus der Misere rettet.

Ein lustiges Verwirrspiel rund um die Liebe, das sich nicht all zu ernst nimmt und die LeserInnen zum herzlichen Lachen einlädt.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Großartig

Die Bücherdiebin
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Der Tod erzählt uns eine Geschichte – seine Geschichte. Einfühlsam und fürsorglich erledigt er seine Arbeit und ist dabei so belastet und geschlagen wie es kein Mensch ertragen könnte. Er sucht sich Ablenkungen, ...

Der Tod erzählt uns eine Geschichte – seine Geschichte. Einfühlsam und fürsorglich erledigt er seine Arbeit und ist dabei so belastet und geschlagen wie es kein Mensch ertragen könnte. Er sucht sich Ablenkungen, lässt sie aber nur gelegentlich zu. Zu ernst nimmt er seine Arbeit zu gewissenhaft erledigt er das Einsammeln und Forttragen von sterbenden Seelen.

Doch Liesel und ihre eigene Geschichte rührt sein Herz. Ein Herz, dass so groß und fühlend schlägt wie das eines Menschen und das doch auf keinen Fall mit einem solchen zu vergleichen ist.

Vor dem Hintergrund der Kriegswende wird Liesel erwachsen, sie kommt mit Gut und Böse in Kontakt mit Liebe und Trauer mit Verrat, Gewalt und Hilflosigkeit und letzten Endes mit Büchern.

Bücher und vielmehr Worte sollen eine tragende Rolle in Liesels ausgehenden Kindertagen spielen und sie vor dem völligen Zerbrechen an den schrecklichen Ereignissen ihres jungen Lebens retten.

Ein Buch über die Zartheit von Gefühlen, von der Angst des Todes vor der nächsten geraubten Seele, von der Sinnlosigkeit von Kriegen und Zerstörung – vor allem aber ein Buch über das Leben.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Eher langatmig

Die Dienstagsfrauen
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Zum Inhalt sagt der Klappentext bereits alles. 5 verschiedene Charaktere, durch äußere Umstände zusammengeführt machen sich auf den Jakobsweg. Ein kurzweiliges Buch, wenn man nicht beginnt zu hinterfragen ...

Zum Inhalt sagt der Klappentext bereits alles. 5 verschiedene Charaktere, durch äußere Umstände zusammengeführt machen sich auf den Jakobsweg. Ein kurzweiliges Buch, wenn man nicht beginnt zu hinterfragen und die Geschichte als das akzeptiert was sie ist – eine einfache Geschichte ohne wirklichen Tiefgang.

Die Charaktere der 5 Freundinnen sollen unterschiedlich sein, wirklich konsequent und gut dargestellt sind meiner Meinung nach aber nur die starke Caroline und die exzentrische Apothekersgattin Estelle. Judiths Geschichte und vor allem ihr Verlust bleiben farblos und unglaubwürdig, genau wie Kiki, deren Charakter ganz vage bleibt.

Die Frauen fahren seit 15 Jahren jährlich ein paar Tage gemeinsam weg, dennoch herrscht im Haushalt von Eva der Ausnahmezustand und Ehemann und Kinder verhalten sich, als ob sie das Erste Mal seit Jahren allein im Urlaub wäre.

Die Beziehungsgeflechte zwischen den Freundinnen werden in Nebensätzen erwähnt, was sie einander wirklich bedeuten kommt kaum heraus. Die Geschichte auf dem Pilgerweg plätschert dahin ohne dass sie sich wirklich in eine Richtung bewegt, das Buch ist nicht komisch, aber auch nicht tragisch – nichts woran die LeserInnen sich festhalten können.

Insgesamt ein Buch für zwei verregnete Nachmittage, das aber nicht wirklich abtauchen lässt.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Für ein paar schöne Stunden

Sieben Tage ohne
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„Sieben Tage ohne“ ist nach dem großen „Spiegel“-Bestseller „Die Dienstagsfrauen“ Monika Peetz’ zweiter Roman über die fünf ungleichen Freundinnen. Eine Verfilmung ist in Vorbereitung.

Eva hat genug von ...

„Sieben Tage ohne“ ist nach dem großen „Spiegel“-Bestseller „Die Dienstagsfrauen“ Monika Peetz’ zweiter Roman über die fünf ungleichen Freundinnen. Eine Verfilmung ist in Vorbereitung.

Eva hat genug von den Geheimnissen. Sie will endlich wissen, wer ihr Vater ist und warum er sie und ihre Mutter alleine ließ. Seit Eva begonnen hat Fragen zu stellen, wich ihre Mutter Regine ihr gekonnt aus und hüllt sich, was die Identität ihres Erzeugers angeht in Schweigen. Als Regine sich ein Bein bricht und im Krankenhaus festhängt nutzt sie die Gelegenheit um mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden. Ihre Suche führt sie in das Altmühltal 1965.

Eva findet heraus, dass die Burg Achenkirch, der ehemalige Arbeitgeber ihrer Mutter, ein Heilfasten-Seminar anbietet. Um ihre weiteren detektivischen Aktivitäten zu maskieren überredet sie die Freundinnen mit ihr gemeinsam das Seminar zu belegen.

Die Fortsetzung von „Die Dienstagsfrauen“ gerät wieder seicht und unterhaltend ohne dabei wirklich zu bewegen. Die Charaktere der fünf Freundinnen sind vergleichsweise gut herausgearbeitet, bleiben insgesamt aber noch immer eher blass.

Der rote Faden verliert sich im Lauf des Buches immer wieder oder wird von Nebengeschichten gestört, die dann leider nicht oder nur unzureichend aufgelöst werden.

Der Schreibstil der Autorin ist nicht immer flüssig manchmal gerät er eher ruppig und an vielen Stellen wünscht man sich als LeserIn ein wenig mehr Tiefe bei Erzählungen oder vermisst Informationen zu bestimmten Situationen.

Das Thema Heilfasten fand ich an sich sehr interessant, weniger gut gelungen war für mich die Auseinandersetzung mit der Väterthematik, denn sie wurde nur angeschnitten und hinterlässt für mich ein schales Nachgefühl.

Abschließend war „Sieben Tage ohne“ einen Tick angenehmer zu lesen als „Die Dienstagsfrauen“, ich für meinen Teil hätte mir jedoch mehr Tiefe und Abschlüsse sowie Hintergründe zu einigen Erzählsträngen gewünscht.