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Veröffentlicht am 19.07.2023

Licht aus, Spaß an

Die Geschichte von Dunkel
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Inhalt:

Mitten in der Nacht erwacht Dunkel aus seinem Schlaf. Er hat Angst vor den Geräuschen, vor den Lichtern, die langsam verglimmen. Er fühlt sich so allein …

Dunkel huscht aus seinem Bettchen und ...

Inhalt:

Mitten in der Nacht erwacht Dunkel aus seinem Schlaf. Er hat Angst vor den Geräuschen, vor den Lichtern, die langsam verglimmen. Er fühlt sich so allein …

Dunkel huscht aus seinem Bettchen und wandert durch den Wald. Er stößt auf ein Lämpchen, das so herrlich leuchtet. Dunkel ist ein wenig neidisch auf Licht. Denn Licht ist so warm und in seiner Nähe fühlt man sich sicher und geborgen.

Dunkel möchte unbedingt in Lichts Nähe bleiben. Er folgt ihm durch den Wald und macht dort so manche interessante, aber auch gruselige Entdeckung. Steine, die aussehen, als hätten sie Gesichter, Bäume, die riesig sind.

Bei genauerer Betrachtung erweist sich allerdings, dass all diesen Geheimnissen der Nacht auch ein Zauber innewohnt. Die Äste der Bäume glitzern im Dunkeln. Unter der Erde befinden sich Höhlen mit glänzenden Edelsteinen.

Bald schon begreift Dunkel, dass die Nacht eigentlich wunderschön ist. Alles wirkt so friedlich und heimelig.

Die Nacht bietet Zeit für Träume. Der Himmel leuchtet voller Sterne. Das Juwel in der Krone der Nacht ist der pralle Mond, der wie eine Laterne anmutet.

Mit den Gedanken an die Erlebnisse, die Dunkel in dieser Nacht gemacht hat, schläft er ein. Er träumt von Leuchttürmen, Nächten am Lagerfeuer und Diamanthöhlen.



Meinung:

Die Autorin Marit Kok witmet sich in ihrem Kinderbuch „Die Geschichte von Dunkel“ den Sorgen der Kleinsten unter uns. Ihr Protagonist „Dunkel“ guckt mal süß, mal neugierig, mal verängstigt, mal niedlich und es ist immer eine Freude, wenn er erscheint.

Alleine der Name verrät, dass es sich bei Dunkel um die Nacht selbst handelt. Und er fürchtet sich vor ihr. Aus berechtigten Gründen. Denn tagsüber werden wir Menschen der Omnipräsenz einer Reizüberflutung ausgesetzt. Überall sind Geräusche, überall gibt es etwas zu sehen. Nachts hingegen werden wir gezwungen, diese Reize herunterzufahren. Unsere Augen sind nicht mehr in der Lage alle Konturen wahrzunehmen. Nur noch wenige Geräusche beschäftigen unser Gehör.

Der Entzug von sensorischen Reizen und Sinneseindrücken kann aber auch dazu führen, dass wir Angst haben. Angst, dass wir die in der Dunkelheit lauernden Gefahren nicht wahrnehmen.

Diese unbegründete Angst gilt es zu überwinden. Denn die Gefahren nehmen durch Anbruch der Dunkelheit ja nicht zu.

Mit Hilfe ihres Protagonisten Dunkel erklärt Marit Kok, dass die Nacht ihren ganz eigenen Charme hat. Sie vermittelt ein entspannendes, beruhigendes Gefühl und reduziert den Herzschlag.

An diesem Kinderbuch gefiel mir nicht nur die Botschaft. Auch die Aufmachung ist hier besonders. Denn „Die Geschichte von Dunkel“ wird nicht durch Illustrationen begleitet. Marit Kok selbst hat dieses Buch mit Hilfe von Crafting, handgemachter Sets, Stop-Motion und Fotografie gestaltet. 2020 hat die Autorin ihren Abschluss als Filmemacherin absolviert. „Die Geschichte von Dunkel“ entstammt aus Teilen des Abschlussprojektes und einem Plan für einen Kurzfilm.



Fazit:

Das Monster unter dem Bett, die bösen Augen am Fenster oder das Gespenst im Schrank. Wer kennt sie nicht, die Angst vor dem Dunkeln. Rational ist vieles unbegründet. Aber dennoch klopft das Herz. Hätte ich „Die Geschichte von Dunkel“ schon in jungen Jahren als Gute-Nacht-Lektüre gehabt, wer weiß, vielleicht hätte ich den Zauber der Nacht dann schon viel früher begriffen.

Liebevoll erzählt Marit Kok in ihrem farbig illustrierten Kinderbuch von den Ängsten ihres Protagonisten „Dunkel“. Dieser berichtet von ungewohnten Geräuschen, düsteren Schatten und von der Sehnsucht nach Licht in der Nacht. Dunkel erkennt jedoch bald, dass der Nacht auch ein Zauber innewohnt. Ein Zauber, den er bislang übersehen hatte.

Neben einer wichtigen Botschaft überzeugt „Die Geschichte von Dunkel“ auch mit einer kunstvollen Aufmachung. Marit Kok arbeitet hier mit Crafting, handgemachter Sets, Stop-Motion und Fotografie. Wenig Text (ein bis zwei Sätze auf jeder bebilderten Seite) machen dieses Buch zur perfekten Einschlaflektüre für die Jüngsten unter uns.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Buch mit großem Sogfaktor

Only a Monster
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Inhalt:


Schon den ganzen Sommer über ist Joan in Nick verschossen. Der süße Junge, der gemeinsam mit ihr in den Sommerferien im Holland House, einem Museum, in dem die Darsteller sich verkleiden und ...

Inhalt:


Schon den ganzen Sommer über ist Joan in Nick verschossen. Der süße Junge, der gemeinsam mit ihr in den Sommerferien im Holland House, einem Museum, in dem die Darsteller sich verkleiden und den Touristen Geschichte auf lebendige Art näher bringen, arbeitet.

Nick und Joan wollen sich nun in einem Café in der Innenstadt treffen. Doch noch während Joan hier auf ihr Date wartet, taucht der demente Mr. Solt auf. Er verkündet Blumen kaufen zu wollen. Joan hat Mitleid mit dem alten Mann, der von den Bediensteten nicht nett empfangen wird. Sie möchte ihn hinaus auf die Straße begleiten. Doch kaum haben sie das Café verlassen, wehrt sich Mr. Solt gegen Joans Griff an seinen Arm.

Dann überschlagen sich die Ereignisse buchstäblich. Plötzlich ist es nicht mehr taghell, sondern der Mond steht am Himmel. Das Café ist längst geschlossen. Mr. Solt ist nicht mehr da. Joan ist mehr als nur verwirrt. Betrunkene Leute gehen an ihr vorbei. Joan möchte nur noch eins: Nach Hause zu ihrer Gran.

Zu Hause erwartet sie auch eine beleuchtete Küche und eine Großmutter, die bereits auf sie wartet. Was bleibt, ist Verwirrung. Sie hätte, so führt die Großmutter aus, es schon immer gesagt: Joan sei ein Monster. Joan muss an diesem Abend allerhand verkraften. Nach und nach erfährt sie, dass Mr. Solt ihr an diesem Abend nichts angetan hat. Sondern, dass sie selbst es war, die ihm Schaden zufügte. Sie erfährt von Magie und der Fähigkeit anderen Menschen Lebensenergie zu entziehen, um selbst in der Zeit zu reisen zu können. Sie hört von anderen Familien, die mit ihrer Familie verfeindet sind.

Fragmentarisch setzt sich Joans Welt neu zusammen. Um all das zu verkraften, sucht sie Schutz an dem Ort, der ihr in den letzten Monaten Ruhe und Halt geboten hat: dem Museum.

Doch aus dem Regen gerät sie in die Traufe. Denn innerhalb weniger Minuten verliert Joan alles, was sie je geliebt hat. Sie wird gezwungen, einem Menschen ein weiteres Mal Lebensenergie zu entziehen, um diese für sich selbst zu nutzen, und wird damit zu dem Monster, das sie nie sein wollte.



Meinung:


Als ich den Klappentext von „Only A Monster“ das erste Mal gelesen hatte, war für mich klar, dass ich dieses Buch würde lesen wollen. Eine Protagonistin, die erfährt, dass sie ein Monster ist. Ihr großer Schwarm entpuppt sich als legendärer Held und wird zu ihrem größten Feind. Und dann gibt es da noch andere, die so sind wie sie. Einer davon ist Aaron. Und dieser führt in weitreichende Familienfehden und blutige Streitigkeiten. All das klang schon unglaublich spannend.

Vanessa Len enttäuscht den Leser nicht. Sie startet in eine unglaublich spannende Erzählung. Beim Lesen flogen meine Augen über die Seiten. Es wird sofort eine rasante Handlung in Gang gesetzt, bei der man sich konzentrieren muss, um den Überblick zu behalten.

Gleichwohl vermag das Buch durch Nachvollziehbarkeitslücken zu irritieren. Joans Großmutter hat ihrer Enkelin seit Jahren immer wieder gesagt, dass diese ein Monster sei. Selbst, als alles eskaliert, öffnet sich die alte Frau nicht. Joan bekommt nur zu hören: Ich hab's dir ja immer gesagt. Du bist ein Monster. Das scheint nicht, direkt dem Leben abgelauscht.

Als Leser kommt man am Anfang kaum zum Durchatmen. Das Erzählen wird in der zweiten Hälfte verlangsamt, bleibt aber gleichermaßen packend wie spannend.

Mit einer Reise in die Vergangenheit lernt der Leser nun auch den neuen Weggefährten von Joan besser kennen. Aaron scheint arrogant und zugleich feige. Es dauert, bis Aarons Fassade aufbricht. Aber genau das macht natürlich seine Figur umso spannender. Auch Aaron hat einen großen Verlust zu beklagen. Er steckt diesen nur scheinbar mit Leichtigkeit weg.

Mit der Reise in der Zeit entführt die Autorin den Leser und die Protagonisten ins Jahr 1993. Also gar nicht mal so weit in die Vergangenheit. Doch es gibt hier Ecken, die von Monstern bewohnt werden und hier gibt es allerhand zu bestaunen und zu erleben. Tavernen, in denen es das köstlichste Essen gibt und in denen die Besucher allesamt ihre Haustiere mit sich führen, eine Post in der man Briefe in alle erdenklichen Zeitepochen verschicken und einen Markt, auf dem man Kleidung und andere Waren aus jedem Jahrhundert erwerben kann.

Im weiteren Verlauf der Geschichte möchte Joan die Vergangenheit ändern. Davon lässt sie sich nicht abbringen. Sie würde alles dafür tun, um das ungeschehen zu machen, was an diesem einen Tag im Museum passiert ist. Und dann gibt es da Aaron, der schon oft durch die Zeit gereist ist und der weiß, dass die Zeit ihre ganz eigenen Gesetze hat.



Fazit:


1985 kam „Zurück in die Zukunft“ in unsere Kinos und ist bis heute eine der vermutlich beliebtesten Filmtrilogien aller Zeiten. Dass Spannungsliteratur und Zeitreisen eine wundervolle Symbiose eingehen können, beweist "Only A Monster".

Das Geschehen wird in bildgewaltiger Wucht mit einer gekonnten Mischung aus Rasanz und gleichzeitiger Ernsthaftigkeit erzählt.

Vanessa Lens Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Der Roman entwickelt mit fortschreitendem Lesevergnügen einen eigenen Rhythmus. "Only A Monster" ist eine erfrischende Lektüre, die man regelrecht verschlingt.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Anna Benning weiß, wie man einen Pageturner schreibt

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Achtung: Enthält Spoiler zum 1. Band



Inhalt:


Rayne hat sich den Rebellen angeschlossen, um mit ihnen gemeinsam nach dem sagenumwobenen 8. Dark Sigil zu suchen. Hierbei handelt es sich um einen Dolch, ...

Achtung: Enthält Spoiler zum 1. Band



Inhalt:


Rayne hat sich den Rebellen angeschlossen, um mit ihnen gemeinsam nach dem sagenumwobenen 8. Dark Sigil zu suchen. Hierbei handelt es sich um einen Dolch, der in der Lage ist, den Träger dauerhaft von der Bindung zu seinem Dark Sigil zu befreien.

Der Dolch wäre also in der Lage Rayne und Adam eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Als Träger eines Dark Sigils war es ihnen strengstens verboten, eine Beziehungen einzugehen. Ein Sigil konnte im Falle der Vermischung der sieben Blutlinien keinem neuen Träger mehr übergeben werden. Und das hätte dazu geführt, dass die Erde schon in kürzester Zeit mit Chaosmagie geflutet werden würde.

Während Rayne und die Rebellen in Erfahrung bringen konnten, dass sie ein weiteres Artefakt benötigen würden, namentlich einen Kompass, hatte Adam es geschafft, die gedankliche Verbindung zu Rayne zu trennen. Durch Gerüchte bekam Rayne zudem zugetragen, dass der Mirrorlord eine Verlobung eingegangen war.

Die Sorgen um ihre Beziehung zu Adam und die sich nur schleppend entwickelnde Suche nach dem Dolch waren jedoch nicht die einzigen Probleme, die Rayne beschäftigten. Denn die Rebellen wollten das 8. Sigil natürlich auch in ihren Besitz bringen. Sie machten den Mirrorlord für die Chaosmagie verantwortlich und wollten mit dem Dolch für eine neue Ordnung sorgen.

Dass der Kompass, der zum Dolch führen würde, sich ausgerechnet im Mirror befand, machte alles nicht leichter. Dieser wurde gut bewacht. Da er aber zu weiteren Reisen immer mitgeführt wurde, sahen die Rebellen auch die Chance ihn zu stehlen gekommen. Ein großer Empfang, nebst anschließendem Fest zur Verlobung des Mirrorlords, war die perfekte Möglichkeit, sich unters Volk zu mischen, um diesen zu stehlen.

Um an den Dolch zu kommen, musste Rayne also am Empfang teilnehmen und würde Adam wiedersehen. Ein Wiedersehen, das unter keinem guten Stern stand.

Doch Raynes Plan, an den Dolch zu gelangen und Adam und sich von der Bindung der Sigils zu befreien, stand. Die Schicksalsgöttinnen hatten allerdings in der nahen Zukunft keine gute Nachrichten - für niemandem.



Meinung:


Nachdem der erste Band von „Dark Sigils“ mich hellauf begeisterte, ja weggeblasen hatte, konnte ich die Fortsetzung nicht erwarten.

Der Wiedereinstieg nach der Auszeit fiel allerdings nicht leicht.

Sehr entgegen kam mir eine kurze Zusammenfassung der Handlung von Anna Benning auf den ersten Seiten. Ich war schnell wieder in der Geschichte drin und konnte mich gut auf die neuen Ereignisse, die Rayne, die Rebellen sowie Adam und die anderen Dark Sigilträger beschäftigten, einlassen.

Bedauerlich ist einzig, dass kein Glossar, worin Namen, Realien und Querverweise näher erläutert werden, angelegt worden ist.

Der zweite Band kam für mich ab der Mitte so richtig in Fahrt; die Handlung gewann zunehmend immer mehr an Spannung.

Im zweiten Teil des Buches überraschte die Autorin mit unvorhersehbaren Wendungen und allerhand spannenden Szenen, die in einem nervenzerreißenden Finale gipfelten.

Zum Ende hin mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.



Fazit:


Beim zweiten Band von „Dark Sigils - Wie die Dunkelheit befiehlt“, brauchte ich einige Seiten, um mich in dem von Anna Benning erneut geschaffenen Lesesog zu verlieren. Das lag in erster Linie an vielen Charakteren, die mir aufgrund einer längeren Lesepause zwischen den Bänden nicht mehr präsent waren.

Ohne auf dramatische Effekte aus zu sein, versteckt sich hinter Bennings sachlichem Stil viel Dramatik, Spannung und ein verworrenes Beziehungsgeflecht.

Alles ist so rasant und spannend erzählt, dass ich das Finale von „Dark Sigils“ kaum erwarten kann.

Anna Benning weiß, wie man einen Pageturner schreibt.

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Veröffentlicht am 25.05.2023

Geschichte mit starkem Sogfaktor

XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens
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Inhalt:


Neben der Schule übt Jenny jeden Tag hart für ihren Traum, als Cellospielerin groß rauszukommen. Irgendwann möchte sie in einem großen Orchester spielen. Ihre freie Zeit verbringt sie in der ...

Inhalt:


Neben der Schule übt Jenny jeden Tag hart für ihren Traum, als Cellospielerin groß rauszukommen. Irgendwann möchte sie in einem großen Orchester spielen. Ihre freie Zeit verbringt sie in der Karaoke-Bar ihres Onkels.

So auch an diesem einen Nachmittag an dem Jenny gerade einen schlechten Tag zu vergessen versucht. Eigentlich ist der Talentwettbewerb sehr gut verlaufen. Die Jury war angetan von ihrem Cellospiel. Ja, sie hat Jenny sogar in den höchsten Tönen gelobt. Ein empfindlicher Kritikpunkt, der ihr vorgehalten wurde, hallt aber nach: Ihr fehle der besondere Funke.

Gerade hat Jenny Onkel Jay ihr Leid geklagt und von ihm den Ratschlag erhalten, über eine größere Achtsamkeit und Wertschätzung, mehr Wärme und Leidenschaft zu spüren. Musik tritt bei Onkel Jay als Leidenschaft in Erscheinung, die gleichermaßen Freud wie Leid, das Gute wie auch das Schlechte spiegelt.

Jenny denkt noch über diese Worte nach, als Onkel Jay feststellt, dass einer seiner Kunden seine Zeit überzieht. Jenny nimmt sich des Problems an und erfährt eine Überraschung. Denn in dem Zimmer befindet sich nur ein einzelner Junge. Dieser sitzt traurig und niedergeschlagen in einer Ecke und denkt gar nicht daran die Karaokebar zu verlassen.

Den Onkel um Hilfe bitten, kommt für Jenny nicht in Frage. Sie möchte das Problem selbstständig lösen, zumal sie sich noch gut an dessen Worte erinnert: Sie muss den Tag leben und dazu gehört es, sich dem Leben zu stellen.

Kurzerhand bietet Jenny dem Fremden einen Deal an. Sie bucht zwanzig Extraminuten für die Box. Sollte es ihm gelingen, in einem Gesangsbattle als Sieger hervorzugehen, so bekommt er eine Gratisstunde von ihr. Sollte sie gewinnen, so muss er gehen.

Mit diesem Vorschlag gelingt es Jenny den Fremden aus seiner Lethargie zu reißen. Durch das Battle kommen sich beide näher. Dieser zauberhafte Moment endet jedoch viel zu schnell.

Als Jenny gewinnt und der Junge, der sich im weiteren Verlauf als Jaewoo vorstellt, die Bar verlässt, ahnen beide nicht, dass sie sich schnell wiedersehen werden.

Der Zufall führt Jenny und Jaewoo erneut zusammen. Sie verbringen den wohl schönsten Tag ihres Lebens miteinander. Ein koreanisches Festival und ein lustiges Fotoshooting in einer Fotobox sind nicht ihre einzigen Programmpunkte. Aber dann trennen sich ihre Wege erneut.

Der Junge verschwindet in einem schwarzen Van und reagiert nicht mehr auf ihre Textnachrichten; was ihn natürlich interessant macht.

Doch wieder schlägt das Schicksal zu. Denn Jennys Mutter möchte ihre Großmutter in Seoul besuchen und bei einer anstehenden OP beistehen. In Seoul ist Jaewoo, wie er einst berichtete, beheimatet. Jenny möchte nicht so lange Zeit von ihrer Mutter getrennt sein. Sie würde unglaublich gerne Jaewoo wiedersehen und träumt davon, ihre Großmutter kennenzulernen. Sie bittet ihre Mutter daher sie auf der Reise begleiten zu dürfen.

Jennys Mutter ist sehr streng, doch gibt sie unter der Bedingung nach, dass ihre Tochter weiterhin hart für ihre Zukunft als Konzertcellistin arbeitet.

Jenny ist außer sich vor Freude. Sie erwartet viel von ihrem Aufenthalt in Seoul. Das Schicksal zaubert mehr als einen Deus ex machina aus dem Hut. Nicht nur, dass sie ihre liebenswerte Großmutter kennenlernen darf. Bereits am ersten Tag lernt sie in der Umkleide zwei der Mitglieder einer in Seoul berühmten K-Pop-Gruppe namens XOXO kennen. Der Höhepunkt des Aufenthalts ist einzigartig, gerade auch weil die Erkenntnis so überraschend und unerwartet kommt: Der Junge aus der Karaokebar ist kein geringerer als der Main Vocalist von XOXO.



Meinung:


„XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens“ verspricht einiges. Südkorea boomt! Technische und kulturelle Exporte hatten mich bereits erreicht. K-Pop ist angesagt. Und das Buch wird seinem Versprechen, horizonterweiternd zu sein, in vollem Umfang gerecht.

Zwar gibt es in ihrer Geschichte immer wieder allerhand Zufälle, die Jenny, eine liebenswerte und zugleich sehr zielstrebige Protagonistin, und Jaewoo, einen berühmten K-Pop-Star, der unter seinen Kollegen als der Vernünftige und Gewissenhafteste der Band gilt, immer wieder zusammenführen. Dennoch konnte ich über diesen – für mich einzigen Kritikpunkt – gut hinweg schauen.

„XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens“ lässt sich wohl am besten unter den Begriff „Slow-Burn-Romance“ einordnen. Die Geschichte fügt sich nur langsam zusammen.

Jaewoo hat stark darum gekämpft und musste viele Opfer bringen, um zu dem Ruhm zu gelangen, den die Band aktuell erfährt. Der Höhepunkt der Karriere ist zum Greifen nahe. Ein Foto, eine falsche Story, ein falsches Wort, das an die Presse gerät, kann dafür sorgen, dass sein Lebenstraum von einem Moment auf den anderen platzt.

Auch Jenny kämpft darum ihren Traum, eine berühmte Konzertcellistin zu werden, verwirklichen zu können. Für eine Romanze und viel Freizeit bleibt hier wenig Zeit.

Neben diesen Konflikten wird in mosaikhafter Form von Jennys Leben erzählt. So erfährt der Leser vom alltäglichen Leben in Korea und von Freud und Leid ihrer Familie. Der Kampf um den sozialen Aufstieg erscheint als durchgängiges Thema immer wieder. Die Mischung aus biografischen Elementen, Späßen und ernsthaften Themen ist gelungen.

Jenny hat es an der Seoul Arts Academy nicht immer einfach, denn ihre neue Mitbewohnerin zeigt ihr die kalte Schulter. Doch Jennys sympathische, aufgeschlossene Art führt auch schnell zu neuen Freunden. Immer wieder trifft Jenny auf neue Menschen und bald schon hat sie einen Freundeskreis aufgebaut, der von Tag zu Tag immer mehr wächst.

Das Buch ist voll von wundervollen Szenen, die Jenny selbst schafft, emotionale Momente, frei von Kitsch.



Fazit:


Axie Oh spiegelt mit „XOXO-Der Rhythmus unseres Lebens" das ungefilterte Leben und schreibt dabei eine berührende Coming-of-Age-Geschichte.

Ein aufstrebender K-Pop-Star und eine ambitionierte Konzert-Cellistin suchen Impulse, mit denen sich der Konflikt Liebe vs. Beruf auflösen lässt. Protagonisten, die zuvor Gefahr liefen, die eigene Persönlichkeit nahezu aufzugeben und einer absoluten Fremdbestimmung zu opfern.

Das Buch bietet eine Exkursion in eine fremde Kultur, bringt dabei Geschichten mit, die so bunt, so herzergreifend sind, dass man das Buch nicht vor der letzten Seite zuschlagen möchte.

Ein Deus ex machina hier, einer dort, findet sich allerdings in einem ansonsten durchdachten Plot.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Spannendes Abenteuer mit vielen Rätseln

Das Geheimnis von Darkmoor Hall
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Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten ...

Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten Traum umsetzen und ein kleines Cafè eröffnen.

Kate jedoch ist von ihrem neuen Zuhause auf den ersten Blick überhaupt nicht angetan. Das 450 Jahre alte Haus, in das die Familie gezogen ist, riecht muffig und ist mehr als nur baufällig. Ihre Stimmung ist im Keller. Nicht nur, dass zwischen ihren Eltern auch weiterhin ein eisiges Schweigen herrscht, zudem ist es auch in diesem kleinen Kaff einfach nur todlangweilig. Die karge Landschaft, nichts, was man erleben könnte; all das verbessert Kate's Laune kein bisschen.

Kate macht sich also auf, die Gegend zu erkunden. An der Spitze einer Landzunge stößt sie auf ein herrschaftliches Herrenhaus. Ein Haus, das sie magisch anzuziehen scheint. Wenig später entdeckt sie einen weiteren interessanten Ort. Ein Plateau an einem einsamen Ort. Einem Ort, an dem es sich hervorragend verweilen lässt. Das hat scheinbar noch jemand anderes erkannt. Denn mitten auf diesem Plateau befindet sich eine Zeichenmappe, aus der der Wind immer wieder vereinzelte Blätter herauszupft und eines davon zu ihr trägt.

Kate ist verblüfft von den detailreichen Zeichnungen, die der Künstler auf dieses Papier verewigt hat. Sie rettet kurzerhand die Mappe, auf der der Name Gustav Grenville steht, und beschließt diese zu ihrem Eigentümer zurückzubringen.

Doch dann lernt Kate Billy kennen. Dieser befindet sich gerade auf der Flucht vor drei Jungen, die es offensichtlich nicht gut mit ihm meinen. Kate schließt sich Billy an und erfährt von ihm mehr über die Gegend. Sie erfährt, dass das geheimnisvolle Herrenhaus einer alten griesgrämigen Frau namens Ethelda Grenville gehört. Sie erfährt von einem Fluch, der auf dem Haus liegt.
Kate schlussfolgert, dass der Eigentümer der Zeichenmappe mit Lady Grenville verwandt sein muss. Sie beschließt ihn aufzusuchen.

Im Laufe der nächsten Tage lernt Kate Billy und Gustav näher kennen. Sie erfährt, dass Billy von den drei Jungen aus dem Dorf gemobbt wird und dass Gustav unter der Fuchtel seiner Tante steht. Im Gespräch mit Gustav erfährt sie von einem Kompass, dem Erbstück von Gus' Großvater, von einem Gedicht, das dieser in seinem Testament hinterlassen hat und wittert das Abenteuer ihres Lebens. Endlich wird es in Darkmoor-on-Sea spannend!

Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Gus und Billy beschließt Kate zu ermitteln. Sie möchte das Rätsel von Gus' Großvater lösen. Sie möchte die geheimen Gänge, die Lady Grenville unter Verschluss hält, erkunden und Billy helfen sich seinen Widersachern zu stellen.



Meinung:


Bereits auf den ersten Seiten von „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ gelingt es Nina Scheweling gekonnt die Stimmung einer diffusen Bedrohung aufzubauen und zugleich mit den Erwartungen des Lesers zu spielen. Für ihre Geschichte hat sie die perfekte Location gewählt: Schottland, eine Gegend in der viel Landschaft und oft schlechtes Wetter vorherrscht.

Nur wenige Häuser, ein kleines langweiliges Dörfchen, viel Natur. Auf den ersten Blick klingt das unglaublich langweilig. Das merkt auch die Protagonistin Kate sehr schnell. Dazu ein zerrüttetes Elternhaus.

Kates Missmut ist verständlich. Doch die Protagonistin lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie ist resilient und zukunftsgerichtet, abenteuerlustig, sehr lebenshungrig und folgt ihren Impulsen.

Mit Billy und Gus lernt Kate zwei Jungen kennen, die im Gegensatz zu ihr oft ängstlich wirken. Sie sind bereits seit Jahren in ihren gewohnten Lebensmustern gefangen. Gus steht unter der Fuchtel seiner Tante oder Großtante (er ist sich selbst nicht ganz so sicher). Billy hingegen wächst in einer Familie auf, die nur wenig Geld hat, und Tag für Tag ums Überleben kämpfen muss. Dazu kommen die Mobbingattacken der Dorfjugend.

Kate bringt mit ihrer lebendigen Art erfrischenden Wind in das Dorf. Sie findet durch erste Zufälle also zwei neue Freunde und erteilt ihnen eine Lektion in Selbstwirksamkeit.



Fazit:


Nina Scheweling schreibt mit „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ den Auftakt einer zweibändigen Reihe und gibt dem Leser Rätsel über Rätsel rund um ein verlassenes Herrenhaus auf.

Von der ersten Seite an beginnt ein großes Abenteuer, das dramatischer wird, als es man es zu Beginn vermuten mag.

Die Protagonistin Kate zeigt, dass es sich lohnt, an seinem innersten Kern zu arbeiten, um effektiv und aktiv seine Umwelt beeinflussen zu können.

Der junge Leser darf sich über eine gut strukturierte Geschichte, schnörkellos vorgetragen und spannend inszeniert, freuen.

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