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Veröffentlicht am 14.07.2023

Kraut oder kein Kraut? Das ist hier die Frage!

Klugscheißerwissen Kräuter
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Ein Buch für Menschen, die sich in der Kategorie der Klugscheißer ansiedeln, das ist ja schon mal was Besonderes. In fünfzig Pflanzenporträts lernen wir “Kräuter” von Ahorn über Hopfen bis Weißdorn kennen.

Beim ...

Ein Buch für Menschen, die sich in der Kategorie der Klugscheißer ansiedeln, das ist ja schon mal was Besonderes. In fünfzig Pflanzenporträts lernen wir “Kräuter” von Ahorn über Hopfen bis Weißdorn kennen.

Beim ersten Blättern sticht die tolle Aufmachung ins Auge. Die Innenseiten des Buchumschlags ähneln mit den Zeichnungen von Köpfen, die auch später an verschiedenen Stellen im Buch auftauchen, einem Wimmelbild. Zu jedem Gewächs gibt es ein ganzseitiges Porträtfoto, und zwar eine freigestellte Nahaufnahme eines Pflanzenteils.

Jede Pflanze wird in Kurz- und Langform, d.h. “Taschenwissen für die Kaffeepause” und beschreibendem Text vorgestellt und um ein Rezept zur Verwendbarkeit ergänzt. Wer bei dem Titel allerdings ein ernsthaftes Sachbuch vermutet, wird hier nicht bedient.

Die Porträtierten werden dargestellt, als seien sie nette Nachbarn, mit denen man sich auf einen Tee trifft. „Als Pflanze und aktives Mitglied des Photosynthese-Clubs muss man sich manchmal so einiges gefallen lassen.“

Darin liegt einiger Wortwitz verborgen, aber auch die Schwierigkeit, das Gelesene in die Tat umzusetzen. Ich wäre aufgrund fehlender Spezifika kaum in der Lage, eine der Pflanzen in freier Wildbahn zu erkennen. Somit verpufft leider all das Wissen, und ich bin so schlau wie zuvor.

Veröffentlicht am 09.07.2023

Vom Innen und Außen

Meine Mutter sagt
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Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden?

Wir lesen Episoden aus dem Alltag ...

Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden?

Wir lesen Episoden aus dem Alltag der Protagonistin, dem was außen passiert, und in sogenannten „Seepferdchenmonologen“, was sie im Inneren bewegt. Auf den ersten Blick wirkt das womöglich unspektakulär, gibt es doch keine dramatische Entwicklung der Handlung.

Doch die Kleinigkeiten, die feinen Beobachtungen, in zarter Sprache ausgedrückt, sind es, die den Reiz des Buchs ausmachen. „Die orangen Sommersprossen um ihre Nase herum würde ich gern mit dem Kugelschreiber verbinden, um herauszufinden, was für ein Bild auf ihrem Gesicht entstehen würde.“

Unwillkürlich vergleiche ich mit „Meter pro Sekunde“ und stelle fest, dass mich dieses Debüt der Autorin mehr für sich vereinnahmt. Leise Töne mit starkem Nachhall!

Veröffentlicht am 02.07.2023

Meer erleben

Am Rande der Glückseligkeit
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Die nackten Füße im Sand und das Meeresrauschen als Kulisse - wer gerät dabei nicht in Verzückung? Bettina Baltschev hat ein ganzes Buch über Strände geschrieben, deutsche und europäische, und das ist ...

Die nackten Füße im Sand und das Meeresrauschen als Kulisse - wer gerät dabei nicht in Verzückung? Bettina Baltschev hat ein ganzes Buch über Strände geschrieben, deutsche und europäische, und das ist mehr als reine Schwärmerei.
Wir lesen über Kriegsschauplätze, historische und literarische Persönlichkeiten oder die Entwicklung der Badekultur. So wurden zu Anfang des 19. Jahrhunderts Baderegeln für die Besucher veröffentlicht: „Die beste Zeit zum kalten Bade ist des Vormittags in einer früheren oder späteren Stunde, wie sie dem Badegaste am angenehmsten und bequemsten ist, nüchtern oder nach einem leichten Frühstücke, und nach erfolgter natürlicher Leibesöffnung.“
Der Text wird aufgelockert durch Fotografien und Zeichnungen oder aber durch Reime, die sich dem Meererleben widmen. Die Lektüre ist ein Genuss und fördert das Verlangen, bald wieder einem Strand einen Besuch abzustatten.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Sprachlos

Liebewesen
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Lio trifft Max zum ersten Mal, kommt mit ihm zusammen, wird von ihm schwanger. Ihre Beziehung wird überdeckt von den Traumata ihrer Vergangenheit und einer großen Sprachlosigkeit. „Wichtige Gespräche fingen ...

Lio trifft Max zum ersten Mal, kommt mit ihm zusammen, wird von ihm schwanger. Ihre Beziehung wird überdeckt von den Traumata ihrer Vergangenheit und einer großen Sprachlosigkeit. „Wichtige Gespräche fingen Max und ich oft nur an und bogen dann schnell ab. Aber vielleicht waren sie auch nicht so wichtig.“
Angelockt durch das provokante Cover, das ein Mädchen im biederen Kleid zeigt, das mit einem Gewehr bewaffnet ist, und durch die Leseprobe, die mit dem Wortgefecht zweier Freundinnen aufwartet, habe ich zu diesem Buch gegriffen. Ich hatte erwartet, eine frische und freche Erzählstimme darin zu finden, die ebendiesem ersten Eindruck gerecht wird.
Die Hauptfigur hat Übles erlebt, insofern ist ihr Verhalten ein Stück weit nachzuvollziehen. Allerdings bleiben die Erinnerungen eher im Hintergrund, und wenn dann mal etwas klar angesprochen wird, ist es beispielsweise der Ablauf eines Frauenarzttermins; das ist Alltag und nicht sonderlich erhellend.
Das Nichtsprechen war für mich die größte Schwachstelle des Romans, hat es doch verhindert, in der Beziehung irgendetwas anderes zu sehen, als dass sie verkorkst ist. So fiel es mir schwer, mit der Protagonistin mitzufühlen. Zwar fand ich das Buch nicht schlecht, gerate aber in Anbetracht meiner Erwartungen nicht in Verzückung.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Lass los!

Warum du nicht perfekt sein musst
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“Warum du nicht perfekt sein musst” begegnet Leistungsdruck und Selbstoptimierung mit Achtsamkeit und Genügsamkeit. „Du musst nicht schon wieder etwas machen, ändern oder verbessern. Lass los und erlaube ...

“Warum du nicht perfekt sein musst” begegnet Leistungsdruck und Selbstoptimierung mit Achtsamkeit und Genügsamkeit. „Du musst nicht schon wieder etwas machen, ändern oder verbessern. Lass los und erlaube dir, einfach nur zu sein.“
Die Autoren, die sich bereits in ihrem Podcast mit den inneren Werten beschäftigen, haben ein ansprechendes Programm in Buchform gebracht. Listen wechseln sich ab mit Übungen oder Zitaten. Das ist noch dazu hübsch illustriert und bietet Raum für persönliche Notizen.
Wer sich von äußeren Umständen oder inneren Antreibern dazu bringen lässt, sich selbst in Frage zu stellen, erhält hier vielfältige Impulse, um sich wieder auf die eigenen Stärken und Bedürfnisse zu besinnen. Ich empfehle diesen „Weg zu mehr Leichtigkeit“.