Cover-Bild Meine Mutter sagt
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 09.11.2022
  • ISBN: 9783985680313
Stine Pilgaard

Meine Mutter sagt

Roman
Hinrich Schmidt-Henkel (Übersetzer)

Von Abschieden und vergangener Liebe

Nach dem Erfolg von »Meter pro Sekunde« erscheint nun das sprühende Debüt der erfolgreichsten dänischen Schriftstellerin unserer Tage. Witzig und warm schreibt Pilgaard über Liebe, Familie und das Alleinsein. Und darüber, wie wir uns doch mit Worten umsorgen.

Nachdem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird, muss sie zurück zu ihrem Vater ziehen, einem Pfarrer und Pink-Floyd-Fan. Während sie auf ebenso komische wie verzweifelte Art versucht, ihre Ex zurückzugewinnen, wird sie von Freunden und Familie mit Ratschlägen traktiert. Vor allem ihre Mutter bedrängt sie mit zweifelhaften Lebensweisheiten. Doch allmählich lernt sie, zu trauern, ihre inneren Widersprüche zu akzeptieren, laut, betrunken und auf ihre eigene Art weise zu sein. – Ein Roman voller Energie und Eleganz, von Hinrich Schmidt-Henkel aufs Treffendste übersetzt.

»Meine Mutter sagt« ist ein moderner Roman über unsere Vereinzelung. Er handelt vom Aneinander-Vorbeisprechen, vom Alleinsein durch Missverständnisse, von Abschieden und vergangener Liebe – und vom Vermögen, sich doch durch Sprache zu erklären.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2023

Wunden lecken und Krone richten...

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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es um Liebeskummer in einer homosexuellen Beziehung geht und ich wurde belohnt.

Auch wenn es vielleicht sehr dramatisch daherkommt sich so fallen zu lassen ...

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es um Liebeskummer in einer homosexuellen Beziehung geht und ich wurde belohnt.

Auch wenn es vielleicht sehr dramatisch daherkommt sich so fallen zu lassen in die Trauer, so habe ich die Ich- Erzählerin doch enorm verstanden. Jeder geht mit Verlusten anders um und muss seinen Weg finden das Verlorene zu verarbeiten. Das in sich Schauen trauen sich denke ich die Wenigsten und mittels dieses Romans zu zeigen, dass das enorm wichtig ist, finde ich sehr stark.

Die Ratschläge der Umwelt sind natürlich herrlich, aber wie immer nicht wirklich hilfreich in der Situation.

Mir gefiel vor allem der kurze, knackige Schreibstil. Fast hat man das Gefühl etwas durch die Handlung geprügelt zu werden.

Etwas schade fand ich, dass ich mich in der dänischen Literatur und Kultur nicht auskenne, denn die Erwähnungen und Verweise sind für Kenner gewiss noch ein Mehrwert beim Lesen.

Fazit: Unterhaltsam und gelungen. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Vom Innen und Außen

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Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden?

Wir lesen Episoden aus dem Alltag ...

Die Ich-Erzählerin leidet. Darunter, dass ihre Beziehung zu Ende ist. Darunter, dass ihre Mutter sich in ihr Leben einmischt. Wird sie sich und die Liebe wiederfinden?

Wir lesen Episoden aus dem Alltag der Protagonistin, dem was außen passiert, und in sogenannten „Seepferdchenmonologen“, was sie im Inneren bewegt. Auf den ersten Blick wirkt das womöglich unspektakulär, gibt es doch keine dramatische Entwicklung der Handlung.

Doch die Kleinigkeiten, die feinen Beobachtungen, in zarter Sprache ausgedrückt, sind es, die den Reiz des Buchs ausmachen. „Die orangen Sommersprossen um ihre Nase herum würde ich gern mit dem Kugelschreiber verbinden, um herauszufinden, was für ein Bild auf ihrem Gesicht entstehen würde.“

Unwillkürlich vergleiche ich mit „Meter pro Sekunde“ und stelle fest, dass mich dieses Debüt der Autorin mehr für sich vereinnahmt. Leise Töne mit starkem Nachhall!

Veröffentlicht am 16.06.2023

Amüsantes Romanensemble in schickem Gewand

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Stine Pilgaards Debütroman „Meine Mutter sagt“ gehört eindeutig nicht zum literarischen Einheitsbrei, führt inhaltlich wie auch formelle Besonderheiten in die Romanform ein, bleibt aber leider unterm Strich ...

Stine Pilgaards Debütroman „Meine Mutter sagt“ gehört eindeutig nicht zum literarischen Einheitsbrei, führt inhaltlich wie auch formelle Besonderheiten in die Romanform ein, bleibt aber leider unterm Strich eher als amüsanter Unterhaltungsroman hängen.

Die Ich-Erzählerin des Romans, Studentin kurz vor dem Abschluss des Studiums, wurde von ihrer älteren Partnerin verlassen. Warum? Die Partnerin will Kinder, die Erzählerin nicht. Das Problem lag schon länger in der Luft, die Trennung scheinbar unumgänglich. Für die tendenziell eher labile Erzählerin ist dieses Ereignisse jedoch viel zu viel und es wirft sie komplett aus der Bahn. Sie zieht bei ihrem Vater ein, ein größtmöglich toleranter Hippie-Pastoren-Vater, der großer Pink Floyd Fan ist (wird im Roman noch einmal sehr relevant!). Die Mutter, welche schon seit der Kindheit der Protagonistin vom Vater getrennt lebt, oder vielmehr er von ihr, beschallt nun ihre Tochter sowohl mit Ratschlägen aber hauptsächlich eher mit ihren eigenen Bedürfnissen.

Unterbrochen wird die Handlungsebene, auf welcher es darum geht, dass die Protagonistin ihren Liebeskummer zu überwinden lernt, durch die sogenannten „Seepferdchenmonologe“. Gleich zu Beginn wird ihr nämlich im Gespräch mit ihrem Arzt klar, dass sie durch ihr besonders gutes Gedächtnis, welches über den Hippocampus-Bereich des Gehirns ins Langzeitgedächtnis konsolidiert wird, scheinbar mit den Seepferdchen verwandt ist. In den Monologen lässt die Protagonistin nun immer wieder vermittelt über verschiedene Sinneseindrücke Erinnerungen aus ihren früheren Partnerschaften, Liebeleien, One-Night-Stands und Affären aufleben. Das ist eine interessante Technik, die die Autorin hier anwendet, aber leider verlieren diese Einschübe im Verlauf des Romans an Dringlichkeit und Relevanz, klingen manchmal wie pseudo-philosophische Überlegungen.

Auf der formellen Ebene fällt auf, dass die Autorin auf jegliche Anführungszeichen verzichtet, obwohl ein überwiegender Anteil des Textes in direkter Rede verfasst ist. Das führt an manchen Stelle dazu, dass es so klingt, als würde der Konjunktiv I verlangt, aber nicht bedient. Soll heißen, es gibt Sätze die identisch mit „Meine Mutter sagt, ich habe dies und jenes gemacht…“ beginnen, aber einmal bedeutet es (aus dem Kontext zu erschließen), dass mit dem „ich“ die Mutter selbst gemeint ist und manchmal mit dem „ich“ die Ich-Erzählerin gemeint ist. Das macht das Lesen gerade zu Beginn sehr holprig. Man gewöhnt sich daran, aber der Sinn und Zweck des Ganzen erschließt sich mir nicht.

So fällt zwar der Roman in Bezug auf die große Masse der unterhaltenden Literatur formell auf, kann aber seine inhaltlichen Themen nicht langfristig platzieren. Denn schlussendlich bleibt nach der Lektüre wenig vom Roman hängen. Die ein oder andere Situationskomik gibt es auf jeden Fall und man kann gut schmunzeln, aber inhaltlich verläuft sich das Ganze zum Ende hin. Zunächst bekommen wir über weite Strecken den juvenilen Weltschmerz der Protagonistin mit, der eine recht einfache Auflösung erfährt. Wirklich interessant am Buch ist weniger die Erzählerin als die skurrilen Nebenfiguren, die mit ihren Eigenarten immer wieder für Amüsement sorgen. So finden wir heraus, dass die Mutter es mit der Wahrheit nicht so eng sieht und deshalb das, was sie laut Titel des Buches sagt, auch häufig auf die eigenen Bedürfnisse zurechtgebogen sein kann.

Es handelt sich hier um ein durchaus kurzweiliges Buch, welches sich trotz der anfänglichen Eingewöhnungszeit gut lesen lässt, aber leider darüber hinaus nicht lange hängen bleiben wird. Besonders hervorheben möchte ich die liebevolle Gestaltung des Buches, welche dem Kanon Verlag ganz hervorragend gelungen ist. Das lässt das bibliophile Herz höher schlagen.

3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Ein Buch über Trennung und die Verletzungen, die sie verursacht - Ruft viele Bilder und Gefühle auf - aber was soll es bringen?

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Inhalt:

Die Erzählerin wird von ihrer Frau verlassen und zieht deshalb bei ihrem Vater und dessen Frau ein. Die Zeit vergeht. Die Erzählerin hängt ihren Erinnerungen nach, wird von ihren Eltern und einer ...

Inhalt:

Die Erzählerin wird von ihrer Frau verlassen und zieht deshalb bei ihrem Vater und dessen Frau ein. Die Zeit vergeht. Die Erzählerin hängt ihren Erinnerungen nach, wird von ihren Eltern und einer Freundin unterstützt, so wie die das eben vermögen. Es werden viele Gespräche geführt, auch mit der Ex. Die Erzählerin leidet.

Bewertung:

In meine Bewertung fließt bereits mit ein, dass man den Inhalt des Buches schlecht wiedergeben kann. Der Klappentext hat es nach meiner Meinung so gar nicht geschafft. Abgesehen davon, dass man von einer Geschichte nicht zu viel verraten soll, geschieht in diesem Buch sehr wenig. Und das, was passiert, geschieht in keinem Rahmen. Die Geschichte hat einen Anfang, aber für mich hat sie kein Ende. Das Ende ist nicht offen. Die Geschichte ist einfach irgendwann mal plötzlich aus. Das fand ich richtig enttäuschend, weil ich das Ende nicht habe kommen sehen.

Das Buch ist zudem anstrengend zu lesen. Die Autorin Stine Pilgaard gibt Gespräche in fortlaufenden Sätzen ohne Anführungszeichen und Absätzen wieder. Ich sagte, sie sagte, ich sagte... und so weiter. Man muss ständig aufpassen, wer dran ist mit Reden.

Die Gespräche sind auch inhaltlich sehr dicht. Der Ball geht von einem zum anderen. Und die Gesprächspartner gehen selten aufeinander ein. Es wird sehr gerne vorbeigeredet. Jeder Satz hat ein neues Thema. Zunächst ist die Erzählerin aufgewühlt und versucht, hinter Vorbeireden und Sarkasmus ihre Verletzlichkeit zu verbergen. Am Schluss hat man jedoch festgestellt, dass die Erzählerin kaum einen Satz herauskriegt, der in die Wirklichkeit passt, die sie mit ihren Mitmenschen teilt. Und ich fragte mich bei vielen Gesprächen, was diese eigentlich für die Geschichte tun sollen.

Weiterhin hat mir nicht gefallen, dass dieses Vorbeireden bei mehreren Personen zu beobachten ist. Menschen sind doch eigentlich verschieden und in dieser Geschichte haben sie mir zu ähnlich geredet. Und das, obwohl die Personen an sich durchaus einen unterschiedlichen Charakter hatten.

Andererseits waren die Texte, besonders die Erinnerungen („Seepferdchenmonologe“) interessant und berührend. Sie riefen sehr viele Bilder und Gefühle auf. In den vielen Beschreibungen und Szenen kann wohl jeder etwas finden, das er erkennt, das mit eigenen Erinnerungen verknüpft ist. Es wirkt auch sehr intim, als ob man einen echten Einblick bekommen würde. Auch wenn die Erzählerin mit ihrer Art zu reden, ihren Ausfällen durch Trunkenheit sehr abgedreht wirkt, war ihre Trauer und Verletzung für mich spürbar. Andererseits führt das dazu, dass man das Gelesene öfter einmal sacken lassen muss.

Zusammengefasst würde ich sagen: das ist kein Buch, um sich zu unterhalten. Es geht um die Verletzungen, die Trennungen hinterlassen, auch wenn die Trennung ohne Drama geschah.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Trennungsgefühle

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Die Protagonistin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und hat bei ihrem Vater, einem evangelischen Pfarrer und seiner Frau Unterschlupf gefunden. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und ...



Die Protagonistin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und hat bei ihrem Vater, einem evangelischen Pfarrer und seiner Frau Unterschlupf gefunden. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und badet sich im Selbstmitleid. Ihre Mutter, eine resolute Immobilienmaklerin, hält mit ihren Lebensweisheiten nicht hinterm Berg und versucht die Tochter zu mobilisieren.

Die dänische Autorin Stine Pilgaard legt mit ‚Meine Mutter sagt‘ einen sprachlich interessanten Roman vor. In kurzen Kapiteln zeichnet sie das Leben einer jungen Frau, die nach dem Ende ihrer Beziehung antriebslos rumhängt und nur am Jammern ist. Ihre Mutter geht ihr auf die Nerven mit klugen Ratschlägen und ihr Vater verhätschelt seine Tochter.

Ich konnte mich leider mit diesem Roman nicht anfreunden, obwohl wenn ich manchmal Schmunzeln musste, so war es doch keine Lektüre für mich. Auch den Seepferdchenmonologen konnte ich nichts abgewinnen.

Fazit: Kein Roman, den ich ein zweites Mal lesen müsste.

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