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Veröffentlicht am 10.12.2022

gelungener dritter Teil der Reihe

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Das dritte Buch um die Hamburger Hafenärztin lässt sich auch verstehen, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt, es lohnt sich aber auf jeden Fall, alle drei zu lesen.
Wir befinden uns im Jahr 1911; ...

Das dritte Buch um die Hamburger Hafenärztin lässt sich auch verstehen, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt, es lohnt sich aber auf jeden Fall, alle drei zu lesen.
Wir befinden uns im Jahr 1911; Anne die Hafenärztin untersucht gerade eine Frau in einem Bordell, als in einem anderen Zimmer dort ein Mord geschieht. Und schon sind wir mittendrin in einer spannenden Erzählung, die mehr als nur ein Krimi ist. Es ist auch ein historischer Roman, der mich inspirierte, mehr über das Chinesenviertel Hamburgs herauszufinden. Ein Viertel, das es leider nicht mehr gibt, das aber ein richtiges kleines Chinatown gewesen ist, wie man es in anderen Teilen der Welt noch findet. Henrike Engel lässt es noch einmal lebendig werden.
Kommissar Berthold Rheydt ermittelt wieder und natürlich darf auch Helene Curtius in diesem Buch nicht fehlen.
Es handelt sich um den dritten Band einer Trilogie und damit ist die Reihe eigentlich abgeschlossen. Aber mir sind die Figuren sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass es doch noch einmal eine Fortsetzung gibt.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Die Kinderklinik in Schwierigkeiten

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch ...

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch die Hauptfiguren sind vertraut, es ist, als träfe man alte Freunde...
Der Schreibstil war fesselnd wie zuvor, ich habe mich gleich wieder in der Geschichte wohlgefühlt und mit Spannung gelesen, wie es mit Emma, Marlene und ihren Lieben weitergeht. Schwere Zeiten haben sie durchzustehen und man fühlt mit ihnen mit.
Und doch war da nach der letzten Seite ein kleines Schade. Der Schluss hat mich nicht ganz so überzeugt. Es war, so sehr ich es mag, wenn eine Geschichte gut ausgeht, vielleicht ein klein wenig zu viel des Guten. Dies wird mich jedoch nicht davon abhalten, auch den vierten Teil zu lesen, der im Februar erscheinen wird und den ich mit Spannung erwarte.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Die Rettung eines Kindes

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" ...

Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" in dem Sinn, dass sie sich auf eine real existierende Person bezieht und doch ist sie beispielhaft für Menschen, die im sog. Dritten Reich ihr eigenes Leben eingesetzt haben, um Menschen zu retten.

Elly ist Köchin in einer jüdischen Familie. Es ist das Jahr 1938 und die Sternbergs haben schon einige Repressalien zu spüren bekommen. Sara denkt an Flucht, ihr Mann will bleiben und dann ist es zu spät - sie werden geholt.
Elly rettet das Kind, indem sie es für ihr eigenes ausgibt und verlässt mit ihm Berlin.

Das Buch beschreibt, wie es damals war: Auf Freunde und Familie konnte man sich nicht mehr verlassen, Fremde konnten Gefahr oder Rettung sein. Der Eindruck, den man von einem Menschen hatte, konnte sehr täuschen. Es hat mich an so manches erinnert, was meine Mutter über ihre Kindheit im Krieg erzählt hat.

Die Geschichte endet nicht mit dem Krieg, sie zeigt auch, was danach geschah. Denn mit dem Ende des Krieges war noch lange nicht alles gut. Und das Erlebte prägte lebenslang.
Ich mag, dass Elly nicht perfekt, sondern ein Mensch mit Fehlern ist. Das macht sie glaubwürdig. Und auch die anderen Figuren erscheinen mir authentisch.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Spannend bis zum Schluss und darüber hinaus

Das Tor zur Welt: Träume
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Zwei junge Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können:
Ava, die von klein auf nur harte Arbeit kennt und Claire, Tochter aus gutem (reichem) Hause.
Bevor sich die beiden in der Auswandererstadt ...

Zwei junge Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können:
Ava, die von klein auf nur harte Arbeit kennt und Claire, Tochter aus gutem (reichem) Hause.
Bevor sich die beiden in der Auswandererstadt vor den Toren Hamburgs begegnen, lernen wir sie kennen. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebensumstände haben sie etwas gemeinsam: Sie unterliegen den Zwängen ihrer Zeit und sehnen sich nach Freiheit.
Das Thema Auswanderung zieht sich als roter Faden durch das Buch. Auswanderungsgründe, Schicksale, Träume und die harte Realität sind überzeugend in die Erzählung eingeflochten. So entsteht ein lebendiges Bild, dem man sich nicht entziehen kann. Auch unter meinen Vorfahren sind Auswanderer, was aus ihnen wurde, weiß ich nicht. Doch es verleiht dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz.
Interessant fand ich auch den Blick auf das Thema Krankheiten und dem Umgang damit. Und damit meine ich nicht nur die körperlichen.

Am Ende des Buches bleiben Fragen offen und ich kann kaum erwarten, dass im Oktober die Fortsetzung erscheint.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Die Schatten der Wirtschaftswunderzeit

Findelmädchen
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Findelmädchen ist der Nachfolger des Buches Trümmermädchen, aber abgesehen von der gleichen Ausgangssituation, völlig eigenständig.
Gemeinsam haben beide, dass Nachkriegsgeschichte erzählt wird. Lebendig, ...

Findelmädchen ist der Nachfolger des Buches Trümmermädchen, aber abgesehen von der gleichen Ausgangssituation, völlig eigenständig.
Gemeinsam haben beide, dass Nachkriegsgeschichte erzählt wird. Lebendig, fesselnd, berührend und gut recherchiert.

Die 15jährige Helga und ihr Bruder wurden von ihrem Vater gefunden und sind zurück in Köln. Einiges hat sich in den Jahren seit Kriegsende verändert, es wird wieder aufgebaut, die Menschen blicken nach vorne.
Doch diese Zeit hat auch ihre Schattenseiten. Die Nazis sind zwar nicht mehr an der Regierung, doch einige von ihnen sind "auf die Füße gefallen" und ihre "Werte" und Vorurteile sind noch allzu lebendig.
So darf Helga nicht auf das Gymnasium, sondern muss zur Hauswirtschaftsschule und ein Praktikum in einem Kinderheim machen.

Ich konnte mich sehr gut in Helga einfühlen - sie ist eine sehr sympathische Figur. Und ihr Entsetzen über das, was sie in diesem Kinderheim erlebt, ging mir sehr nahe. Ich habe schon Dokumentationen über die Zustände in Kinderheimen der 50er und 60er Jahre gesehen, daher weiß ich, dass die Autorin hier nichts erfunden hat.


Trotz des nicht einfachen Themas ein sehr empfehlenswertes Buch für Geschichtsinteressierte!

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