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Veröffentlicht am 29.12.2022

Kein Krimi, aber spannend erzählt

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Anna Zech, aus kinderreicher Familie hatte das Glück, eine Ausbildung zur Krankenschwester machen zu können und wird im Sommer1912 Assistentin in der Münchner Gerichtsmedizin. Sie ist 19 und möchte auf ...

Anna Zech, aus kinderreicher Familie hatte das Glück, eine Ausbildung zur Krankenschwester machen zu können und wird im Sommer1912 Assistentin in der Münchner Gerichtsmedizin. Sie ist 19 und möchte auf eigenen Füßen stehen. Gleich am ersten Tag landet eine Wasserleiche auf dem Seziertisch. Eine einst erfolgreiche Schauspielerin wurde tot aus der Isar gezogen...

Die zweite wichtige Figur des Buches ist der Reporter Fritz Nachtwey, der eigentlich ein Adliger ist und Annas Unerfahrenheit ausnutzt, sie über den Leichenfund auszuhorchen. Zwischen den beiden entsteht eine sehr ungewöhnliche Freundschaft.

Die Handlung spielt über einen Zeitraum von zwei Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Wer einen klassischen Krimi erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden, denn die Aufklärung des Todes steht nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Vielmehr zeigt es das gesellschaftliche Leben jener Zeit - die zwei Welten, in denen der Adel und die einfachen Leute lebten. Das Thema Gerichtsmedizin wird behutsam behandelt. Man erfährt, wie das damals war, was man feststellen konnte und was nicht, aber es ist auch für zarte Gemüter gut lesbar.

Und als kleines faszinierendes Detail am Rande: es gab damals tatsächlich Elektroautos.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Interessanter Vergleich zweier Welten

Als Rangerin im Politik-Dschungel
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Maria ist ausgebildete Journalistin und war einige Jahre als Pressereferentin der Grünen täglich auf dem politischen Parkett unterwegs und immer im Dienst - auch wenn sie eigentlich Feierabend hatte.
Daher ...

Maria ist ausgebildete Journalistin und war einige Jahre als Pressereferentin der Grünen täglich auf dem politischen Parkett unterwegs und immer im Dienst - auch wenn sie eigentlich Feierabend hatte.
Daher beschloss sie eines Tages, eine Auszeit zu nehmen und etwas völlig anderes zu tun. Eine Rangerausbildung in Afrika sollte es sein. Ohne ständige Erreichbarkeit.

Wir begleiten die Autorin nach Botswana und lernen die wichtigsten Regeln für ein Leben in der Wildnis kennen, die überraschende Gemeinsamkeiten zur Politik aufweisen. Natürlich habe ich den Begriff "Politik-Dschungel" schon gehört, doch ich hätte nicht erwartet, dass es so viele Ähnlichkeiten geben könnte.

Mich hat das Buch angesprochen, weil mich der Titel angesprochen hat und die Kurzbeschreibung interessant klang. Ich wurde nicht enttäuscht.
Das Buch ist unterhaltsam und lehrreich zugleich.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

gelungener dritter Teil der Reihe

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Das dritte Buch um die Hamburger Hafenärztin lässt sich auch verstehen, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt, es lohnt sich aber auf jeden Fall, alle drei zu lesen.
Wir befinden uns im Jahr 1911; ...

Das dritte Buch um die Hamburger Hafenärztin lässt sich auch verstehen, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt, es lohnt sich aber auf jeden Fall, alle drei zu lesen.
Wir befinden uns im Jahr 1911; Anne die Hafenärztin untersucht gerade eine Frau in einem Bordell, als in einem anderen Zimmer dort ein Mord geschieht. Und schon sind wir mittendrin in einer spannenden Erzählung, die mehr als nur ein Krimi ist. Es ist auch ein historischer Roman, der mich inspirierte, mehr über das Chinesenviertel Hamburgs herauszufinden. Ein Viertel, das es leider nicht mehr gibt, das aber ein richtiges kleines Chinatown gewesen ist, wie man es in anderen Teilen der Welt noch findet. Henrike Engel lässt es noch einmal lebendig werden.
Kommissar Berthold Rheydt ermittelt wieder und natürlich darf auch Helene Curtius in diesem Buch nicht fehlen.
Es handelt sich um den dritten Band einer Trilogie und damit ist die Reihe eigentlich abgeschlossen. Aber mir sind die Figuren sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass es doch noch einmal eine Fortsetzung gibt.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Die Kinderklinik in Schwierigkeiten

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch ...

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch die Hauptfiguren sind vertraut, es ist, als träfe man alte Freunde...
Der Schreibstil war fesselnd wie zuvor, ich habe mich gleich wieder in der Geschichte wohlgefühlt und mit Spannung gelesen, wie es mit Emma, Marlene und ihren Lieben weitergeht. Schwere Zeiten haben sie durchzustehen und man fühlt mit ihnen mit.
Und doch war da nach der letzten Seite ein kleines Schade. Der Schluss hat mich nicht ganz so überzeugt. Es war, so sehr ich es mag, wenn eine Geschichte gut ausgeht, vielleicht ein klein wenig zu viel des Guten. Dies wird mich jedoch nicht davon abhalten, auch den vierten Teil zu lesen, der im Februar erscheinen wird und den ich mit Spannung erwarte.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Die Rettung eines Kindes

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" ...

Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" in dem Sinn, dass sie sich auf eine real existierende Person bezieht und doch ist sie beispielhaft für Menschen, die im sog. Dritten Reich ihr eigenes Leben eingesetzt haben, um Menschen zu retten.

Elly ist Köchin in einer jüdischen Familie. Es ist das Jahr 1938 und die Sternbergs haben schon einige Repressalien zu spüren bekommen. Sara denkt an Flucht, ihr Mann will bleiben und dann ist es zu spät - sie werden geholt.
Elly rettet das Kind, indem sie es für ihr eigenes ausgibt und verlässt mit ihm Berlin.

Das Buch beschreibt, wie es damals war: Auf Freunde und Familie konnte man sich nicht mehr verlassen, Fremde konnten Gefahr oder Rettung sein. Der Eindruck, den man von einem Menschen hatte, konnte sehr täuschen. Es hat mich an so manches erinnert, was meine Mutter über ihre Kindheit im Krieg erzählt hat.

Die Geschichte endet nicht mit dem Krieg, sie zeigt auch, was danach geschah. Denn mit dem Ende des Krieges war noch lange nicht alles gut. Und das Erlebte prägte lebenslang.
Ich mag, dass Elly nicht perfekt, sondern ein Mensch mit Fehlern ist. Das macht sie glaubwürdig. Und auch die anderen Figuren erscheinen mir authentisch.

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