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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2022

Leichte Lektüre mit ernstem Hintergrund

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Wien 1914. Die junge Emma hat einen Traum: sie möchte Tierärztin werden. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, tritt sie eine Stelle als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn an. Doch dann bricht ...

Wien 1914. Die junge Emma hat einen Traum: sie möchte Tierärztin werden. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, tritt sie eine Stelle als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn an. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und alles wird anders...
Die Autorin Beate Maly kannte ich schon von einem anderen historischen Roman: "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe". Im Gegensatz dazu steht hier nicht eine bekannte historische Persönlichkeit im Mittelpunkt des Romans sondern eine, die stellvertretend für andere Frauen ihrer Zeit steht. Das Thema Frauen im ersten Weltkrieg ist schon in vielen Büchern beschrieben worden. Für mich neu war der Ort, bzw. das Land. Ein Zoo und seine Tiere in Wien, der Hauptstadt Österreichs.
Auch wenn die Schrecken und Auswirkungen des "großen Kriegs" eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen, ist es gleichzeitig eine Liebesgeschichte.
Emma liebt die Tiere, für die sie zu sorgen hat und setzt sich für sie ein. Und die Tierhaltung damals war eine völlig andere als heute.
Der ernste historische Hintergrund des Buchs wird nicht verschwiegen, doch gelingt der Autorin die Balance, genug Positives einzuflechten, dass man das Buch am Ende mit einem guten Gefühl aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Spannender Krimi aus dem historischen Hamburg

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Auf dem Cover sehen wir eine Frau aus der Kaiserzeit, im Hintergrund Hamburg von der Hafenseite. Und genau dort spielt dieser fesselnde Krimi. Es gefiel mir gut, dass der Schauplatz nicht (wie so oft) ...

Auf dem Cover sehen wir eine Frau aus der Kaiserzeit, im Hintergrund Hamburg von der Hafenseite. Und genau dort spielt dieser fesselnde Krimi. Es gefiel mir gut, dass der Schauplatz nicht (wie so oft) Berlin war, sondern Hamburg.
Eine Frau mit einem Geheimnis, eine Tochter aus gutem Hause und ein Kommissar mit Vergangenheit sind die Hauptfiguren der Geschichte:
Anne Fitzpatrick, Ärztin und damit in ihrer Zeit eine große Ausnahme, kehrt in die Stadt ihrer Kindheit zurück und engagiert sich für arme Frauen und Kinder. Bei der Eröffnung eines Frauenhauses - nicht ganz das, was wir heute darunter verstehen - findet Helene Curtius eine Leiche. Helene ist die Tochter eines Pastors, und möchte mehr vom Leben, als nur Ehefrau und Mutter zu sein. Kommissar Berthold Rheydt ermittelt und hat ein sportliches Hobby.
Die Handlung ist spannend erzählt, das Thema 'Frauen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts' wird begleitet von interessanten Informationshäppchen zur Polizeiarbeit jener Zeit. Ebenfalls interessant fand ich die Informationen zum neu gegründeten FC St. Pauli und zum Fußball an sich, der damals als Sportart erst im Kommen war. Dieser Teil der Geschichte hat mir auch deshalb so gut gefallen, weil er einen Kontrast zum Leben und Alltag der Frauen darstellt.

Dass es eine Fortsetzung geben wird steht schon fest - und ich freue mich darauf.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Schade

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Ein neues Werk aus der Feder von Torsten Rohde, diesmal nicht alias Renate Bergmann (die aber darin vorkommt), sondern alias Günter Habicht.
Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen: ein frühpensionierter ...

Ein neues Werk aus der Feder von Torsten Rohde, diesmal nicht alias Renate Bergmann (die aber darin vorkommt), sondern alias Günter Habicht.
Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen: ein frühpensionierter Mann, der plötzlich mit seiner Frau daheim ist und viel zu viel freie Zeit hat; das habe ich selbst im Bekanntenkreis miterlebt, das hat Potential. Leider wurde dieses Potential verschenkt. Es gibt ein paar wirklich witzige Stellen im Buch, aber auch viel zu viele Klischees. Die Figur Günter Habicht hat mich nicht überzeugt.
Ich kenne viele Menschen dieses Alters, die sind nicht so. Unstimmigkeiten in den Zeitangaben habe ich auch gefunden.
Die Idee mit dem Beziehungsratgeber war gut, daraus hätte man mehr machen können, auch die Anspielungen auf Renate Bergmann, ihre Nachbarinnen aus einer anderen Perspektive...
Ich weiß nicht, ob dem Autor die Zeit zu knapp wurde, oder ob er coronabedingt zu wenig Inspiration aus dem echten Leben hatte - jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass er die Lust an seinen Figuren verloren hat. Schade.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Es war einmal im Wirtschaftswunder...

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne Jensen, die erste Avon-Beraterin Deutschlands. Anne ist nicht historisch verbrieft, aber Frauen wie sie hat es gegeben. Frauen, die im Krieg schlimmes erlebt haben, sich um alles alleine kümmern mussten ...

Anne Jensen, die erste Avon-Beraterin Deutschlands. Anne ist nicht historisch verbrieft, aber Frauen wie sie hat es gegeben. Frauen, die im Krieg schlimmes erlebt haben, sich um alles alleine kümmern mussten und danach nicht damit zufrieden waren, in die zweite Reihe gedrängt zu werden und plötzlich von der Gnade und Erlaubnis ihrer Ehemänner abhängig zu sein.
Das Cover zeigt eine gepflegte junge Frau mit einem roten Koffer und im Hintergrund eine hellblaue Isetta - die Knutschkugel. Die Frau blickt über ihre Schulter zurück; die Bedeutung erschließt sich bei der Lektüre.
Das Buch wird als Liebesroman eingeordnet. Würde ich jetzt nicht dort einsortieren, auch wenn die Liebe ein Thema ist. Ein historischer Frauenroman trifft es eher.

Anne ist eine sehr sympathische Frau, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie hat Schweres erlebt und eine wunderbare Schwiegermutter. Das Leben und die Rolle der Frauen in den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren, sind ein wichtiges Thema des Buches. Ihr Alltag, ihre Wünsche... Die Avon-Beraterin steht für einen Typ Frau und besucht die anderen, eine gute und glaubwürdige Möglichkeit unterschiedliche Leben zu verbinden. Zumal die Firma tatsächlich in dieser Zeit gegründet wurde und diese Art des Verkaufens in Mode kam. Ich erinnere mich noch an eine Tante, die immer von ihrer Avon-Beraterin schwärmte.

Fazit: ein unterhaltsames, aber keinesfalls oberflächliches Buch, das ganz nebenbei etwas Zeitgeschichte vermittelt und das ich gerne empfehle. Ein Buch, in das man gut eintauchen kann. (Ich habe es in einem Tag und einer Nacht gelesen.)

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Ich hatte mir mehr versprochen

Wo das Licht herkommt
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Auf den ersten Blick ist das Buch sehr ansprechend. Ein schönes Blau mit edler Optik und besonderes Papier am Einband. Leider riecht es irgendwie chemisch.

Zum Inhalt:
Philippine Moosleitner soll heiraten ...

Auf den ersten Blick ist das Buch sehr ansprechend. Ein schönes Blau mit edler Optik und besonderes Papier am Einband. Leider riecht es irgendwie chemisch.

Zum Inhalt:
Philippine Moosleitner soll heiraten - einen, der Tiere quält. Das will sie nicht und weil sie eh die Hosen ihrer Brüder aufzutragen gewohnt ist, schneidet sie ihre Haare ab und läuft davon.
Klug ist sie auch, das Lernen fällt ihr leichter als ihren Brüdern. Doch als Mädchen im 18.Jahrhundert hat sie schlechte Chancen auf Bildung.
Aus diesem und anderen Gründen bleibt sie ihrer Verkleidung treu. Sie erzählt uns selbst von ihrem Leben, ihrer Flucht, und der ständigen Gefahr aufzufliegen.

Die Sprache ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber gut zu lesen. Die Kapitel im ersten Teil sind mit Zitaten überschrieben.

Leider ist die Geschichte nicht chronologisch erzählt und die Zeitsprünge sind nicht immer sofort erkennbar, so dass es schwierig ist ihren Lebensweg nachzuvollziehen. Das Hin und zurück verwirrt, erschwert den Lesefluss und die Orientierung in der Handlung. Auch mit Philippine selbst wurde ich nicht so vertraut, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Das ist schade, denn das Thema des Buchs hat mich sehr angesprochen.

Auch bleiben am Ende Fragen offen, daher gebe ich nur drei Sterne.

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