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Veröffentlicht am 26.09.2022

Die Rettung eines Kindes

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" ...

Elly ist keine strahlende Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie rettet den kleinen Jungen, den sie liebt, seit er geboren wurde und riskiert viel für ihn.
Es ist keine "wahre Geschichte" in dem Sinn, dass sie sich auf eine real existierende Person bezieht und doch ist sie beispielhaft für Menschen, die im sog. Dritten Reich ihr eigenes Leben eingesetzt haben, um Menschen zu retten.

Elly ist Köchin in einer jüdischen Familie. Es ist das Jahr 1938 und die Sternbergs haben schon einige Repressalien zu spüren bekommen. Sara denkt an Flucht, ihr Mann will bleiben und dann ist es zu spät - sie werden geholt.
Elly rettet das Kind, indem sie es für ihr eigenes ausgibt und verlässt mit ihm Berlin.

Das Buch beschreibt, wie es damals war: Auf Freunde und Familie konnte man sich nicht mehr verlassen, Fremde konnten Gefahr oder Rettung sein. Der Eindruck, den man von einem Menschen hatte, konnte sehr täuschen. Es hat mich an so manches erinnert, was meine Mutter über ihre Kindheit im Krieg erzählt hat.

Die Geschichte endet nicht mit dem Krieg, sie zeigt auch, was danach geschah. Denn mit dem Ende des Krieges war noch lange nicht alles gut. Und das Erlebte prägte lebenslang.
Ich mag, dass Elly nicht perfekt, sondern ein Mensch mit Fehlern ist. Das macht sie glaubwürdig. Und auch die anderen Figuren erscheinen mir authentisch.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Die Kinderklinik in Schwierigkeiten

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch ...

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, beim ersten Teil stand ein Junge in der offenen Tür und schaute nach draußen, beim zweiten ein Mädchen und diesmal sind es ein Junge und ein Mädchen. Auch die Hauptfiguren sind vertraut, es ist, als träfe man alte Freunde...
Der Schreibstil war fesselnd wie zuvor, ich habe mich gleich wieder in der Geschichte wohlgefühlt und mit Spannung gelesen, wie es mit Emma, Marlene und ihren Lieben weitergeht. Schwere Zeiten haben sie durchzustehen und man fühlt mit ihnen mit.
Und doch war da nach der letzten Seite ein kleines Schade. Der Schluss hat mich nicht ganz so überzeugt. Es war, so sehr ich es mag, wenn eine Geschichte gut ausgeht, vielleicht ein klein wenig zu viel des Guten. Dies wird mich jedoch nicht davon abhalten, auch den vierten Teil zu lesen, der im Februar erscheinen wird und den ich mit Spannung erwarte.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Schade

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Ein neues Werk aus der Feder von Torsten Rohde, diesmal nicht alias Renate Bergmann (die aber darin vorkommt), sondern alias Günter Habicht.
Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen: ein frühpensionierter ...

Ein neues Werk aus der Feder von Torsten Rohde, diesmal nicht alias Renate Bergmann (die aber darin vorkommt), sondern alias Günter Habicht.
Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen: ein frühpensionierter Mann, der plötzlich mit seiner Frau daheim ist und viel zu viel freie Zeit hat; das habe ich selbst im Bekanntenkreis miterlebt, das hat Potential. Leider wurde dieses Potential verschenkt. Es gibt ein paar wirklich witzige Stellen im Buch, aber auch viel zu viele Klischees. Die Figur Günter Habicht hat mich nicht überzeugt.
Ich kenne viele Menschen dieses Alters, die sind nicht so. Unstimmigkeiten in den Zeitangaben habe ich auch gefunden.
Die Idee mit dem Beziehungsratgeber war gut, daraus hätte man mehr machen können, auch die Anspielungen auf Renate Bergmann, ihre Nachbarinnen aus einer anderen Perspektive...
Ich weiß nicht, ob dem Autor die Zeit zu knapp wurde, oder ob er coronabedingt zu wenig Inspiration aus dem echten Leben hatte - jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass er die Lust an seinen Figuren verloren hat. Schade.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Ich hatte mir mehr versprochen

Wo das Licht herkommt
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Auf den ersten Blick ist das Buch sehr ansprechend. Ein schönes Blau mit edler Optik und besonderes Papier am Einband. Leider riecht es irgendwie chemisch.

Zum Inhalt:
Philippine Moosleitner soll heiraten ...

Auf den ersten Blick ist das Buch sehr ansprechend. Ein schönes Blau mit edler Optik und besonderes Papier am Einband. Leider riecht es irgendwie chemisch.

Zum Inhalt:
Philippine Moosleitner soll heiraten - einen, der Tiere quält. Das will sie nicht und weil sie eh die Hosen ihrer Brüder aufzutragen gewohnt ist, schneidet sie ihre Haare ab und läuft davon.
Klug ist sie auch, das Lernen fällt ihr leichter als ihren Brüdern. Doch als Mädchen im 18.Jahrhundert hat sie schlechte Chancen auf Bildung.
Aus diesem und anderen Gründen bleibt sie ihrer Verkleidung treu. Sie erzählt uns selbst von ihrem Leben, ihrer Flucht, und der ständigen Gefahr aufzufliegen.

Die Sprache ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber gut zu lesen. Die Kapitel im ersten Teil sind mit Zitaten überschrieben.

Leider ist die Geschichte nicht chronologisch erzählt und die Zeitsprünge sind nicht immer sofort erkennbar, so dass es schwierig ist ihren Lebensweg nachzuvollziehen. Das Hin und zurück verwirrt, erschwert den Lesefluss und die Orientierung in der Handlung. Auch mit Philippine selbst wurde ich nicht so vertraut, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Das ist schade, denn das Thema des Buchs hat mich sehr angesprochen.

Auch bleiben am Ende Fragen offen, daher gebe ich nur drei Sterne.

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