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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

Netter Versuch

Forever Never
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Lucy Score ist keine Unbekannte, sie füllt bei uns zuhause ein halbes Regal mit ihrer Knockemout-Reihe und meiner heiß geliebten Bootleg-Springs-Reihe. Daher gab es für ihren neuen Roman aufgrund der vielen ...

Lucy Score ist keine Unbekannte, sie füllt bei uns zuhause ein halbes Regal mit ihrer Knockemout-Reihe und meiner heiß geliebten Bootleg-Springs-Reihe. Daher gab es für ihren neuen Roman aufgrund der vielen Leseerfahrung eine klare Erwartungshaltung für eine unterhaltsame Geschichte mit einer guten Portion Spice.

Allerdings hat die Autorin beschlossen, nach ihren unzähligen Unterhaltungsromanen auf Tiefgang zu setzen. Es geht um Remi, die nach einem Unfall zu ihrer Familie zurückkehrt und dort ihren Jugendschwarm Brick wiedertrifft. Schnell wird klar, dass Remi etwas zu verbergen hat. Daher beginnt der Roman mit angedeuteten Geheimnissen und tiefgründigen Problemen, was sich leider überraschend schleppend liest. Dieses neue Konzept hält die Autorin jedoch nicht lange durch. Während sie eben noch bei einem Charakter über Gewalt in der Ehe und Mordversuche dramatisch um Tiefgang buhlt, legt sie nur wenige Seiten später locker flockig mit mega spicy Szenen los. Etwa in der Hälfte des Buches beginnt es mit dem Spice, was sich dann konsequent und ohne große Unterbrechung bis zum Ende durchzieht.

Für mich war dies ein nicht nachzuvollziehender Bruch zwischen vermeintlichem Tiefgang und heftigem Spice. Von der Autorin bin ich durchaus spicy Szenen gewohnt, hier jedoch wollen sie so gar nicht in den Zusammenhang passen und lesen sich leider recht unästhetisch.

Obwohl ich bisher gerne die Bücher von Lucy Score gelesen habe, kann ich für diesen Roman leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Die unerträgliche Abwesenheit von Sinn und Spannung

Das Mörderarchiv
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Annie Adams erhält die überraschende Nachricht, dass sie zu ihrer eigenwilligen Großtante Frances, die sie nie kennengelernt hat, zu einer wichtigen Verkündung bezüglich deren Erbschaft geladen ist. Also ...

Annie Adams erhält die überraschende Nachricht, dass sie zu ihrer eigenwilligen Großtante Frances, die sie nie kennengelernt hat, zu einer wichtigen Verkündung bezüglich deren Erbschaft geladen ist. Also reist Annie nach Castle Knoll, um dort festzustellen, dass Frances just in diesem Moment ermordet wurde.

Frances hat eine ganz besondere Vergangenheit, denn als Jugendliche wurde ihr von einer Wahrsagerin ihre eigene Ermordung vorhergesagt, dann ist ihre beste Freundin spurlos verschwunden. Frances´ ganzes Leben wird von nun an von dieser Weissagung und von der Suche nach ihrem zukünftigen Mörder bestimmt. Und nun stellt sich heraus, dass Frances die Erbschaft an die Mörderjagd gebunden hat.

Ich hatte auf einen schönen, spannenden Krimi mit englischem Flair gehofft, sogar „Schmunzeln“ war auf dem Einband verheißen. Leider konnte diese Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Die Geschichte braucht pralle 200 Seiten, um erstmals überhaupt in Gang zu kommen. Bis dahin fühlt es sich beim Lesen an als würde man auf trockenen Keksen kauen: Macht satt, aber nicht glücklich. Dann endlich entfaltet sich die eigentliche Story, doch leider ist es in einem Wirrwarr von dutzenden Beteiligten schwierig, den Überblick zu behalten und die Zusammenhänge herzustellen. Zudem gibt es einige Widersprüche, vor allem in den Charakteren. Da sollten wohl falsche Fährten gelegt werden, die aber leider zu einer Unglaubwürdigkeit der Personen führen. Sämtliche Charaktere bleiben undurchsichtig und stereotyp, erscheinen eher wie seelenlose Statisten in einem alten Horrorfilm.

Am Ende erwartet uns nun endlich ein actionreiches Finale, doch die eigentliche Auflösung des Falles scheint realitätsfern und überzeugt mich nicht. Puzzleteile fallen nicht an die richtige Stelle, sondern werden mit Gewalt hineingedrückt. Dazu bleiben viele Fragen offen, auch die Bezüge zur Weissagung werden nie konkret aufgelöst. Aber die größte Frage lautet: Wo war der versprochene Humor in dieser Geschichte?

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Das ziemlich seltsame Buch über Walter

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Völlig unerwartet ist mir „mein ziemlich seltsamer freund Walter“ ins Haus geflattert, und ich habe mich einfach mal von dieser Geschichte überraschen lassen.

Es ist eine Art illustrierter Comic, auch ...

Völlig unerwartet ist mir „mein ziemlich seltsamer freund Walter“ ins Haus geflattert, und ich habe mich einfach mal von dieser Geschichte überraschen lassen.

Es ist eine Art illustrierter Comic, auch mit längeren Texten. Meinem Eindruck vorwegschicken möchte ich, dass ich selbst nicht zur Zielgruppe gehöre und meine Kinder dem angedachten Alter längst entwachsen sind.

Die Handlung an sich ist ein klassisches Kinderthema: Da hätten wir Lisa, die nicht besonders glücklich ist. Eine typische Außenseiterin. Plötzlich landet hinter ihrem Haus ein Außerirdischer, der ihr Freund sein möchte. Es entspinnt sich eine Geschichte über Freundschaft und übers Anderssein.

Ich muss leider gestehen, dass ich persönlich nicht so recht Zugang zu dem Büchlein gefunden habe. Die Bilder haben mich nicht angesprochen, die Story bzw. die Erzählweise waren recht skurril und konnten mich leider nicht erreichen. Im Gegenteil war ich mit einigen vermittelten Inhalten auch nicht wirklich einverstanden und mich störte der teilweise flache Ansatz.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Erfroren in Alaska

Finding Love
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Prozessoptimiererin Loreley Creed nimmt nach einem privaten Debakel Hals über Kopf einen Auftrag an, der sie nach Alaska führt. Sie soll ein Holzunternehmen auf Herz und Nieren prüfen, denn bald steht ...

Prozessoptimiererin Loreley Creed nimmt nach einem privaten Debakel Hals über Kopf einen Auftrag an, der sie nach Alaska führt. Sie soll ein Holzunternehmen auf Herz und Nieren prüfen, denn bald steht fest, dass es in den Büchern zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Dabei ist sie nicht sicher, auf welcher Seite Geschäftsführer Logan Finnley steht.

Was mir an diesem Roman gefallen hat:
Kluge, selbstbewusste Protagonistin in verantwortlicher Position
Spannendes Thema im Wirtschaftsbereich
Solidarität unter Frauen
Nicht nur ein Pärchen im Mittelpunkt, sondern ein ganzes Ensemble von Charakteren
Schrullige und wirklich liebenswerte Dorfbewohner der Kleinstadt in Alaska

Was das Buch dennoch für mich gekillt hat:
Außer den dutzendfach erwähnten schlammigen Straßen leider kaum Alaska-Feeling
Seltsame Schreibperspektive: Die Abschnitte „Loreley“ sind in der ersten Person erzählt, die Abschnitte „Logan“ in der dritten Person
Der Schreibstil: Teilweise schwülstiger Schreibstil und dann als harter Kontrast unnötig vulgäre Passagen.

Mein Fazit:
Eigentlich ein wirklich interessantes Thema im Wirtschaftsbereich mit der Prozessoptimierung und einer starken Heldin, aber der Schreibstil zwischen schwülstig und vulgär verleidete mir das Lesen leider. Wegen mir hätte man auch nicht gar so oft betonen müssen, wie enorm groß Mats Geschlechtsteil ist. Das habe ich schon beim ersten Mal kapiert, aber scheinbar hatte es für die Geschichte enorm große Bedeutung

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Ein völlig verwirrtes Rotkäppchen

Rotkäppchens Traum
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Eine Hetzjagd durch den Wald, Gedächtnisverlust und darauf folgend eine Odyssee auf der Suche nach Identität und Wahrheit. Annie kann sich beim besten Willen nicht erinnern, wie sie in diesen Wald in Süddeutschland ...

Eine Hetzjagd durch den Wald, Gedächtnisverlust und darauf folgend eine Odyssee auf der Suche nach Identität und Wahrheit. Annie kann sich beim besten Willen nicht erinnern, wie sie in diesen Wald in Süddeutschland geraten ist, und zurück in Berlin beschließt sie mit ihrem Freund Ben, sich auf Spurensuche zu begeben.

Was folgen könnte, wäre ein wahnsinnig spannender Thriller mit märchenhaften Elementen von Rotkäppchen und dem Wolf. Könnte… Denn was dem verheißungsvollen Prolog jedoch tatsächlich folgt, ist reine Verwirrung auf knapp 400 Seiten. Annie und Ben begeben sich nach Blaubeuren, und ab dort folgt eine regelrecht kafkaeske Erzählung. Man fühlt sich beim Lesen wie in einem wirren Traum gefangen. Die Handlungsfäden mögen nicht so recht zueinander finden. Da werden Schauplätze mit Personen geschaffen, die wir im Verlauf des Romans nie wiedersehen. Anderes erscheint unlogisch, und leider fehlt die Spannung komplett, sondern es entspinnt sich eine reine, verwirrende Erzählung. Die märchenhaften Elemente spiegeln sich leider in keiner Weise als Handlungsmotiv wider, und man fragt sich unweigerlich, warum diese Metaphorik überhaupt bemüht wurde.

Ich habe dieses Buch im Buddyread, und nur meiner Mitleserin ist es zu verdanken, dass ich diesen vermeintlichen Thriller überhaupt bis zum überaus unbefriedigenden Ende gelesen habe.

Mein einziges Highlight des Buchs war, dass die Handlung in weiten Strecken im wunderschönen Blaubeuren spielt, und hier muss ich freimütig einräumen, dass die Beschreibungen hervorragend und zutreffend gelungen sind: Die Schilderungen von Blautopf und Brillenhöhle, Marktplatz und Rusenschloss, den Wegen durch die Altstadt und rund um Blaubeuren herum waren wunderbar. Aber das hätte ich auch in einem Reiseführer gefunden und mir damit viel verwirrendes Drumherum erspart.

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