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Veröffentlicht am 21.08.2024

Abseits der ausgetretenen Pfade

Broken Heart Summer – Deep Blue Nights
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Diese Dilogie hat sich für mich zu einer Herzensreihe entwickelt, vor allem weil sie die ausgetretenen Pfade verlässt. Hier läuft nichts nach Schema F, sondern es ist eine ganz eigene, wahnsinnig intensive ...

Diese Dilogie hat sich für mich zu einer Herzensreihe entwickelt, vor allem weil sie die ausgetretenen Pfade verlässt. Hier läuft nichts nach Schema F, sondern es ist eine ganz eigene, wahnsinnig intensive Geschichte.

Im ersten Teil haben wir bereits die besten Freundinnen Rea und Maya kennengelernt, die auf der Suche nach Mayas leiblichem Vater nach Hawaii gekommen sind. Und Rea ist geblieben. Bei Cam. Doch seitdem ist ein Jahr vergangen, und dieser zweite Teil der Reihe stellt sich der Frage, wie es nach dem Happy End weitergeht?

Mir gefiel besonders die dichte Erzählweise, die eingehenden Schilderungen von Gefühlen, Zusammenhängen, der Suche nach dem Glück. Und mit genau dieser Intensität werden auch die Inseln von Hawaii beschrieben. Da bleibt es keineswegs beim oberflächlichen „name dropping“, sondern alles ist fühlbar. Gerüche, Geschmäcker, die unglaublichen Farben lassen uns die Inseln mit allen Sinnen erfahren.

Dazu fand ich die Beziehung zwischen Rea und Cam und vor allem die Beziehung von Rea zu sich selbst sehr reflektiert und reif betrachtet und von allen Seiten beleuchtet, so dass alle Entwicklungen wirklich nachzuvollziehen sind.

Für mich eine wahnsinnig starke und intensive Lektüre und ich spreche für die Broken-Heart-Summer-Dilogie gerne eine Herzensempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Lasset die Spiele beginnen

The Grandest Game – Ein Inheritance-Games-Roman
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Ein weiterer Band aus der Inheritance-Games-Reihe führt uns zurück zu Avery Grambs und den Hawthorne-Brüdern und es wird wieder rätselhaft. Bei dem durch die Milliardenerbin Avery ausgerufenen Grandest ...

Ein weiterer Band aus der Inheritance-Games-Reihe führt uns zurück zu Avery Grambs und den Hawthorne-Brüdern und es wird wieder rätselhaft. Bei dem durch die Milliardenerbin Avery ausgerufenen Grandest Game spielen die Teilnehmenden um einen Preis von 26 Millionen Dollar. Dabei müssen sie auf Hawthorne Island verschiedene Rätsel wie Escape Rooms lösen. Schnell wird ihnen klar, dass sie nicht die einzigen auf der Insel sind.

Die Rätsel in diesem Band sind einfach fantastisch! Für mich war dieser fünfte Band der Reihe noch einmal eine deutliche Steigerung im Vergleich zu seinem Vorgänger. Durch die drei verschiedenen Perspektiven wurde die Spannung bis ins Unerträgliche gesteigert und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Die Autorin hat unter anderem Psychologie studiert, und ich bin der Meinung, dass dies der Raffinesse der Rätsel und des Plots wirklich zugute kommt.

Klare Leseempfehlung für alle Fans der Reihe und alle, die gerne mitraten!

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Clever konstruierter Thriller mit viel Zeitgeist

Finster
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Ein idyllischer und friedlicher Ort im Odenwald, friedlicher Alltag mit ganz gewöhnlichen Menschen, die nichts zu verbergen haben. Schön wärs! Könnt ihr vergessen in Katzenbrunn, denn dieses Dorf ist absolut ...

Ein idyllischer und friedlicher Ort im Odenwald, friedlicher Alltag mit ganz gewöhnlichen Menschen, die nichts zu verbergen haben. Schön wärs! Könnt ihr vergessen in Katzenbrunn, denn dieses Dorf ist absolut finster. Da treibt es einem die Gänsehaut über die Arme bis ins Genick, wenn man die Menschen dort mit ihren Eigenarten erlebt und das Gefühl nicht loswird, dass hier jeder ein Geheimnis verbirgt. Über allem thront düster der schwarze Palast, die psychiatrische Klinik. Und es verschwinden Kinder. Immer wieder.

1986 steht die ganze Welt nach der atomaren Katastrophe in Tschernobyl Kopf, doch dem pensionierten Kriminalkommissar Hans Jörg Stahl raubt etwas anderes den Schlaf, nämlich der „Greifer“, der nach erneut zugeschlagen hat. Ein Unfall hat Stahl vor Jahren aus dem Verkehr gezogen und von der Lösung des Vermisstenfalls abgehalten, doch nun ist er zurück, um sein Versprechen einzulösen und dem „Greifer“ das Handwerk zu legen.
Der Kriminalroman gibt mehr als einem halben Dutzend Beteiligter eine Stimme. In kurzen Abschnitten springen wir zwischen den Perspektiven und umkreisen dadurch das Thema, die Schlinge zieht sich langsam zu. Durch diesen Kniff gibt es in der Erzählung keine Längen, sondern Erzähltempo und Spannungsbogen profitieren davon maßgeblich. Die Handlung selbst ist raffiniert gestaltet und wohl durchdacht. Immer wieder werden falsche Fährten gelegt und man stolpert blind durch den finsteren Wald von Katzenbrunn. Im Verlauf der Story bekommt man das grausige Gefühl, dass es hier kaum einen Menschen ohne finsteres Geheimnis gibt. Raffiniert fand ich auch die Verbindungen zu den anderen Romanen des Autors, denn wahre Fans hören selbstverständlich nicht zum ersten Mal von Katzenbrunn!

Besonders gut gefiel mir neben dieser grausigen Dorfgemeinschaft das Zeitgefühl, das der Thriller hervorragend transportiert. Das Jahr 1986 war für mich wirklich zu spüren, und so fühlte sich die Story wie eine finstere Zeitreise an.

Ein wahnsinnig spannender Thriller, den ich beim Lesen kaum aus der Hand legen konnte!

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Gemeinsame Wege

Ten Thousand Miles to My Heart
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Wandern. Ganz allein mit der Natur im Einklang. Einen Schritt vor den anderen setzen. Den Kopf frei bekommen und die Gedanken fliegen lassen.

Das war der Plan, als Emmi die Wandertour durch die schönsten ...

Wandern. Ganz allein mit der Natur im Einklang. Einen Schritt vor den anderen setzen. Den Kopf frei bekommen und die Gedanken fliegen lassen.

Das war der Plan, als Emmi die Wandertour durch die schönsten Nationalparks der USA antritt, die ihre Oma für sie gewonnen hat. Aber wie das mit Plänen so ist, klappt das mit dem Alleinsein durch bedingt, denn sehr schnell hat Emmi mit Sawyer einen Wander- und Reisegefährten gefunden, der ihr zur Seite steht. Doch auch beim Wandern zu zweit setzt der Effekt des Kopf-Durchlüftens schnell ein, und den haben Emmi und Sawyer beide dringend nötig. Jeder von ihnen trägt nicht nur den Wanderrucksack, sondern auch ein ganz schönes Päckchen an Altlasten und Problemen auf dem Rücken. Und beide spüren schnell, wie gut sie einander tun.

Die Geschichte von Emmi und Sawyer ist wunderschön in einem perfekten Tempo erzählt, so dass sich die Charaktere und die Story entspannt entfalten können. Das Autorinnenduo versteht es wieder einmal meisterhaft, die tiefen Gefühle zu transportieren, ich konnte mich beim Lesen wirklich in die Geschichte hineinfallen lassen und mich hineinfühlen. Das ist für mich tatsächlich das typische Merkmal der Bücher der beiden Autorinnen. Zusätzlich gab es viele aufregende Schauplätze, die während des Wandertrips besucht wurden und wirklich Lust machen, direkt die Wanderstiefel zu schnüren und loszulaufen.

Ein wahnsinnig gefühlvoller Roman mit viel Tiefe (und vielen Höhen!), für den ich gerne eine Leseempfehlung abgebe!

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Hart aufgeschlagen in der Realität

Dreams of Sapphire Seas
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Von wegen der Traum vom Stipendium. Für Serena steht alles auf dem Spiel, wenn sie nicht in kürzester Zeit einen Mietvertrag nachweisen kann, und das stellt sich im irischen Cork als äußerst schwierig ...

Von wegen der Traum vom Stipendium. Für Serena steht alles auf dem Spiel, wenn sie nicht in kürzester Zeit einen Mietvertrag nachweisen kann, und das stellt sich im irischen Cork als äußerst schwierig heraus. Es gibt kaum freien Wohnraum, und wenn, dann ist er einfach nicht bezahlbar. Eine glückliche Fügung ermöglicht Serena ein Unterkommen in einer WG bei drei jungen Männern. Weniger Glück hat der Obdachlose Charlie, mit dem Serena einen freundschaftlichen Umgang pflegt. Eines Morgens findet sie ihn erfroren in seiner behelfsmäßigen Unterkunft auf, und dieses traumatisierende Erlebnis bewirkt in ihr ein Umdenken, denn sie möchte sich bei einer Hilfsorganisation engagieren. Auch ihr Mitbewohner Aeden lässt sich davon mitreißen, doch er steckt in einem ganz besonderen Konflikt: Sein Vater ist der Bürgermeister von Cork, den viele für die Notlage der Obdachlosen und die Wohnungsnot verantwortlich machen – doch dieses Detail hat er Serena verschwiegen.

Nein, dieser Roman schwimmt keineswegs an der Oberfläche und idealisiert die grüne Insel, sondern taucht tief ein in die gesellschaftskritischen Themen und geht dorthin, wo es weh tut. Dennoch wird nicht der belehrende Zeigefinger ausgepackt, sondern wir erfahren mit Serena hautnah, wo es brennt und wo es schmerzt. Die junge Frau hat selbst schon einiges miterleben müssen und ihre Eltern früh verloren, die als Ärzte ohne Grenzen im Einsatz gestorben sind. Das Thema Helfen und die Grenze dazu, den Blick für seine Lieben zu verlieren, werden daher mehrschichtig beleuchtet.

Die Lovestory mit Aeden wird gefühlvoll erzählt, und die Autorin gibt ihren Charakteren alle Zeit, sich behutsam zu entwickeln und anzunähern. Dabei gibt es keine künstlich aufgebauschten Krisen, sondern alles ist nachvollziehbar und wir leiden mit den beiden mit, verstehen ihre Konflikte. Das Setting in Irland mit vielen Einblicken und Impressionen ist das Sahnehäubchen auf dieser wunderbar erzählten Geschichte.

Klare Leseempfehlung von mir!

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