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Veröffentlicht am 27.04.2024

Wanderlust und Vertigo

The Hike
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Jedes Jahr treffen sich die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni zu einem schönen gemeinsamen Urlaub, aber dieses Jahr steht eine Wanderung durch die Wildnis Norwegens an. Von Anfang an steht ...

Jedes Jahr treffen sich die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni zu einem schönen gemeinsamen Urlaub, aber dieses Jahr steht eine Wanderung durch die Wildnis Norwegens an. Von Anfang an steht der der Trip unter keinem guten Stern: Keine der Frauen ist wirklich optimal vorbereitet, das Wetter verheißt nichts Gutes und die Einheimischen warnen vor der Tour und erzählen Geschichten von einer auf dem Berg verschwundenen Frau und unheimlichen Begebenheiten auf dem Blafjell. Dennoch starten die vier Frauen und das Geschehen nimmt seinen Lauf.

Ja Wahnsinn, diese Geschichte konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen. Die Strapazen beim Wandern, die Gefahren und das unheimliche Setting waren geradezu körperlich spürbar. Mehr als einmal musste ich beim Lesen vor Schreck nach Luft schnappen oder die Geschichte schickte mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken! Dabei würden die reinen Strapazen der Wanderung an sich schon genügen, um mit den vier Frauen zu leiden, doch die Autorin packt noch Mystery und einen handfesten Kriminalfall mit in die Geschichte und raubt mir so vollends den Atem! Die zwischen den vier Frauen wechselnden Perspektiven schenken uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben und Ängste. Ganz raffiniert sind auch die Wechselbeziehungen zwischen den Freundinnen verarbeitet, da sorgt der ein oder andere Konflikt zusätzlich für Aufregung. Und die unvergleichliche, raue Wildnis zwischen norwegischen Bergen und Küste mit all ihren natürlichen Gefahren, Klippen und Felsgraten treibt die Anspannung auf die Spitze!

Tatsächlich habe ich einen entscheidenden Kniff der Handlung früh erkannt, aber das Ende hat mich noch einmal so richtig eiskalt erwischt!

Was für ein Leseerlebnis! Mir taten von der Wanderung die Füße weh, ich fühlte mich gebeutelt und erschöpft, aber rundum glücklich und zufrieden mit diesem wahnsinnig guten Thriller! Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

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Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
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Diese Frage bekommt man gestellt, wenn man bei der Versicherung Pering in Köln anruft. Es ist das Jahr 1948, und in der Telefonzentrale der Versicherungsanstalt bemühen sich die Telefonistinnen Gisela ...

Diese Frage bekommt man gestellt, wenn man bei der Versicherung Pering in Köln anruft. Es ist das Jahr 1948, und in der Telefonzentrale der Versicherungsanstalt bemühen sich die Telefonistinnen Gisela und Hanni mit ihren Kolleginnen um den richtigen Ton und die richtige Verbindung.

Es ist eine Zeit des Wiederaufbaus und der Aufbruchsstimmung. Nach langen Jahren des Hungers und der Entbehrungen schwelgen die jungen Frauen in Träumen und kleinem Luxus wie einem Stück Buttercremetorte oder einem neuen Lippenstift. Dank Rezeptionistin Erna florieren Klatsch und Tratsch in der Versicherungsanstalt und lassen die Fräuleins ihre Sorgen von zuhause vergessen. Bald stoßen die pfiffige Julia und die undurchsichtige Charlie zu der Gruppe dazu, und der ein oder anderen lächelt das Glück unverhofft wieder zu.
Der Roman erzählt wahnsinnig lebensnah von den jungen Frauen, von ihren Träumen und ihren handfesten Sorgen. Dabei gefielen mir vor allem die schön ausgeformten Charaktere, denn jedes der Fräuleins hat einen eigenen Kopf und eigene liebenswerte Macken. Und ganz besonders das Zeitgefühl ist hervorragend getroffen. Da freut sich die Belegschaft der Versicherung riesig, wenn es zur Feier des Tages für jeden eine Stulle gibt. Der Schwarzhandel blüht und auch der Ideenreichtum unserer Clique führt zu ganz neuen Geschäftsmodellen. Überhaupt sind die Heldinnen pfiffig und selbstbewusst, eine echte Wucht!

Ich habe die Telefonistinnen auf Anhieb so in mein Herz geschlossen, dass ich schon voller Vorfreude der Fortsetzung dieser Reihe entgegenblicke!

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Lost in Thailand

Kokosnuss und Mangokuss
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Da traut man sich einmal im Leben was und wird bestraft mit dem Missverständnis des Jahres! So fühlt sich Elsa.

Bisher verlief ihr Studium nach Plan, sie war Musterstudentin und Mustertochter. Bis sie ...

Da traut man sich einmal im Leben was und wird bestraft mit dem Missverständnis des Jahres! So fühlt sich Elsa.

Bisher verlief ihr Studium nach Plan, sie war Musterstudentin und Mustertochter. Bis sie an den Punkt kommt, an dem sie sich fragt, wessen Plan das eigentlich ist? Ihrer oder doch eher der ihrer Eltern? Eine Auszeit muss her, und Hals über Kopf meldet sich Elsa bei Voluntary United. Ein Monat in einem Krankenhaus in Bangkok soll ihr Auslandserfahrung in Thailand bescheren.

Oh ja, die Auslandserfahrungen in Thailand macht Elsa dann auch, aber aufgrund eines Missverständnisses nicht im Krankenhaus in der City von Bangkok, sondern in einer Hunderettungsstation in der tiefsten Provinz in Kanchanaburi. Dort wohnt sie zu allem Überfluss in einer unfreiwilligen WG mit Tierpfleger Vince.

Hunde? WG mit dem Tierpfleger? Kanchanairgendwas? Das passt leider so gar nicht zu Arzttöchterchen Elsa, die mit einem Koffer weißer Leinenklamotten für den Klinikalltag angereist ist und nicht ernsthaft vorhatte, Straßenhunde zu kastrieren.

Nein, das passt nicht zu Eiskönigin Elsa, die hier angereist ist. Aber der Roman lässt uns daran teilhaben, wie Elsas Eis zu schmelzen beginnt, denn spätestens als sie in der Hundestation von den süßesten Fellnasen der Welt umringt ist, reift in ihr der Gedanke, dass vielleicht doch nicht alles furchtbar ist. Sogar ihr Mitbewohner ist möglicherweise gar nicht so doof, wie sie anfangs dachte!

Die Geschichte von Elsa und Vince war ein herrliches Lesevergnügen, weil der Roman jede Menge freche Sprüche und Humor, aber auch ganz viel Herz bereithält. Und auch für die Sinne wird einiges geboten, da lief mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen, und seitdem träume ich von Sticky Rice mit Mango!

Besonders gut gefiel mir Elsas persönliche Entwicklung. Von der behüteten Tochter zur selbstbewussten Frau mit eigenen Plänen und Vorstellungen ist es ein weiter Weg, vor allem weil Elsa erst einmal herausfinden muss, was sie im tiefsten Grunde ihres Herzens eigentlich will. Da war es ganz wunderbar, Elsa bei dieser Selbstfindung zu begleiten. Und zum Glück findet sie in Vince, der sie aus ihrer festgefahrenen Haltung befreit.

Ein wunderbares Leseerlebnis, für das ich von Herzen gerne eine Leseempfehlung gebe!

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Mehr Schein als Sein

Die Auszeit
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Es soll das perfekt inszenierte Event werden: Influencerin Viktoria verbringt eine Auszeit in einem verborgen gelegenen Retreat in den Bergen, um dort das Überschreiten der 1 Millionen-Marke ihrer Follower*innen ...

Es soll das perfekt inszenierte Event werden: Influencerin Viktoria verbringt eine Auszeit in einem verborgen gelegenen Retreat in den Bergen, um dort das Überschreiten der 1 Millionen-Marke ihrer Follower*innen zu feiern und letztlich vor allem sich selbst. Doch zwischen Luxus und Glamour brechen allmählich ganz hässlich Verrat und Lügen innerhalb der Gruppe hervor, und die Fassade der perfekten Clique beginnt zu bröckeln bis es zu einem grauenhaften Mord kommt. Abgeschnitten von der Außenwelt wird klar, dass der Mörder unter ihnen sein muss.

Einen spannenden Thriller serviert uns da die Autorin, dessen Handlung mit aufschlussreichen Rückblicken gespickt ist. So werden wir mit Wucht in den Augenblick nach dem Mord geworfen, können aber erst nach und nach die Zusammenhänge und die Abläufe entschlüsseln, was die Spannungskurve natürlich nach oben schnellen lässt.

Das Setting an einem einsamen Ort und der eingegrenzte mögliche Täterkreis sind wahrlich nicht neu, aber die Autorin hat der Story mit der Welt der Influencer einen originellen Touch verpasst. Da bekommt man allein schon Gänsehaut aufgrund der Oberflächlichkeit dieser Gruppe, wo alles inszeniert und gepostet wird, es stets auf die Außenwirkung und die Likes ankommt, nicht aber auf ehrliche oder wahrhaftige Momente. Gleichzeitig liegt hier aber für mich der eine Punkt begraben, warum es der Thriller trotz aller Spannung nicht zum Highlight schafft: Denn sämtliche Charaktere werden oberflächlich beschrieben. Das passt natürlich perfekt zur glitzernden Influencer-Welt mit all ihrem Schein, bedeutet aber leider umgekehrt, dass die Charaktere recht eindimensional wirken. Da ist die Story sozusagen ihrer eigenen Idee zum Opfer gefallen.

Insgesamt aber für mich ein spannender Locked-Room-Thriller, der mich neugierig auf weitere Bücher von Emily Rudolf macht!

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Alles klar im „Alles grün“?

Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse
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Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte ...

Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte Reste übrig, und so stehen die Zeichen auf Neubeginn.
Das tun sie aber nicht nur im Café, sondern auch privat, so etwa bei Robert, denn an eine Rückkehr in seinen Job bei der EZB mag er so gar nicht denken, sondern genießt in vollen Zügen die Zeit mit Babysöhnchen Leander und managt den Hausumbau.

Nein, es wird wahrlich nicht langweilig in Frankfurt, und ganz besonders aufregend wird es bei Isa, die sich plötzlich zwischen zwei Männern findet: Patissier Rúrik hatte ja eigentlich ihr Herz erobert, scheint aber nicht für Beziehungen gemacht zu sein. Und dann taucht plötzlich der charmante Millionär Douglas in ihrem Leben auf. Was nun? Zum Glück hat ihr Sohn Yul wie immer den Durchblick.

Die zauberhafte Frankfurter Kräutercafé-Reihe läuft auf der Zielgeraden ein, doch diese ist gespickt mit Hindernissen, die es zu bewältigen gilt, und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wieder einmal trifft die Autorin einen modernen Erzählton, der die Ereignisse zu einem ganz wunderbaren Leseerlebnis macht. Perfekt dazu passt das urbane Setting in Frankfurt mit liebevollen Details, das dieses Mal um Schauplätze wie die Schwanheimer Düne oder eine ganz besondere Kleingartenanlage bereichert wird. Dank wunderbarer Schilderungen und der einzigartigen Beobachtungsgabe der Autorin erstehen diese Orte beim Lesen vor dem inneren Auge, so dass das Setting keine Kulisse bleibt, sondern die Handlung warm darin eingebettet wird.

Für mich persönlich war der dritte Band einfach das Highlight der Reihe. Das mag zum einen an dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren liegen, zum anderen aber an ganz wunderbaren Einfällen (ich sag nur Gartenzwerge!) und feinem Humor, mit denen die Story gespickt ist. Eine wirkliche Herzensreihe!

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