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Veröffentlicht am 01.03.2024

Die willensstarke Highlanderin

Der Traum der Lady Flower
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Die neue Trilogie von Kristin MacIver führt uns ins Schottland am Ende des 15. Jahrhunderts. Für ihren Vater Gregor MacKay steht fest, dass seine Töchter taktisch klug verheiratet werden müssen. Da immer ...

Die neue Trilogie von Kristin MacIver führt uns ins Schottland am Ende des 15. Jahrhunderts. Für ihren Vater Gregor MacKay steht fest, dass seine Töchter taktisch klug verheiratet werden müssen. Da immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen losbrechen, sind kluge Allianzen zum Erhalt des Clans überlebensnotwendig.
All diese Überlegungen spielen im Herzen von Flower, der ältesten Tochter, kaum eine Rolle, denn dieses schlägt bei ihr für die Heilkunde. Dabei geht es Flower nicht nur um die Heilung von Menschen, sondern sie möchte auch Tierheilerin werden.

Als ihre Verheiratung ansteht, wird aufgrund einer Verkettung von Umständen ausgerechnet der Mann beauftragt, ihr einen passenden Ehemann zu suchen, der seit ihrer Jugend Flowers Herz höherschlagen lässt: Cailan. Der wiederum lässt nichts anbrennen und lässt keinen Zweifel daran, in welcher Rolle er seine künftige Ehefrau sieht. Da bietet sich Flower ein unerwarteter Ausweg durch den jungen Lord Finley MacLeod. Er ist anders als die übrigen Clanführer und strebt nach Wissen statt nach Macht, und als Zweitgeborener seines Clans kann er sich das sogar leisten.

Hach, am liebsten würde ich die Handlung einfach weitererzählen, denn man taucht beim Lesen tief ein in diese Welt der schottischen Highlands mit Clans, Hochlandrindern und spannenden Momenten. Starke Frauenfiguren wie die Heldin und ihre Schwestern, aber auch Küchenhilfe Hailey und Dorfheilerin Greer lassen uns einiges über das gesellschaftliche Leben erfahren, aber auch über die Heilkräuter und die Heilmethoden zu jener Zeit.

Der Roman liest sich ganz wunderbar und vermittelt ein lebendiges Bild der Clanstrukturen. Überhaupt breitet die Autorin ihre Geschichte mit viel Leidenschaft vor uns aus, vor allem wenn Flower sich entscheiden muss zwischen ihren Gefühlen für einen Mann und ihrer Hingabe zur Heilkunst. Aber genau dagegen beginnt sie sich aufzulehnen, gegen diese Zwickmühle, sich überhaupt entscheiden zu müssen, denn Flower will beides: Liebe und Selbstverwirklichung!

Ein aufregendes Leseerlebnis, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Mystery in Irland

Februarsturm
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Das jährliche Treffen der Freundesgruppe um Karen, Francis, Isabelle, Stephen und Hartford steht an. In diesem Jahr soll es an der irischen Küste stattfinden und wird von Karen ausgerichtet, die liebevoll ...

Das jährliche Treffen der Freundesgruppe um Karen, Francis, Isabelle, Stephen und Hartford steht an. In diesem Jahr soll es an der irischen Küste stattfinden und wird von Karen ausgerichtet, die liebevoll alles ausgesucht und vorbereitet hat. Eine ganz besonders schöne Atmosphäre möchte sie schaffen, denn schließlich feiert auch Isabelle ihren Geburtstag. Doch bald schon geschehen unerklärliche Dinge, rätselhafte Gegenstände tauchen auf und schließlich wird allen klar, dass es um Leben und Tod gibt. Doch was steckt dahinter? Ein Fluch, der vor einigen Jahren ausgesprochen wurde?

Dies ist das perfekte Buch zum heutigen Tag, den 29. Februar. Das ist der Tag, den es nur alle vier Jahre in Schaltjahren gibt, und dieses Datum hat im Roman eine ganz besondere Bedeutung. In Irland, wo die Geschichte spielt, gibt es dazu den Brauch, dass Frauen an diesem Tag einen Heiratsantrag machen dürfen. Wenn der Mann diesen jedoch ablehnt, muss er der Frau eine Entschädigung zahlen.

Vor dem Hintergrund eines rauen irischen Sturms und der irischen Mythen entspinnt sich ein rätselhafter Thriller mit wahren Schockermomenten, der nicht nur die Freundesgruppe, sondern auch die Lesenden verunsichert und sich fragen lässt, ob hier übernatürliche Kräfte am Werke sind.

Der Roman ist eine Garantie für Gänsehaut, Grusel und Spannung.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein Buch - zwei Leserinnen - ein Buddyread

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Weit im Westen des Landes unter einem Stein lebten zwei Menschen, die tatsächlich noch nicht „Fourth Wing“ gelesen hatten…

Keine Angst, ich möchte euch hier keine Märchen auftischen, sondern Erfolgsmeldung ...

Weit im Westen des Landes unter einem Stein lebten zwei Menschen, die tatsächlich noch nicht „Fourth Wing“ gelesen hatten…

Keine Angst, ich möchte euch hier keine Märchen auftischen, sondern Erfolgsmeldung geben: Meine Tochter und ich haben in einem Buddyread DAS Drachenbuch bezähmt, äh gelesen. Das Schönste daran, late to the party zu sein, ist eindeutig, dass ich nicht viel zum Inhalt erzählen muss. Den kennt ihr ohnehin alle schon. Oder waren unter dem Stein etwa noch andere Bookies versteckt?

Jaaaa, wir haben uns in den Sog der Geschichte ziehen lassen. Der Einstieg war so spannend, dass das Buch im Stundentakt zwischen uns hin- und hergewandert ist. Keine wollte es lange aus den Händen geben, sondern am liebsten rasch weiterlesen. Da wurde mit allen Tricks gearbeitet, kann ich euch versichern. So manches Mal habe ich ganz ungeduldig gewartet, damit ich mich endlich mit meiner Tochter austauschen und wir unsere Theorien abgleichen konnten.
Ich muss allerdings zugeben, dass uns diese Begeisterung nicht über die vollen 700 Seiten getragen hat. Nach einem genialen Einstieg mit Tempo und Überraschungen wurde die Geschichte ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, die Konstruktion der Story war da zu transparent.

Völlig begeistert von der ersten bis zur letzten Seite haben uns allerdings die witzigen und frechen Dialoge, und vor allem die Drachen, die ganz schöne Persönlichkeiten sind, haben es uns angetan. Nach wenig überraschenden Entwicklungen gabs zum Ende noch einen echten Knaller, und daher freuen wir uns auf die Fortsetzung unseres familieninternen Buddyreads in den nächsten Ferien.

Bis dahin werde ich mir noch ein paar Finten einfallen lassen, um das Buch möglichst wenig aus der Hand geben zu müssen, aber ich fürchte, meine Tochter arbeitet bereits ebenfalls an einer Taktik. Es bleibt also spannend!

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Von Gamblern und Gamern

Gameshow – Der Preis der Gier
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Die geniale Dystopie von Franzi Kopka entführt uns nach New London. Es ist das 22. Jahrhundert, und in der Welt gelten andere Regeln. Harte Regeln. Es ist die Welt der Game Show, eine streng hierarchisch ...

Die geniale Dystopie von Franzi Kopka entführt uns nach New London. Es ist das 22. Jahrhundert, und in der Welt gelten andere Regeln. Harte Regeln. Es ist die Welt der Game Show, eine streng hierarchisch geprägte Gesellschaft. Die untersten Schichten spielen als Gamer um nichts Geringeres als ihr Leben; die Gambler platzieren Wetten, um es bis ganz nach oben in die neutrale Zone zu schaffen.

Ein entsetzlicher Betrug katapultiert Cass von fast ganz oben zum Bodensatz der Gesellschaft, wo sie fortan um ihr Leben kämpfen muss. Doch Cass trägt Geheimnisse mit sich. Gefährliche Geheimnisse, die sie noch nicht einmal mit Jax teilt. Ihr Verbündeter. Oder doch mehr?

Mich hat diese Dystopie vom ersten Satz an gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist so flüssig, und die Handlung bietet so viel Spannung, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. In das Worldbuilding und die Regeln konnte ich mich rasch einfinden, nur die viele Gewalt war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber diese trägt ganz ernüchternd zur Erkenntnis bei, dass hier entgegen des Titels keine Spielchen gespielt werden, sondern es blutiger Ernst ist. Dazu haben wir mit Cass eine Heldin, die eine wirklich spannende Entwicklung durchläuft von der behüteten Tochter zur Gamerin. Erinnerungsfetzen, die immer wieder aufblitzen, geben zusätzlich Rätsel auf, weil bald klar wird, dass es in ihrer Vergangenheit Geheimnisse gibt, die erst noch enthüllt werden müssen. Das Ende ließ mich atemlos zurück und ich bin schon wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung dieser aufregenden Geschichte!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Starke Frauen

Die Seidenvilla
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Tieftraurig beginnt der Roman mit einer Beerdigung. Nach jahrelangem Leiden erlöst, tragen Angela und ihre erwachsene Tochter Nathalie den geliebten Ehemann und Vater zu Grabe. Und weil jedes Ende zugleich ...

Tieftraurig beginnt der Roman mit einer Beerdigung. Nach jahrelangem Leiden erlöst, tragen Angela und ihre erwachsene Tochter Nathalie den geliebten Ehemann und Vater zu Grabe. Und weil jedes Ende zugleich auch einen Anfang bedeutet, findet sich inmitten der Kondolenzkarten die Einladung ihrer alten Freundin und Ziehtante Tess ins Veneto. Bestärkt von ihrer Tochter macht sich Angela tatsächlich auf den Weg nach Italien.

Dank der wunderbaren Stimme von Elena Wilms konnte ich tief eintauchen in die Geschichte, die sich nun entspinnt. Während Angela anfangs vor allem sich selbst wiederfinden und ihr Leben ordnen möchte, bringt die zufällige Entdeckung der letzten traditionellen Seidenweberei in Asenza eine ganz ungeahnte Wendung.

Elena Wilms schafft es, Stimmungen und Gefühle schlicht, aber wahnsinnig intensiv zu vermitteln, so dass der wundervolle Roman auch ohne das geschriebene Wort vor Augen Bilder entstehen lassen kann. Gerade die so unterschiedlichen Charaktere der Seidenweberinnen sind durch kleine Stimmnuancen meisterhaft eingefangen.
Neben der mir bis dahin gänzlich unbekannten Welt der Seidenweberei begeisterte mich vor allem die Tatsache, dass wir mit Angela hier eine reife Heldin haben. Angela ist eine reife Frau mit Erfahrung im Leben und in der Geschäftswelt, aber vor allem mit einem riesigen Herzen. Ergänzt von der älteren Tess und der jungen Nathalie erwarten uns drei Generationen starker Frauen. Gerade die unterstützende Freundschaft zwischen den Frauen, besonders auch mit den Seidenweberinnen, fand ich besonders gelungen. Und wie immer bei Tabea Bach, erleben wir Italien mit allen Sinnen, nicht nur wenn es um die Beschaffenheit der Seide geht, auch die Architektur und vor allem die Speisen sind so anschaulich geschildert, dass man die frittierten Zucchiniblüten, den Knoblauch und Thymian förmlich riecht.

Ein wunderbarer Ausflug ins Veneto, der alle Sinne anspricht!

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