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Veröffentlicht am 09.09.2022

Spannende Geschichte mit einer wundervollen Hauptprotagonistin

Tote schweigen nie
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Cassie Raven ist eine Assistentin in der Rechtsmedizin und sie liebt ihren Job. Als sie eines Tages Ihre ehemalige Lehrerin tot vor sich liegen hat, kann sie nicht glauben, dass sie wirklich eines natürlichen ...

Cassie Raven ist eine Assistentin in der Rechtsmedizin und sie liebt ihren Job. Als sie eines Tages Ihre ehemalige Lehrerin tot vor sich liegen hat, kann sie nicht glauben, dass sie wirklich eines natürlichen Todes verstorben ist. Plötzlich wird ein anderer Leichnam geklaut und das auch noch mithilfe ihrer Einlasskarte zur Leichenhalle. Aufgrund Ihres Äußeren, denn sie ist eine Goth, denkt die Londoner Polizei, insbesondere Phyllida Flyte, dass Sie damit etwas zu tun hat. Nach der Aufklärung dieses Falls lernen sich Cassie und Flyte besser kennen. Gemeinsam und mit viel Nachdruck von Cassie wollen Sie herausfinden, was mit Mrs E, der Lehrerin passiert ist.

Dieses Buch hat mich mit dem schönen Cover und dem spannenden Klappentext magisch angezogen. Es ist Band 1 von einer recht neuen Reihe.

Der Schreibstil ist gut zu lesen, einzig die lateinischen und polnischen Worte die vereinzelt vorkommen haben meinen Lesefluss gestört. Außerdem gab es einen Fehler bei einem polnischen Wort, was sich durch das ganze Buch durchzog. Die Autorin hat für ihr erstes Werk rund um Cassie Raven eine sehr gute Recherchearbeit geleistet.

Mit Cassie konnte ich mich sofort identifizieren. Sie tanzt aus der Norm und geht ihren eigenen Weg. Das gefällt mir sehr gut, da sie auch ähnlich alt ist, kann ich viele ihrer Gedanken nachvollziehen. Sie hat eine sehr einfühlsame Art, wie sie mit Ihren Schützlingen in der Leichenhalle umgeht und weiß auch sehr gut, wie sie sich gegenüber den Angehörigen verhalten muss.

Phyllida Flyte war am Anfang für mich eher unsympathisch, sie hat eine stocksteife Art. Ihr Verhalten steht in einem krassen Gegenteil zu Cassies und doch haben sie viel gemeinsam. Nach und nach werden die zwei ein ganz gutes Team.

Von den anderen Protagonisten im Buch erfährt man nicht sehr viel. Cassies Lehrerin hat mich sehr beeindruckt, man erfährt im Buch so einiges, wie sie als Lehrerin und auch Freundin von Cassie war und oft habe ich mir gedacht „Wenn ich so eine Lehrerin gehabt hätte, wäre ich auch lieber in die Schule gegangen“.

Tatsächlich hätte ich am Ende nicht mit so einem Ausgang der Geschichte gerechnet und fand es daher sehr spannend und habe immer mitgerätselt.

Ein kleiner „Fun-Fact“ zum Schluss: es gab einen Rechtsmediziner in der Geschichte, sein Name ist Professor Aculus. Bei ihm habe ich mir immer das Gesicht von Professor Dumbledor aus Harry Potter vorgestellt, keine Ahnung, warum 🙈

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Eine süße Geschichte mit tollen Charakteren und krassen Themen im Hintergrund

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy braucht eine Wohnung, die muss schnell weg von ihrem Ex. Leider fehlt ihr das nötige Geld für eine eigene Wohnung. Da kommt die Annonce von Leon genau richtig. Er braucht zusätzlich etwas Geld und ...

Tiffy braucht eine Wohnung, die muss schnell weg von ihrem Ex. Leider fehlt ihr das nötige Geld für eine eigene Wohnung. Da kommt die Annonce von Leon genau richtig. Er braucht zusätzlich etwas Geld und bietet daher seine Wohnung, während seiner Arbeitszeiten an. Da Leon in der Nachtschicht arbeitet, ist das doch die perfekte Lösung. Tiffy bewirbt sich dafür und teilt sich von nun an das Bett mit dem fremden Leon. Sie werden sich ja sowieso nicht sehen, also ist das doch alles super, oder etwa nicht?

Der Klappentext liest sich sehr lustig, dazu das coole Cover. Ich war gespannt, was da auf mich zukommen mag.

Von der ersten Seite ab, war mir Tiffy schon sympathisch. Irgendwie hab ich in ihr mich selbst erkannt. Eigentlich eine große und selbstbewusste Frau, mit einem flippigen Klamotten-Stil. Wäre da diese toxische Beziehung nicht, die immer mal wieder beendet und dann wieder belebt wird. Ich fand es klasse, als sie endlich den Mut gefasst hat und sich endgültig von ihrem Ex getrennt hat.

Leon ist ein sehr interessantes Charakter. Er ist liebevoll, emphatisch und einfach goldig. Meistens ist er kurz angebunden, so auch bei der Post-it-Konversation mit Tiffy.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Tiffy und Leon geschrieben. Ich finde es sehr passend, dass es aus der Ich-Perspektive verfasst wurde, denn so konnte ich mich richtig gut in die zwei hineinversetzen. Es ist auch sehr gut gelungen, wie passend die einzelnen Kapitel geschrieben sind. Wenn Tiffy an der Reihe ist, dann ist alles etwas ausschweifend und wenn ein Kapitel aus Leons Sicht folgt, ist dieses eher kurz gehalten.

Die Freunde von Tiffy finde ich ganz gut, wobei mich Gertys Verhalten manchmal doch ziemlich gestört hat: ein bisschen besserwisserisch und steif. Mo ist sehr zurückhaltend, von ihm hätte ich mir manchmal mehr gewünscht.

Den Schreibstil der Autorin finde ich gut zu lesen, recht jugendlich.

Ich finde es sehr gut gelungen, wie die Autorin auch auf schwere Themen aufmerksam macht, zum Beispiel toxische Beziehungen mit emotionalem Missbrauch und Manipulation aber auch ein ungerechtes Rechtssystem. Da diese Themen im Hintergrund gehalten sind, ist es eine schöne, leichte Lektüre, die mich oftmals auch zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken gebracht hat.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Extrem spannender Auftakt

Das Profil
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In Hamburg wird eine männliche Leiche auf einem Spielplatz entdeckt. Kurz darauf eine Frauenleiche in deren Wohnung. Dies ruft Franka Erdmann und ihr Team von der Polizei Hamburg auf den Plan. Hängen die ...

In Hamburg wird eine männliche Leiche auf einem Spielplatz entdeckt. Kurz darauf eine Frauenleiche in deren Wohnung. Dies ruft Franka Erdmann und ihr Team von der Polizei Hamburg auf den Plan. Hängen die beiden Taten zusammen, es scheint nicht so. Doch kurz darauf wird erneut eine weibliche Leiche gefunden. Beide Frauen haben Gemeinsamkeiten: Sie sind Influencerinnen und haben schöne, lange, blonde Haare. Immer mehr Puzzleteile können die Mitglieder der SOKO zusammen setzen. Aber können Sie den Täter schnappen, bevor der Täter erneut zuschlägt?

Mit diesem Buch ist dem Autor ein genialer Start einer neuen Reihe gelungen. Das schonmal vorab.

Das Cover hat mich schon sehr neugierig gemacht. Der Klappentext dazu ist recht kurz gehalten, enthält aber ein paar Punkte, die sehr interessant waren.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Außerdem ist viel Spannung eingebaut, was dazu führte, dass ich das Buch nur widerwillig aus der Hand legen konnte. Dies, gespickt mit vielen Wendungen hat mir sehr gut gefallen. Ich hab mich sehr oft gefragt, wann der Täter endlich geschnappt wird und hab extrem mitgefiebert. Die Recherchearbeit von Autor ist sehr gelungen. Leider wurden gegen Ende ein paar Mal Namen von den Protagonisten vertauscht.
Ich finde die Perspektivwechsel zur Sicht des Täters verwirrend, da diese plötzlich innerhalb eines Kapitels kommen. Ich fände ein kürzeres, eigenes Kapitel dafür besser.

Die Protagonisten sind gut beschrieben. Es wird viel auf die Hauptermittlerin, Franka Erdmann eingegangen. Sie ist ein Workaholic. Anfangs wurde ich mit ihr nicht wirklich warm, da sie eher abweisend ihrem neuen Kollegen gegenüber war. Man erfährt auch einiges über ihr Privatleben und ich musste oft den Kopf schütteln, erst recht über ihre ungesunde Lebensweise. Das fand ich etwas klischeehaft. Von Alpay Eloglu, Frankas neuen Kollegen erfährt man leider nicht sehr viel. Er war mir sympathisch, daher hätte ich mir mehr Informationen über ihn gewünscht.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Verhältnis der beiden in den nächsten Ermittlungen entwickelt.

Das Hauptthema dieses Thrillers ist sehr gut gewählt und auch sehr aktiv . Nach dieser Lektüre überlege ich mir vielleicht zweimal, was ich im Internet und explizit in den sozialen Medien preisgebe.

Für diesen Thriller gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Ich bin auch schon sehr gespannt, welche Fälle auf das Team Erdmann und Eloglu noch zukommen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Ein spannender Nachfolger

Was ich nie gesagt habe
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Im zweiten Teil rund um Familie Monderath geht es um Konrad oder auch Conny. Er ist der Vater von Tom, der schon vor einer Weile verstorben ist.

Nach einer DNA Analyse hat sich plötzlich ein junger Mann ...

Im zweiten Teil rund um Familie Monderath geht es um Konrad oder auch Conny. Er ist der Vater von Tom, der schon vor einer Weile verstorben ist.

Nach einer DNA Analyse hat sich plötzlich ein junger Mann namens Henk aus Holland bei Tom gemeldet, er sei sein Halbbruder. Als die zwei sich treffen, gibt es äußerlich keine Zweifel. Nach einer Weile werden weitere Personen gefunden, die mit der Analyse überein passen. Da wird es Tom zu viel, er muss unbedingt herausfinden, was sein Vater getan hat. Ist er wirklich so oft fremd gegangen oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Nach einigen Recherchen findet Tom etwas heraus, mit dem er niemals gerechnet hat.

Mit Begeisterung habe ich den ersten Teil über Gretchens Leben gelesen und war sehr gespannt auf den Nachfolger. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass es in diesem Buch mehr über Konrads Leben während und direkt nach dem zweiten Weltkrieg geht. Dies wurde recht kurz angeschnitten, es geht dann recht schnell um die Zeit in der er Greta kennen lernt und sie auch trotz aller Tiefen heiratet. Die Sprünge zwischen der Vergangenheit und der jetzigen Zeit, in der Tom versucht mehr über seinen Vater herauszufinden sind gut gemacht. Nicht unübersichtlich oder störend, wie ich es bei anderen Büchern schon empfand. Ich finde es mega interessant und sehr gut gelungen, wie die Autorin die Vergangenheit und Gegenwart zusammen führt.

Ich hab mit Tom gelitten, als es ihm zu viel wurde und habe mich über die Höhepunkte mit ihm gefreut. Beim Vorgänger empfand ich Tom noch als sehr egoistisch, das hat sich komplett geändert. Außerdem gefällt es mir, wie er zum Familienmensch wurde. Einen weiteren Pluspunkt gibt es dafür, dass er die Toten Hosen hört 😉
Helga habe ich bei „Stay away from Gretchen“ schon ins Herz geschlossen. Sie spricht aus, was sie denkt, das finde ich gut.
Gretas Demenz wird immer schlimmer, das merkt man in diesem Teil deutlich.
Jenny und ihr Carlchen sind goldig und ich finde die Beziehung die sie und Tom haben echt schön.
Henk, Toms neuer Bruder ist echt cool aber manchmal auch bisschen hinterlistig.

Die Vergangenheit von Toms Pap, Konrad ist nicht leicht zu ertragen und er tat mir beim Lesen leid.

Das Verhalten von manchen Personen während bzw. Nach dem zweiten Weltkrieg ist für mich erschreckend und diese Geschichte zeigt wieder, wie die Nazis gehandelt haben. Ich kann dies überhaupt nicht nachvollziehen, wüsste aber auch nicht wie ich diesen Zeiten gehandelt hätte.

In meinen Augen ist eine Aussage von dieser Geschichte ist, dass man sich nicht immer in Schweigen hüllen darf. Manches muss einfach ausgesprochen werden, weil es sonst vielleicht zu spät sein wird.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Emotional, bewegend und schockierend

Der Tätowierer von Auschwitz
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Zur Zeit bin ich sehr interessiert über Geschichte aus der Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Onleihe hab ich nun dieses Hörbuch entdeckt.

In dieser Geschichte geht es um Lale Sokolov, der nach ...

Zur Zeit bin ich sehr interessiert über Geschichte aus der Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Onleihe hab ich nun dieses Hörbuch entdeckt.

In dieser Geschichte geht es um Lale Sokolov, der nach Auschwitz gebracht wird. Als er dort ankommt gibt er sich eine Aufgabe: Er möchte anderen helfen. Nachdem Lale zum Tätowierer bekommt er Zulagen und kann vielen Mitbewohnern in seinem Block mit mehr Essen versorgen. Eines Tages entdeckt er eine junge Frau und bekommt sie nicht mehr aus seinem Kopf. Nach einigen Hindernissen treffen sie sich und er verliebt sich in Gita. Ihre Liebe muss einiges wegstecken, doch zusammen schaffen sie das Leben im KZ. Doch alles wird durcheinander gewirbelt als die Russen kommen. Die Wege der Liebenden trennen sich, werden sie sich wieder sehen?

Dieses Hörbuch ist sehr emotional. Was mir besonders gut gefällt ist, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert. Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet.

Der Sprecher hat mir ganz gut gefallen, ein bisschen mehr Schwung in seiner Stimme hätte es noch dramatischer und emotionaler gemacht.

Die Protagonisten sind sehr genau ausgearbeitet und Lale habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sein Denken und sein Handeln haben mich sehr begeistert. Es hat mich schockiert, dass Lale auch auf den berüchtigten Doktor Mengele gestoßen ist. Über seine „Arbeit“ habe ich mich informiert und war einfach nur sprachlos. Gita ist anfangs sehr zurückhaltend, was aber zur ganzen Situation gepasst hat.

Die Geschichte von Lale und Gita hat mich sehr bewegt und obwohl ich das Hörbuch schon vor einer Weile beendet habe, muss ich noch oft daran denken. Ich habe mit den zweien mitgefiebert und ihnen die Daumen gedrückt und manchmal auch weinen müssen, weil es mich so mitgerissen hat.

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