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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Viele lustige Geschichten aus dem Leben

Mein Leben als Mensch
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Jan Weiler lebt zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern, zur Familie gehört aber auch noch der Schwiegervater samt Ehefrau, die desöfteren anrufen oder zu Besuch kommen. Zusammen haben sie viele ...

Jan Weiler lebt zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern, zur Familie gehört aber auch noch der Schwiegervater samt Ehefrau, die desöfteren anrufen oder zu Besuch kommen. Zusammen haben sie viele lustige Erlebnisse, zum Beispiel der Kauf eines neuen Fernsehers oder der Besuch der Kosmetikerin.

Jan Weiler beschreibt in seiner unverkennbaren Art Begebenheiten aus seinem Leben. Sein Schreibstil ist unverwechselbar. Er schreibt flüssig, abwechslungsreich und nie langweilig.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da die einzelnen Geschichten nicht allzu lang sind. Außerdem musste ich öfters lachen!

Veröffentlicht am 05.11.2019

Die Sokoladenvilla und ihre Familie muss schwere Zeiten meistern...

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Die goldenen Zwanziger in Stuttgart: Beinahe zwanzig Jahre nach den, dem Leser bekannten Ereignisse, beginnt nun der zweite Teil. Judith und Victor sind immer noch ein glückliches Paar, mittlerweile haben ...

Die goldenen Zwanziger in Stuttgart: Beinahe zwanzig Jahre nach den, dem Leser bekannten Ereignisse, beginnt nun der zweite Teil. Judith und Victor sind immer noch ein glückliches Paar, mittlerweile haben sie zwei Kinder, Martin und Viktoria und leben nach wie vor in der Degerlocher Villa, von Victor liebevoll Schokoladenvilla genannt. Karl ist seit einigen Jahren mit in der Geschäftsführung der Schokoladenfabrik tätig, Anton dagegen hat seine eigene Klavierfabrik eröffnet. Doch die Familie wächst weiter, denn nach dem Tod von Victors Vater kommt dessen Tochter und die Halbschwester von Victor, Serafina nach Stuttgart. Leider ist Serafina momentan sehr verängstigt, da jemand von ihr Fotografien angefertigt hat, die sie vernichten könnten und damit erpresst. Aber sie lernt am Stuttgarter Bahnhof die Französin Lilou kennen, der sie sich schließlich anvertraut und bei ihr großen Rückhalt erfährt. Doch auch in der Familie wird sie herzlich aufgenommen und sofort als ein vollwertiges Mitglied der Familie anerkannt. Leider entwickeln sich die Dinge nicht so gut wie erhofft und die Familie muss schließlich nicht nur um ihre Schokoladenfabrik bangen...

Maria Nikolai hat es auch in diesem zweiten Teil geschafft, ihre Leserschaft zu fesseln. Ihr Schreibstil ist immer an die jeweilige Zeit angepasst, in der das Buch spielt und nimmt den Leser so noch tiefer in diese Epoche mit. Ihre Personen sind realistisch und keine ihrer Handlungen wirkt konstruiert. Durch die klare Einteilung in Kapitel mit genauen Zeit- und Ortsangaben kommt es zu keinerlei Verwirrung. Auch die Personenübersicht am Ende des Buches hilft, sich einen Überblick zu verschaffen. Ebenfalls sehr gut gelungen ist die Übernahme von realen Personen dieser Zeit in die Handlung.

Mir hat das Buch von der ersten Seite an sehr gut gefallen! Es ist bestens geeignet für Leser wie mich, die die geschichtlichen Hintergründe ebenso interessieren wie eine spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Ein gelungener Auftakt einer Familiensaga

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart 1903: Judith Rothmann, die Tochter eines bekannten Stuttgarter Schokoladenfabrikanten, liebt die Schokolade und hält sich sehr gerne in der Fabrik auf. Dort entwickelt sie leidenschaftlich gerne ...

Stuttgart 1903: Judith Rothmann, die Tochter eines bekannten Stuttgarter Schokoladenfabrikanten, liebt die Schokolade und hält sich sehr gerne in der Fabrik auf. Dort entwickelt sie leidenschaftlich gerne neue Kreationen und umgibt sich gerne mit den anderen Frauen, die dort arbeiten. Da ihre Mutter schon seit längerer Zeit in Italien weilt, um sich von einem Nervenleiden zu erholen, muss sie sich auch um ihre Zwillingsbrüder Karl und Anton kümmern. Die beiden Jungen sind allerdings, trotz ihres jungen Alters von acht Jahren schon sehr umtriebig und haben, zum Leidwesen ihres Vaters viel Unsinn im Kopf. Nach einem ihrer Streiche hat Karl einen Unfall und wird von Victor Rheinberger gerettet. Auf diesem Weg lernt Victor die Familie Rothmann kennen und bekommt zum Dank einen Arbeitsplatz in der Schokoladenfabrik. Nun kreuzen sich auch die Wege von Judith und Victor während der Arbeit...

Maria Nikolai hat einen sehr schönen Schreibstil. Sie schildert die Ereignisse mit viel Emotion, allerdings nicht langweilig oder ohne Tiefgang. Die Einteilung in viele kürzere Kapitel, die immer mit Ort und Zeitpunkt überschrieben sind, macht es einfach, sich zurechtzufinden. Die geschichtlichen Hintergrundinformationen, die immer wieder in die Handlung eingeflochten werden, sind sehr interessant und lehrreich.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Durch viele Bezüge zur Geschichte Stuttgarts, war es für mich sehr interessant. Auch die handelnden Personen sind gut gestaltet und wirken realistisch.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Eine Familie aus der Ukraine, die nun in England lebt und deren Probleme mit der Vergangenheit

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
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Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch ...

Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch eine zweite Tochter Nadia, das Friedenskind, das erst nach dem 2. Weltkrieg die Welt entdecken darf. Zwei Jahre nach dem Tod der Mutter in den 2000er Jahren möchte der Vater wieder heiraten. Doch an sich ist nichts verwerfliches dabei, wäre es nicht eine 36-jährige Ukrainerin, die der 84-jährige Vater hier aus der Ukraine retten will und so ihrem Sohn und ihr ein angehmeres Leben ermöglichen möchte. Das ruft die Tochter Nadia auf den Plan, die nach einigen Problemen mit dem Vater dann auch die Schwester Vera miteinschaltet, obwohl sie doch eigentlich zerstritten sind, raufen sie sich zusammen und kämpfen für ihr gemeinsames Ziel, Valentina wieder loszubekommen.

Marina Lewycka hat hier ein interessantes Thema aufgegriffen und mit einem einfachen, aber authentischen Schreibstil eine flüssige Geschichte geschrieben. Leider gab es einige Abschnitte, die etwas langatmig für mich waren. Zudem waren die Ankündigungen etwas zu übertrieben für meinen Geschmack, denn es war für mich nicht hochunterhaltsam und sehr witzig.

Das Buch war in Ordnung, allerdings hat es mich nicht gefesselt.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Drei Frauen, die das Schicksal verbindet

Das saphirblaue Zimmer
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Manhattan 1944: Kate Schuyler ist eine junge Ärztin, die sich in einem Krankenhaus um verletzte Soldaten kümmert. Ihr neuester Patient Captain Ravenel kommt mit einer starken Infektion des Beines aus Frankreich ...

Manhattan 1944: Kate Schuyler ist eine junge Ärztin, die sich in einem Krankenhaus um verletzte Soldaten kümmert. Ihr neuester Patient Captain Ravenel kommt mit einer starken Infektion des Beines aus Frankreich zurück nach Amerika. Kate weigert sich, Dr. Greeleys Rat das Bein sofort zu amputieren zu akzeptieren und erfüllt damit auch den Wunsch des Patienten. Ihr gelingt die vollständige Genesung des Patienten.

Manhattan 1892: Olive muss nach dem Tod ihres Vaters eine Stellung als Dienstmädchen im Haushalt der Familie Pratt annehmen. Im Haus, das ihr Vater entworfen hat und das auch zu seinem Niedergang geführt hat. Ihr Leben dort ist hart, doch sie will die Ehre ihres Vaters widerherstellen und daher ist es erträglicher dort zu sein.

Manhattan 1920: Lucy Young ist Sekretärin bei einer Anwaltskanzlei und wird nach dem Krankheitsausfall einer Kollegin dem Juniorpartner Philip Schuyler zugeteilt. Die beiden lernen sich mit der Zeit besser kennen und auch vertrauen und so kommt es, dass Philip mit seiner Stiefmutter die Oper besuchen muss und Lucy bittet, einen Klienten für einen Abend zum Essen zu begleiten.

Die drei Autorinnen haben hier ein tolles Buch geschaffen. Die Handlung ist fesselnd und ich wollte immer weiterlesen. Ihr Schreibstil ist sehr emotional. Die Protagonistinnen sind allesamt sympathisch und realistisch. Ihre Handlungsweisen können jederzeit vom Leser nachvollzogen werden und wirken nie konstruiert oder unrealistisch. Durch die Gliederung in drei Zeitebenen und auch das konstante Abwechseln zwischen den Protagonistinnen und den Zeitebenen wird eine tolle Spannung aufgebaut, die auch die Neugier des Lesers auf weitere Informationen immer weiter steigert.

Mit hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Das Ende hat mich zu Tränen gerührt, da es gleichzeitig wunderschön aber auch tieftraurig war.